einsame Diebe

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Meine Absicht bei diesem Text war, "weiche", balladenhafte Strophen in einen explodierenden Refrain mĂŒnden zu lassen,
ohne die Melodie zu killen.

Vielen Dank fĂŒr Deine Aufmerksamkeit!

[FONT=&quot]einsame Diebe[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Wir plĂŒndern alle dasselbe Rot[/FONT]
[FONT=&quot]und fabulier`n vom Leben nach dem Tod.[/FONT]
[FONT=&quot]Anders die Wahrheit: obszön und plump-[/FONT]
[FONT=&quot]immerhin da sein, wenn auch nur auf Pump![/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Dasein auf Pump! [/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts, was man mir wieder nimmt;[/FONT]​
[FONT=&quot]was Jahre spĂ€ter noch im Dunkel glimmt:[/FONT]​
[FONT=&quot]wie`n Paradies, das TestgelĂ€nde wird;[/FONT]​
[FONT=&quot]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt![/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts![/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Wir suchen alle die eine Liebe,[/FONT]
[FONT=&quot]bleiben jedoch einsame Diebe.[/FONT]
[FONT=&quot]Auch was der Himmel so verspricht,[/FONT]
[FONT=&quot]klingt eher nach Bukowskis Schlussgedicht.[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts, was man mir wieder nimmt,[/FONT]​
[FONT=&quot]was Jahre spĂ€ter noch im Dunkel glimmt,[/FONT]​
[FONT=&quot]wie`n Paradies, das TestgelĂ€nde wird;[/FONT]​
[FONT=&quot]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt![/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts,[/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]bevor die Uhr`n still stehn[/FONT]​
[FONT=&quot]und wir ratlos[/FONT]​
[FONT=&quot]schon mal rĂŒber spĂ€h`n,[/FONT]​
[FONT=&quot]ins tiefste Nichts,[/FONT]​
[FONT=&quot]wo selbst die Engel frier`n.[/FONT]​
[FONT=&quot]Ein letzter Schluck,[/FONT]​
[FONT=&quot]bevor wir ganz verschmier`n.[/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts![/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Kannst du vergessen, was geschieht?[/FONT]
[FONT=&quot]Ein schwarzer Volvo parkt im Neubaugebiet …[/FONT]
[FONT=&quot]Menschen kommen, Menschen geh`n[/FONT]
[FONT=&quot]Und lassen Schatten, [/FONT]
[FONT=&quot]hinter den Gardinen.[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Sie gehen feiern. Du stiehlst dich davon.[/FONT]​
[FONT=&quot]Sie bau`n Mega-StĂ€dte. Du rauchst auf`m Balkon,[/FONT]​
[FONT=&quot]der am Himmel hĂ€ngt, hoch ĂŒber Deutschland, irgendwo,[/FONT]​
[FONT=&quot]und winkst den winzigen Figur`n im Zeppelin,[/FONT]​
[FONT=&quot]Richtung Tornado.[/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]
[FONT=&quot]Oh hohohoho …[/FONT]
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Gibt mir nichts, [/FONT]​
[FONT=&quot]was man mir wieder nimmt,[/FONT]​
[FONT=&quot]was Jahre spĂ€ter noch im Dunkel glimmt,[/FONT]​
[FONT=&quot]wie`n Paradies, das TestgelĂ€nde wird;[/FONT]​
[FONT=&quot]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt![/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot]Ey, gibt mir nichts, bevor die Uhr`n still stehn[/FONT]​
[FONT=&quot]und wir ratlos[/FONT]​
[FONT=&quot]schon mal rĂŒber spĂ€h`n,[/FONT]​
[FONT=&quot]ins tiefste Nichts,[/FONT]​
[FONT=&quot]wo selbst die Engel frier`n.[/FONT]​
[FONT=&quot]Ein letzter Schluck,[/FONT]​
[FONT=&quot]bevor wir ganz verschmier`n.[/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
[FONT=&quot] [/FONT]​
 
Eigenschaft
 
Im Moment bin ich mir bezĂŒglich deines Textes noch nicht sicher. Was ich schon sagen kann, deine Wortwahl ist klasse. Ich stolpere nur an einer Stelle: "Ey, gibt mir nichts"
Ist das nun "Das gibt mir alles nichts" oder ein fehlerhafter Ausruf "Ey, (ihr) gebt mit nichts"?
 
