Bluesharp - welche Tonart/Stimmung für Mundharmonika?

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Welche Mundharmonika für welche Tonart?

Kaum ein anderes Instrument ist Menschen so zugänglich wie die Mundharmonika. Tatsächlich ist es aber auch mit diesem Instrument schwierig, gut zu spielen.
bluesharp-tonart-bestimmen.jpg

Um alle Themen rundum die Mundharmonika zu sammeln, haben wir ein Forum für Harp und Mundharmonika erstellt. In diesem geht es natürlich immer wieder um Themen für Einsteiger, wie beispielsweise Empfehlungen zu Lehrmaterial, Produktvorstellungen oder Kaufberatungen. Aber auch Themen für fortgeschrittene Mundharmonikaspieler finden sich in zahlreichen Threads.
 
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Moinsen !

Mal ne eher blöde Frage :rolleyes: ...
Ich habe früher (als Jugendlicher, über 20 Jahre her ) mal Harp spielen probiert, ich hatte eine Blues- und eine Proharp.
Ich konnte auch zur Gitarre passend bluesen, nichts besonderes, aber es passte ...
Ich erinnere mich aber nicht mehr welche Tonart die Harp haben muss um zum Blues zu passen.

A-Harp für Blues in D ?

Meine Gitarren sind auf D-Standard gestimmt, und diese Tonart soll auch begleitet werden ... nicht das ich mir die falsche Harp besorge ...

Einmal kurz Nachhilfe bitte !

Schon mal Danke,

Stona
 
Kann mir zwar kaum vorstellen, dass das hier noch nie erklärt wurde, aber ich bin mal nicht so..

Du kannst im Prinzip sagen, dass es im Quintenzirkel von links nach recht geht.
Will heißen, due benutzt ne Harp in Bb für F, F für C, C für G, G für D, D für A und so weiter.

Gilt natürlich nur für die Spielweise in der 2. Position, aber das wird gewiss auch das sein, was du meinst..
 
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Ich gebe zu : Ich war zu faul zum suchen .... Ich danke dir !

Neulich gab es halt beim LIDL auf dem Grabbeltisch ´ne einreihige Harp für 5,-eu oder so, musste ich einfach mitnehmen ... mit dem Ding funktioniert das aber nicht wie ich es in Erinnerung hatte, da ist bei den tiefen Tönen einer irgendwie anders . Jetzt hat´s mich aber gepackt und ich will mir wieder was anständiges besorgen .... ich befasse mich dann sicher mehr damit und weiss dann auch bald was 2. Position bedeutet :D ... ich weiss nur noch das ich saugend beginnen muss , aber das krieg ich schon wieder raus, ich hab ja Ohren ;)
 
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Kein Ding!
Hier gibt auch etliche Threads für Einsteiger, wo du dich einlesen kannst.

Und lass dich nicht wie viele hier frustrieren, wenn es nach ner Woche noch nicht richtig klappt.
Die Bluesharp ist verdammt noch mal n Instrument wie jedes andere auch. Und um es zu beherrschen muss man eben Monate und Jahre lang üben.
Kapieren die wenigsten.. deshalb wollte ichs nur mal erwähnt haben. ;)
 
Vorallem musst du bedenken, auf der 2. Kanzelle ziehend zu geginnen. Dann bist du in der 2. Position. Beginnst du in der ersten, dann spielst du in der dritten Position in Moll! Ist auch interessant. Du kannst mit einer G-Harp also G-Dur in erster Position spielen, D in zweiter und A-Moll in dritter!
Besorg dir für das Bluesspiel in D ne G-Harp. Z.B. ne SP20 Hohner. Preisleistung super. Ansonsten die Topmodelle Crossover (Hohner), 1847 (Seydel) oder auch ne Session steel (Seydel). Sind alle gut!
Eine G-Dur ist allerdings schon was schwieriger zu benden. Um da rein zu kommen bist du auch gut mit einer A oder BB bedient.

Viel Erfolg!
 
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Vorallem musst du bedenken, auf der 2. Kanzelle ziehend zu geginnen. Dann bist du in der 2. Position. Beginnst du in der ersten, dann spielst du in der dritten Position in Moll! Ist auch interessant. Du kannst mit einer G-Harp also G-Dur in erster Position spielen, D in zweiter und A-Moll in dritter!
Besorg dir für das Bluesspiel in D ne G-Harp. Z.B. ne SP20 Hohner. Preisleistung super. Ansonsten die Topmodelle Crossover (Hohner), 1847 (Seydel) oder auch ne Session steel (Seydel). Sind alle gut!
Eine G-Dur ist allerdings schon was schwieriger zu benden. Um da rein zu kommen bist du auch gut mit einer A oder BB bedient.

Viel Erfolg!

Hallo HappyHarper
Ich beschäftige mich gerade mit diesen Positionsbezeichnungen. Drum mal eine Nachfrage:

Die von den Stimmzungen der G-Harp (Dur) vorgegebene Leiter ist
1. ^G vA / 2. ^H vD / 3. ^D vFis / 4. ^G vA / 5. ^H vC / 6. ^D vE / 7. vFis ^G / 8. vA ^H / 9. vC ^D / 10. vFis ^G

Aus diesem Tonmaterial ergeben sich folgende Leiterstrukturen:
1. Position ^ G-Dur - ist klar
2. Position v D ergibt d - fis g a h c d e fis g a h c d = G-Mixolydisch eine Tonart mit Dur-Tonika. Für D-Dur benötigt man statt c ein cis. Da kommt man nur hin, wenn man im 2. Kanal das vD herunter zieht (Bending), im 6. Kanal das ^D mit Overblow drückt und im 9. Kanal zieht oder drückt. Für den geübten Blueser ist das mit einer guten Harp vermutlich kein Problem.
3. Position v Fis ergibt fis g a h c d e fis g a h c d - fis = fis-lokrisch eine Tonart in der sich auf dem Grundton ein Dreiklang mit 2 kleinen Terzen (Tritonus) ergibt. Die Tonart ist weder mit Dur noch mit moll verwandt.
Erst in der 4. Kanzelle finde ich vA. Das wäre dann nach meinem Verständnis die 4. Position und nicht die dritte. Oder beziehen sich die Positionsbezeichnungen auf irgendetwas anderes?
A ist in der G-Dur-Tonleiter die 2. Position. Das ergibt A-dorisch: a h c d e fis g a . Diese Leiter hat eine moll-Tonika und wird daher oft als Moll-Variante gesehen.
Um eine A-moll (natürlich / natural) zu spielen, benötigt man die Töne: a h c d e f g a
Die Skala erreicht man nur, wenn im 7. Kanal das Fis auf F herunter gezogen wird. Das scheint aber ziemlich schwierig zu sein. Geht das überhaupt?
A-moll-pentatonisch wäre allerdings problemlos möglich: a - c d e - g a
Nur wieso schreibst Du, dass a-moll (pentatonisch) auf der G-Harp in der 3. Position gespielt wird? Das erschließt sich mir nicht.

