Bändchenmikrofon für Sprecher und gelegentliche Gitarrenaufnahmen?

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Hephaistos
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Hi,

Ich war bisher im Besitz eines Rode NT-1A, habe es allerdings verkauft, da mir die Klangcharakteristik zu "zischelnd" und spitz war. Als nächsten logischen Upgradeschritt sind mir nur Bändchenmikrofone in den Sinn gekommen.

Ich suche eine Empfehlung für ein Bändchenmikro bis 200 Euro. Haupteinsatzgebiet wird die Sprachaufnahme sein. Zum Beispiel auch Overdubs für selbstgemachte Filme. Gelegentlich würde ich auch gerne meine Gitarre damit aufnehmen, das aber ohne großen Qualitätsanspruch. Wichtig ist mir dass das Mikro gut in eine Spinne zu montieren ist, bzw am besten schon mit einer geeignet Spinne verkauft wird. Bisher habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass bundles oft dazu neigen das billigste Zubehör zu haben; da ist dann das Mikro selber gut zu gebrauchen, aber die Halterung rutscht oder bricht irgendwann ab. Ich suche eher etwas, dass passend zu meinem K&M Mikroständer da bleibt, wo ich es haben will.

Wieso werden Bändchen so oft mit diesen Winkelhalterungen verkauft? Wegen der Montage vor Verstärkern? Für Sprachaufnahmen scheint mir eine Spinne wegen Trittschall und Co unerlässlich.

Mein Interface ist ein Focusrite Saffire 6. USB Mikros schließe ich aus.

Vielen Dank!
 
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Hi,

Ich war bisher im Besitz eines Rode NT-1A, habe es allerdings verkauft, da mir die Klangcharakteristik zu "zischelnd" und spitz war. Als nächsten logischen Upgradeschritt sind mir nur Bändchenmikrofone in den Sinn gekommen.

...
Für mich nicht.
Obwohl ich bekennender Bändchenmikrofan bin, gilt für Sprache und Gesang nur in Ausnahmefällen, nimm dafür ein Bändchen!
Stimme und Bändchen klingt nach meiner Erfahrung erst ab AT4081 oder AEA R84 aufwärts, da hat man dann die warmen Mitten, aber auch die nicht zu unterschätzenden Höhen. Drunter geht kaum. Einzig das SE Electronics X1R könnte was sein, da könnte aber artcore ggf. mehr dazu sagen, da ich es nicht selbst gehört habe. Bedenke aber, gerade bei Deienr Anforderung Sprache, Bändchen haben in der Regel einen ausgeprägten Nahbesprechungseffekt.
Sprich, Anhebung des BAssanteils, um das zu umgehen muss man mit dem Mund mind. 30cm weg.
Nun brauchen aber Bändchen viel Gain, da sehr unempfindlich, sprich der Preamp muss dann rauscharm sein, oder es rauscht wie im Walde und so weiter sofort. Ein teufelskreis.

Deshalb, bis 200€ würde ich eher zu einem Großmembraner raten, das keine oder nur eine geringe Präsenzanhebung hat.
Das Rode NT1-A halte ich sowieso nicht mehr für zeitgemäß, dass ist tatsächlich viel zu hart in Hochmitten und Höhen.
Ein Rätsel für mich, dass das so ewrfolgreich war.
Ich würde das AT2035 oder tbone SCT-800 empfehlen.
Einsteigermikros, aber mit tendenziell schlanken, neutralen Klang, keine Präsenzanhebung (AT2035) oder mittigen und vollen Klang und weiche Höhen (SCT-800).
Beim SCT-800 muss man aber auf Serienstreuung achten, im Sinne von, klingt das Exemplar wirklich so wie es soll.
Wenn es aber passt, dann ist es wirklich erstaunlich in dem Bereich. Könnte passen.
Mit dem AT2035 macht man gar nix falsch, exzellente Qualitätskontrolle, klingt neutral und ist gut verarbeitet.
Hole Dir beide bei Thomann oder Co. und teste.

Bleibt nur das SE X1R, da kann ggf. artcore was zu sagen
 
Vielen Dank, Andreas! Das hat Einiges geklärt für mich und erscheint mir auch sehr einleuchtend. Ich glaube nicht, dass mein Focusrite unbedingt die rauschärmsten Preamps hat, auf jeden Fall hat es nicht allzu viel gain-power.

