Still Crystal

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Ich lese in diesem Forumsteil schon eine Weile aufmerksam mit und dachte, am besten steige ich mal mit einem meiner Texte ein.
Über Feedback würde ich mich natürlich freuen. Sagt mir was euch gefällt, was euch nicht gefällt, was nicht funktioniert (wobei ich hoffe, dass es funktioniert), wo es noch eleganter geht.


Still Crystal


It's cold outside
The snow sponges up all sounds
The tea is steamy while the scotch is not
I drink on you and me, still crystal

It's calm inside
Dimmed lights provide food for thoughts
There is no device to capture this time
There is only you and me, still crystal

Strange sensation
Being all alone
Only surrounded
By a silent night
Dwelling in the moment
Stepping out of time
Nothing to wait for
Nothing to strive for

How time flies by
A soft blanket arround my senses
In a silent way I'm still sitting here
And you are melting away, still ice crystal


Musikalisch wird der Song in Richtung Peter-Gabriel-Pianoballade (etwa "Here Comes The Flood" oder "Father, Son") gehen.

Dem Wunsch nach einer Übersetzung gehe ich gerne nach:

Stiller Kristall

Draußen ist es kalt
Der Schnee saugt alle Geräusche auf (wie ein Schwamm)
Der Tee ist dampfend während es der Scotch nicht ist
Ich trinke auf dich und mich, stiller Kristall

Drinnen ist es ruhig
Gedämpfte Lichter versorgen die Gedanken mit Nahrung
Es gibt keine Gerät um diese Zeit einzufangen
Es gibt nur dich und mich, stiller Kristall

Eigenartiges Gefühl
Ganz allein zu sein
Nur umgeben
von einer stillen Nacht
Im Moment verharren
Aus der Zeit heraus treten
Nichts, auf das man warten kann
Nichts, wonach man streben kann

Wie die Zeit verfliegt
Eine warme Decke um meine Sinne
Auf stille Art sitze ich noch immer hier
Und du schmilzt dahin, stiller Eiskristall


Falls euch ein wenig Hintergrund zum Text interssiert (extra heller gefärbt, also bei Interesse bitte markieren):

Ich habe Heiligabend vor zwei Jahren aufgrund der Witterungsbedingungen zum bisher einzigen mal alleine verbacht. Das ganze Haus, die ganze Straße war still. Es war ein sehr beeindruckender Moment für mich. Ich habe recht lange nach Worten gesucht, um diesen Moment zu umschreiben.

Bleibt noch anzumerken, dass ich das Wort "still" gerade wegen seiner mehrfachen Deutbarkeit gewählt habe. Zu dieser Vielschichtigkeit ist mir keine deutsche Variante eingefallen.
 
Eigenschaft
 
Hallo Artbass,

Ich kann nicht sagen, ob sprachlich alles korrekt ist; ich würde aus dem Bauch heraus sagen, dass es passt - ohne Gewähr.

Davon abgesehen, finde ich deinen Text extra klasse. Sehr stimmungsvoll, sehr gefühlvoll. Der stille Kristall und Du - einfach herrlich, ein bisschen "mysteriös" - nicht greifbar. Ich mag das persönlich sehr gerne, und, mir fällt bei mehrmaligem lesen eigentlich keine Zeile auf, die mir nicht gefällt; im Gegenteil, der Text "wächst" - du siehst, Verbesserungsvorschläge jibbet hier nischt :)

Ich hab mir deine Anmerkungen dazu gar nicht durchgelesen, ich brauche sie nicht; ich möchte den Text so für mich haben, so wie er ist, ohne deine Gedanken dazu - Ich würde sagen, du beschreibst einen "spirituellen" Moment? Eine schwermütige Stimmung - einen intensiven, einsamen Moment?

Ich schreibe das des öfteren, hoffentlich hörst du es: Bitte poste die musikalische Umsetzung ;)

Klasse Artbass

Duggy
 
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Hallo Duggy,

vielen Dank für dein Feedback. Ich schreibe wohl zu eindeutig ;) Deine Deutung des ganzen kommt auf jeden Fall hin.

Ich arbeite noch an der akustischen Umsetzung. Liefere ich gerne nach, sobald ich damit fertig bin.