Viele Grüße
Lisa
 
Hi Lisa,

2. Position v D ergibt d - fis g a h c d e fis g a h c d = G-Mixolydisch eine Tonart mit Dur-Tonika. Für D-Dur benötigt man statt c ein cis. Da kommt man nur hin, wenn man im 2. Kanal das vD herunter zieht (Bending), im 6. Kanal das ^D mit Overblow drückt und im 9. Kanal zieht oder drückt. Für den geübten Blueser ist das mit einer guten Harp vermutlich kein Problem.

Für den erfahrenen Blueser mit einer "schlechten" (nicht für Overblows optimierten) Harp ist es aber ebenfalls kein Problem. Denn tatsächlich spielt man den Blues nicht wirklich in Dur, einer tongeschlechtlichen Kategorie in die sich die Bluestonleiter mit ihrer kleinen Terz und kleinen Septime ohne hin nicht so recht fügen will. Während man im Blues die kleine (Blues-)Terz problemlos zur Dur-Tonika spielt und damit die dem Blues typische Spannung irgendwo zwischen Dur und Moll verleiht, will das mit kleiner und großer Septime nicht funktionieren (Stichwort: Leitton). Und hier passt Mixolydisch mit seiner kleinen Septime hervorragend zur Blues-Septime der Blues-Skala.

Allgemein spielt man immer mit dem Tonvorrat der Grundtonart und improvisiert in dem Tongeschlecht dessen Grundton dem jeweiligen Stufen-Akkord entspricht. Nicht nur bei einem diatonischen Instrument wie der Richter-Mundharmonika macht das das Leben um einiges einfacher. ;)

Beste Grüße
Andreas
 
Hi Andreas
So ganz steig ich da noch nicht durch, weil ich kein Blues-Harper bin.

Zum Thema Tonarten und Positionsbezeichnungen habe ich noch einen Nachtrag.
Ich habe noch etwas geforscht und bin dabei zu folgenden Überlegungen gekommen:

Am Anfang irritierte mich bei den Erläuterungen der Harp-Positionen die Bezugnahme auf den Quintenzirkel, der in der Harmonielehre die #- und b-Tonarten erschließt. Zufällige teilweise Übereinstimmungen von Kanalzahlen und Anzahl der Quintsprünge machten die Verwirrung komplett. Mit der Zeit wurde mir jedoch folgendes klar:
Mit den Positionsziffern meint ein Bluesharper stets die Anzahl der Quintsprünge, die man machen muss, um von dem jeweiligen Grundton der Harp ausgehend zu einem der leitereigenen Töne zu gelangen. Dabei ist es völlig gleichgültig, auf welchen Grundton die Harp gestimmt ist. Die Positionsbezeichnungen sind im Grunde nichts anderes als die Benennung der Paralleltonarten, die sich aus dem Tonleitermaterial der von der 1. Position aus spielbaren Dur-Leiter ergeben. Da die Harps transponierende Instrumente sind, ist die in der 1. Position gespielte Dur-Tonart abhängig von der Stimmung der Harp. In diesem Fall meine ich mit "Stimmung" nicht (!) das Stimmsystem in Hinblick auf die Anordnung der Zungen, sondern die Wahl des Grundtones und der darauf aufbauenden diatonischen Leiter.

Für mich lag nun der Schluss nahe, dass die sich aus der diatonischen Tonleiter ergebenden 7 Grundstrukturen zu 7 Positionsbezeichnungen führen.

  • 1 Dur/ionisch > 1. Pos
  • 2 dorisch > 3. Pos
  • 3 phrygisch > 5. Pos
  • 4 lydisch
  • 5 mixolydisch > 2. Pos
  • 6 äolisch-moll = natürliches moll > 4. Pos
  • 7 lokrisch > 6. Pos
So weit, so gut. Doch wenn man sich das aufschreibt, kommt man schnell darauf, das dieses System einen Haken hat. Definiert man den Grundton der Dur-Leiter als 1. Position, kommt man mit seinen Quintsprüngen nur bis zum Grundton der lokrischen Leiter. Der Grundton der lydischen Leiter liegt in der Gegenrichtung, also eine Quinte unter dem Grundton der Dur-Leiter. Daher wird man ihn nie erreichen, wenn man die Quintsprünge der Harmonielehre folgend nach oben fortsetzt und dabei immer weiter in die #-Tonarten aufsteigt. An diesem Punkt macht sich der Harper den Trick mit der temperierten Stimmung und der daraus folgenden enharmonischen Verwechslung zunutze. Bildlich gesprochen biegt man die Quintenkette um und legt die überlappenden Enden so zusammen, dass die aufgrund der Temperierung gleich klingenden Töne zusammen liegen. Daraus ergeben sich dann von C-Dur aus gerechnet folgende Positionsbezeichungen:

  • 7. Pos fis / ges
  • 8. Pos cis / des
  • 9. Pos gis / as
  • 10. Pos dis / es
  • 11. Pos ais / b
  • 12. Pos eis / f
So finden wir auf Position 12 das gesuchte f und auf Position 13 schließt sich der Kreis:

  • 13. = 1. Pos his / c
Das darf nicht zu dem Trugschluss führen, f läge 11 Quintsprünge über c. Dort liegt das eis! Man findet das f nur deshalb auf Position 12, weil es in dem oben beschriebenen Bild zusammen mit dem klanggleichen aber bezugskonträren eis auf Position 12 abgebildet wird.


Nun läßt sich die oben notierte Liste vervollständigen:
  • 1 Dur/ionisch > 1. Pos
  • 2 dorisch > 3. Pos
  • 3 phrygisch > 5. Pos
  • 4 lydisch > 12. Pos
  • 5 mixolydisch > 2. Pos
  • 6 äolisch-moll = natürliches moll > 4. Pos
  • 7 lokrisch > 6. Pos

Die Herleitung der Positionsbezeichnungen läßt sich am besten nachvollziehen, wenn man sich ein Zifferblatt aufzeichnet und dann bei 1 beginnend die Quintenkette an die Zahlen schreibt.
Noch geschickter ist es, wenn man die Quintenkette auf eine kleinere Scheibe schreibt und diese mit einer Rundkopfklammer beweglich im Zentrum des Zifferblattes befestigt. Dann kann man die Position 1 auf jeden beliebigen Grundton einstellen und bekommt dann automatisch die Töne der anderen Positionen (= Grundtöne der Paralleltonarten) angezeigt.

Dieses System verwendete ich bislang immer in folgender Variante:
Dur hat die Position 0 und steht deshalb auf 0 Uhr (=12h = 24h)
Die mit aufsteigenden Quintsprüngen gefundenen Grundtöne der Dur-Tonarten werden mit +1 +2 +3 etc. beziffert.
Die mit absteigenden Quintsprüngen gefundenen Grundtöne der Dur-Tonarten werden mit -1 -2 -3 etc. beziffert.
Die Anzahl der Quintsprünge entspricht der Anzahl der Vorzeichen: + > #-Tonarten und - > b-Tonarten
Um die enharmonischen Verwechslungen zeigen zu können, wird die Quintenkette als enge Spirale gezeichnet, die sich theoretisch endlos fortsetzen kann.
Um die zu einer Tonart gehörigen Stufen anzeigen zu können, lege ich eine Scheibe in die Spirale, die mir die Gruppe der gesuchten 7 Töne anzeigt.