Dann werde ich auf jeden Fall mal die beiden Empfehlungen antesten, wenn du mir schon sagst, die seien weicher als das Rode NT1-A.

Das SCT-800 ist ja ein echter Hingucker und scheint gutes Zubehör zu haben. Auf der anderen Seite habe ich schon öfters gehört, dass eine Röhre in dem Preissegment keinen Sinn macht, bzw einfach nicht wirklich besser ist. Wobei mir das natürlich egal ist, wenn das Mikro trotzdem gut klingt. Ich bezahle gerne 20 Euro mehr für ein Mikro, wenn es weniger harsch als das NT1-A klingt.
 
Vielen Dank, Andreas! Das hat Einiges geklärt für mich und erscheint mir auch sehr einleuchtend. Ich glaube nicht, dass mein Focusrite unbedingt die rauschärmsten Preamps hat, auf jeden Fall hat es nicht allzu viel gain-power.

Dann werde ich auf jeden Fall mal die beiden Empfehlungen antesten, wenn du mir schon sagst, die seien weicher als das Rode NT1-A.

Das SCT-800 ist ja ein echter Hingucker und scheint gutes Zubehör zu haben. Auf der anderen Seite habe ich schon öfters gehört, dass eine Röhre in dem Preissegment keinen Sinn macht, bzw einfach nicht wirklich besser ist. Wobei mir das natürlich egal ist, wenn das Mikro trotzdem gut klingt. Ich bezahle gerne 20 Euro mehr für ein Mikro, wenn es weniger harsch als das NT1-A klingt.
Gern geschehen!
Das Röhre in dem Preissegment keinen Sinn ergibt, ist grundsätzlich richtig. Beim SCT-800 mache ich da eine Ausnahme.
Du musst da nur aufpassen, dass du kein Montagsmodell erwischt.
Normalerweise hat das SCT-800 einen sehr guten Rauschabstand, und sollte voll und warm klingen, mit dezenten Höhen. tut es das nicht, sprich man hört deutliches Rauschen, zurück und neues liefern lassenm, geht bei Thomann heute problemlos.

Lasse die andere Alternative, das AT2035 auch nicht aus den Augen, ein sehr feines Mikro in dem Preissegment, auf keinen Fall harsche Töne.
Würde beide bestellen, und probieren.

Eine Spur besser wird es mit dem Sennheiser MK4, dann TLM102. Richtig besser wird es ab Gefell M930 aufwärts, aber da sind wir in anderen Preisregionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kleine SE-Bändchen habe ich auch noch nicht testen können. Nach den Erfahrungen mit SE habe ich es hier und da mal zum ausprobieren empfohlen. Die von GAP sind vermutlich auch nicht so schlecht. Für Sprache würde ich zu anderem grereifen. Das AT 2035 halte ich auch für eine gute Wahl. Das NT1-A war in seiner Preisklasse (Einsteiger) mal O.K., ist aber auch in meinen Ohren überholt. Wenn es etwas mehr sein darf, gerne das MK4. Das hat in meinen Empfehlungen das Bluebird eliminiert.
 
ob ein Bändchen für die Situation/Stimme passt, sei mal dahingestellt...
(und die erwähnte Bass-Problematik ist natürlich nicht zu unterschätzen)
Bei der hier angfragten Geräteklasse (und einem 139 Euro USB Interface) darf die Kirche aber gern im Dorf bleiben.
Ich halte das MRP-01 von Recording Tools für eine absolut gültige Alternative.
Für den Preis ist es beinahe ein no-brainer, weil es eben nicht diesen hohen gain braucht (hab's an einem ioDock für's ipad laufen lassen)
Neben einer weiteren Klangoption hat man damit auch eine 8er Charakteristik im Werkzeugkasten.
Bei der mitgelieferten Spinne (gleiche 'Schmiede' wie der t-bone Billigkram) ist dummerweise Kunststoff statt Filz eingeklebt worden.
Damit wird das Teil zur Stimmgabel, weil es viel zu stark geklemmt wird. Setzt man stattdessen ein 'weicheres' Material ein, ist es ok.
Falls der Raum keine ganz üblen Reflexionen, lässt sich das auch gut mit einem anderen Mikro in Mitte/Seitenanordnung kombinieren.
Ist imo einen Test mehr als wert... so viele Alternativen gibt's für die einfachen Interface ja nicht ;)
(und falls wieder ein Schlauberger auf die Ideen kommt, ich promote das, weil ich selbst eins habe...
ich kaufe auf dem Gebiet sowie alles, was ich irgendwie witzig oder interessant finde - ich brauch da keine Bestätigung)

cheers, Tom
 
Ich frag mal frech zwischenrein:
Kenn jemand das Fame VRM-12 (klick)
Soweit ich das sehe, ist es noch recht neu.
Ich kenne denn t.Bone Lolly und vermute, das Pendant von Fame wirds sich nicht riesig unterscheiden. Aber wozu dann noch ein andres Low-Budget Band im Programm? Irgenwas muss ja anders sein, hoffentlich nicht nur die Optik?
 
