Kleine Regie: Frequenzprobleme

toumy
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Hallo liebe Mittönler

Sorry für den langen Text, vielen Dank an jene die sich das ganze durchlesen und mir versuchen zu helfen!


Ich hab nachdem ich einen spontanen Mixe in einer guten Regie gegengehört habe erschreckt herausgefunden, dass ich ein ziemliches Problem mit meiner Abhörsituation habe.



Situation


Die Monitore sind jetzt nicht wirklich gut (Rokit 8er) aber ich denke es liegt vor Allem an der Akustik. Es ist ein sehr kleiner Raum (gut 15m^2) in einem Zivilschutzkeller, sprich drei Betonwände und links eine Backsteinwand zum Aufnahmeraum.


Ich habe mit Glaswollenabsorber den Raum etwas versucht zu bändigen. Auf Höhe der Early Reflections von den Monitoren zum Sweet Spot habe ich je an jeder Wand einen (auch oben) und weiter hinten nochmal das gleiche. Hinter den Lautsprechern habe ich noch ziemlich fette Basstraps von Boden bis Decke, komplett aufgefüllt, gebaut.
In der Regie sind noch nicht alle aufgehängt, bitte nicht wundern.

Die genauen Masse weiss ich nicht mehr, kann ich aber nachmessen falls nötig.



Problem


Ich mache viel zu dünne Mixes. Wenn ich nicht mitdenke Filter ich zB total viel bei so bei 150 Hz raus.



Ich mach auch ziemlich zu viel Höhen rein, das kann aber auch damit zusammenhängen, dass mein PC mit Kühlschrank ein ziemliches Rauschen generieren (muss ich unbedingt ändern), dass ich viel zu wenig Pausen mache oder einfach an mir.



Ich hab mal Messungen gemacht, vielleicht bringt euch das was was. Ich hoffe ich hab nix falsch gemacht. Ist mit dem Behringer Mess Mik am Sweet Spot augenommen


Ich hab auch noch Messungen etwas weiter hinten gemacht (dort wo ja normalerweise der Besuch sitzt). Dort ist es dann ganz schlimm, besonders der Bass.


Frage


Könnt ihr mir sagen in welchen Frequenzen mein Problem liegt?


Was sind die Konsequenzen / wie kann ich meine Situation verbessern?
Für anständig grosse Basstraps bleibt neben der Bunkertüre quasi kein Platz. Wären Resonatoren vielleicht eine Lösung? Ist das überhaupt möglich zu bauen für einen Amateur?


Es muss jetzt nicht die Geiz ist Geil Lösung sein, ich will einfach dass mein Raum anständig klingt und drin arbeiten kann.
Gleich einen Profi Akustiker zu holen halte ich aber für etwas übertrieben, gemessen an den Räumen selbst und auch sonst an meinem Equipment.


Vielen Dank für all jene die mir versuchen zu helfen, ich bin echt etwas am verzweifeln!


Liebe Grüsse
Toumy

- - - Aktualisiert - - -

Noch ein Foto und die Messungen weiter hinten:

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Dein Raum ist obenrum überdämpft und hat untenrum zu viel, ausserdem gibt es starke Schwankungen im Frequenzverlauf.



Was sind die Konsequenzen / wie kann ich meine Situation verbessern?

Eine Messung mit REW und die darauf basierende Erstellung eines Raumkonzepts.
 
Dass er untenrum zu viel hat ist mir klar. Ich weiss nur nicht wirklich wie ich weiter vorgehen soll.

Von wo entnimmst du, dass er oben überdämpft ist? Wegen meiner Aussage oder aufgrund der Messung?

Für mich siehts oben rum ziemlich linear aus und kann mir eine Überdämpfung aufgrund der wenigen Absorber und der kahlen Rückwand nicht vorstellen.

Wenn das mehr bringt kann ich auch mal ne Messung mit REW machen.
 
Anhand der Nachhallzeiten.

Und siehst Du nicht z.B. die starke Senke bei ~ 3.5kHz und den krassen Anstieg bei ~ 5kHz?


Bei einer REW-Messung hast Du den Vorteil das sich damit mehr leute auskennen und die Chancen damit steigen, dass Du Hilfe bekommst.
 
Sicherheitsfrage:
Du hast aber bei der Messung schon das Mikrofon da gehabt wo normalerweise beim Arbeiten Dein Kopf ist, nicht da wo es auf dem Foto steht? ;)
(Nix für ungut)

Bilden die Boxen und Dein Kopf wirklich ein gleichschenkliges Dreieck und haben beide Boxen zur Stirnwand den gleichen Abstand? Es sieht auf dem Foto so aus, als würde eine Box neben und die andere hinter dem Tisch stehen.

Die Seitenabsorber (sind auf beiden Seiten welche?) würde ich etwas höher hängen.

Platz für Bassabsorber wäre auch noch an der Deckenkante - aber aufpassen mit Schimmelgefahr.

Clemens
 
Das seh ich schon, nur hab ich keine Ahnung wie stark das ist und was das für Auswirkungen hat.

Klar, das Mik war am sweetspot. Weiter hinten siehts dann viel schlimmer aus - die Bilder zeigts aber leider nicht an, werd ich nochmal posten.

Dreieck und symmetrie sind gegeben - das täuscht.

Wie geschriben hats natürlich auf beiden Seiten Absorber. Auch geschrieben hab ich dass die Absorber noch nicht alle aufgehängt sind. Nichts für Ungut, ich versteh wenn man sich nicht den ganzen Text durchliest ;)

Ich habe das Gefühl, dass einfach weitere Kantenabsorber nicht wirklich eine Lösung sind - zumal die wieder die Höhen bedämpfen. Darum bin ich auch auf Resonatoren gekommen.

Andere Lösungsorschläge?
 
Die Höhenbedämpfung kriegst Du in den Griff, wenn Du die Basstraps mit Laminat oder Paneelen beplankst, dabei aber immer einen Zwischenraum lässt. (Durch den bleibt die Wirksamkeit im Bassbereich erhalten.)


Clemens
 
Gute Idee, danke! Wobei die Basstraps hinter den Lautsprechern wohl kaum all zu schlimm sind für die Höhen?

Was kann ich eigentlich mit der Rückwand machen? Vielleicht Diffusoren bauen? (die werden aber wohl nicht viel an meinem Problem ändern, oder?)
 
Die Basstraps sind zuwenig. Nur 2 bei komplett harten Steinwänden. Am besten hinten noch welche hin. Und seiltich oben an der Decke. Oder eben gleich rundherum an der Decke und unten in den Ecken.
Bei dem was ich sehe, sollten die Höhen eigentlich nicht überdämpft sein. Auch macht die Senke bei 3kHz und der Anstieg bei 5kHz nicht wirklich Sinn für mich ausser als generelle Kammfiltereffekte. Die seitlichen Absorber scheinen mir zu niedrig, kann aber das Photo sein. Was ist an der Decke?
 
Ich denke auch, dass die Basstraps zu wenig sind aber hinten hats einfach kein Platz für welche - jedenfalls nicht in der Grösse wie ich sie möchte (wegen der grossen Tür).

Wie macht man denn am besten oben Bass Traps? Da müsste ich wohl fast welche kaufen. Wie siehts aus mit Plattenabsorber einfach im Winkel befestigt?

Wie gesagt, klar sind die zu niedrig - die sind noch nicht aufgehängt (weil Löcher in Beton bohren scheisse ist :D).

An der Decke ist wie geschrieben auf der Höhe der Seitenabsorber nochmal je einer (siehe Foto).


20121117_204619.jpg

Vielen Dank für eure Hilfe!!
 
Das ist schon nicht ganz einfach - besonders mit Betonwänden nicht. Meine herkömmliche rudimentäre Methode wird jedenfalls nicht mehr gehen.

Dann würdet Ihr mal mit Basstraps an den Decken anfangen?

LG
 
Da schraubt man einfache Latten an Decke und Seitenwand und klemmt dann solche dünnen Holzfaserplatten wie sie bei vielen Schrankrückwänden zum Einsatz kommen dazwischen und füllt den Innenraum. Die Platten kann man natürlich zuvor auch noch mit einer Stichsäge mit schlitzförmigen Öffnungen versehen.
 