SillySybock!

Es muss heißen "gebt"; Danke fĂŒr deinen Hinweis und das Kompliment !

Gruss
Aufschlag
 
Hallo Aufschlag,

dein Text verstört mich irgendwie. Im positiven Sinne gemeint: Er ist nicht massentauglich. Da sind die einfachen Worte, die einen irgendwo dazwischen hĂ€ngen lassen. Trotz mehrfachen Lesens, habe ich das GefĂŒhl, dass ich immer noch mit offenen Augen im Nebel laufe. Du erzeugst eine diffuse Stimmung in mir, die ich nicht zu fassen bekomme. Ich bin wirklich gespannt, ob du irgendwann eine grobe Richtung fĂŒr die Auflösung geben wirst.
Gibt es eine Vertonung des Ganzen? Gerade der anwachsende Refrain erscheint mir sehr schwer zu meistern.

Ich blicke hier auf Worte, "die lassen Schatten hinter den Gardinen" und ich komme mir dabei und doch ausgeschlossen vor. Ich kann nur wiederholen: Du hast großartig deine Worte zusammengestellt. Sie erzeugen merkwĂŒrdige GefĂŒhle, aber geben noch keinen Sinn. Aber ich bin auch keiner der Deuter hier, sondern der arme kranke Papa vom Mr. Spock...
 
[FONT=&amp]Ich verstehe einige Sachen nicht und frag einfach mal:

[/FONT][FONT=&amp][FONT=&amp]Wir plĂŒndern alle dasselbe Rot
[/FONT]welches Rot?
[/FONT][FONT=&amp]
[/FONT][FONT=&amp]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt!
Der Jakobsweg war ja der Weg (bzw. die Wege?) irgendwo nach Nordspanien, zum heiligen Jakobus (so Àhnlich)
Der Weg nach Treblinka war kein freiwilliger Weg. Ganz zu schweigen von der Sache ansich.....passt dieser Vergleich nicht, weil das LI ihn nicht gehen muss bzw. auch anderweitig auf keinen Weg gezwungen wird?

[/FONT]Auch was der Himmel so verspricht,
[FONT=&amp]klingt eher nach Bukowskis Schlussgedicht.
Himmel, Paradies, Versprechungen, Leben nach den Tod oder wie auch immer... werden ja in den anderen Strophen als Kontrast zur "obzönen, plumpen Wahrheit" dargestellt.
Wenn jetzt aber "der Himmel" auch negative Attribute (im Sinne der Texte v. Bukowski) bekommt, warum wird dann ĂŒberhaupt unterschieden?

Die Strophe mit dem Leichenwagen (der schwarze Volvo) und den Abgang am Ende finde ich o.k.
Aber auch nach mehrmaligem Lesen weiß ich nicht, warum mein Leben auf Pump ist und was nun geklaut wird?[/FONT]:)

Nun kann es durchaus sein, dass andere Leutchens weniger VerstÀndnisprobleme haben. Aber schreib doch mal eine ErklÀrung zum Text; wie er gemeint ist...
 
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Ich hÀtte da auch eine Bitte:

bitte mir nicht erklÀren, was es bedeutet! :DIch will es gar nicht verstehen. Es gefÀllt mir so - auch weil ich nicht verstehe, was Du gemeint hast. Dann kann ich nÀmlich darunter verstehen, was ich will. Und das, was ich verstehe, gefÀllt mir zu gut...

Was mir nicht gefÀllt, ist die visuelle Darstellung der Textblöcke.
Dort wĂŒrde mir ein simpler, linksbĂŒndiger Text besser gefallen. Dann wĂ€re z.B. das Lesen nicht ganz so anstrengend.
Ich schließe aus der (bemĂŒht) kunstvollen Darstellung des Textes, dass er Dir selbst sehr gut gefĂ€llt und im Moment viel bedeutet.
Die Sprache ist mMn ĂŒbelst direkt, quasi "voll auf die Zwölf" - weshalb ich die Vertonung sehr rockig und vorwĂ€rtstreibend "höre".
Wie Du die Strophen balladenmĂ€ĂŸig machen willst, fĂ€llt mir mir vorzustellen schwer.

Mir gefallen die inhaltlichen Bedeutungsfragmente ausgesprochen gut. Obwohl es Worte aus dem Duden sind, wirkt alles fĂŒr mich frisch, unabgegriffen, leidenschaftlich - irgendwie wild!
Solch einen Text wĂŒrde ich selbst gern schreiben und vertonen. ;)

Nur eines wĂŒrde ich spontan anders machen:

Der Einstieg muss mMn sitzen, sofort greifen, zupacken.
Und da klingt die zweite Zeile fĂŒr mich vom Versmaß her (in Bezug auf die erste) ... holprig...

Ich wĂŒrde machen:
"und fabulier'n von Leben und Tod"

Wenn es spÀter irgendwo etwas holpert ist das mMn nicht ganz so schlimm, wie am Anfang.


GrĂŒĂŸe,

WB
 
Hallo!

"aus dem Duden" ... Ich suche sicher nicht im Duden nach Worten!

Ich weis nicht, wie Ihr beim Schreiben (von Songs) vorgeht: ich folge da einer inneren Melodie und deshalb muss die zweite Zeile
am Ende so "gezogen" sein. Ich glaube auch, daß speziel dieser Text musikalisch einfach umzusetzen sein wird.
Und ob etwas massentauglich ist, entscheidet m. E. einzig die Melodie. Worte berĂŒhren erst, wenn die Melodie die TĂŒr zum Hörer schon
aufgesperrt hat.

Zum Thema von "einsame Diebe": Es geht um alles; es geht immer um alles, im Dasein auf Pump (wieviele Jahre gibst du dir denn?).

Gruss
Aufschlag

- - - Aktualisiert - - -

SillySybock

Nein, noch gibt es keine Vertonung. Ich spĂŒre, daß Du ein tieferes Interesse an dem Text hast!
Willst du eine Vertonung versuchen?


Gruss
Aufschlag
 
"aus dem Duden" ... Ich suche sicher nicht im Duden nach Worten!

Ich denke nicht, dass diese Formulierung böse gemeint ist. Du nutzt halt kein Wort wie "Schwarztrauer" oder "Rosenschönheit", die man im Duden nicht findet, sondern "normale" Worte, die durch ihre "Umgebung" anfangen mystisch zu wirken bzw. die RÀtsel aufbauen.

Und ob etwas massentauglich ist, entscheidet m. E. einzig die Melodie. Worte berĂŒhren erst, wenn die Melodie die TĂŒr zum Hörer schon aufgesperrt hat.

Dem schließe ich mich an!

Zum Thema von "einsame Diebe": Es geht um alles; es geht immer um alles, im Dasein auf Pump (wieviele Jahre gibst du dir denn?).
Du bist sehr sparsam mit deinen Tipps zur Interpretation deines Textes ;). (Was dein gutes Recht ist!).
Nur mal so, bis eben hĂ€tte es fĂŒr mich
- die Geschichte eines Alkoholikers
- eine verquere ErzĂ€hlung ĂŒber die Suche nach Liebe
- eines nicht erfĂŒllten (unzufriedenen) Lebens
sein können. Bei keinem der Wege bin ich richtig zufrieden.


Nein, noch gibt es keine Vertonung. Ich spĂŒre, daß Du ein tieferes Interesse an dem Text hast!
Willst du eine Vertonung versuchen?

Ja, dein Text beschĂ€ftigt mich. Die Frage der Vertonung kam, weil ich gern die Verbindung mit der Musik gehört hĂ€tte. Eine Vertonung machte sicherlich Spaß, nur bin ich vermutlich, musikalisch gesehen, hier eher Exot, sowohl handwerklich als auch geschmacklich gesehen - naja, lassen wir das...
 
Schade, SillySyboch und Botschafter Sarek!

HĂ€tte mich sehr interessiert, was du dazu so aus deinem Repertoire zauberst ... !

WĂŒrde es in "einsame Diebe" um einen Alkoholiker gehen, hĂ€tte ich mich spezifischer ausgedrĂŒckt, etwa so:


Lady Alkohol


Als ich dich damals in die Arme nahm
und dir auf unser`m Weg Jahre zuvor kam 

In einer Welt aus der die Scheiße quoll,
warst du bezaubernd, Lady Alkohol.

Die grauen StÀdte klangen wunderbar laut:
wie tote Versprechen, im Eis fremder Haut.
"Verschwinde" und wieder- und wieder: "Leb` wohl!":
Da griff ich zu dir, Lady Alkohol!

