Ich mag deinen Sarkasmus und finde es echt toll dass du jedemseine Meinung lässt
Jepp, ich bin ein prima Meinungslasser
Ich kann deine Meinung aber auch ernsthaft betrachten:
Der Leadgitarrist muss ein bisschen ein Arsch sein, braucht ein Paar Komplexe die er während seines extravaganten Solos kompensieren kann.
Der Ryhtmus Gitarrist muss sich selbst zurückstecken können und sich an den LG anpassen können.
Da sehe ich altersgruppenabhängig ein bisschen Wahrheit. In jungen Jahren besteht meiner Erfahrung nach mehr Geschwindigkeits-Wettbewerb als später, und derjenige, der ihn gewinnt, nennt sich dann Lead-Gitarrist. Sowas wie ein Preisbulle. Der mit dem schneller aufgebohrten Mofa, oder der, dessen Freundin die größeren T… Augen hat. Evili hat dem ganzen eine Prise zusätzliche Wahrheit gegeben… die jungen "Lead-Gitarristen" zerlegt's ganz schnell im Studio, wenn dann mal auf den Klick ge-leadet werden muss. "Uhh… ich spiele halt immer outside, lasst euch das mal von Paul Gilbert erklären".
Der Rhythmus-Gitarrist muss sich nicht dem Leadgitarristen anpassen. Er kann sich höchstens in pubertärer Rudelordnung dem Leadgitarristen unterwerfen
Ansonsten ist er eher der Schlagzeug-/Bass-Sektion verpflichtet, und es ist unglaublich, wie mitreißend eine "tight on the groove" gespielte Rhythmusgitarre sein kann. Songdienlich, fundamental, melodisch oder harmonisch interessant. Mit der 3er-Combo Drums/Bass/Gitarre steht und fällt eine komplette Nummer. Und ich rede da nicht mal nur von "typischem" Rhythmus-Zeugs wie Funk, Soul, etc. Hier im Forum geistert irgendwo auch der Hokum-Bassist herum, ich hatte das Vergnügen, die Band mal in München live zu sehen. Metal mit bösen tiefen Stimmen, eigentlich gar nicht meine Baustelle. Aber die Jungs haben so tight, so präzise ihre Riffs abgeliefert, ich hatte einen Riesenspaß daran. Und besonders ist mir dabei der "Rhythmus-Gitarrist" aufgefallen, also der, der KEINE Soli gespielt hat. Ich fand ihn klasse, präzise, mitreißend.
Ich glaube, ab einem gewissen menschlichen Reifestand ist die Diskussion ganzlich überflüssig. Dann zählen unterschiedlich trainierte Vorlieben, denn Rhythmusgitarre ist NICHT der Job für den Verlierer des Geschwindigkeitsschwanzvergleichs. Man kann wirklich Spaß daran entwickeln, und gerne gemeinsam mit einem Gitarristen auf der Bühne stehen, dessen Talent ausdrucksvolle Soli sind. Null Problem. Ich habe ja auch keine Konkurrenz mit dem Bassisten. Sind einfach verschiedene Dinge.
Völlig sarkasmusfrei, siehste?
Bernd