Aufnehmen, welches Mic?

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LittleFieldy
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Hallo zusammen,

ich möchte gern zu Übungszwecken und für Demoaufnahmen meinen Bass abnehmen.
Jetzt stellt sich die Frage nach dem richtigen Mikrofon.

Es sollte nicht etliche 100 Euro kosten.
Aber ich möchte natürlich trotzdem einen brauchbaren Sound erzielen.
Hat da jemand einen Tipp welches Mic zu einem bezahlbaren Preis gut brauchbar ist?

Danke schon mal
 
Eigenschaft
 
Danke schon mal für die schnelle Antwort.
Hab vergessen zu schreiben das es sich um einen E-Bass handelt.

Diesen spiele ich normal über ein Half-Stack. Und das möchte ich gern aufnehmen.
 
wenn du per Aufnahme deine Anlage 'abbilden' willst, solltest du dazu eine akustisch passende Umgebung haben
dazu eine passable Zusammenstellung von Mikrofon, Vorstufe, Wandler, bzw ein Audio-Interface gleicher Funktion
maW: aufwendig bis teuer, wenn man allein an die Raumakustik denkt...

um nur den Bass selbst bzw das Spielen festzuhalten, reicht ein Interface
Line-Out vom Amp in Line-In des Interface
falls das Interface über einen instrumenten-Eingang verfügt, kannst du den Bass auch direkt anschliessen
meist hört man das über Kopfhörer ab, weil einfache Boxen einen live gespielten Bass nicht wirklich prickelnd rüberbringen
... vielleicht nicht so komfortabel, aber das ergebnis ist sehr präzise... oft zu präzise ;)
Und es ist der gängige Weg, wie ein Bass studio-technisch verarbeitet wird.
Die meisten Spuren basieren auf dem sogenannten 'direkt ins Pult spielen'.

falls du jetzt den Einfall hast: ...aaaber 'mein' Sound... vergiss es
du nimmst immer den Raum mit auf und bekommst das, was ein Mikro 'hört', nicht wie es sich für einen Zuhörer darstellt.
Wir hören mit 2 Ohren, das ergibt frequenzabhängige Überlagerungen. Bei einem Mikro fallen die völlig anders aus.
Im Studio hat man entsprechende Massnahmen getroffen um Aufnahme und Höreindruck möglichst anzunähern.
Zu Hause ist das normalerweise unmöglich.

cheers, Tom
 
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Zur Bass-Amp Abnahme eignen sich i.d.R. Mikrofone, die auch zur Abnahme von Bassdrum genommen werden. Meistens sind diese jedoch gescoopt, soll heißen dass sie z.B. den Bassbereich und enge Mittenbereiche etwas betonter darstellen, um den gewissen Punch, Kick (oder wie man es auch nennen mag) einer Bassdrum zu erzielen. Diesen nicht linearen Frequenzverlauf kann man aber mittels EQ recht gut ausgleichen.

Gute Ergebisse erzielt man z.B. auch mit einem Shure SM57


Neu kostet es um die 100 Euro, gebraucht bekommt man sie wesentlich günstiger.

M.E. besser geeignet ist z.B. das AKG D112


Das Mikro bringt den Bassbereich sehr gut rüber, betont aber auch sehr den Hochmitten-Anteil. Gebraucht sind sie für ca. 100 Euro zu bekommen. Ich nutze das AKG D112 sehr gerne zur Amp-Abnahme, da mir gerade dieses pushen der Hochmitten sehr entgegenkommt.

Etwas linearer nimmt das Sennheiser e602 den Bass auf


Gebraucht ist es für unter 100 Euro zu bekommen.


Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an. Für eine gelegentliche Aufnahme zu Hause würde ein Interface die bessere Wahl sein. Hierzu nutze ich z.B. das Line6 Pod Studio GX:


Die Software bietet ganz gutes Amp-Modelling und auch ein paar Effekte.
 
Der Tipp mit dem Shure SM57 ist sehr gut. In Verbindung mit dem trockenen Signal aus deinem Bass Amp oder D.I. Box ist es eine der meistgenutzten Kombinationen, auch im profesionellen Bereich.
Das SM57 ist natürlich in der Übertragung der tiefsten Frequenzen begrenzt. Was in diesem Fall eher von Vorteil ist. In einem akustisch nicht optimierten Raum wirst du selbst mit teuersten Mikrofonen keinen sauberen Bassbereich aufnehmen können.
Somit sorgt das SM 57 für die charakterischen Mitten und Tiefmitten deines Sounds, während das trockene Signal den Klang nach unten und oben ausweiten kann.
 