Lady Alkohol. Lady Alkohol.

Ich fickte dich gerne, verfluchte den Tag und die Sterne.
Ich fickte dich gerne
und fĂŒhlte so`n klein bisschen WĂ€rme.

Die Freunde verstaubten und sprachen von
ihrem Freund, dem versoffenen Hundesohn.
Ich hörte sie reden, nach Jahren in Soll
und rĂŒckte noch nĂ€her zu dir.

Auch ZĂ€une und auch der Rauch aus den Schloten;
auch Shakespeare; und auch die verschlafenen Toten:
Da wurde mir anders, mein ruhender Pol,
versank allmÀhlich in dir.

Lady Alkohol. Lady Alkohol.

Ich fickte dich gerne, verfluchte den Tag und die Sterne.
Ich fickte dich gerne
und fĂŒhlte so`n klein bisschen WĂ€rme.

Du oder ich, einer wĂŒrde geh`n,
die andere Seite beizeiten zu seh`n.
Der Abschied war grausam, ich war dein Idol:
du wolltest ein Grab fĂŒr uns beide.

Lady Alkohol. Lady Alkohol.

Ich fickte dich gerne, verfluchte den Tag und die Sterne.
Ich fickte dich gerne
und fĂŒhlte so`n klein bisschen WĂ€rme.

Dieser Song ist vertont und hat auch seine "Live-Premiere" schon seit 2001 hinter sich.

Gruss
Aufschlag



 
Schade, SillySyboch und Botschafter Sarek!

HĂ€tte mich sehr interessiert, was du dazu so aus deinem Repertoire zauberst ... !

WĂŒrde es in "einsame Diebe" um einen Alkoholiker gehen, hĂ€tte ich mich spezifischer ausgedrĂŒckt,...

Schande ĂŒber mich, du hast mich ertappt. Ich bin so Silly, dass ich meine VerwandtschaftverhĂ€ltnisse durcheinander bringe, aber das ist eben ein Problem mit einem Vulkanier, der seine GefĂŒhle auslebt... :gruebel:

Zur musikalischen Umsetzung (meine Signatur deutet es an, ich bin mehr beim 80ern Wave verankert, als beim Rock): FĂŒr die Strofen wĂŒrde ich einen luftigen / schwebenden Sythiklang nehmen, bei den letzten beiden Zeilen wĂŒrde ich etwas eher "fies" klingendes beigeben. Bei Chorus sagtest du ja, willst du einen Orkan haben, also wĂŒrde ich vermutlich das Schlagwerk loslassen, fetter orchestrieren und an LautstĂ€rke zunehmen lassen, um dann "Ey, gebt mir nichts!" unvermittelt im FlĂŒstern und mit einer leisen FlĂ€che versickern zu lassen und zu nĂ€chsten Strofe zu ĂŒberfĂŒhren. Die Zeilen "Uhr'n still steh'n" bis "wir ganz verschmier'n" wĂ€ren aus meiner Sicht nochmal anders als der Rest umzusetzen. Das wĂ€re die Struktur die ich sehe, leider gehöre ich nicht zu den Talenten, die innerhalb weniger Stunden, einen perfekten Song auf die Beine stellen... Daher kann ich es nur beschreiben.:(

Lady Alkohol ist sprachlich ebenfalls sehr gut formuliert, da hĂ€tte ich aber mehr Probleme, weil es mir zu derb ist. (Ich bin halt eher Mimose ;)). Kennst du die Band Nationalgalerie? (Ich hatte deren erste Scheibe Heimatlos, die nicht zu mir passte, mir aber trotzdem gut gefiel) So ungefĂ€hr wĂŒrde ich mir deine Musik vorstellen.

Danke, dass du deinen Text hier eingestellt hast. Ich hoffe, ich werde wieder einmal von die lesen oder auch etwas hören.
 
Ich weiß eigentlich nicht, was Du von mir als Feedbacker erwartest. Wahrscheinlich keine Korrekturen, sondern eher ein Feedback, wie es mich anspricht.

Ehrlich gesagt: Nicht besonders.

Auch die Formulierung...

"gebt mir nichts, was man mir wieder nimmt,
...

hilft mir nicht weiter. Zieht mir eher die Mundwinkel zu Boden...Wer soll Dir was nicht geben? Wer nimmt dir was wieder etwas?

Da Du ausgerechnet Bukowski erwĂ€hnst: Kein anderer berĂŒhmter Dichter hat so klar beim Namen gesagt, um WEN oder WAS es ihm geht. Bis hin zu seinem Katzenvieh (wollte eigentlich Kater schreiben, aber das wĂ€re mir zu doppeldeutig gewesen:D )

Beliebigkeit ist nicht nur eine Folge harmloser Gedanken, sondern mMn vor allem eines feigen Verschleierns von TĂ€ter und Opfer. Je großspuriger sich ein Text gebĂ€rdet, um so unangenehmer berĂŒhrt mich, wenn Ross und Reiter verschwiegen werden.

Sory.
 
Sarek, du bist eben doch ein waschechter Vulkanier! Ich wollte dir nicht auf die Pelle rĂŒcken;
du musst dich also nicht jetzt schon verabschieden.

Übrigens: das Derbe kann man im Song auch zĂ€rtlich bringen; ficken muss klingen wie "liebe machen".
Es ist auch der einzige Song, wo ich es gebracht habe; "saufen" klang mir zu vulgÀr.


Gruss
Aufschlag
 
Wenn man etwas im Netzt veröffentlicht, muß man damit rechnen, daß irgendwann auch die Fertigmacher vorbei schnuppern,
die kreativen Zweifler. Ich schreibe bestimmt keine Songs, um dir ein LĂ€cheln ins Gesicht zu modellieren; das kannst du dir bei Mario Barth
abholen. Aber mir Großspurigkeit anzuhĂ€ngen: ist das nicht ein bißchen billig, eine Spur zu beliebig fĂŒr Kritiker mit deiner Reputation?

Ich hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu verschleiern; dachte, es kĂ€me klar rĂŒber, worauf ich hinaus will. Sicher hat jeder hier sich schon mal gefragt,
warum Leute, die alles haben - Erfolg, Anerkennung, vieleicht sogar ein Hauch von GlĂŒck, dennoch ihr Leben wegschmeißen. Darum geht es in "einsame Diebe".
 
Wenn man etwas im Netzt veröffentlicht, muß man damit rechnen, daß irgendwann auch die Fertigmacher vorbei schnuppern,
die kreativen Zweifler. Ich schreibe bestimmt keine Songs, um dir ein LĂ€cheln ins Gesicht zu modellieren; das kannst du dir bei Mario Barth
abholen.

Schrieb ich etwas von einem LĂ€cheln?

Ich habe den Eindruck, du kannst mit Worten geschickt umgehen: Du schreibst frische Bilder, spannende Zeilen (in denen These/Antithese auf engem Raum fĂŒhlbar agieren) Du hast einen Blick fĂŒr VorgĂ€nge und Stimmungen. Klingt das nach Fertigmacher?


Ich hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu verschleiern; dachte, es kĂ€me klar rĂŒber, worauf ich hinaus will. Sicher hat jeder hier sich schon mal gefragt,
warum Leute, die alles haben - Erfolg, Anerkennung, vieleicht sogar ein Hauch von GlĂŒck, dennoch ihr Leben wegschmeißen. Darum geht es in "einsame Diebe".

Nein. FĂŒr mich kommt nicht rĂŒber, wen du meinst. Und das ist ja leider nun mal MEIN Feedback. Deine Antagonisten tragen mMn Schleier (oder Masken) im Gesicht. So kann ICH sie nicht erkennen. FĂŒr mich ist "verschleiern" kein juristischer Begriff. Sondern Handwerk. Entweder ich nenne Ross und Reiter (nicht, das man das unbedingt mĂŒsste!) - oder ich verschleire Protagonisten und Antagonisten (aus welchem Grund auch immer - kann sehr nĂŒtzlich und reizvoll) sein.

Aber mir Großspurigkeit anzuhĂ€ngen: ist das nicht ein bißchen billig...

Warum soll das Wort "großspurig" billig sein?

[FONT=&amp]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt![/FONT]


Da das hier MEIN Feedback ist, sage ich Dir dazu: In meinem Kopf hinterlĂ€ĂŸt "Treblinka" eine riesengroße, tiefe Spur! Überrascht Dich das?