Artbass
 
Hallo Artbass,

Ich hätte ein paar sprachliche Anmerkungen zu deinen Zeilen.

It's cold outside
The snow sponges up all sounds- ich würde dir von dem Gebrauch des "to sponge up s.th." hier abraten, denn du hast damit folgenden Satz da stehen: Der Schnee wischt alle Klänge auf. Das würde meiner nach nur mit "absorp" klappen. Vielleicht fällt dir ja noch ein schöneres Bild ein, um zu beschreiben, wie der Schnee die Welt still macht falls dir "absorp" nicht zusagt
The tea is steamy while the scotch is not - hier ist das "while" nicht so günstig, denn es stellt einen Bezug her, also es sagt dass unterschwellig dass der Scotch nicht dampft weil der Tee es tut, ich würde dir empfehlen es wegzulassen
I drink on you and me, still crystal - im Englischen trinkt man "to" nicht "on"

It's calm inside
Dimmed lights provide food for thoughts - "provide" ist nicht falsch jedoch will mMn nicht recht zum Tonfall deiner anderen Zeilen passen. Es liest sich ungefähr so: Gedämpftes Licht stellt Nahrung für Gedanken zur Verfügung". Auf Englisch würde man wohl eher sowas sagen wie: dimmed lights feed the thoughts
There is no device to capture this time - das ist nicht falsch würde aber auf Englisch wohl eher so gesagt: no device can capture this moment
There is only you and me, still crystal

Strange sensation
Being all alone
Only surrounded
By a silent night
Dwelling in the moment
Stepping out of time
Nothing to wait for
Nothing to strive for

How time flies by
A soft blanket arround my senses
In a silent way I'm still sitting here - ebenfalls nicht faslsch, würde aber wohl eher so gesagt: I am sitting here silently, um das "Art" zu betonen würde man wohl eher "manner" nehmen und den Satz umformen, denke ich. Es klingt einfach ein wenig zu "übersetzt".
And you are melting away, still ice crystal

Ich hoffe das hilft dir ein wenig, ich habe mir den Hintergrund erst nachträglich durchgelesen und kann bei meinen Anmerkungen bleiben. Um die von dir gewünschte Stimmung zu erreichen, darfst du ruhig noch mehr in die poetische Sprachkiste greifen.

Liebe Grüsse, Annette
 
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...Ich sagte ja....sprachlich Ok....ohne Gewähr :)
 
Hallo Annette,

danke auch für dein Feedback. Ich bin sicher kein Poet, aber ich versuche zumindest meine Gedanken etwas poetischer auszudrücken. Das ist nicht immer leicht (oder vielleicht auch eine Frage der Übung).

Mir hatte das Bild mit dem aufsaugenden Schwamm eigentlich ganz gut gefallen, aber das scheint dann wohl leider nicht ganz zu funktionieren. Mal sehen. Es geht auf jeden Fall um das "Verschwinden lassen" der Außenwelt.
Das "while" kann raus, stimmt. Und das "on" verwandelt sich mit minimalem Aufwand in ein "to" (welch wichtiger Hinweis).

Deine anderen Anregungen und Hinweise muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen.

"In A Silent Way" ist ja eine Joe Zawinul-Komposition, besonders bekannt durch das gleichnamige Album von Miles Davis. Ich wollte da ein klein wenig meinen Hut vor ziehen, weil mir die Nummer stimmungsmäßig doch sehr geholfen hat bei der Arbeit an meinem Song. Vielleicht war das dann doch zu sehr mit dem Brecheisen versucht. Mal gucken, wie ich das drehen kann.

Kann mir übrigens jemand erklären, wie ich Zitate aus Zitaten machen kann? Die Zitierfunktion hier streicht immer die Zitate raus :confused:
 
Annette hat geschrieben:

"The snow sponges up all sounds- ich würde dir von dem Gebrauch des "to sponge up s.th." hier abraten, denn du hast damit folgenden Satz da stehen: Der Schnee wischt alle Klänge auf. Das würde meiner nach nur mit "absorp" klappen. Vielleicht fällt dir ja noch ein schöneres Bild ein, um zu beschreiben, wie der Schnee die Welt still macht falls dir "absorp" nicht zusagt"

Vorschlag: -> "devours" (verschlingt) ?

