Hi,
das Wah-Wah im Rocktron kannst Du leider nicht per MIDI steuern. Das Rack Interface ist sicher ein tolles Gerät für viele Anwendungen, aber es ist rein analog gebaut und hat mit MIDI nichts am Hut. Es ist eher eine Art Consumerversion der speziellen Hinlfsmittel und Rackgeräte, wie sie Bob Bradshaw und andere in der Hochphase des Rackbooms für die Stars entwickelt haben (und immer noch bauen).
Meines Wissens gibt es kaum ein Zusatzgerät, das Deine RI-Wah über MIDI steuern kann, weil man dazu MIDI-CC-Befehle in einen sich ändernden Widerstand übertragen müsste. Sowas brauchen sicher nur
sehr wenige Musiker, da ist ein entsprechendes Gerät zu teuer in Entwicklung und Herstellung. Mein einziges Fundstück kostet über 600 $:
http://www.geocities.ws/customaudiojapan/gvca2.html
Was Du machen kannst, ist allerdings den
Bypass des Wah zu steuern, und zwar über die Amp Control-Buchsen des Behringer. Die kannst Du so programmieren, dass bei einem bestimmten Preset auch das Wah mit eingeschaltet wird. Für die eigentliche Steuerung des Wah müsstest Du dagegen ein Volume-Pedal oder ein Expression-Pedal anschließen, Näheres findest Du auf Seite 10 und 11 der Beschreibung. Eine andere frage ist die, ob Dir das Wah dann überhaupt gefällt, da sind die Geschmäcker ja sehr individuell.
Einen Umbau der Behringer-Leiste auf Phantomspeisung (und sicher auch noch so einiges mehr) könnten die hier vielleicht bewerkstelligen, sitzen auch in Hamburg:
http://wlservice.de/?show=dienstleistungen
Da scheint man doch einige Erfahrung zu haben, und nachdem der Laden seit 1984 besteht, müsste der Inhaber mit Racks gut vertraut sein, das war damals ja gerade voll im Kommen.
Generell kann ich dur nur raten, Dich intensiv mit MIDI zu beschäftigen, in Foren zu stöbern und die Bedienungsanleitungen genau zu studieren. Ein Rack wird Dir nie wirklich Spaß machen, wenn Du das alles von anderen machen lassen musst. Hast Du es aber mal drauf, kannst Du auch nicht so leicht bei unvorhergesehenen Bühnenproblemen straucheln...
Was ich nicht so ganz verstehe, ist warum Du das Intellifex nicht einschleifst. Der JMP-1 hat ja einen programmierbaren Stereo-FX-Weg, und das Einschleifen hätte einen Vorteil: das Signal müsste nicht insgesamt durch die AD/DA-Wandler, sondern nur der Effektanteil. Dadurch bleibt der Amp-Sound gerade bei älteren Digitalgeräten unverfälschter, transparenter und druckvoller. Das Intellifex hat ja nur Zeit- und Modulationseffekte, sodass ein serieller Einsatz wie bei Compressoren, EQs und dergleichen eh nicht notwendig ist. Reverb, Delay und Chorus kann man besser im JMP-1 analog zumischen, wobei Du den Anteil des Direktsignals (das dort natürlich auch digitalisiert ist!) in den entsprechenden Intellifex-Programmen dann ganz ausblenden solltest. Wenn Du nämlich den Effektweg parallel nutzt und im FX selbst auch einen Direktanteil einstellst, kommt es zu Phasenverschiebungen.
Einziger Nachteil: die Lautstärkeregelung über MIDI fällt natürlich weg, denn der JMP-1 kann leider keine MIDI-CC-Signale verarbeiten. Es gäbe aber die Zwischenlösung: sicher brauchst Du nicht in jedem Song eine Lautstärkeregelung. Den FX-Weg im JMP-1 kannst Du ja auch auf 100 % Effekt stellen, dann mischst Du den Effektanteil im betreffenden Intellifex-Patch und kannst mit den Pedalen am Behringer über MIDI-CC auch die Gesamtlautstärke regeln. Wie gesagt, der Soundvorteil wäre bei diesen Presets dann aber weg. Probiers einfach mal, vielleicht kratzt Dich persönlich der Soundunterschied letztlich auch gar nicht
.
Auch mit einer analogen Volume-Steuerung kann man aber die Signalwege kurz halten, indem man das Signal durch das Rack Interface schleift. Da ist nämlich auch ein VCA (in Stereo!) eingebaut, das ist sozusagen ein eingebautes Volumepedal, das man dann wie das Wah über ein Volume- oder Expression-Pedal fernsteuern kann. Dieses Pedal dient dann aber wie gesagt nur zur Steuerung, das Signal bleibt im Rack. Der Haken: Du hast
noch ein Extrapedal auf der Bühne rumstehen. Ich sagte ja: Das RI kann so einiges.
Um das zu erreichen, was Du willst und mit den jetzigen Rackgeräten erreichen kannst, würde damit letztlich eine kleinere MIDI-Leiste ausreichen, die ab Werk Phantomspeisung besitzt und kein eigenes Netzteil hat. Da gibt es sicher auch was mit nur einem Pedal oder einem Anschluss für ein EXP-Pedal.
Willst Du dagegen wirklich
alles per MIDI kontrollieren (ich weiß, die Vorstellung ist extrem reizvoll, beim Gig nur ein einziges MIDI-Kabel und das Gitarrenkabel verlegen zu müssen...), würde ich im Interesse eines guten Grundsounds (der mMn ja doch das wichtigste bleibt) auf neuere, leider nicht immer ganz billige Geräte umsteigen, statt rumzudoktern. Rein soundmäßig bist Du ja sicher gut bedient, denn sowohl den JMP-1 als auch das Intellifex waren zu ihrer Zeit qualitativ mit in der Spitze und überzeugen auch heute noch. Flexibleres (und bessere Wandler) gibt es heute aber eben doch. In Frage kämen zum Beispiel Geräte wie das BOSS GT-Pro (gebraucht um die 300 Euro) oder das Line 6 HD-Pro. Ich meine jetzt gar nicht mal die Amp-Modellings, aber da kannst Du den JMP-1 ins Effektgerät einschleifen, diverse Wah-Wahs, Compressoren, Verzerrer oder EQs vorschalten, andere Effekte hintendran und alles wirklich bequem mit der Behringer-Leiste kontrollieren. Das Rackinterface bräuchtest Du dann gar nicht mehr. Einschließlich Endstufe wären das dann 3 Geräte im Rack mit nur 4 HE, ein Kabel zum Behringer und ein Netzkabel. Ob man dann zur Vereinfachung noch unbedingt eine Phantomspeisung braucht, lasse ich mal dahingestellt.
So, ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben. Bei Fragen zur Umsetzung kannst Du ja dann wieder posten.
Gruß, bagotrix