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Ich nutze das AKG D112 sehr gerne zur Amp-Abnahme, da mir gerade dieses pushen der Hochmitten sehr entgegenkommt.

Etwas linearer nimmt das Sennheiser e602 den Bass auf

ganz sicher?

D112
AKG-D112_freq.jpg

e602
e-602-frequency-response.jpg
 
Die Frequenzverlaufskurven der beiden Mikros sind mir bekannt. Vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass das e602 besser zu meiner Box (und deren Wiedergabeschwächen/stärken eher entgegenkommt) und meinem Hörempfinden passt... ;)
Rein von der Kurvendarstellung scheint das AKG D112 das linearere Mikro zu sein...
 
Also ich schließe mich den Ausführungen von TELEFUNKY an...
Gerade wenn man NEU im Recordingbereich ist...würde ich NUR direkt mit einem Interface aufnehmen.
Ich habe folgende positive Erfahrung gemacht:
Bass mit einem M-Audio MKII direkt aufnehmen und ein Mikro (aus dem 25€ Thomann-Set, SM58 Verschnitt) in den Raum stellen...
Der Raumklang diente nur so als Unterstützung (i-Tupfer) und der Hauptsound kam vom Bass...
Dann habe ich ein wenig EQ beigemischt und einen Kompressor angewendet...
FAZIT: Mehr als NUR ein DEMO-Sound
Eine reine Mikroabnahme am Bass würde ich mir als Anfänger noch nicht zutrauen...

salute
Passi
 
Generell klappt die Abnahme ja schon, so sehr Anfänger bin ich dann doch nicht ;)
Nur habe ich eben nicht das passende Mikro dafür.

Aber deine Idee klingt gut und machbar.
Werde es testen, dazu noch die Frage: Welche Software nutz du zum Aufnehmen und EQ basteln?

Cubase? ProTools? oder gibts da was von Rat..pharm? Man erinnere sich an meine begrenzten Geldmittel :D
 
^ als Software empfehle ich Reaper (www.reaper.fm) ... läuft auf Mac & PC. Die kostenlose (nicht registrierte) Version hat als Einschränkung nur einen 5-sekündigen Countdown beim Programmstart.
 
Generell klappt die Abnahme ja schon, so sehr Anfänger bin ich dann doch nicht ;)
Nur habe ich eben nicht das passende Mikro dafür. ...
das ist genau der Punkt: es ist eben nicht nur das passende Mikro
Raum, Vorverstärker und Wandlerelektronik spielen da ganz erheblich mit hinein.
Ein dynamisches Mikro sauber aufzunehmen ist extrem teuer (in Relation zu einem PU).
Der genannte SM58 Verschnitt dürfte an einem M-Audio Interface ganz anders klingen als an einem (zB) Neve Preamp.
Aber auch der teure Preamp wäre in akustisch ungünstiger Umgebung vergebliche Mühe.
(der bildet den schlechten Sound dann nur etwas genauer ab) ;)
es kommt immer auf das Gesamtpaket an (!)

gerade beim Bass ist es nicht ungewöhnlich, dass er für sich genommen wenig aufregend klingt.
bei oberflächlichem Hören... was sich dann im Mix aber ganz anders darstellt.
Nebenbei: jedes Jahr fallen tausende von Käufern im Laden darauf herein.
Es wird getestet was das Zeug hält... und natürlich der mitgenommen, der am 'besten' klingt.
Dann stehen die Leute auf der Bühne und es heisst: ich hör mich nicht, der Bass setzt sich nicht durch, Moddermix etc... :D

Man muss etwas einfaches nicht komplizierter machen, als es ist.

cheers, Tom
 
Also ich benutze auch REAPER und den EQ etc. erledige ich dann mit AUDACITY...
Das klingt alles super-wüst (ist es auch), aber als Anfänger bin ich froh...so ein brauchbares Ergebnis zu erhalten;)
Und von PROTOOLS will ich jetzt mal nicht sprechen (Telefunky weiß bescheid)...arrrrrrrggggghhhhhhhhhh

salute
Passi
 
Man muss etwas einfaches nicht komplizierter machen, als es ist.

da sagst du was, ich bin absolut dankbar für jede Hilfe, also versteh mich bitte nicht falsch.

Alles was ich will ist meinen Bass in einer passablen Quali aufnehmen, das habe ich auch schon getan mit einem sehr günstigen Shure Mikro.
Das Ergebnis war durchaus brauchbar, nur wollte ich eben ein Mikro das die Quailtät noch etwas steigert - mehr nicht.

Wir reden hier von Lernaufnahmen für mich und maximal einem kleinen Demotape, ich will keine Studioproduktion starten.
Wenn ich das vorhabe, beherzige ich deine fachmännischen Tipps sicher. Also nochmal, nicht falsch verstehen, ich danke für eure guten Tipps.