Und: heißt es nicht absorb? (also mit weichem B am Ende)

anstatt "no device can"... würde ich einfach "nothing" schreiben.

Hintergrund zum Text interessiert auch.




Grüße,

WB
 
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Vorschlag: -> "devours" (verschlingt) ?


Hallo Williamsbirne,

das erscheint mir ein wenig zu drastisch, wenn man den Rest des Textes dagegen hält.

Ich hatte gerade den Gedanken "The sounds outside freeze in the snow", aber das gefällt mir auch nicht so besonders. Hm, vielleicht "to sink"? Oder heißt das dann "to drown"?
:gruebel:

Edit: "The sounds outside hide in the snow" gefällt mir ganz gut. Die Geräusche sind nicht weg, nur nicht wahrnehmbar. Jetzt nur noch in schön...

anstatt "no device can"... würde ich einfach "nothing" schreiben.

Hintergrund zum Text interessiert auch.

Das würde die Sache in der Tat vereinfachen. Warum einfach, wenn 's auch kompliziert geht...

Der Hintergrund steht im Eingangspost. Ich habe ihn allerdings eingefärbt, damit er nur bewusst gelesen werden kann. In anderen Threads hatten einige ja die Meinung vertreten, dass zuviel Information sie bei ihrem Feedback behindern könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

intergrund steht im Eingangspost. Ich habe ihn allerdings eingefärbt, damit er nur bewusst gelesen werden kann.
Interessante Lösung! ;)

Frage: Ist der Text auch zwei Jahre alt, oder hast Du diesen Moment so lange in Dir herumgetragen und nun erst zu Papier gebracht?
 
Frage: Ist der Text auch zwei Jahre alt, oder hast Du diesen Moment so lange in Dir herumgetragen und nun erst zu Papier gebracht?

Letzteres. Ich habe lange mit mir ringen müssen, um das in eine brauchbare Form zu bringen. Insgesamt fing es damit an, dass ich nach langer Zeit mal wieder auf meinem Keyboard rumgeklimpert habe und plötzlich auf etwas gestoßen bin, was von der Stimung gepasst hat. Und dann habe ich noch eine ganze Weile am Text geknabbert, bis ich ihn soweit wie oben stehend hatte.
 
@WB

Und: heißt es nicht absorb? (also mit weichem B am Ende)

Auf jeden Fall, vielen Dank!

Zitat Artbass: Mir hatte das Bild mit dem aufsaugenden Schwamm eigentlich ganz gut gefallen, aber das scheint dann wohl leider nicht ganz zu funktionieren. Mal sehen. Es geht auf jeden Fall um das "Verschwinden lassen" der Außenwelt.


Mach ein "brainstorming" damit, schreib ein paar Sätze runter: the snow makes the world go numb. all noise disappears in the snow etc etc. Einer wird dann deiner sein :)

LG, Annette
 
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Mag den Text auch.
Noch zwei kleinere Anmerkungen:



Still Crystal


It's cold outside
The snow sponges up all sounds cushions?
The tea is steamy while the scotch is not Würde ich nicht negativ ausdrücken. Such Dir einfach einen schönen Begriff, der den Scotch beschreibt.
I drink on you and me, still crystal
 
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Artbass schrieb:
Falls euch ein wenig Hintergrund zum Text interssiert (extra heller gefärbt, also bei Interesse bitte markieren):

:great: tolle Idee.
Das wäre aus meiner Sicht generell die beste Lösung für Hinweise zum Text, die aus der Sicht des Autoren optional sind. :)

Zum Text:

1. Mir gefällt das Bescheidene, Bodenständige Deiner Darstellung. Damit fängst Du mich ein. :great:

2. DA haben wir es wieder: das Besondere der Hinweise zum Text.

Als EINE "stille nacht" finde ich den Text angenehm...aber nicht nachhaltig.

Als DIE "stille Nacht" (ich verharre bei dem Wort, suche nach weiteren Indizien für Weihnachten, finde aber keine)würde mir der Text wesentlich näher rücken. Ich glaube, die "stille Nacht" am 24.12. übt auf Milliarden Menschen einen einzigartigen Reiz aus. Wahrscheinlich ist es per se die emotionalste Nacht des Jahres. Vor allem wohl, weil für alle automatisch intensive Kindheitserinnerungen daran haften....