Wenn man auf diese Betrachtungsweise fixiert ist, kommt man kaum auf die Idee, Lydisch als 12. Position zu definieren. Betrachtet man das System jedoch wie oben beschrieben, ist das eine einleuchtende Schlussfolgerung.

Bei der Diskussion um Tonskalen und deren Positionen auf der Harp fiel mir wiederholt auf, dass sich nicht jeder darüber im klaren ist, ob von einer pentatonischen oder einer diatonischen Leiter die Rede ist. Wiederholt las ich, man könne in der 3. Position eine Moll-Leiter spielen. Dieser Gedankenfehler kommt zustande, wenn jemand eine in Moll notierte Melodie in dritter Position spielt und nicht bemerkt, das die entscheidende Stufe, die b6 der Moll-Leiter, in dieser Melodie nicht vorkommt. Diese Stufe ist der entscheidende Unterschied zwischen dorisch 1 2 b3 4 5 6 b7 8 und äolisch-moll 1 2 b3 4 5 b6 b7 8.


Kommen wir zur Ausgangsfrage zurück:
Bluesharp - welche Tonart ?

Mit folgender Vorgensweise findet man das ganz leicht heraus:

- Tonleiter aufschreiben, die in dem Stück steckt, das gespielt werden soll.
- Eine bewegliche Doppelscheibe basteln. Die untere muß etwa 1 cm unter der oberen hervor gucken. Auf die untere Scheibe zeichnet man das Zifferblatt einer Uhr, die obere wird am in dazu passenden Abständen mit der Quintenspirale beschriftet. Die Uhrhälfte mit den Ziffern 12, 1, 2, 3, 4, 5, 6 erhält einen farbigen Rand.
- Die beiden Scheiben werden so gedreht, dass die gewünschte Tonleiter im farbig markierten Bereich liegt und schon kann man ablesen, auf welcher Harp das Lied gespielt werden kann. Es zeigt sich dann:

Wenn mit "Blues in D"
  • d-dorisch gemeint ist, passt dazu eine C-Dur-Harp
  • d-moll gemeint ist, passt dazu eine F-Dur-Harp
  • d-moll-pentatonisch (ohne 6. Stufe) gemeint ist, passt ebenfalls eine C-Harp

Mit der A-Dur- Harp läge man falsch. > a h cis d e fis gis a > Die zu dieser Leiter passende Paralleltonart mit Grundton d hat eine lydische Struktur.

EDIT
Jetzt brauche ich wohl mal eine Beschreibung der Blues-Leiter.
... gucken geh ....


Viele Grüße
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
...Jetzt brauche ich wohl mal eine Beschreibung der Blues-Leiter.
... gucken geh ....

Kein Problem: die häufigste hexatonische Blues-Tonleiter wird aus einer Moll Pentatonik plus b5 als Durchgangston fomuliert. Diese Skala kann dann über alle Dur-Akkorde einer "einfachen Bluesform" gespielt werden.
Beispiel: b= um einen Halbton erniedrigt, z.B: Eb = Es; B= dt. H
C Eb F Gb G Bb C

Einfach(st)e Bluesform
C7 / / / | C7 / / / | C7 / / / |C7 / / / |
F7 / / / | F7 / / / | C7 / / / | C7 / / / |
G7 / / / | F7 / / / | C7 / / / | C7 / / / |
Im letzten Takt wird bei Wiederholungen des Chorus G7 statt C7 gespielt.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die 12 taktige Grundform harmonisch zu erweitern.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Lisa,

mach dich nicht verrückt, so kompliziert ist es zum Glück nicht. Im 20. Jahrhundert verwendet man - von einigen wenigen historischen Kirchenorgeln abgesehen vielleicht - eine gleichstufige Stimmung. Enharmonische Verwechslung kann man also immer voraussetzen, d.h. E-is = F. Aber natürlich hast du recht mathematisch, von den Frequenzverhältnissen aus betrachtet, kann man nicht einfach in jeder Position spielen ohne in ernste, harmonische Schwierigkeiten zu geraten. Und wahrscheinlich schwarnt dir bereits, dass Mundharmonikas tatsächlich nicht selbstverständlich gleichstufig gestimmt sind. Aber sie sind auch nicht auf reine Quinten gestimmt. Der Klassiker, die Hohner Marine Band ist in einer sogenannten "optimized tempered" Stimmung. So nennt es jedenfalls Hohner. Gemeint ist man hat die Stimmzungen so gestimmt, dass ein Kompromiss zwischen einem guten harmonischen Drei- oder Mehrklang der Akkorde und dem Einzeltonspiel in den verschiedenen Positionen erzielt wird. Zumindest in den benachbarten. Hab ich hier im Post #12 im Forum mal schön :redface:t: Offtopic hergeleitet. :)

Aber es gibt auch Instrumente wie die Golden Melody, die in gleichstufiger Stimmung, also wie ein modernes Klavier gestimmt sind. Mundharmonika-Virtuosen wie Howard Levy, Tinas Koorn und andere, die die diatonische Mundharmonika vollchromatisch spielen können und alles ausschließlich auf einer C-Harp spielen verwenden eine gleichstufige Stimmung. Man kann zwar zu tieferen Tönen hin durch Bending frei intonieren, ist der Ton jedoch zu tief ist nach oben nicht viel Spielraum. Sicher mit ein Grund, warum Mundharmonikas, obwohl immer schon ein "A=440Hz" eingeschlagen ist, meist doch ein bis zwei Cent höher gestimmt sind. Normalsterblich greifen einfach für jede Tonart zur geeigneten MuHa.

Auch daher sollte man das mit den höheren Positionen nicht überbewerten. Wie man ja auch an deiner Aufstellung sehr schön erkennen kann, braucht man ja nicht alle 12 Positionen. Im Dur-System kann man 6 Sinnvolle Akkorde (einfache Dreiklänge) bilden (den verminderten auf der 7. Stufe und damit die Lokrische-Skala lasse ich mal aussen vor), und dazu kann man wie im Jazz und Blues üblich in den 6 Skalen welche 6 Positionen auf der MuHa entsprechen improvisieren. Aber selbst dies 6 Stufen verwendet man selten. Der Blues beschränkt sich auf drei (Tonika, Subdominante und Dominante) und auch die meisten Jazz-Standards kommen mit weniger aus.

Ich geh mal davon aus, dass du die Blues-Skala finden wirst :) ich packe sie trotzdem mal hier hin:

Prime-kl.Terz-Quarte-(verm.Quinte/überm.Quarte)-kl.Septime-Oktave, in C (ich verzichte jetzt mal bewusst auf das Tongeschlecht) heißt das: C-Es-F-(Fis/Ges)-G-B-C. Tatsächlich ist es jedoch ein klein wenig anders. Denn die einzig reinen Töne sind die Prime, die Quarte, die Quinte und die Oktave. Die Terz, die Wolfslquinte und die Septime sind sogenannte Blue-Notes. Ihrer künstlerischen, freien Intonierung verdankt der Blues seinen Ausdruck. Die Terz liegt oft irgendwo zwischen der kleinen und der großen Terz. Die Wolflquinte ist ohne hin so Dissonant, das sie gleich ob als überm. Quarte oder verm. Quinte oder irgendwo drumrum nach Auflösung schreit. Die kl. Septime wiederum entstammt ursprünglich der Naturtonreihe, wie sie in afrikanischen Gesängen üblich sind und wie sie bei Obertonreihen von Hornblasinstrumenten auftreten. Diese sind um ein paar Cent niedrigen als die kl. Septime der westlichen Skalen unabhängig von der reiner oder gleichstufiger Stimmung.

Da die große Septime der westlichen Musik als Leitton mit der Blues-Skala nicht einher geht benötigt man eine Position in der eine kl. Septime statt einer gr. Septime vorhanden ist. Spielt man die Harp in 2. Position, so spielt man nicht in erster Linie Mixolydisch sondern eine Position in der mit dem 5-Ziehen einen kl. Septime vorkommt. Damit wird die 1. Position Skala auf der 4. Stufe und zum Subdominant-Akkord. Die 3. Position wird zur Skala auf der 5. Stufe und zum (auf der Standart-Richter nicht vorhandenen) Dominant-Akkord. Da man ja eine (ggf. um die Wolfsquinte erweiterte) pentatonische Skala und keine heptatonische Skala spielt sind Begriffe wie Dur, Moll, Dorisch, Mixolydisch, ... nur bedingt sinnvoll. Man muss sich das so vorstellen, dass man auf einer C-Dur-Harp in der 2. Position eine (ggf. um Blue-Notes erweiterte) G-Moll-Pentatonik

G-B-C-D-F-G

spielt. Die entsprechenden Skalen der 4. bzw. 5. Stufe sind dann:

C-D-F-G-B-C
D-F-G-B-C-D

Da das (deutsche) B nicht zum natürlichen Tonumfang der C-Dur-Harp gehört funktionieren diese Skalen auf einer C-Dur-Harp allerdings nur unter Verwendung von Bendings. Alles hat seinen Preis aber versuch mal eine Blues-Skala in der 1. Position zu spielen. Da hat's in der unteren Oktave gleich 1 Overblow und 2-3 Bends und in der mittleren Oktave gleich 2-3 Overblows.

Mittlerweile hat Zonquer die Blues-Skala auch gepostet... das mit der Wolfsquinte als "Durchgangston" gefällt mir. :great:

Ach ja bevor du dir die Mühe machst und eine Harpuhr entwirfst:
http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/muhapubl/harpuhr.htm

Beste Grüße
Andreas
 
Vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen, Andreas.
Und auch Dank an Claus.

Im anderen Thread habe ich auch weitergelesen. Als ich den Antwortpost fertig hatte, war die Internetverbindung auf einmal down. :eek:


---

Verrückt machen ...

Nein tu ich nicht. Ich bin nur gerade dabei, mir eine lange nicht weiter hinterfragte Dimension des Mundharmonikaspiels zumindest gedanklich zu erobern.

Background
Die Mundharmonika lernte ich bereits in frühester Kindheit lieben und spielen. Musikalisch hielt ich mich damit viele Jahre ausschließlich im Bereich diatonischer Dur-Musik auf. Irgendwann bekam ich eine Comet-Wender. Mit ihr wurde das Musizieren vielseitiger. Ich liebe Melodien bei denen man sie blitzschnell umdrehen muß :) Irgendwann erstand ich eine Piccolo und begann, mit dem Einzeltonspiel zu experimentieren. Als ich "Spiel mir das Lied vom Tod" im Kino gesehen hatte, übte ich solange auf dieser kleinen Harp, bis ich irgendwie einen Ton gebogen bekam. Dass diese Technik "benden" heißt, wußte ich nicht und Informationen darüber fand ich auch nicht. Damals gab es halt das Buch von Martin Rost noch nicht und erst recht kein Internet, wo man so etwas recherchieren und in Foren nette Leute ausfragen kann. :D Also erzählte mir auch niemand, dass man auf einer diatonischen Mundharmonika chromatisch spielen lernen kann. Um es selbst herauszufinden, hatte ich entweder das falsche Instrument oder die falsche Technik. Jedenfalls erstand ich dann eines Tages eine chromatische Larry Adler. Ich übte zwar fleißig damit, doch so richtig glücklich wurde ich nicht mit ihr. Das Musizieren mit der Wender und der Piccolo machte mir viel mehr Spaß. Die beiden schleppte ich überall hin mit. Eine Rucksacktour ohne sie war undenkbar. Sie sorgten auf so manchem Hüttenabend für Unterhaltung. Im normalen Musizieralltag gerieten sie dann aber für einige Zeit in den Hintergrund.
Letztes Jahr fiel mir das Buch von Martin Rost "Rock Blues Country Harp" wieder in die Hände, das ich mir vor vielen Jahren gekauft hatte, um das Benden endlich mal zu lernen. War damit seinerzeit aber nicht klar gekommen. Nun nahm ich einen neuen Anlauf, informierte mich im Internet, welche Harps dafür geeignet sind und legte mir eine kleine Sammlung verschiedener MuhaModelle in verschiedenen Tonarten zu. Darunter auch eine Golden Melody, eine Marine Band deluxe, eine Harmonic Minor und eine Natural Minor von Lee, sowie die Marine Band Soloist.
Das Musizieren auf der Mundharmonika hat für mich viele neue Facetten bekommen und es macht mir Spaß, mich mit dem theoretischen Hintergrund der Musik auseinander zu setzen, die auf ihr gespielt wird.
Da Blues und Jazz nie zu meiner Musizierpraxis gehörten, fehlt mir dafür das musiktheoretische Wissen und die für diese Musik typische Fachsprache. Mit so guten Stichwortgebern wie Euch ist es aber nicht schwer, das weltumspannende Lexikon zu durchforschen. :great:

Die Harpuhr und all die anderen tollen Informationen von Klaus Rohwer hab ich mir schon vor ein paar Monaten angeguckt. Ist wirklich genial, was der so zusammengetragen hat. So manches muß man sich mehrmals durchlsesen. Außerdem fand ich den Scale-Twister, der ganz viele Tonleitern darstellt, nicht nur die, die sich aus der Stammtonleiter ergeben. Eine sehr interessante Ergänzung zur Harp-Uhr.
Die Scheibe, wie ich sie beschrieben habe, brauch ich nicht basteln. Die hab ich seit meiner Studienzeit im Kopf. Für meine Schüler habe ich sie im PC so in MSPhotoDraw gespeichert, dass die Scheiben gegeneinander gedreht werden können. Ich habe auch verschiedene Leiter- und Akkordmuster abgespeichert, die sich ergeben, wenn man im Quintenzirkel eine Halbtonschrittleiter, eine Ganztonschrittleiter, eine pentatonische Leiter, eine diatonische Leiter, eine Zigeunermollleiter oder verschiedene Dreiklänge einzeichnet. Das ergibt interessante Grafiken und vermittelt es einen neuen Blick auf die Eigenheiten der Tonleitern und Klänge. So durchläuft der Weg einer diatonischen Leiter einen Halbkreis und ergibt in die Waagerechte gedreht eine Art Korb, die Halbtonschrittleiter ergibt einen Stern, die Ganztonschrittleiter ein Sechseck, der verminderte Dreiklang ein gleichschenkliges Dreieck usw. Falls Ihr das noch nicht kennt, probiert es mal aus. Ist eine interessante Spielerei.