Auf dieser großen Spur kommt mir deine Zeile volle Breitseite entgegen und ... ich verstehe gar nicht warum. Weil Du aus meiner Sicht beliebig damit spielst.Gut, warum nicht? - Nur MIR missfĂ€llt es eben, dass du Dich auf große Spuren und Dichter berufst, aber die gemeinten Antagonisten fĂŒr mich im Nebel, verschleiert bleiben. Warum eigentlich? Ist DEREN nĂ€here Charakterisierung unnötig? Langweilig? Ätzend? GefĂ€hrlich?

Sicher hat jeder hier sich schon mal gefragt, warum Leute, die alles haben - Erfolg, Anerkennung, vieleicht sogar ein Hauch von GlĂŒck, dennoch ihr Leben wegschmeißen. Darum geht es in "einsame Diebe".

Ich verstehe ja, dass Du glaubst, genĂŒgend zu zeigen. Mit deinem Hinweisen nun vielleicht sogar unertrĂ€glich viel... Aber Du erreicht eben nicht mein Herz. Vorher meldet sich mein Kopf und stellt die Fragen, die ich nicht allein beantworten kann.

(Ihr Erfolgreichen, Anerkannten, GlĂŒcklichen, das Leben Wegschmeissenden) - gebt mir nichts, was man (?) mir wieder nimmt
[FONT=&amp]was Jahre spĂ€ter noch im Dunkel glimmt:[/FONT]​
[FONT=&amp]wie`n Paradies, das TestgelÀnde wird;[/FONT]
[FONT=&amp]ein Jakobsweg, der nach Treblinka fĂŒhrt![/FONT]
[FONT=&amp]Ey, gibt mir nichts![/FONT]

NatĂŒrlich kann ich mir irgendeinen Reim drauf machen. Was sag ich? Einen? Tausende! - Beliebig viele!
Aber genau DAS ist nicht mein Ding. Vermutlich reichte MIR schon ein Text ĂŒber den schwarzen Volvo im Neubaugebiet...

Lieber Aufschlag, Du kannst ja meine Empfindungen und Fragen ĂŒbergehen. Ich bin nur eine Stimme im Netz
Oder mich am besten beim Wort und nicht bei meiner "Reputation" nehmen. Das sollte ich Dir wert sein: als Deinen Feedbacker :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Aufschlag

Hast Du schon mal gehört, dass der Ton die Musik macht?
Dass die Betonung die Bedeutung macht?

Im Falle Deines Textes sind Deine "ergĂ€nzenden" Posts (zumindest fĂŒr mich) die Betonung auf Deinem Text.
Erst hat er mir gefallen - wie ich ja auch schrieb.

Jetzt denke ich nur noch, hier poltert ein trotziger SpÀtpubertÀrer herum, ein Maulheld.
Dein gesamter Auftritt - incl. Nick - spricht fĂŒr mich nicht von Achtung vor der Umgebung.

Frei nach dem Motto, fresst das, oder sterbt!

#

Hast Du noch mehr zu bieten? Dann komm ma rĂŒber damit!

(Ach so, ich vergaß - Du wirst ja jetzt sagen, mir doch sch.eißegal, welchen Eindruck Du von mir hast... )
 
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Ich hatte nicht die Absicht, irgendetwas zu verschleiern; dachte, es kĂ€me klar rĂŒber, worauf ich hinaus will. Sicher hat jeder hier sich schon mal gefragt, warum Leute, die alles haben - Erfolg, Anerkennung, vieleicht sogar ein Hauch von GlĂŒck, dennoch ihr Leben wegschmeißen. Darum geht es in "einsame Diebe".

Ich verabschiede mich doch nicht, weil du mir zu dich auf die Pelle gerĂŒckt bist, sondern weil ich denke, dass von meiner Seite aus alles gesagt worden ist. Wenn von deiner Seite aus neue Impulse kommen, so wie oben im Zitat, dann gebe ich auch meinen Senf dazu - vielleicht.

Nein, so deutlich wie du es angenommen hast, las ich den Gedanken ĂŒber Menschen, die "Alles" wegschmeißen nicht in deinem Text. Die drei Richtungen, die ich mir vorstellen konnte, habe ich oben aufgefĂŒhrt. Ich interpretiere deinen Text eher expressionistisch - Hauptaugenmerk auf den GefĂŒhlen, die er auslöst.