Ob sich das Royer gefallen lässt? Das ist ja schon sehr kopiert.
 
Das ist ja echt schon ziemlich dreist! Dabei stimmen schon die einfachen technischen Daten nicht überein. Das Ding hat mit dem Royer R-121 nix zu tun, außer der Optik!
 
noch etwas dreister wäre es, wenn sich Royer aufregen würde...
das Design stammt von Bang & Olufsen aus den 50er 60er Jahren ;)
in Stereo wird die Inspiration noch etwas deutlicher...

cheers, Tom
 
Zwischen dem Royer und dem B&O sind dann doch noch ein paar Designunterschiede! Das würde ich nicht als Plagiat bezeichnen.
 
... und ein paar Dekaden, deswegen ja Inspiration.
Aber als 'eigenständig' wird das vermutlich juristisch nicht durchgehen :gruebel:
(und das Fame sieht nun wirklich ausgesprochen billig aus, rein vom handwerklichen her)
würde man die Sache allzu wörtlich nehmen, könnte Neumann die halbe Welt verklagen ;)

cheers, Tom
 
Wegen Neumann musste Rode das NT2 aufgeben.
 
Da hab ich ja was losgetreten:redface:
Im Ernst: Marken wie Fame, t.Bone oder andere orientieren sich optisch ja doch bisweilen sehr stark an "berühmten" Originalen. Auch wenn es technisch ganz anders aussehen kann. Anders sehen viele, auch teure, Mikrofone aus wie U47, U87 oä.

Aber zurück zu meiner frechen Zwischenfrage:
Das Mikro kennt wohl noch keiner ich werf mal noch Cascade Bändchen in den Raum. http://www.cascademicrophones.com/index.html
Da gibt es durchaus Interessantes zu lukrativen Preisen.
Zb. kostet ein Stereoset Fat Head II mit Lundahlübertragern gerademal 769$. Also wenn die nen Daug haben, sind sie nicht überteuert.
Hat die jemand mal gehört oder wenigstens gesehen?
 
Ich hab mich jetzt nach einigem Testen für das t.bone SCT-800 entschieden. Mir gefällt das Gesamtpaket von Aussehen, Verarbeitung von Spinne und Wertigkeit des Koffers und natürlich der Klang.

Einen Minuspunkt hab ich allerdings in meiner Konstellation: Die Impedanz von 200 Ohm macht das SCT-800 im Vergleich zu meinen bisher benutzten Mikros wesentlich leiser. Ich würde fast sagen, mein Focusrite Saffire 6 ist an seiner Grenze mit diesem Mikro. Ich muss den Eingangskanal auf 8 von 10 stellen, um normale Sprache gut aufzunehmen. Das Ergebnis ist auch für meinen bisherigen Standard sehr gut, aber wenn ich nur ein Stückchen weiter aufdrehe, wird das Rauschen, bzw die Lüftergeräusche meines iMacs zu laut. Liegt das schlichtweg an der "Leistung" der Preamps im Saffire? Würde es Sinn ergeben das Interface gegen ein anderes zu tauschen, dass mir mehr Reserve erlaubt, oder ist das alles nur Jammern auf hohem Niveau?