Das, was ihr mir bezüglich des Blues-Schemas und der im Blues benutzten Tonleitern erklärt habt, habe ich ausprobiert.
Nun suche ich noch nach Hör- oder Video-Beispielen, in denen das deutlich zu hören ist. Habt Ihr Empfehlungen?

Die von Claus aufgeschriebene Akkordfolge interpretiere ich als
T - - - T - - - T - - - T - - -
SD - - - SD - - - T - - - T - - -
D - - - SD - - - T - - - T - - -
Nur dass da dann noch jedesmal die Septime mit drin hängt.
Die Web-Suche spuck dazu ja jede Menge Grafiken und Beispiele aus.
Viele auch ohne Septime. - ? -

Hab's grad mal auf der Gitarre ausprobiert. Die Septime ist das Salz in der Suppe.
Auf der Muha kann ich damit noch nichts anfangen.

Also guck ich mir die Blues-Skala an:

Andreas schreibt:
Prime-kl.Terz-Quarte-(verm.Quinte/überm.Quarte)-kl.Septime-Oktave, in C (ich verzichte jetzt mal bewusst auf das Tongeschlecht) heißt das: C-Es-F-(Fis/Ges)-G-B-C. Tatsächlich ist es jedoch ein klein wenig anders. Denn die einzig reinen Töne sind die Prime, die Quarte, die Quinte und die Oktave. Die Terz, die Wolfslquinte und die Septime sind sogenannte Blue-Notes. Ihrer künstlerischen, freien Intonierung verdankt der Blues seinen Ausdruck. Die Terz liegt oft irgendwo zwischen der kleinen und der großen Terz. Die Wolfsquinte ist ohnehin so dissonant, dass sie gleich ob als überm. Quarte oder verm. Quinte oder irgendwo drumrum nach Auflösung schreit. Die kl. Septime wiederum entstammt ursprünglich der Naturtonreihe, wie sie in afrikanischen Gesängen üblich sind und wie sie bei Obertonreihen von Hornblasinstrumenten auftreten. Diese sind um ein paar Cent niedrigen als die kl. Septime der westlichen Skalen unabhängig von der reiner oder gleichstufiger Stimmung.

In Zahlen übersetzt
1 - b3 4 (#4/b5) 5 - b7 8 = dorisch/äolisch-moll-pentatonisch

mögliche Tonleiter
d - f g (gis/as) a - c d

ab Kanal 4 ohne Bending auf der C-Harp zu finden:
d e f g a h c d = 1 2 b3 4 5 6 b7 8

Alles in eine Tabelle gepackt:

Kanal
v4
^5
v5
^6
v6
v7
^7
v8
Leiterstufen1
2
b3
4
5
6
b7
8
defgahcddorisch (M/M)
Blues-Scalaxxxxxxmoll/dorisch pentatonisch
Bluenotesfes
asces
mögliches Bendingb1bb3b5

Die Klammer (vermQuinte/überm.Quarte) verstehe ich als Hinweis auf die eingeschobene Bluenote.
In der Intervall-Aufzählung nennst Du die Quinte nicht. In der Tonbuchstabenreihe nennst Du aber das G. - Warum ? -
Außerdem erwähnst Du anschließend noch einmal die Quinte bei der Aufzählung der reinen Töne.
Die Wolfsquinte verstehe ich eher als verminderte Sexte. Die erkenne ich in der Leiter nicht, kann aber die Quinte (Kanal v6) nach unten ziehen. :gruebel:
Die für moll entscheidende b6 fehlt. Die bekomme ich mit Bending nicht hin. Da sie von der Pentatonik übersprungen wird, quäle ich dafür die Muha jetzt nicht. :rolleyes:
Beim Benden von f und c entstehen Noten, die bereits als Blaston in der Leiter enthalten sind: fes = 3 und ces = h. Die Töne können zur Veränderung der Klangfarbe genutzt werden. Eine Erweiterung der Leiter ergibt sich nur beim Benden des a zum as.

Das lasse ich jetzt erst mal sacken.

Viele Grüße
Lisa
 
Bluenotes (in D) fes as ces
Die b3 wird als Blue Note zwischen Moll und Durterz verortet, "fes" wäre dafür eine wenig passende Bezeichnung. Die b7 entsprach ursprünglich vermutlich dem 7. Naturton, würde demnach also bezogen auf die gleichstufige Stimmung "zu tief" intoniert.

Gruß Claus
 
Wolfslquinte: http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsquinte Ok da lag ich falsch. Ich dachte immer den dissonanten Ton zwischen Quarte und Quinte nennt man Wolfsquinte. Die WQ kann tatsächlich zwischen Quarte und Quinte liegen aber auch höher als die Quinte sein und sogar eine verminderte Sexte wie du schreibst. Tja man lernt nie aus. :redface:

In der Intervall-Aufzählung nennst Du die Quinte nicht.

Stimmt, das ist mein Fehler. Die gehört da natürlich hin.
:redface:

mögliche Tonleiter d - f g (gis/as) a - c d

Das ist auf der C-Harp die 3. Position. (double cross). "Intuitiv" ;) hast du damit die Position gefunden in der man die Moll-Terz und die kl. Septe als natürliche Töne auf der diatonischen Harp zur Verfügung hast. Hinzu kommt, dass der Halbtonbend auf der 6-Ziehen relativ einfach ist. Jetzt kann man sich fragen, warum man sich den Stress mit der 2. Position antut, wenn man in der 3. Position doch alle Töne der Blues-Skala quasi frei Haus geliefert bekommt? Nun, da die Blues-Terz, besonders im Dur-Blues oft nicht als Moll-Terz intoniert wird, sondern irgendwo zwischen Moll- und Dur-Terz, fehlt in der 3. Position die Möglichkeit die 5-Ziehen ein paar Cent höher zu intonieren. Diesen Umstand ignoriert man in der Praxis, schließlich kann man auf einem Klavier idR. ja auch nur die kl. Terz spielen. Intonierungen und Phrasierungen zwischen kl. und gr. Terz sind nur durch Bending auf der MuHa möglich. Auf der Richter-Stimmung bietet sich daher die 2. Position an. Aber es gibt noch einen "Trick". Greift man zur Country-Stimmung, so ist der 5-Ziehen um einen Halbton erhöht. Für die 3. Position bedeutet dies, eine gr. Terz. Damit hat man nun die Möglichkeit die Blues-Terz durch Bending als kl. Terz oder als Blues-Terz frei zu intonieren. In der 2. Position muss man dann die kl. Septe durch Bending erzeugen. Entgegen ihrem (schlechten) Image bietet die Country-Stimmung als einige Vorteile (auch in anderen Positionen).

Anders sieht die Sache aus, wenn man einen Blues (also das Blues-Schema) in Moll spielt. Hier muss man eine Moll-Terz spielen. Eine Dur- oder Blues-Terz zwischen Dur und Moll wirkt stark dissonant und zerstört den Moll-Charakter des Stücks. Spielt man einen Moll-Blues in 2. Positon auf einer Richter- oder in 3. Position auf einer Country-Stimmung, so muss man den gebendeten Ton schon sehr gut intonieren damit es nicht schräg klingt. Auf einer Richter-Harp in 3. Position spielt man die Moll-Terz als natürlichen Ton der Harp. Das prädestiniert die 3. Position auf der Richter-Harp für (Blues-)Stücke in Moll. Damit wird verständlich warum man (etwas nachlässig) sagt, in 3. Position spiele man in Moll.