Wenn du möchtest, dass deine Texte wirklich verstanden werden, in dem Sinne, dass du einen Rahmen fĂŒr die Interpretation vorgibst, dann wirst du ĂŒber deinen Schreibstil nachdenken mĂŒssen. Inwieweit du dich auf eine fruchtbare Diskussion mit Williamsbirne oder Jongleur einlĂ€sst, musst du selber wissen.

Siehst du: Neue Impulse, neue Worte.
 
Na schön, hÀngen wir das ganze etwas tiefer. In den vergangenen Jahren habe ich fast jede Inspiration oder Idee, die mir durchgereicht wurde, abgeschossen. Ich hatte einfach keine Lust mehr, Lieder zu schreiben. Nach 70 oder 80 Songs, die ich zwischen 1997-2003 geschrieben habe und von denen etwa die HÀlfte vertont wurde,
war fĂŒr mich der Reiz, Geschichten zu erzĂ€hlen oder Figuren zu erschaffen, dahin. Es war nicht so sehr das WOZU?, worauf ich mir selbst keine Antwort mehr geben konnte,
sondern das WOHIN? FĂŒnf Jahre Band, zwanzig Auftritte in Kneipen, viel Lob fĂŒr die Texte aber keine echte Perspektive, fehlender Ehrgeiz. "einsame Diebe" ist dann vor drei Wochen beim Autofahren entstanden, vor allem wegen der Melodie, die mir einfach gut "reinging".

"Der Ton mach die Musik". Du wirst mir nicht verĂŒbeln können, daß ich meinen Text verteidige. Und "spĂ€tpubertĂ€r", "Maulheld"-ach, was soll das denn? Ich habe "einsame Diebe" nicht gepostet, um irgend jemandem, am wenigsten mir selbst, etwas zu beweisen!

"Warte in der Winterwelt, bis irgendwer vom Schlitten fÀllt, dann fass; dann fass!

Gruss
Aufschlag (ein blöder User-Name, aber alle, die ich wollte, waren besetzt)
 
Im Krankenhaus. Im schönen Einbettzimmer eines Privatpatienten. Vor dem Fenster frische Blumen. Draußen Wald im Nieselregen.
Alex stĂŒtzt sich mit beiden HĂ€nden auf das BettgerĂŒst, sieht Hannes fragend an.
"Mensch, Hannes, ich versteh` das nicht! Du hast doch alles. Ein Vermögen, ein Haus, eine Familie und diesen Spitzenjob, um den dich jeder von uns beneidet. Und trotzdem machst du so `nen Scheiss, legst dir `nen Abgasschlauch in den Wagen. Ich versteh` das nicht! Ich versteh` dich nicht, Hannes!"
Hannes löst seinen starren Blick auf die Infusionsflasche und wendet sich Alex zu:

"Weißt du, Alex: diese Welt ist doch ein Pfusch. Da genĂŒgt es nicht immer, alles zu haben. Manchmal reicht das nicht. Zwischendurch wird dir immer wieder klar, wie konstruiert das alles ist. Liebe. Gott. Karriere 
 Wie viele LĂŒgen wir uns selbst jeden Tag erzĂ€hlen mĂŒssen, um durchzuhalten. Und manchmal, Alex, sind die LĂŒgen zu schlecht erzĂ€hlt, zu durchschaubar und profan, und alles um einen wirkt so tot wie diese Blumen da, auch wenn sie schön aussehen. Weißt du, Alex: Wir plĂŒndern alle dasselbe RotÂŽ und fabulier`n vom Leben nach dem Tod 

 
Hallo Aufschlag,

du hast ja mit deinem letzten Beitrag meine Fragen etwas beantwortet, erstmal danke.

Sowas in der Art dachte ich mir (im HinterstĂŒbchen) und deshalb ja auch genau die Fragen. Diese Form der "LebensmĂŒdigkeit" oder Abschluss (wie auch immer) kenne ich halt nur so, dass man fĂŒr sich selbst im Geiste die Sache beendet. Oder anders gesagt: Ich mag einfach nicht mehr; Vorstellungen, Erwartungen, Perspektiven (unabhĂ€ngig vom Geld natĂŒrlich) oder Wissen/Erkenntnisse usw. verhindern irgendwie eine weitere Existenz.