...Und gerade DA schreibst Du: im Moment verharren....irgendwie finde ich diese Kraft der Erinnerungen nicht in Deinem Text.
Für mich beschreibt der Text eher das Besondere einer Nacht, als die besondere Nacht...

...Oder? Ich lese Deinen Text nun schon zum x-Mal. Langsam bekommen die beiden letzten Zeilen immer mehr Gewicht:'

Auf stille Art sitze ich noch immer hier
Und du schmilzt dahin, stiller Eiskristall

Ist der Eiskristall die Zeit?

3. Ich bin vor Jahren als Single mehrere Heilig Abende bewusst in der Zeit zwischen 19 und 23 Uhr durch Berlin gezogen und habe auf den Straßen und in den Kneipen unvergessliche Bilder der Einsamkeit gesammelt... Vielleicht willst Du diese intensiven Gefühle der Einsamkeit gar nicht darstellen. Vielleicht fällt dir für deine damaligen Gefühle eben nicht vordergründig "Einsamkeit" ein....

hm... ist schon ne menge im Text drin:)
 
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Hi Artbass,

finde ich einen sehr schönen, im besten Sinne schlichten Text, der aber über die Bilder und die Stimmung enorm viel transportiert bzw. enthält.

Feilen würde ich demzufolge noch an den Stellen, wo es ein bißchen "technisch" klingt: das schon genannte sponge, wobei mir eben absorb auch zu technisch wäre ... die anregungen von annett zu assoziativen Umformulierungen finde ich gut, meine Anregung wäre etwas in die Richtung: the snow covers all sounds oder the snow is a cover for all sounds oder so etwas ... es gibt hier viele Möglichkeiten, eingängig wäre hier eine sprachliche Assoziation zwischen Schneedecke und eine Decke, die eben den Lärm abdeckt ... der schnee deckt die geräusche zu wäre so die deutsche variante (die auch noch zu verschönern wäre - hier nur als Anregung).

Gleiches gilt für logische Bezüge, wie auch schon bei dem while von Tee und Scotch angesprochen: lass es bei der Aufzählung und sage nicht, dass eine ist heiß und das andere nicht (denn das empfindet man unwillkürlich als Mangel): the tea is steamym the scotch is cold: man hat zwei Qualitäten, beide sind Gegensätze aber können in dieser einen speziellen Nacht, in diesem Moment nebeneinander sein: gerade das macht die Qualität dieser Nacht aus: die üblichen Gegensätze fallen flach, die Dinge sind so wie sie sind und sie sind gut so wie sie sind ...

Ich kann mir vorstellen, dass durch eine unaufgeregte Arbeit an diesen paar Stellen der gesamte Text noch einmal an Eindringlichkeit und Atmosphäre gewinnt: 6% Änderungen kann hier 50% mehr Wirkung erzeugen, bei einem Text, der schon auf Anhieb auch jemand zu überzeugen weiß, der es schon mit Peter Gabriel hat, aber speziell nicht mit den langsamen songs, die Du angesprochen hast ... :)

Vielleicht läßt sich auch an ein, zwei Stellen mit der Doppelbedeutung des englischen still spielen: leise zum einen, noch zum anderen ...

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Hallo Jongleur,

danke für deine Antwort.

2. DA haben wir es wieder: das Besondere der Hinweise zum Text.

Als EINE "stille nacht" finde ich den Text angenehm...aber nicht nachhaltig.

Als DIE "stille Nacht" (ich verharre bei dem Wort, suche nach weiteren Indizien für Weihnachten, finde aber keine)würde mir der Text wesentlich näher rücken. Ich glaube, die "stille Nacht" am 24.12. übt auf Milliarden Menschen einen einzigartigen Reiz aus. Wahrscheinlich ist es per se die emotionalste Nacht des Jahres. Vor allem wohl, weil für alle automatisch intensive Kindheitserinnerungen daran haften....

...Und gerade DA schreibst Du: im Moment verharren....irgendwie finde ich diese Kraft der Erinnerungen nicht in Deinem Text.
Für mich beschreibt der Text eher das Besondere einer Nacht, als die besondere Nacht...