Und das Reaper sieht ganz gut aus, werde ich heute Abend direkt mal testen.
 
Wir reden hier von Lernaufnahmen für mich und maximal einem kleinen Demotape, ich will keine Studioproduktion starten.
Und genau aus dem Grund: Machs via DI. Es ist wesentlich einfacher, weil man viele nervige Störfaktoren damit von vornherein ausschließen kann. Man hat einfach das rohe Signal und kann entsprechend dann alles damit machen.

...wollte ich eben ein Mikro das die Quailtät noch etwas steigert - mehr nicht....
Wie hier schon geschrieben wurde: Hier kann dir wer nen 500€ Micro anpreisen, weil er es absolut toll findet. Du kaufst es und bist enttäuscht weil es auf deine Situation nicht passt... Es gibt kein pauschales Zauber-Micro das den Sound auf jeden Fall verbessert...
 
Es gibt kein pauschales Zauber-Micro das den Sound auf jeden Fall verbessert...

Das ist mir wohl bewusst, jedoch gibt es ja diverse Standarts die erfüllt sein sollten um generell einen brauchbaren Ton zu erhalten.
Dies wurde nun ja auch beantwortet und ich weiß dort wie ich es anstelle.
Ich probiere es über ein Interface wie es vorgeschlagen wurde, als Alternative habe ich schon ein SM57 ergattern können und versuche mich daran.

Nochmals Dank für die ausführliche Hilfe von allen :great:
 
Raum, Vorverstärker und Wandlerelektronik spielen da ganz erheblich mit hinein.
Ein dynamisches Mikro sauber aufzunehmen ist extrem teuer (in Relation zu einem PU).

Man muss etwas einfaches nicht komplizierter machen, als es ist.

Sehe ich ja genauso. Aber warum schreibst du dann sowas wie da oben?

Beim Bass ist Vorverstärker und Wandler wurscht. (Ein Behringermini-Mixer als Preamp und dann in die Soundkarte ... passt schon.)
Das SM57 würde ich für Bass nicht bevorzugen. Aber wenn man sich ein erstes Mikro kaufen willl und damit auch erstmal den Bass aufnehmen will, ist das sicher eine gute Wahl.
D112 ist so ne Sache. Kann geil sein, muss nicht. Probieren. In der Vergangenheit habe ich oft eine Mischung aus D112 und Kleinmembran-Kondensator genommen. Wie hoch der Anteil am D112 war weiss ich nicht. Ca. 1/3 schätze ich mal.
Kleinmembran-Kondensator wie das oben erwähnte NT5 ist auch ein universales Mikro, dass sicher kein Fehlkauf ist.
Mit einen SM57 (gitarrenamp) und einem Kleinmembran-Kondensator (Rest, vorallem auch Gesang) kommt man schon sehr weit.

Übringens ist es (oft - und auch theoretisch) sogar besser eine Mikrofon mit Kugelcharakteristik zu nehmen. Das hat einen besseren Bassfrequenzgang.

Aber die eigentlich richtige Antwort ist: häng den Bass direkt dran. Schlimmstenfalls nimm ein Ampsimulations-Plugin zum anfetten/andrecken.
Um ein Bass mit Mikro aufnehmen ist Aufwand erforderlich, der durch die Qualität auch gerechtfertigt sein sollte. Das ist mit "Übungszwecken und für Demoaufnahmen" sicher nicht der Fall.
 
das erste Zitat bezog sich auf seine Annahme, dass er allein mit einem 'besseren' Mikro bessere Aufnahmen machen wollte
Nummer zwei bezieht sich auf den Gesamtprozess, wie du schon schreibst: direkt ins Interface und gut ist.

das mit Vorverstärker und Wandler höre ich allerdings (etwas) differenzierter...
Es mag Fälle geben, wo der Unterschied belanglos ist, aber eine gute Vorstufe bringt da schon was.
Nachzulesen bei der Resonanz auf den Glockenklang 'update' Soul 1 auf 2.
Da wurde eine IC Vorstufe offensichtlich durch eine diskret aufgebaute FET Version ersetzt.
(was passive Bässe im Stil eines Fender Jazz oder Preci enorm nach vorne bringt)

mein persönliches aha-Erlebnis war ein TAB V357 Impedanzwandler, der mit seinen 12dB gain auch einen Kopfhörer treiben kann.
SO hatte ich meine Bässe noch nie gehört.
Nur liegt das qualitativ in etwa auf dem Niveau einer Avalon U5, also deutlich über dem hier angepeilten.
(steigert aber die Spielfreude) :D

cheers, Tom
 

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