Wie schwer das zu beschreiben ist siehst du ja; das Beispiel vom Krankenhaus hast du ja nicht umsonst gebracht.
In meiner Vorstellung wĂ€re das dann aber eine Entscheidung, die ab irgend einem Punkt unabhĂ€ngig und losgelöst von der RealitĂ€t ist und endgĂŒltig ist. Das Umfeld spielt also keine Rolle mehr und vor allem wird nicht mehr nach GrĂŒnden gesucht.

Deshalb konnte ich nicht zuordnen, wieso Versprechen, Abrechnungen, ErklĂ€rungen und vielleicht WĂŒnsche noch so eine große Rolle spielen. Der Text ist ja ein bisschen so, als gĂ€be es noch Diskussionsbedarf und vor allem Perspektive fĂŒr denjenigen.
"Gib mir nichts was man mir nimmt" z.B. enthĂ€lt Perspektive (könnte ja was gegeben werden, was man einem nicht nimmt), einen anderen Weg einzuschlagen, zu pilgern enthĂ€lt Hoffnung bzw. bestimmte Vorstellungen auch mit Blick auf die Zukunft. Deshalb fand ich ja den Vergleich mit den Gaskammern so daneben, weil die Option der Wahl und der Zukunft dort natĂŒrlich nicht gegeben ist.

Vorm geistigen Auge ergab sich also bei mir die Aussage: Hmmm, wenn es ums Ende ging (weshalb ich gleich an den Leichenwagen dachte), warum quakt er nun noch so lange rum? Erwartet oder kalkuliert er vielleicht noch etwas ein, z.b. weil er ja etwas einfordert oder bewertet ("gib mir...usw")?
Das brachte mich wiederum mit den vielen Vergleichen etwas durcheinander.

Das Thema - wie du es in deinem letzten Beitrag beschrieben hast - ist bestimmt sauschwer umzusetzen. Dein Text ist mit Sicherheit eine gute Basis dafĂŒr, aber wenn er etwas einfacher zu verstehen wĂ€re, ist es bestimmt besser.

Ich schreibe es deswegen so, weil du ja auch von einer musikalischen Umsetzung sprachst (Ballade). Vielleicht erleichtert die musikalische Umsetzung ja das VerstĂ€ndnis, sowas gibts ja. Aber andererseits erfordert soÂŽn Song ja auch eine VerstĂ€ndlichkeit pro Zeit und so habe ich den Text auch gelesen. (und hatte natĂŒrlich das BedĂŒrfnis, ihn auch gleich zu verstehen. Das ist aber bei jedem unterschiedlich)
 
Hallo Aufschlag

Zu deinem Beispiel:

Dein Hannes leidet mMn unter einer schweren Depression. Es gibt fĂŒr ihn keine konkreten AnlĂ€sse mehr, die ihn verzweifeln lassen. Das Leben besteht nur noch aus LĂŒgen... und die haben sich unlösbar verknotet. Hannes war vor seinem Selbstmordversuch erfolgreich und hat sich dies (so verstehe ich dein Beispiel) mit LĂŒgen erkauft. Das Leben hat jeden Sinn verloren und so argumentiert er auch noch beim Erwachen. Er stellt keinen Forderungen mehr.

Zu deinem Text:

Das LI in Deinem Text legt aber Wert darauf, sich von "denen" zu unterschieden: "Sie" machen dies, "Du" machst jenes. "Sie" sollen "ihm" nichts geben, was "ihm" wieder genommen wird.

Mein Problem:

Dein LI stellt noch Forderungen: Gebt mir nichts von Euren verderblichen Angeboten. (ich verstehe: gebt mir etwas Haltbares, VerlĂ€ĂŸliches, Ehrliches... und zu dem, das unterstell ich mal, Positives).

Ich hoffe, Du erkennst, dass ich mir auch NACH Deinem Beispiel nichts unter "Sie" und "Du" vorstellen kann. - Wenn ich meinen Freund Vester richtig verstehe, sagt er mit seinen Worten etwas sehr Ähnliches. Unter seinen Empfindungen sprang mir sofort eine ins Auge:

Vester schrieb:
Hmmm, wenn es ums Ende ging (weshalb ich gleich an den Leichenwagen dachte), warum quakt er nun noch so lange rum

Jeglicher Sinn ist vergĂ€nglich. Auch der meiner Zeilen. Mir ist am heutigen Tag viel mehr danach, Dir ein Frohes Fest zu wĂŒnschen:)
 
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