...Oder? Ich lese Deinen Text nun schon zum x-Mal. Langsam bekommen die beiden letzten Zeilen immer mehr Gewicht:'

Auf stille Art sitze ich noch immer hier
Und du schmilzt dahin, stiller Eiskristall

Ist der Eiskristall die Zeit?

Das Thema ist von mir aus tatsächlich eher das Besondere eben jener Nacht. Es ist von mir nicht als Weihnachtslied intendiert, sondern greift nur ein spezielles Erleben auf, das entsprechend zeitlich verortet werden kann, aber nicht zwingend muss. Deshalb habe ich auch nur den einen konkreten zeitlichen Hinweis (mal vom allgemeinen Wintersetting abgesehen) untergebracht und selbst diesen abgeschwächt. Insgesamt steht für mich das Momenterleben im Vordergrund. Meinst du denn, dass es einen erheblichen Unterschied macht, wenn man aus "einer stillen Nacht" "die stille Nacht" macht? Ich stehe da etwas unentschlossen vor und habe mich im Zweifel für die unverbindlichere Lösung entschieden.
Erinnerung ist hier nicht unbedingt Thema, sondern gerade das "im Moment verharren", auch wenn der Moment, wie es mit diesen Dingern nunmal so ist, vergänglich ist.

Mit dem Kristall, der sich als Eiskristall entpuppt, habe ich eben jenen vergänglichen Moment gemeint. Also ja, er hat schon einen starken Zeitbezug.

3. Ich bin vor Jahren als Single mehrere Heilig Abende bewusst in der Zeit zwischen 19 und 23 Uhr durch Berlin gezogen und habe auf den Straßen und in den Kneipen unvergessliche Bilder der Einsamkeit gesammelt... Vielleicht willst Du diese intensiven Gefühle der Einsamkeit gar nicht darstellen. Vielleicht fällt dir für deine damaligen Gefühle eben nicht vordergründig "Einsamkeit" ein....

hm... ist schon ne menge im Text drin:)

Naja, Einsamkeit hat als Wort üblicherweise doch einen negativen Beigeschmack. Für mich war das aber eine sehr positive Erfahrung, weshalb ich da nicht unbedingt auf Einsamkeit ziele. Allerdings ist natürlich das Alleinsein (klingt das nur für mich positiver?) essenziell dafür.

Zu deinem letzten Satz, wie auch zu deinem (von mir in den Zitaten gnadenlos abgeschnittenen) Punkt 1, sage ich einfach mal schlicht "danke".


Leute, ich muss euch ein Lob aussprechen! Die ganze Diskussion ist für mich sehr anregend! :great:
 
Dann will ich auch noch mal einen in den Ring werfen:

der Scotch.

Scotch dürfte, wenn mich nicht alles täusch, schottischer Whisky sein. Und der wird glaube ich nicht kalt getrunken (es sei denn, damals war es genau so!), sondern etwa in Zimmertemperatur.
Deshalb würde ich nicht in Richtung Gegenüberstellung (Tee: heiß, Whisky: kühl/kalt) gehen, sondern einen anderen Punkt der beiden Getränke als Aufhänger hernehmen, bspw. die ähnliche, aber doch nicht gleiche Farbe...
 
Zitat WB

Und der wird glaube ich nicht kalt getrunken

Hmm. "Fusel" mit Eis, das teure Zeugs ohne....das war immer so meine Regel...
 
Hallo Artbass,


Meinst du denn, dass es einen erheblichen Unterschied macht, wenn man aus "einer stillen Nacht" "die stille Nacht" macht? Ich stehe da etwas unentschlossen vor und habe mich im Zweifel für die unverbindlichere Lösung entschieden.

Ich würde sehr wahrscheinlich (wenn es mir einfiele) nehmen:

Nur umgeben
von der stillen Nacht

Der bestimmte Artikel verweist nicht automatisch auf Weihnacht, schwingt aber für den geneigten Leser mit. - Na und? Ist nicht jede Nacht ein klitzeklein wenig auch feierlich?