Gruß
Andreas

 
Die b3 wird als Blue Note zwischen Moll und Durterz verortet, "fes" wäre dafür eine wenig passende Bezeichnung. Die b7 entsprach ursprünglich vermutlich dem 7. Naturton, würde demnach also bezogen auf die gleichstufige Stimmung "zu tief" intoniert.

Gruß Claus

Meine Tabelle aus dem letzten Post. ces entfernt

Kanal
v4
^5
v5
^6
v6
v7
^7
v8
Leiterstufen1
2
b3
4
5
6
b7
8
defgahcddorisch (M/M)
Blues-Scalaxxxxxxmoll/dorisch pentatonisch
Bluenotesfes
as

mögliches Bendingb1bb3b5



Folgendes verstehe ich jetzt nicht.
Wenn die b3 als Blue Note zwischen Mollterz (b3) und Durterz (3) verortet würde, müsste sie heller sein als b3.
Beim Benden der b3 wird der Ton aber dunkler. :gruebel:

Lege ich eine Tabelle an, in der die gefärbten Stufen temperiert dargestellt werden, ergibt sich folgendes Bild:

1/2-Tonschritt nach oben#1#2#3#4#5#6#7#8
Stammtöne
1
2
3
4
5
6
7
8
1/2-Tonschritt nach untenb2b3b4b5b6b7b8
dorisch/moll Pentatonik
d
e
f
g
a
c
d
Dur-Terzfis
Kanäle in C-Dur MuHav4
v
^5v5
v
^6v6
v
^7v8

Wenn nun das f = b3 im 5. Kanal gebendet wird, mache ich die Erfahrung, dass ich den Ton nicht gemäß der Temperierung bis zu e hinunter ziehe, sondern etwas drüber bleibe. Dadurch erhalte ich dann einen Ton, der den Namen fes durchaus "verdient", weil diese Absenkung enger ist als der temperierte Halbtonschritt zum e. Das "echte" fes wäre dann nach meinem Verständnis die blue note. Oder bin ich da jetzt auf dem "Holzweg"?
Diese Unterscheidung von temperierten Stufen und "echten" chromatischen Zwischenstufen pflege ich auch auf der Blockflöte. Dadurch kann man viel leidenschaftlicher, farbiger und ausdrucksvoller musizieren. (stehe mit meiner musikalischen Seele dem Blues also näher als ich dachte) Das funktioniert bei allen Instrumenten, deren Tonhöhen beim Spielen manipulierbar sind.
Die Verwendung der "richtigen" chromatischen Stufen scheint mir ein wesentliches Stilelement des Blues zu sein.

Jetzt grübel ich über die 7. Stufe nach.
Wenn ich die 1 im 4. Kanal bende = herunter ziehe, erreiche ich einen Ton, der ein wenig heller ist, als die temperiert gestimmte 7. Diese Stufe wird in Harmonisch Moll als Leitton benutzt. Aus den vorausgegangenen Erläuterungen schließe ich, dass dieser Ton beim Bluesen jedoch nicht vorkommt / vorkommen soll ... whatever . Die zur Bluesscala gehörende b7 liegt ein ganzes Stück darunter und ist in der normal spielbaren Scala (Kanal ^7) enthalten. Da sie in der temperierten Stimmung ohnehin etwas zu tief liegt, braucht man sie nicht noch mehr drücken. Klingt also bluesig genug. Oder?


Gruß
Lisa
 
...Wenn die b3 als Blue Note zwischen Mollterz (b3) und Durterz (3) verortet würde...
Sie wird. :)
Unzählige professionelle Pianisten und Jazzgitarristen spielen ohne Bends und Jammerhaken einfach eine b3, aber nicht tiefer.
Wenn das bei dir auf der Harp im Augenblick noch nicht klappt, wäre das m.E. eine rein spieltechnische Frage.

Interpreten von Blues und seinen Blue Notes haben außerdem einen Spielraum, wie Töne gespielt werden. Solistisch hast Du da einige Freiheiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blue_note#Spielbarkeit

Gruß Claus
 
Das ist auf der C-Harp die 3. Position (double cross)...

Ok, die mit "Berechnung" :D gefundene DoubleCross-Position (ohne 2 Kreuze in der Leiter :rolleyes: ) lag für mich nahe, weil ich bei Blues automatisch an Moll dachte. Der Tonart nähert man sich auf der Harp am einfachsten mit der dorischen Skala.


Also erstelle ich jetzt eine Tabelle für den "Dur-Blues" in "Dur"-Cross-Position.
Die Tonika-Stufen habe ich mit den Ampelfarben hervorgehoben 1 - 3 - 5 - - 8
und die von mir als bluenotes angesehenen Stufen blau gefärbt
Im unteren Teil hat die Skala im Richter-System weder f noch fis und auch kein a

Die gefundene Skala ist nicht pentatonisch in der mir bekannten Definition (fünf aufeinander folgende Quinten, keine Halbtonschritte).
Sie enthält den Halbtonschritt von der 3. zur 4. Stufe.
Der erste Tetrachord weist aufgrund dieser Halbtonschrittpositon auf Dur hin. Die fehlende 2. Stufe ist dadurch für die Strukturbestimmung uninteressant.
Im zweiten Tetrachord befindet sich das f = b7. Das ergibt Mixolydisch.
Um die Dur-Struktur zu erhalten, ignoriert man das f in Kanal ^5 (zu Beginn der C-Harp-Leiter existiert es nicht) und "holt" sich das für die Dur-Leiter notwendige fis, indem man das g in Kanal v2 herunter zieht. Da dieser Ton durch die Art der Tonfindung jedoch eher ein ges als ein fis wird (also aus Sicht der temperierten Stimmung zu hell), klingt eine Drehung von der 1 über die Septime und wieder zur 1 zurück enger als in der temperierten Stimmung. Das würde ich dann aufgrund der jetzt gewonnenen Einsichten als bluesig bezeichnen.
Das helle fis (Septime) bekomme ich nicht hin. Dafür braucht man fortgeschrittene Techniken. Wenn ich das richtig sehe muß man dazu das g in Kanal ^6 mit Overblow auf fis runter drücken. Oder?
In Kanal v3 und v4 lassen sich die anderen Tonika-Dreiklang-Stufen relativ leicht benden. Das ermöglicht Melodien mit "Wechselstufen" zu spielen (wenn man benden "kann" und nicht nur "hinbekommt" :cool: ). Das ist auch für verschiedene deutsche Volkslieder sehr nützlich, in denen 4 und #4 auftreten. Nur fehlt einem dann für diese Melodien in der Cross-Position die 2. Stufe. Wird die im Blues nicht gebraucht?
In der deutschen Volksmusik treten diese "Wechselstufen" für gewöhnlich bei einem "eingeschobenen" Tonartwechsel auf. Den bekomme ich am besten hin, indem ich abwechselnd auf zwei übereinander gehaltenen Mundharmonikas oder auf einer Wender spiele. Dann passen auch die Akkorde besser.

Und hier die Tabelle:


1/2-Tonschritt nach oben#4#6#7#1#2#3#4#5#6#7#8#2#3
Stammtöne
45671
2
3
4
5
6
7
8=1
234
1/2-Tonschritt nach untenb5b6b7b1b2b3b4b5b6b7b8b3b3
für Dur "überflüssiger" Tonf
gefundene
Skala

cdex
g
hc
d
exg
ahc
Bendinggesbdes
Kanäle in C-Dur MuHa^1v1^2
2

v

v2
^3
3
v
v3^44
v
v4^5v5^6v6v7^7


Viele Grüße
Lisa

- - - Aktualisiert - - -

Sie wird. :)
Unzählige professionelle Pianisten und Jazzgitarristen spielen ohne Bends und Jammerhaken einfach eine b3, aber nicht tiefer.
Wenn das bei dir auf der Harp im Augenblick noch nicht klappt, wäre das m.E. eine rein spieltechnische Frage.

Interpreten von Blues und seinen Blue Notes haben außerdem einen Spielraum, wie Töne gespielt werden. Solistisch hast Du da einige Freiheiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Blue_note#Spielbarkeit

Gruß Claus

Ich schätze an diesem Punkt haben wir aneinander vorbei geschrieben.

Leider hast Du mein Zitat so aus dem Zusammenhang heraus gerissen, dass nicht klar wird, um was es mir ging.
In dem entsprechenden Post bezog ich mich auf die Double-Cross-Position. In der C-Dur-Harp ist das die dorische Skala, in der die b3 (in Kanal v5) enthalten ist, die 3 jedoch von Natur aus nicht existiert. Deshalb war mir schleierhaft, wie man auf eine Position zwischen b3 und 3 kommen kann.

Ich schrieb:
Wenn die b3 als Blue Note zwischen Mollterz (b3) und Durterz (3) verortet würde, müsste sie heller sein als b3.
Beim Benden der b3 wird der Ton aber dunkler. :gruebel:



Nach meinem letzten Post ahne ich, dass Du Dich mit Deiner Aussage auf die Dur/Mixolydische-Skala in der Cross-Position beziehst. Da hat man (wie in der Tabelle hoffentlich gut ablesbar gezeigt) ganz klar die Möglichkeit, die Dur-Terz zu benden und landet dadurch dann auf der von Dir genannten Zwischenposition. Den Ton bekomme ich hin.
Jetzt wird mir auch klar, warum Du schreibst,

Die b3 wird als Blue Note zwischen Moll und Durterz verortet, "fes" wäre dafür eine wenig passende Bezeichnung.

Betrachten wir die Tabelle zur Cross-Position der C-Harp, erkennen wir in der Cross-Position Kanal v2 den Grundton der G-Dur/Mixolydisch-Leiter.
Die Dur-Terz dieser Leiter ist in Kanal v3 zu finden = h (international B).
Wenn ich diesen Ton bende, ziehe ich nicht ganz auf das temperierte b (international Bb) hinunter, sondern bleibe etwas oberhalb.

Transponiere ich die Leiter von G-Dur nach D-Dur (dann muß ich statt der C-Harp eine G-Harp benutzen), finde ich für die Dur-Terz ein fis. Wird das Fis gebendet, nähert man sich dem F. Das F ist in der temperierten Stimmung die b3 zum Grundton D.

Gruß Lisa
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Lisa,

Wenn nun das f = b3 im 5. Kanal gebendet wird, mache ich die Erfahrung, dass ich den Ton nicht gemäß der Temperierung bis zu e hinunter ziehe, sondern etwas drüber bleibe. Dadurch erhalte ich dann einen Ton, der den Namen fes durchaus "verdient", weil diese Absenkung enger ist als der temperierte Halbtonschritt zum e. Das "echte" fes wäre dann nach meinem Verständnis die blue note. Oder bin ich da jetzt auf dem "Holzweg"?

Du bist immer noch in der 3. Position. Warum solltest du das b3 benden wollen? Die Terz der Blues-Skala spielt man entweder als b3 oder zwischen b3 und 3. Durch das Bending werden die Töne zu tieferen Tönen "gebogen". Auf den Kanzellen 1-6 werden Ziehtöne gebendet auf den Kanzellen 7-10 die Blastöne.

Achtung: Bende niemals den 5-Ziehen auf einer Standard-Richter! Und versuche schon garnicht bis auf's E zu benden. Es funktioniert eh nicht und ergibt ja auch keinen musikalisch, sinnvollen Ton. Du wirst dir schneller als dir lieb ist die Stimmzunge abbrechen. Der 5-Ziehen wird nur bei einer Country-Harp gebendet.
Das war der Warnhinweis für Bending-Anfänger. Wenn du die Bendings sehr gut dosieren kannst, dann kann man in der 2. Position der 5-Ziehen ein paar Cent benden und erhälst so die Naturseptime. Aber wie gesagt, ohne die richtige Technik und feine Dosierung ist der 5-Bend eine Stimmzungen-Killer!

Die Bluenote zwischen b3 und 3 hast du in der 3. Position auf einer Richter-Harp nicht zur Verfügung, mit keinem Bend und mit keinem Overblow. Dazu braucht es eine Country-Harp! Die Bluenote zwischen Quarte und Quinte ist der 6-Ziehen-Bend.

Da sie in der temperierten Stimmung ohnehin etwas zu tief liegt, braucht man sie nicht noch mehr drücken. Klingt also bluesig genug. Oder?

Die Naturseptime bekommst du durch einen leichten! Blowbend auf der 7-Pusten (s.o. auch hier kann man - wie immer wenn nur ein Halbtonschritt zwischen 2 Stimmzungen ist - die Stimmzungen ruinieren.). Wie du ja sagst, liegt die b7 in der gleichstufigen eh schon etwas tiefer. Man kann also auch ohne Probleme einfach die 1-, 4-, 7- und 10-Pusten spielen, auf einer C-Harp also C. (Bei den Blastönen, wenn man ordentlich Druck macht geht es nochmal etwas in den Keller. :))

Dafür braucht man fortgeschrittene Techniken. Wenn ich das richtig sehe muß man dazu das g in Kanal ^6 mit Overblow auf fis runter drücken. Oder?

Während Bendings die Töne erniedrigen, erhöhen Overblow (auf Kanzelle 1, 4,5,6) die Töne (der Ziehzunge! Klingt komisch, ist aber so. :)) auf den Kanzellen 7,9 und 10 erhöht man durch Overdraws die Töne der Blaszunge. Ein 6-Overblow erzeugt also auf einer C-Harp ein B. Tatsächlich fallen die so erzeugten Töne in der Regel etwas zu tief aus. Da der 6-OB in der 1. Position ein zu niedriges b7 ist, kann man das als Naturseptime verwenden. In anderen Positionen muss man sie wieder etwas hoch biegen. Ja bei Overblows wirken sich nun die Bends zu höheren Tönen! Und ja das ist schon eine recht fortgeschrittene Technik und ohne entsprechend konfigurierte Harp kaum machbar.