Das werd ich dann bei Gelegenheit mal machen.

Wie würdet ihr die Dinger füllen? Ich habe bisher einfach aus Glasfaser Dreiecke geschnitten - habt ihr eine bessere Idee?
 
Hab mich jetzt entschieden Plattenresonatoren zu bauen. Bauanleitung lässt sich einfach im Internet finden. Sollte machbar sein.

Aber in welchen Frequenzen muss ich die Dinger bauen? Mir wurde gesagt, dass sie ungefähr einen Wirkungsbereich von einer Oktave hätten und ich solle doch ungefähr bei 35hz, 50-60hz, und 80hz einen bauen.

Nach meiner Messung weiter hinten deuten meine Raummoden auf ungefähr 35hz, 130hz hin. Soll ich besser zwei für diese Frequenzen bauen?

Messung L.jpgMessung R.jpg
 
Resonatoren auf gut Glück zu bauen ist nicht zu empfehlen
 
Was heisst für dich auf gut Glück?
 
hi,

allgemein zu resonanzabsorbern.

die bauanleitungen die im netz zu finden sind scheinen zwar einfach zu sein aber der schein trügt gewaltig.

erstmal sind resonanzabsorber extrem kritisch in ihrer aufstellung.
das heißt im klartext sie wirken nur an ganz wenigen punkten im raum und auch nur wenn sie korrekt gestimmt, gedämpft und groß(=stark) genug sind.

stellt man sie falsch auf, tuned sie falsch oder dämpft sie nicht korrekt dann können sie nicht nur nicht wirken sonder die situation sogar noch erheblich verschlimmern.

wissen muss man auch dass jedes hinzufügen von masse in dem raum die raummoden auch wieder verändert.
von ihrer lage und ihrer frequenz.

das alles sind einige gründe warum ein resonanzabsorber "auf gut glück" gebaut ohne richtiges raumkonzept, messkontrolle und grundlagenahnung nicht zu empfehlen ist.


und nun mal ganz allgemein zu deinem projekt:
ich war mal kurz auf deiner homepage.
es soll kein böser angriff sein aber ich bin der meinung wenn man schon eine dienstleistung für geld anbietet dann sollte man etwas mehr anforderung an seine raumakustik stellen.

dein "studio" ist wirklich weit weg von professionellen anforderungen.

es kann nur schwierig sein mit so einer basis konkurenzfähig zu bleiben bzw erst mal zu werden. das musst du dir schon eingestehen.


man kann aus diesem raum definitiv eine anspruchsvollere akustik herausholen.
um so mehr eigenleistung du erbringen kannst um so günstiger wird es.

der haken ist dass das akustische raumkonzept stimmen muss. das muss von der ersten bis zur letzten schraube harmonieren.

wenn man sich den studiodesigner sparen will heißt es sich autodidakt bis ins detail mit der theorie beschäftigen.
dann schritt für schritt etwas bauen, nachmessen und bewerten ob es besser oder schlechter geworden ist.
teiweile oder mehr als man es will wird man dann vieles wieder zurückbauen und neu bauen müssen bis alles stimmig ist.
das ist ein ziemliches geduldsspiel und nicht mal so an ein paar wochenenden erledigt.

zumal man in dem bunker auch auf schimmelvorbeugung achten muss.
wenn man nicht mit dampfbremsen usw arbeitet ist schimmel hinter der dämmung eher garantiert als risiko. trotz luftentfeuchter.
eine belüftung muss es dann auch geben.


wie beim mixen und mastering verschiedene analyser einem bei der gehörbildung wichtige infos gibt ist das bei der raumakustik mit dem richtigen messequipment genauso.
carma ist leider nicht brauchbar für eine ordentliche messkontrolle beim studiobau.

hier findest du einen workshop der dir augen und ohren öffnen wird.

http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/147164/thread.html

LG
 
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Danke für die Antwort. Ich bin bereit mich damit zu befassen und es dann einfach mal aus zu probieren. Ich habe gerade Ferien, wenns dann doch nichts bringt wars das mir ne Erfahrung wert. Ich messe halt hinterher und wenns nix bringt kommen die Dinger wieder raus.
Ich wäre aber scheinbar nicht der einzige, bei dems klappt. Ich weiss einfach nicht wie ich sonst mein Problem bei 35hz angehen sollte. Das wär ne menge Glaswolle ;)