-------------------

Also eigentlich wären wir zwei damit durch den Text. Aber in DIESEM Falle drängt mich etwas, dennoch einen Gedanken anzufügen, auf den ich nur eine Antwort erwarte, wenn es dich ebenfalls drängt. - Er bewegt sich nämlich auf einem schmalen Pfad zwischen einerseits literarisch interessant und andererseits schon zu persönlich.

Da ich ja auch mehrere Heiligabende allein verbrachte (ich wollte das so, Freundes-Türen standen immer offen), kann ich für mich sagen, dass diese Stunden unverwechslbar waren. Sie zwangen mich wohl immer, in irgendeiner Form Resümee zu ziehen, warum um mich herum keine eigene Familie saß... Es waren seltsame Nächte zwischen Erhabenheit und Traurigkeit (nur wenig Alkohol). (Sie endeten nicht so. Denn wenn man gut vernetzt ist, dann ist gerade die Heilige Nacht in Berlin voller leidenschaftlicher Singelparties. Aber das ist eine andere Geschichte. )

Zurück zu Deinem Heiligabend. Mich wundert Deine (wie schriebst Du oben) "unverbindliche Lösung". ich weiß, Du bezogst das lediglich auf die Art des Artikels. Aber ich empfinde - so gesehen - den gesamten Text etwas unverbindlich. Als wäre er auch geschrieben worden, um den bekannten Sturm der Seele ( so wie ich ihn ja auch andeute) etwas klein zu schreiben. - Es sei denn, Du warst in einer glücklichen Beziehung und nur zufällige Umstände zwangen Dich, diesen Heiligabend allein zu feiern.
 
Also ich trinke meinen Scotch auch eher bei Zimmertemperatur, aber dieser "Fehler" macht in meinen Augen x-Riffs Anmerkung ja nicht verkehrt. Ich spiele da zur Zeit mehrere Möglichkeiten durch, mal sehen, welche mich packt.

Also eigentlich wären wir zwei damit durch den Text. Aber in DIESEM Falle drängt mich etwas, dennoch einen Gedanken anzufügen, auf den ich nur eine Antwort erwarte, wenn es dich ebenfalls drängt. - Er bewegt sich nämlich auf einem schmalen Pfad zwischen einerseits literarisch interessant und andererseits schon zu persönlich.

Da ich ja auch mehrere Heiligabende allein verbrachte (ich wollte das so, Freundes-Türen standen immer offen), kann ich für mich sagen, dass diese Stunden unverwechslbar waren. Sie zwangen mich wohl immer, in irgendeiner Form Resümee zu ziehen, warum um mich herum keine eigene Familie saß... Es waren seltsame Nächte zwischen Erhabenheit und Traurigkeit (nur wenig Alkohol). (Sie endeten nicht so. Denn wenn man gut vernetzt ist, dann ist gerade die Heilige Nacht in Berlin voller leidenschaftlicher Singelparties. Aber das ist eine andere Geschichte. )

Zurück zu Deinem Heiligabend. Mich wundert Deine (wie schriebst Du oben) "unverbindliche Lösung". ich weiß, Du bezogst das lediglich auf die Art des Artikels. Aber ich empfinde - so gesehen - den gesamten Text etwas unverbindlich. Als wäre er auch geschrieben worden, um den bekannten Sturm der Seele ( so wie ich ihn ja auch andeute) etwas klein zu schreiben. - Es sei denn, Du warst in einer glücklichen Beziehung und nur zufällige Umstände zwangen Dich, diesen Heiligabend allein zu feiern.

Es ist bei mir eine andere Ausgangssituation gewesen. Da war tatsächlich das Wetter in Verbindung mit einem allseits bekanntem Verkehrsunternehmen die Ursache. Ich wollte einfach nicht stundenlang am Bahnhof stehen, um dann eventuell in überfüllten Zügen doch nicht anzukommen (ich war schon auf dem Weg, aber bin irgendwann umgekehrt). Meine Freundin habe ich dann zwei Tage später wieder gesehen. Trotzdem waren auch bei mir diverse Gedankenspiele zu gange. Aber eben kein Darübernachsinnieren, warum ich denn nun allein gewesen sei. Das Gefühl zwischen Erhabenheit und Traurigkeit war durchaus da, aber ich habe es sehr genossen.
 

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