Gruß
Andreas

P.S.: Interessantes Thema... aber "langsam" werden wir :redface:t:. :) Vielleicht mag einer der Moderatoren uns in einen eigenen Thread schieben?
 
Hi Lisa,
Du bist immer noch in der 3. Position. Warum solltest du das b3 benden wollen? Die Terz der Blues-Skala spielt man entweder als b3 oder zwischen b3 und 3. Durch das Bending werden die Töne zu tieferen Tönen "gebogen". Auf den Kanzellen 1-6 werden Ziehtöne gebendet auf den Kanzellen 7-10 die Blastöne.

Ja, ist mir inzwischen bewusst.
Wenn ich den Faden zurückverfolge, erkenne ich, dass ich durch ein Missverständnis auf die Idee kam, b3 der 3. Position in Kanal 5-ziehen zu benden.


Achtung: Bende niemals den 5-Ziehen auf einer Standard-Richter! Und versuche schon garnicht bis auf's E zu benden. Es funktioniert eh nicht und ergibt ja auch keinen musikalisch, sinnvollen Ton. Du wirst dir schneller als dir lieb ist die Stimmzunge abbrechen. Der 5-Ziehen wird nur bei einer Country-Harp gebendet.
Das war der Warnhinweis für Bending-Anfänger. Wenn du die Bendings sehr gut dosieren kannst, dann kann man in der 2. Position der 5-Ziehen ein paar Cent benden und erhälst so die Naturseptime. Aber wie gesagt, ohne die richtige Technik und feine Dosierung ist der 5-Bend eine Stimmzungen-Killer!

Ok! Gut zu wissen!
Merkwürdigerweise funktioniert das Benden der 5-Ziehen mit der Oscar Lee. Hat sich irgendwie so ergeben, als ich ganz unbedarft von unten nach oben die Kanäle angetestet habe. Das sich die Zungen, die zu einem Halbtonschritt gehören, nicht so gut benden lassen fühlt und hört man. Je nach erzeugter Sogstärke fühlt es sich an, als würden sich die Zugen gegenseitig in ihrer Schwingungsfähigkeit zu blockieren. Dann ist plötzlich der Ton weg. In dem Moment höre ich immer sofort auf zu ziehen.

Die Bluenote zwischen b3 und 3 hast du in der 3. Position auf einer Richter-Harp nicht zur Verfügung, mit keinem Bend und mit keinem Overblow. Dazu braucht es eine Country-Harp! Die Bluenote zwischen Quarte und Quinte ist der 6-Ziehen-Bend.

Das ist mir beim Erstellen der Tabellen klar geworden.

In der Tabelle für die 2. Position sieht es dann ganz anders aus. Da gibt es die Stufe 3.


Die Naturseptime bekommst du durch einen leichten! Blowbend auf der 7-Pusten (s.o. auch hier kann man - wie immer wenn nur ein Halbtonschritt zwischen 2 Stimmzungen ist - die Stimmzungen ruinieren.). Wie du ja sagst, liegt die b7 in der gleichstufigen eh schon etwas tiefer. Man kann also auch ohne Probleme einfach die 1-, 4-, 7- und 10-Pusten spielen, auf einer C-Harp also C. (Bei den Blastönen, wenn man ordentlich Druck macht geht es nochmal etwas in den Keller. :))

Das mit dem Blowbend hab ich noch nicht raus. Irgenwann hatte ich mal für einen kurzen Moment Glück. Das war's aber auch.
Die Regel "Halbtonschritt = Zungenkiller" merke ich mir.
Vom Pfeifen, Maultrommeln und Nasenflöte spielen kenne ich den Einfluß der Mundhöhlenweite auf die Tonhöhe. Damit versuche ich es auch bei der Mundharmonika.


Während Bendings die Töne erniedrigen, erhöhen Overblow (auf Kanzelle 1, 4,5,6) die Töne (der Ziehzunge! Klingt komisch, ist aber so. :)) auf den Kanzellen 7,9 und 10 erhöht man durch Overdraws die Töne der Blaszunge. Ein 6-Overblow erzeugt also auf einer C-Harp ein B. Tatsächlich fallen die so erzeugten Töne in der Regel etwas zu tief aus. Da der 6-OB in der 1. Position ein zu niedriges b7 ist, kann man das als Naturseptime verwenden. In anderen Positionen muss man sie wieder etwas hoch biegen. Ja bei Overblows wirken sich nun die Bends zu höheren Tönen! Und ja das ist schon eine recht fortgeschrittene Technik und ohne entsprechend konfigurierte Harp kaum machbar.

Bending - Overblow - Overdraw > Deine Tipps fasse ich in einer Tabelle zusammen. Dann siehst Du, ob ich alles richtig verstanden habe.
Wenn 6-Overblow auf der C-Harp ein zu tiefes B bewirkt, würde ich es als ais bezeichnen. Dass der Ton näher am a als am h liegt, wundert mich nicht. Schließlich wird er ja mit der a-Zunge erzeugt.


Kanal^1v1^2v2^3v3^4v4^5v5^6v6v7^7v8^8v9^9v10^10
cdegghcdefgahcdefgac
Bendingdesxgesxbxdesxfesx
Blowbendces^b
Overblow^zdis^zdis^zfis^zais^b
his
^bfis^bais
Overdraw

Für die Overdraw-Zeile fand ich nichts zum Eintragen. Was habe ich übersehen?

Vielen Dank für die Tipps, Andreas!

Gruß
Lisa
 
Hi Lisa,

versuch es dir besser in dieser Form klar zu machen:

Bb2-Halbtöne-Blowbend
OberblowEbEbF#BbEbF#B1-Halbton-Blowbend
BlastonC4E4G4C5E5G5C6E6G6C7Blaston
Kanzelle12345678910Kanzelle
ZiehtonD4G4B4D5F5A5B5D6F6A6Ziehton
1-Halbton-BendC#F#BbC#AbC#AbC#Overdraw
2-Halbtöne-BendFA
3-Halbtöne-BendAb


Die linke Spalte beschreibt die Kanzellen 1-6 (Blaszunge tiefer als Ziehzunge), die rechte Spalte die Kanzellen 7-10 (Ziehzunge tiefer als Blaszunge).

Allgemein verwendet man die internationalen Tonbezeichnungen, also intern. B = deutsches H, intern. Bb = deutsches B. Die Namen für die Töne, die den schwarzen Tasten einer Klaviatur entsprechen (C#, Eb, F#, Ab, Bb) haben sich so durchgesetzt. Auf Grund der als Standard betrachteten Gleichstufigenstimmung sind C# und Db, Eb und D#, F# und Gb, usw. ja enharmonisch verwechselt.

Die Blues-Skala in der 3. Position, Grundton D habe ich mal in rot hervorgehoben.

Da die Harp ein transponierendes Instrument ist, bezieht man sich einfach immer auf eine C-Harp und bezeichnet die Töne mit den Buchstaben statt den Zahlen der Stufen. Ein Harper wird fast immer vom 4-Ziehen als D sprechen, selbst wenn er eine Ab-Harp in Händen hält. Das macht die Kommunikation (unter den Harpern) um einiges einfacher.


Gruß
Andreas
 
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