Okay, dann will ich mich auch mal zum dem Thema äußern, ich fühl mich da irgendwie grad sehr an einen ehemaligen Schüler von mir erinnert ;-)
Meiner (persönlichen) Meinung nach ist eine 8-Saiter für Anfänger (Ja, auch mit einem halben Jahr "Erfahrung" bist du noch Anfänger!) absolut ungeeignet, und ein gutes Mittel, um einem den Spielspaß richtig gründlich zu vergeigen! Denn allein die große Mensur des Griffbrettes, das Bügelbrett von einem Hals und natürlich die Anzahl der Saiten selbst machen den Einstieg doch schon deutlich komplizierter. Da hilft übrigens auch kein Ehrgeiz allein, wenn du von Anfang an, grade mit so einem Gerät, alles mit der falschen Technik machst, wirst du sehr schnell an deine Granzen stoßen und die Motivation verlieren.
Ich will dir hier natürlich auch nichts ausreden, aber dir ausdrücklich meine langjährige Erfahrung als Gitarrenlehrer (übrigens AUCH für 8-Saiter) mitteilen. Klar sind 8 Saiten ne schöne Sache, grade in der Musikrichtung, die du anstrebst. Aber du solltest auch bedenken, dass diese Musik ein hohes Maß an technischem Geschick und spielerischem Können vorraussetzt. Und das wird eine ganze Weile dauern und dich eine Menge Übungszeit und Nerven kosten. Aber bist du auf dem spielerischen Niveau von zB. Meshuggah bist, werden Jahre vergehen, das versichere ich dir! Ich will dich, ums nochmal zu sagen, nicht entmutigen, aber ich denke du stellst dir das alles ein wenig einfacher vor als es ist. Auch die Gitarristen der großen Deathcore/Tech-Death-Bands haben mal klein angefangen, auf 6-Saitern. Und egal, ob du jetzt auf 6-Saiten stehst, das solltest du auch tun! Erstmal Akkorde lernen, grundlegende Spieltechniken wie Powerchords und so weiter, damit du überhaupt eine Grundlage hast, auf der du arbeiten kannst. Wenn du dir alles autodidaktisch beibringen willst, bist du grade für den Anfang mit einer 6-String besser bedient!
Wenn du übrigens anständig mit einer 6 Saiter umgehen kannst wird dir der spätere Umstieg auf 7/8-Saiter auch nicht all zu schwer fallen, mach dir da keine Sorgen. Wenn du 2-3 Jahre Spielpraxis gesammelt hast, und fleißig geübt hast, ist es auch vertretbar auf so eine Gitarre umzusteigen.
welche Möglichkeiten habe ich für 300 euro?
Ganz einfach: Gar keine. Zumindest keine, die auch nur in irgendeiner Weise sinnvoll wären. Die Harley-Benton die du verschlägst ist wirklich riesiger Müll und wird mit Sicherheit dazu führen, dass du das Gitarrespielen wieder schnell aufgibst. Grade bei 8-Saitern braucht man schon ein hochwertiges Instrument, sonst kriegt man echt Probleme damit, was anständiges aus dem Amp zu kriegen. Die Ibanez, die mnemo vorgeschlagen hat, ist zum Beispiel für den Anfang schon ganz okay, aber selbst da solltest du dich darauf einstellen, bei Zeiten die Tonabnehmer auszutauschen. Denn die Standard-Ibanez-Pickups haben schon ihre Probleme, die normale tiefe E-Saite klar und halbwegs differenziert wiederzugeben, da ist es bei der F#-Saite der 8-String schon eine mittelschwere klangliche Katastrophe.
Sprich: Unter 700-800€ macht es wenig Sinn, eine 8-String zu kaufen. Es gibt zwar einige günstigere Modelle von Schecter und Ltd, aber die sind meiner Erfahrung nach ebenfalls nur eben so im unteren Mittelfeld anzusiedeln und klingen auch nicht wirklich toll.
2.welche Amp?
möchte niemanden beschallen lediglich üben zuhause..
Witzigerweise gibt es mmn. tatsächlich einen sehr günstigen Amp, der mit einer 8-String noch ganz gut zurecht kommt. Schau dich mal nach einem Peavey Vypyr um. Die Dinger sind echt günstig, aber klingen für den Preis wirklich nicht übel. Das sind Modelling-Amps, die jetzt natürlich nicht so gut klingen wie ein Röhrenamp mit 4x12er drunter (Auch da hat mnemo vollkommen Recht, günstig wirst du nicht wegkommen wenn du für ne 8-String was passendes willst), aber fürs üben nur Zuhause ist der Peavey echt ganz nett. Klar kann man da auch keine Klangwunder erwarten, aber es ist nicht soo schlecht wie man es eigendlich für den kleinen Preis erwarten würde.
und halbe sachen wie mit 7ben saitern wollte ich eigentlich ungern machen
Da muss ich mal einhaken. 7-Saiter sind alles andere als ne halbe Sache, nur weil die Zahl zwischen 6 und 8 liegt. Und nebenbei bemerkt spielen deine Idole, zB. Whitechapel, auch hauptsächlich 7-Saiter.
nur der aspekt mit dem achtseiter liegt auch da,das ich nicht viel geld zur verfügung habe
Grade, wenn du mit 8-Saitern anfangen willst, solltest du das aber auf jeden Fall haben. Für 6-Saiter ist es kein Problem, was vernünftiges zum Einsteigen für 300€ aufzutreiben. Für 7-Saiter wird das schon ein wenig teurer, aber vermutlich lässt sich auch da noch für 500-600€ was brauchbares auftreiben. Für ne 8-Saiter solltest du allerdings, auch als Anfänger, auf jeden fall 800-1000€ einplanen! Es gibt günstigere Möglichkeiten, jedoch sind die so schlecht dass sie dir den Spaß komplett rauben werden. Und dann hast du 300€ für ne schrottige 8-String rausgeworfen, die auch niemand gebraucht haben will und deren kauf du sicherlich bereuen wirst.
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Ums nochmal zusammenzufassen, wie jeder andere hier auch würde ich dir auf jeden Fall dazu raten, zuerst mal klein zu beginnen und auf einer normalen 6-String alles nötige zu lernen, was du brauchst. Alles andere macht ganz schlicht keinen Sinn.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du mir auch gerne ne PM schicken. ;-)
Gruß, Shred