Danke nochmal!
 
ich fand sie vom Preis auch interessant und habe mir die Beispiele in der Tube angesehen.
(für mich klang es überzeugend - ich weiss nur nicht wieviel Gain die brauchen)
Und dass ein Marken-Übertrager verbaut ist, macht sich allemal gut.
Da ist wohl auch etwas Bewegung im Markt, bzw hineigekommen...
Wenn ich neue Saiten auf die Martin mache, nehme ich vielleicht :gruebel: mal was vernünftiges mit dem MRP auf.
Die Walden ist mit ihren d'Addario Flats (und dann noch Mahagoni) einfach zu speziell.
Unter einer 'Akustikgitarre' stellt man sich meist doch etwas anderes vor... :D

cheers, Tom

@Hephaistos: vielleicht arbeitet das TBone einfach detaillierter ?
mehr gain würde auf jedenfall noch mehr Lüftergeräusch liefern ;)
 
Ich muss das, glaube ich, etwas genauer beschreiben: Das Gain-Verhalten der Preamps im Saffire scheint nicht linear abzulaufen. Von 0-7 hat man einen "kleineren Hebel" am Gain, also weniger Unterschied und besseres Feingefühl. Von 7-10 allerdings steigt der Gain eher exponentiell, man hat regelrechte "Sprünge" bis zur maximalen Ausgabe und kaum noch genaue Einstellungsmöglichkeiten. Das meinte ich damit, dass auf einem bestimmten Wert alles gut klingt und ganz knapp darüber schon lautes Rauschen vom Lüfter zu hören ist.
 
Ich hab mich jetzt nach einigem Testen für das t.bone SCT-800 entschieden. Mir gefällt das Gesamtpaket von Aussehen, Verarbeitung von Spinne und Wertigkeit des Koffers und natürlich der Klang.

Einen Minuspunkt hab ich allerdings in meiner Konstellation: Die Impedanz von 200 Ohm macht das SCT-800 im Vergleich zu meinen bisher benutzten Mikros wesentlich leiser. Ich würde fast sagen, mein Focusrite Saffire 6 ist an seiner Grenze mit diesem Mikro. Ich muss den Eingangskanal auf 8 von 10 stellen, um normale Sprache gut aufzunehmen. Das Ergebnis ist auch für meinen bisherigen Standard sehr gut, aber wenn ich nur ein Stückchen weiter aufdrehe, wird das Rauschen, bzw die Lüftergeräusche meines iMacs zu laut. Liegt das schlichtweg an der "Leistung" der Preamps im Saffire? Würde es Sinn ergeben das Interface gegen ein anderes zu tauschen, dass mir mehr Reserve erlaubt, oder ist das alles nur Jammern auf hohem Niveau?

Danke nochmal!
mmhh, das SCT-800 ist eigentlich ein empfindliches Mikro, d.h., es sollte ein eher lautes Mikro sein (32mV), es braucht eher wenig Gain am Preamp.
Hast Du auch richtig verkabelt, nur um sicher zu gehen. Sprich: Das Mikro ist am beiliegenden Netzteil angeschlossen, dann gehst Du vom Netzteil an Dein Interface, und jetzt wichtig, die Phantomspeisung am Interface ist AUS ("Saft" liefert ja das Netzteil des Mikros).
 
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Verkabelt ist alles richtig. Kaputt scheint es auch nicht zu sein, da die Aufnahmen an sich einwandfrei klingen. Und mein Interface läuft mit einem anderen Mikro so wie immer. Ich denke es ist wirklich nur der höhere Widerstand, der mehr gain braucht als das Rode NT-1a. Phantomspeisung am Interface ist aus, habe mal probeweise den Hi-Z/ Instrument-Schalter benutzt, aber das macht keinen Unterschied. (wäre ja auch komisch wenn, ich weiß, dass der für line-Signale gedacht ist)
 
die Impedanz wird zwar in Ohm angegeben, bezieht sich aber nicht auf einen ohm'schen Widerstand im Sinn eines Potentiometers.
Vor allem ist der Ausgangspegel der beiden Mikros nicht daran gebunden, der definiert sich aus der jeweiligen Schaltung.
(im Mic selbst, bzw beim T-Bone ggf zusätzlich im Speisegerät)
Die Eingangsimpedanz des Saffire liegt mit 2k im 'gesunden' Bereich für beide.
Ich nehme an, das Interface war zwischendurch mal 'aus', ansonsten könntest du es aus- und wieder einschalten.
(falls sich die interne Steuerung 'verschluckt' hat)
wobei mir da einfällt... jetzt und spontan...
es könnte den Fehler machen, ohne Phantomspeisung auf Instrumenten-Level umzuschalten (versehentlich)
das würde zumindest von der Grössenordnung her passen
falls du einen Adapter von XLR auf Klinke greifbar hast, müsste sich das Mikro in beiden Eingängen in etwa gleich anhören
(falls ein Fehler in dem Bereich vorliegt)

cheers, Tom
 

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