Und danke für den Workshop, les ihn mir heute durch wenn ich einigermassen wach bin.
zumal man in dem bunker auch auf schimmelvorbeugung achten muss.
wenn man nicht mit dampfbremsen usw arbeitet ist schimmel hinter der dämmung eher garantiert als risiko. trotz luftentfeuchter.
eine belüftung muss es dann auch geben.
Danke für den Hinweis. In einem Luftdichten Resonator sollte das aber kein Problem sein.

Zu meinem Studio:
Ich finds schon ziemlich ironisch, dass du mir in einem Thread in dem ich meine Akustik verbessern will, vorwirfst ich soll mehr auf meine Akustik achten. Trotzdem:
Neben meiner Akustik ist auch alles andere bei mir (noch?) nicht professionell, auch meine Preise und meine Kunden. Wer eine professionelle Produktion will muss auch mehr Geld bezahlen als bei mir, das sollte jedem klar sein (dir nicht?).

Auch meine Konkurrenz ist nicht profesionell. Ich mess mich ja nicht mit den grossen, sondern mit ähnlichen. Und hier kann ich scheinbar gemessen an meinen Aufträgen ganz gut mithalten.

Falls du ein Problem damit hast, dass ich überhaupt was verlange... Dann versteh ich das nicht :nix: Ich hab immerhin Miete zu zahlen, die ich wenigstens damit mir wieder reinholen möchte und freue ich mich ab und zu ein neues Gerät zu kaufen ohne wieder mein ganzes privates erspartes zu plündern. Ich bin halt auch nicht von der Heilsarmee.
Meine Kunden sind auf jedenfall zufrieden, zahlen sehr gerne den Betrag und kommen auch wieder (die meisten wären auch gewillt mehr zu zahlen oder geben mir sogar von sich aus mehr).
Das gewichte ich jetzt mal mehr als deine Aussage nach 10 Sekunden auf meiner Homepage.

Ich würde ja gerne mal nen hunderttausender rauswerfen und mir kurz mal ein geiles Studio bauen lassen. Mit 19 Jahren ist das aber etwas viel Geld und schlussendlich wär auch das nicht sinnvoll, weil ich selber gar noch nicht professionell arbeiten kann.

Zusammenfassend: Ich bin mir halt selber was kleines am aufbauen wie so manch einer auch, von professionell war nie die Rede. Keine Ahnung wieso du gerade bei mir ein Problem damit hast und ich mich hier dafür rechtfertigen muss.
 
ich denke einfach dass du wie viele andere dem irrglauben verfallen bist dass eine moderne prof. akustik in einem typischen kleinem projektstudio wie deinem unbezahlbar ist.

wenn du alles selber baust bist du mit deutschen baumarktpreisen gerechnen irgendwo bei 2-3000€ netto inkl. studiodesigner der sich auf sowas spezialisiert hat.

daher meine meinung.
akustik und physik macht keinen unterschied zwischen beruf und hobby oder profi, amateur, anfänger und stümper. dieser unterschied wird durch die erfahrung und die fähigkeiten des bedieners gemacht.
die akustik ist nur eine art voraussetzung wenn man nicht gerade ein naturtalent ist der bei wetten dass auftreten kann. gibts natürlich auch. aber ist eben selten.
bescheidene akustik klingt bei allen ob anfänger oder profi gleich bescheiden und macht eine genaue beurteilung für eine richtige entscheidung sehr schwer möglich.


und das alles ist eben nur meine ansicht die ich geschildert habe.
meinungen haben eben die eigenschaft dass sie nicht von jedem vertreten werden.
ich mach das halt tagtäglich. eine gewisse betriebsblindheit bleibt da vielleicht nicht aus.
aber was bleibt mir übrig außer gar nichts zu schreiben wenn meine erfahrungen nunmal meine meinung gebildet haben ;)

trotzdem bin ich der festen überzeugung aus unzähligen erfahrungen dass dir ein paar resonatoren nicht ausreichend weiterhelfen werden.

LG
 

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