Hi falcone und feedbacker,
für mich hat der text von anfang ein eine sexuelle dimension oder ebene (gehabt) und ich finde das gut. man kann es auch als lebensmetapher oder lebensgefühl nehmen und dann paßt es auch - aber bei huntress und einem vermutet männlichen Lyrischen Ich finde ich die erotische dimension nahezu unausweichlich.
paßt für mich auch in den bereich gefühl: lieben heißt immer auch sich ausliefern, weil man eben seine verletzlichen seiten zeigt, sich öffnet - ansonsten wären ja auch die verletzungen nie so groß, wenn man sich entliebt oder die liebe scheitert, eventuell in hass umschlägt.
so deute ich auch das LI - als seiner verletzbarkeit bewußt und bewußt auch verletzungen riskierend - aber es ist (unterschwellig) auch etwas von einer einwilligung, einem wollen, ja einem sehnen und nicht-loslassen-können dabei. das könnte auch in eine masochistische richtung gehen, die ich hier aber nicht sehe (und was mich keinesfalls stört).
wobei mir persönlich das LI insgesamt etwas zu "opferhaft" gezeichnet ist, zu ausgeliefert ... da hängt es an nuancen, vielleicht auch an der umsetzung, aber auch schon am text selbst ... beispielsweise bleibe ich immer an den letzten beiden zeilen / dem letzten bild kleben:
I'll blunder into. / ich werde hinein tappen
And you're sharpening your knife. / Und du wetzt dein Messer.
... was mir zu ... "opfermäßig" ist und meine phantasie mir eher so etwas zuflüstert: I´ll blunder into / looking for you to appear (und sehe/erwarte/sehne dein erscheinen herbei) oder sowas wie set me another trap / I will be there / and I know you will be there too - vor allem diese letzte version macht es für mich spannender, weil man merkt, er hat das spiel durchschaut und agiert (statt immer nur in fallen zu tappen und zu reagieren), wobei offen ist, ob er aus quasimasochistischen gründen oder weil er sich ergeben will bei der falle auf sie wartet oder weil er weiß, dass diese falle BEIDE bindet: sie, die ihn jagt und er, der sich jagen läßt - und er dieses spiel/diese falle auch für seine zwecke nutzen könnte ...
falcone: da sitz ich nun und schreibe dies und treibe in meiner phantasie sehr ungehörige sachen mit den personen deines songs ... verzeih mir und nimm es als eine möglichkeit, wie man die geschichte AUCH weiterschreiben könnte ... und by the way: ein verletzliches, vielleicht ausgeliefertes, vielleicht allzu opferbereites Lyrisches Ich zu beschreiben ist allemal aller ehren wert und wenn es für dich paßt, dann ist es das, was sein soll ... aber dies oben musste ich einfach schreiben ...
herzliche grüße
x-Riff
(der wieder einmal hoch erfreut ist über die qualität,tiefe und konstanz der feedbacks und des respektvollen, unterstützenden umgangs miteinander hier im eigene-texte-forum)