FretboardJunkie
Helpful & Friendly User
Aber im Endeffekt macht der Spieler den Großteil des Sounds aus. Jimi Hendrix hat fast ausschließlich Strats gespielt und troztdem klingt er auch mit einer SG oder Flying V noch genau so unverkennbar. Vieles, was über Equipment gesagt wird ist wichtig und das soll auch gesagt weden, aber bei manchen Sachen ist einfach ganz viel Voodoo dabei. Bestes Beispiel sind für mich diese neuen Gitarrenparts von... naja.. ich will den Namen der Marke nicht nennen, aber vervollständigt mal diese erste Zeile eines Liedes, das eigentlich jeder Gitarrist spielen kann: (We all came out to...)
Wie soll es sich auf den Sound meiner Gitarre auswirken, ob die Potikappen jetzt aus neuem Plastik sind oder aus einem "historisch korrektem" Material mit Rissen und aging?
Gerade in der Gitarrenecke gibt es so unglaublich viel Voodoo. Das gleiche ist es oft auch mit der generellen Aussage, das nur die USA Fender Gitarren was taugen. Auf YouTube gabs mal ein Video, wo ein Typ seine beden Strats angespielt hat und nur ein Bild von den beiden Gitarren in den Hintergrund gelegt hat. Während er spielte stand auf dem Bildschirm lediglich Gitarre 1 bzw. Gitarre 2. In allen Kommentaren stand, dass Gitarre 2 deutlich defininierter klingt und sicher die USA Strat sei. Tja... Gitarre 2 war aber die aus Mexiko
Dann noch die ganzen Geschichten mit Palisander vs. Ahorngriffbrett usw...
Mag sein, dass es einen Unterschied im Klang gibt, aber das sind einfach Nuancen.
Was ich immer am lustigsten finde ist, dass die Zuhörer auf Konzerten sowieso keinen Unterschied zwischen einer Fender und einer Squier kennen.
Aber wir Gitarrsten sind eben ein komisches Volk und es geht ja darum was wir denken und nicht darum, was die Zuhörer denken
Das Equipment wirkt in mehreren Richtungen: Zum Einen die -wie ich finde, relativ eindimensionale und eigentlich schnell fassbare- Wirkung auf die Zuhörer in Form eines Klanges, der vom Spieler in exakt dem Augenblick (natürliche Latenzen wie Schallgeschwindigkeit usw. einmal außen vor gelassen) genau so erzeugt wurde, wie es ein Zuhörer halt zu hören bekommt. Auf der anderen Seite ist da aber noch die Rückwirkung auf den Musiker selbst. Das kann man nicht außer acht lassen, denn es ist entscheidend, ob man sich mit dem Equipment wohl fühlt oder nicht. Und das wiederum bestimmt die Performance, die der Musiker auf die Piste bringt.
Ich gebe Dir recht, dass subjektiv gespürt riesige Unterschiede nach vorn hin teilweise erstaunlich klein herüberkommen.
Aber das Wohlfühlen und das absolute Eintauchen in die Musik ist der Grund, warum ich Musik mache.
Zum Thema:
Ich beobachte diesen Thread mit Interesse, schließlich bewundere ich SRV schon seit fast dreißig Jahren. Es ist in dieser Zeit nur extrem wenigen gelungen, seine musikalische Tiefe auf der Gitarre zu erreichen. Ich finde z.B. das hier bemerkenswert
Ist kein Röhrenamp, sondern Axe direkt ins Interface
Ansonsten ist das Equipment schon sehr nach an SRV. Mr. Grund hat z.B. seine speziell für SRV-Sound angeschaffte Box mit EV-Speaker profiled und als Impulse Response ins Axe gezogen. Genaueres steht im Fractal Audio-Forum.
Vor Kurzem habe ich einen jungen (17) Gitarristen aus der Nähe von Osnabrück kennengelernt. Der Sound seiner Strat ist ziemlich exakt SRV, was auch Ziel war. Es ist eine Roadworn-Strat, für die er bei Andreas Kloppmann Pickups wickeln ließ. Ich kann nur sagen: Verflucht, klingt das Teil gut!
@Rude Mood: Trotz allem würde mich interessieren, ob Du das, was Du hier schreibst, durch Soundbeispiele untermauern kannst?
Grüße Thomas
Zuletzt bearbeitet: