Selbstdarstellung bei (vielen) Amateurbands

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Wir haben gerade unser erstes Demo veröffentlicht und daher nun auch vor der Aufgabe gestanden so eine Info zu verfassen. Mehrere Wochen haben wir immer mal wieder dran gesessen und ich finde, das ist wirklich schwierig da den richtigen Ton zu treffen. Auf der einen Seite will man ja Interesse wecken, auf der anderen Seite finde ich aber so was wie "Wir sind die geisten" eben peinlich. Natürlich haben wir weder unser Genre neu erfunden noch sonst irgendwas vorweisen, was uns zu DER Band macht. (Außer eben dass es für Death-Metal halt recht rockig zu geht) Trotzdem finden wir natürlich cool was wir machen - sonst würde es ja gleich alles gar kein Sinn mehr machen.

Im Anhand mal der aktuelle Stand der Dinge (Anonymisiert, will ja hier keine Werbung machen, über Kommentare dazu würde ich mich freuen.)
 

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Finde ich vom Ansatz her nicht schlecht.
Wobei ich mich frage, wozu über haupt die Fragen aufzuwerfen, von denen ihr selbst sagt, dass sie der Leser/Hörer eigentlich gar nicht wissen will?
Lasst das doch einfach weg, auch wenn euch die Punkte sehr wichtig zu sein scheinen.
Ich kenne mich in dem Genre mal gar nicht aus. Aber....wenn ihr sagen wollt, dass ihr rockigen Death Metal macht, dann sagt doch genau das :)
Umso besser, wenn das in diesem Genre sogar etwas besonderes ist.
Sehr viel mehr will ich doch als Zielperson auch gar nicht wissen.
 
Jetzt muss ich mich hierzu auch mal äußern.

Ich kann den Eröffnungspost nicht wirkllich nachvollziehen. Wir haben einen komplett überlaufenen Markt. D.h. jeder, der in diesem Markt ernsthaft Fuß fassen will, muss sich profilieren. D.h. er muss alles daran setzen, sich von der Masse abzuheben und positiv aufzufallen. Wer das schafft, hat schon halb gewonnen. Nur so hat er eine Chance. Und dafür ist doch jedes Mittel recht. Ob er nun durch super Musik, eine schräge Show oder eine besonders originelles "Promoschreiben" auffällt ist dabei eigentlich völlig egal. Hauptsache er fällt auf und weckt Interesse bei seiner Zielgruppe (Fans, Veranstalter, Booking Agenturen etc...)

Und wieso sollte ich meine Band nicht positiv darstellen? Ich will doch Werbung dafür machen...
Das kann man doch 1:1 auf die normale Wirtschaft mit ihren Produkten reflektieren. Cocal Cola stellt ihr Getränk auch als das Beste vor. VW ist "Das Auto" und mit Red Bull kann man fliegen. Genau das selbe geht in der Musikbranche ab. Ich muss für "mein Produkt" Werbung machen und irgdnwie Interesse wecken. Die Art und Weise ist dabei ganz egal.

Ich finde, dass viele junge Bands da sogar viel zu zurückhaltend sind. Es mangelt bei fast allen jungen Bands (sagen wir mal Mitglieder im schnitt unter 20), die ich persönlich kenne, an Selbstbewusstsein. An der Überzeugung "Wir sind besser als alle anderen" und an der Fähigkeit, dies den Leuten da draußen auch so klarzumachen. Ob die es wirklich sind, ist doch zweitrangig. Die Leute müssen das doch nur denken und eben diese Band Unterstützen und nicht eine der zig anderen hier im Umkreis.

Aber um all das etwas zu relativieren:
Das trifft natürlich nur zu, wenn man es auch "ernst meint" mit der Band und ein klares Ziel verfolgt. Will man nur 2 Gigs vor 20 Leuten im Jahr spielen und das ganze als "kleines Hobby" betreiben, dann ist es natürlich völlig überzogen und auch lächerlich, wenn man einen auf professionelles Marketing macht.

Aber:
Will man alles daran setzen, die Band "zum Erfolg zu führen" (wie auch immer dieser Definiert ist), dann führt kein Weg an einer gut konzeptionierten Selbstdarstellung vorbei.

Und zu guter letzt noch wie wir es machen:
Wir stellen die Band in unserem Promopaket erst kurz vor. Es ist übrigens absolut üblich, das in der dritte Person aus Sicht eines neutralen Beobachters zu tun und in keinster Weise peinlich. Dabei beschreibt man kurz den Sound und sagt dass man es auch Live super überzeugend umsetzt. Das ist bei uns maximal 1/3 DIN A4 Seite Text.

Hier ein paar Ausschnitte daraus:
[...]Energiegeladenes, powervolles Gitarrenriffing verbunden mit klassischem, orchestralen Keyboardsound [...] und kraftvollem Gesang[...]

[...] So schafft xyz eine besondere Athomsphäre mit viel Dynamik, die in ihrer Einzigartigkeit unter die Haut geht[...]

[...] xyz ist eine Band, die sich von der breiten Masse abhebt. Sie verbindet kraftvollen Metal mit emotionsgeladenen Melodien und setzt dies auch Live authentisch und professionell um [...]

Und dann lassen wir Dritte zu Wort kommen. D.h. dann haben wir eine Seite mit Review-Ausschnitten der Presse. Natürlich nur die Besten und euphorischsten. D.h. wir loben uns nicht selbst in den Himmel, sondern wir zeigen, dass wir von anderen in den Himmel gelobt werden. ;)


Aber wenn eine Band noch keine Presse-reviews hat, dann bleibt ihr ja nichts anderes übrig als sich selbst hochzuloben. Oder aber ganz dreist zu sein (was ich auch schon gesehen habe) und schlichtweg Presse-Reviews zu erfinden und reinzuschreiben. Obwohl es diese gar nicht gibt. Wie schon gesagt: Erlaubt ist alles, solange es zum Erfolg führt ;)
 
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Ob du es hören willst oder nicht, ich würde mir eine Band nicht anschauen/anhören, weil sie von sich überzeugt ist, mir unter die Haut zu gehen. Genau genommen sind gerade das fast immer die Bands, nach deren Konzern ich frustriert nach Hause gehe.
Außerdem stellt das keineswegs das Besondere von euch als Band heraus, weil es eben jeder schreibt, der nichts konkretes Besonderes zu sagen hat.

Leider sind eben genau diese "lasst es uns aus der Perspektive Dritter schreiben" - Versuche meist so offensichtlich gefaked, dass ich mir sofort verarscht vorkomme. Und ab diesem Moment könnt ihr schreiben, was ihr wollt, ich kaufe es euch nicht mehr ab.

Das trifft leider auch für deine Beschreibung zu.
Wenn man wirklich weiter kommen will, als einem die eigenen Möglichkeiten eigentlich erlauben würden, sollte man sich jemanden dazu holen, der so etwas überzeugend kann.
Oder schöne, witzige, originelle Geschichten erzählen. Amateure, die sich selbst so unheimlich ernst und wichtig nehmen, vermitteln auch nicht unbedingt den Eindruck, ein unterhaltsames Konzert bringen zu können.

Aber eigentlich spricht nichts so überzeugend für die eigene Qualität wie ein paar wirklich gut gemachte Sound - Beispiele oder sehr gut gemachte Videos.
Die meisten Leute lesen sich den ganzen Salomon in unserer kurzlebigen Zeit nicht mal ansatzweise durch.
 
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Witzig dass du es ansprichst, dass das jemand machen sollte, der es kann:
Unsere Promo Mappe ist in enger Zusammenarbeit mit unserem Vertrieb CMM entstanden. Und die haben hauptberufliche Marketingspezialisten dafür ;)

Unser Promo-Text ist nicht mehr dafür da, uns zu profilieren. Dafür haben wir die Reviews und Pressestimmen mit drin. Der Promo text stellt uns einfach nur vor und beschreibt kurz, was wir überhaupt konkret machen.

Und unsere Mappen kommt gerade bei Konzert-Veranstaltern sehr gut an. Letztens hatten wir Kontakt mit einer großen Booking Agentur aus Berlin (machen z.B. auch Stratovarius in Europa) und der war ganz begeistert von unserer Mappe. Also in dritter Person zu schreiben, das ist kein positives oder negatives Merkmal an sich. Es ist einfach "branchenüblich". Viel wichtiger ist doch, was darin verpackt ist und ob derjenige, der das Ding liest, dadurch Interesse bekommt. Und das klappt bei uns eigentlich ganz gut.

Und natürlich hast du recht, dass eine gute Homepage, ein youtube Channel mit guten Videos und heute vor allem auch eine gute Facebook Seite noch viel wichtiger sind, als jegliche Promomappe in Papierform. Das muss alles ineinandergreifen und ein stimmiges und gute Gesamtkonzept widerspiegeln.

Die Promomappe, die du wegschickst ist allerdings der allererste Eindruck, den jemand von der Band bekommt. Erst wenn sie dadurch Interesse bekommen haben, setzen sie sich überhaupt an den Rechner und schauen mal auf die Website oder den youtube Channel.
Daher darf man sie nicht unterschätzen. Ist die Promomappe Müll, bist durchgefallen.
 
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Promomappe und Internet-Selbstdarstellung würde ich da trennen.
Ich kann auch nur davon ausgehen, wie es auf mich als mögliche Zielgruppe wirkt.
Warum sollte ich mir gerade euch ansehen? Was macht euch originell?

Wahrscheinlich ist es aber tatsächlich so, dass man das nur schwer mit Worten ausdrücken kann, sondern erleben muss.

Ich gehe davon aus - und da sind wir wieder d'accord, dass man sich musikalischen Erfolg (im Sinne von gefragt sein) nur erspielen kann. Alles andere ist nur das Beiwerk, das zwar nicht viel nützt, wenn man es halbwegs gut macht, jedoch ziemlich schadet, wenn man es schlecht macht.
 
Wir preisen unsere Gigs als "Rock 'n' Roll Party allererster Güteklasse" an.

Ist das zu dick?
 
Der Promo text stellt uns einfach nur vor und beschreibt kurz, was wir überhaupt konkret machen.
Sehr wichtiger Punkt. Die Veranstalter wollen ja auch was in ihr Programm schreiben, was zahlende Gäste anlockt. Und das denken sie sich nicht unbedingt selbst aus. Ein kurzer, professionell verfasster und informativer Pressetext seitens der Band ist da sehr vorteilhaft.
 
Sehr wichtiger Punkt. Die Veranstalter wollen ja auch was in ihr Programm schreiben, was zahlende Gäste anlockt. Und das denken sie sich nicht unbedingt selbst aus. Ein kurzer, professionell verfasster und informativer Pressetext seitens der Band ist da sehr vorteilhaft.

Genau. Und genau dafür soll dieser Text auch verwendet werden.
Kopieren und mit auf den Flyer packen.
 
Gato hat viele Dinge toll auf den Punkt gebracht, ich möchte als jemand, der außerhalb der Musikbranche viel mit Marketing zu tun hat noch etwas ergänzen:

Es ist ein absoluter Irrglaube, dass Veranstalter, Promoter oder Besucher eine Selbstdarstellung haben wollen. Diese Menschen möchten eine Vorstellung davon bekommen, was sie mit der jeweiligen Band erleben werden. Es geht darum, das bevorstehende "Erlebnis" in den Vordergrund zu stellen, die Freude für den Besucher, die Professionalität für den Veranstalter, die Kreativität für das Fachpublikum.

Tolle Mucke machen können viele. Aber eine Band mit klar strukturiertem Profil, bei der ist das bevorstehende Erlebnis "sichtbar". Genau deswegen haben derzeit die spezialisierten Coverbands so viel Erfolg - mit einer Graphik oder einem einzigen verfremdeten Namen ist das Profil klar: "Dire Strats" oder "Suntana" sind eine klare Ansage. Und die Besucher kommen nicht unbedingt, weil sie Marc oder Carlos Fans sind. Sie bekommen im Nullkommanix eine klare Vorstellung vom Profil und das zieht.

Webseiten sind eine Aufgabe, bei der ein unscharfes Bandprofil herausgearbeitet werden muss. Aber auch hier gilt - es geht um das Erlebnis für den Besucher. Der möchte hier neben den puren Fakten den Duft der Band erschnüffeln. Und wenn die Band ein Haufen pubertärer Beatboxer sind, dann ist diese Aufgabe sehr viel leichter, als bei 5 Lehrern, die die größten Hits von den Flippers bis zu Metallica nudeln. Letzteres macht den Besuch fast unmöglich, denn schon die Frage ob Lederjacke oder Strickpullunder angemessen sind, kann man nicht beantworten.

Zurück zum Presse / Bewerbungstext: ob Erzähler- oder Wir/Ich-Perspektive entscheidet sich durch das Projekt, wobei sehr häufig die vermeintliche Darstellung durch Dritte einfacher zu schreiben ist. Hier sind auch tolle Mischformen (Text + Interview, Text mit Zitaten) möglich - Kreativität ist gefragt. Und wer es schafft, in diesem Text den "Nutzen" für seine Zielgruppe an wichtiger Stelle unterzubringen, der sollte damit dann einige Hürden genommen haben.

Wichtig ist nicht, was die Band / der Künstler mitteilen möchte. Es geht in erster Linie um einen Perspektivwechsel: auf die Publikationen gehört das drauf, was den Adressaten auch wirklich interessiert. Schreibt nicht für Euch selbst, schreibt für Euer Publikum, Eure Veranstalter, Eure Promoter!
 
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Was bei Selbstbeschreibungen häufig vergessen wird: das Beschreiben! Gerade für die Profis der Musikbranche (Veranstalter, Labelmanager, Musikredakteure) ist es unumgänglich, eine tatsächlich treffende und schnelle Beschreibung zu erhalten, ohne sich durch Unmassen sinnloser Adjektive und leerer Floskeln zu kämpfen. Auch Geschichten wie die Gründung der Band ("Lutz und Ulli trafen sich im Jugendklub") ist oft völlig belanglos, ebenso wie sinnlose Abgrenzungen ("kein Rock und kein Pop, aber auch kein Jazz und kein Fusion") oder das beliebte und aussagefreie "sitzen zwischen allen Stühlen" bzw. "lassen sich in keine Schublade einordnen".

Also: KONKRET, KONKRET, KONKRET!

Also nicht: "Lutz und Uli trafen sich im Jugendklub und beschlossen, fortan gemeinsam die Bühnen dieser Welt sensationell aufzurollen, mit einer völlig neuartigen Mischung aller ihrer bisherigen musikalischen Erfahrungen, einer mitreißenden Show und außergewöhnlichen instrumentalen Fähigkeiten."

Sondern: "Die Lutz-Uli-Band spielt deutschsprachigen Hardrock mit Texten, die ihre Herkunft aus dem harten Großstadt-Rap bekennen und einer ungewöhnlichen Instrumentierung: 2 Schlagzeuge, 2 Mundharmonikas".
 
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Ehrlich gesagt würde ich eine Website, die lediglich aus einem Bandlogo und 3 eingebetteten Youtube-Videos besteht jeglicher selbstdarstellerischen Website mit Beschreibungstext vorziehen. Ich finde es zum Teil wirklich lächerlich, was manche Bands so an Websites fabrizieren (das Wort "SELBSTdarstellerisch" sagt ja auch eigentlich schon alles).

Meiner Meinung nach liegt das daran, daß viele Leute die Websites ihrer Idole anschauen und halt einfach alles genauso machen wollen. Dabei vergessen sie, daß ihre Idole evtl. schon seit 20 oder 30 Jahren im Geschäft ist und die Website vom Management gebastelt wird und das ganze auch entsprechend rüberkommt. Bei einer Band die es aber erst seit 2-3 Jahren gibt, sind meiner Meinung nach einfach andere Maßstäbe zu setzen. Da braucht auch keine ellenlange Biographie zu stehen, denn es interessiert mich vielleicht bei einer Band wie AC/DC, wie alles angefangen hat und welches Mitglied wann ausgewechselt wurde etc, aber nicht bei irgendeiner Anfänger-Band die gerade ihren ersten Auftritt auf dem Schulfest absolviert hat. Und es interessiert mich auch nicht, welche Drumsticks der Schlagzeuger benutzt (es sei denn das ist irgendwie humorvoll-bizarr rübergebracht, aber diese Ausnahme gilt sowieso für alles) und ich brauche auch keine Auflistung der 20 Lieblingsbands des Gitarristen, von denen ich die ersten 15 auch selbst hätte erraten können und wo ich beim Durchlesen eines jeden Eintrages schmunzeln muß, weil ich mir denke, "jaja, so toll wärt ihr auch gern."

Daher vertrete ich selbst eigentlich die Meinung, daß Biographie und sonstiger Schwachsinn nicht nur auf ein Minimum reduziert werden sollten, sondern am besten gar nicht vorhanden sein sollten. Es kommt doch eigentlich im Wesentlichen wirklich nur auf die Musik an und natürlich auch auf die Bühnenpräsenz. Das kann man mit Hörproben und vielleicht ein paar Fotos und Videos vermitteln. Wenn als Überschrift noch "the wildest rock'n'roll experience on this side of our galaxy" dransteht, dann mag auch das noch ins Gesamtbild reinpassen. Aber diese ewigen Lobpreisungen und hohlen Phrasen, wie unglaublich genial die Band doch ist, das würde ich nichtmal auf der Website von Manowar erwarten.

Ein oben erwähntes Beispiel:
So schafft xyz eine besondere Athomsphäre mit viel Dynamik, die in ihrer Einzigartigkeit unter die Haut geht
Dieser Satz hat meiner Meinung nach null Aussagekraft, außer vielleicht darüber, wie überzeugt die Band von sich selbst ist. Was für eine Atmosphäre muß ich mir denn nun unter einer "besonderen Atmosphäre" vorstellen? Einzigartigkeit wird für die meisten Bands auch nicht wirklich zutreffen. Und "viel Dynamik"? Heutzutage ist doch alles dynamisch, vom Smartphone bis zum Bügeleisen. Würde eine Band sich als "undynamisch" bezeichnen, würde sie garantiert 10x mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Man muß sich auch mal überlegen, wie stark man selbst überhaupt an solchen Infos und dem ganzen Blabla interessiert ist, z.B. wenn man selbst Fan einer Band ist. Anfangs interessiert einen nur die Musik, man kennt vielleicht 1-2 Lieder, besorgt sich irgendwann das Album, schaut sich das Cover an, evtl. das Booklet, liest die Texte, besorgt sich vielleicht noch ein weiteres Album, und erst so nach und nach beginnt man, sich für die Mitglieder oder die Bandgeschichte zu interessieren. Und ob die Band einzigartig ist und/oder unter die Haut geht, das entscheidet man selbst, das braucht man nicht auf deren Website zu lesen. Auch der Veranstalter nicht, denn wenn sich jede 08/15-Band als "einzigartig" bezeichnet, dann nützt ihm diese Beschreibung im besten Fall herzlich wenig, wahrscheinlich wirkt es sogar eher abschreckend.
 
Guvnor, you are my man.
Genau das habe ich gemeint. Hohle Phrasen, nichts als heiße Luft. Das ganze wird dann und wann nur noch von ungeschickten Videos getoppt, die auch in ihrer musikalischen Darbietung nicht überzeugen können.
 
@Guvnor,

dein erster Abschnitt ist reine Geschmackssache und schlichtweg das, was du perösnlich vorziehst.

Ich selbst lese mir Biografien und auch Steckbriefe von Bandmitgliedern sehr gerne durch. Mich interessiert es, was die leute so hören und auch ihr Equipment. Und das auch bei "kleineren" Bands.

Es spricht nichts dagegen, dass du eine Website anders aufziehen würdest und es spricht auch nichts dagegen, dass dich diese Dinge nicht interessieren aber glaub mir, es gibt viele Leute, die sich sehr wohl dafür interessieren.

Was man auf keinen Fall machen sollte, und da stimme ich dir teilweise zu:
Man sollte solche "unwichtigen" Dinge (und das sind sie, da bin ich bei dir) nicht auf die Startseite packen. Man sollte die so "verstecken", dass der Besucher der Seite wirklich gezielt dahin navigieren muss, um sie zu lesen. Denn dann kommen auch nur diejenigen dahin, die es interessiert. Jemand wie du wird ja kaum die einzlenen Bandmitglieder anklicken, um einen Steckbrief zu sehen oder? D.h. man zwingt diese Infos niemandem auf, sondern stellt sie einfach als optionales Feature zur Verfügung.

Und ich finde, dass dagegen überhaupt nichts spricht.
 
Natürlich habe ich mir auch schon Biographien usw. von meinen Lieblingskünstlern durchgelesen, auch Interviews und was weiß ich alles, aber wie gesagt sind das dann meist Künstler, die ich schon seit längerer Zeit höre und schätze, und man sammelt sich da seine Informationen so nach und nach zusammen. Bei einer völlig unbekannten Band jedoch, auf die ich z.B. durch Zufall stoße, finde ich es zum Teil aber eher peinlich, vor allem weil die Menge und Ausführlichkeit dieser nebensächlichen Infos die Zahl der angebotenen Hörproben oder geleistete Auftritte oftmals bei weitem übersteigt. Du redest von "Produkt-Marketing", aber dazu muß meiner Meinung nach in erster Linie das Produkt überzeugen. Wenn ich dann aber das Gefühl habe, daß es bei der Musik ziemlich dünn wird, die Band aber am liebsten den ganzen Tag damit verbringt, ihre Website mit Infos zu pflastern und dabei die Websites ihrer Vorbilder zu kopieren, dann wirkt das auf mich einfach extrem amateurhaft bzw. pubertär-naiv. Mit 16 hab ich sowas auch gemacht, gebe ich ja zu :D

Für mich ist das das gleiche wie wenn eine kleine lokale Firma, die vielleicht sogar nur aus einer Person besteht, ein riesen Tamtam macht und in der Wir-Form mit irgendwelchen abgekupferten Floskeln um sich wirft, um den Eindruck zu erwecken, es handle sich um ein globales, riesiges Unternehmen, das für alle Probleme eine Lösung parat hat.

Ich denke Bescheidenheit ist hier das Stichwort ;)

Um vielleicht auch mal noch ein Gegenbeispiel aufzuzeigen: einer meiner Lieblingsmusiker hat überhaupt keine eigene Website. Er ist aber schon seit Mitte der 90er aktiv und gilt in seiner Szene durchaus als wichtige Figur. Er hat viele Platten rausgebracht, es gibt Musikvideos, Interviews, er betreibt eigene Labels und einen Radiosender, reist als DJ um die ganze Welt, etc. Aber wenn man etwas über ihn erfahren will, muß man das auf anderen Websites, auf Wikipedia, Discogs, und was weiß ich wo tun. Er selbst scheint es also gar nicht nötig zu haben, sich selbst darzustellen, das erledigen genügend andere für ihn.
Das soll jetzt nicht heißen, daß ich es für unnötig befinde, überhaupt eine Website zu haben, aber ich denke, es ist zumindest mal ein Beispiel dafür daß es sogar völlig ohne geht ;)
 
Naja, bei einer Bandhomepage ist es so ähnlich wie bei einer Bewerbung. Man muss es irgendwie schaffen sich gut darzustellen ohne dabei arrogant oder überheblich, abgehoben etc. zu wirken. Und das ist keine leichte Sache.
Bei den Profis übernimmt sowas jemand, der sich darauf spezielisiert hat, bei Amateurbands machen es halt sie Musiker selber und treffen dabei nicht immer den richtigen Ton. Man will ja die Band an den Mann bringen, dann sollte man auch selbstbewusst seine
Stärken hervorheben und die Schwächen vielleicht unerwähnt lassen. Aber wie gesagt: den richtigen Ton dabei zu treffen ist ein Drahtseilakt, kommt mir zumiondest so vor.
Was mir bei Gesprächen mit ambitionierten Hobby-Bands und semi-professioniellen Bands auch immer wieder sauer aufstößt ist, dass es manchmal scheint als ginge es mehr um das drumherum wie Homepage, Werbung, Bühnenauftritt etc., als um die Musik.
Da sieht man dann wirklich toll gemachte Homepages,Facebook-Seiten, professionelle Fotos und Aufnahmen und die Musik ist einfach nicht gut. Ich rede nicht davon, dass es nciht mein Geschmack ist oder so, sondern, dass eines der Instrument schlecht gespielt ist (oft ist es der Gesang) oder schlicht und ergreifend das Songwriting nicht gut ist. Ich wunder mich dann immer, warum man die ganze Marketing-Maschine anwirft, wenn das Produkt nicht gut ist. Ich vermute, weil es ziemlich schwer ist, sich einzugestehen, dass man einfach nicht sooo gut ist und es schwer ist, sich als Band deutlich zu verbessern ohne Neubesetzungen zu machen. Dann steckt man die Energie (man möchte ja groß rauskommen) lieber in die Marketing-Maschinerie und hofft, dass man dadurch groß rauskommt, anstelle zuerst Musik zu schaffen, die gut genug ist, dass sie viele Leute hören wollen.
Deswegen finde ich es bei der Homepage extrem wichtig, dass man gute Live-Videos und Aufnahmen reinpackt, damit die Leute selber merken können, wie toll ihr seid. Das ist dann so wie das Zeugnis bei einer Bewerbung. Das sind Fakten und nicht Laberei.
 
@Guvnor,

ich stimme dir wieder in einigen Punkten absolut zu. Vor allem in dem, dass die Musik zuerst überzeugen muss, bevor man sich groß um Homepage etc. kümmert.
Wenn die Musik nicht ausreichend vermarktet wird, bringt jede Homepage nichts. Genau deswegen verlinkt ja heute auch quasi jede Band Youtube, Facebook etc auf der Satrtseite einer Homepage. Viele bleiben dann nämlich gar nicht auf der Homepage sondern sind schnell auf dem Youtube Channel oder auf facebook.
Ich arbeite zufällig in der Branche und habe viel mit Software-Usern zu tun daher weiß ich ungefähr, wie sich ein durchschnittlicher Internet User verhält und wie man dementsprechend Websites richtig gestaltet.

Trotzdem sind die meisten Dinge die dich an Homepages stören immer noch "ganz normal" und absolut Durchschnittlich. Und wieso sollte sich eine Nachwuchsband nicht an den Homepages ihrer großen Vorbildern orientieren? Dann orientieren sie sich wenigstens an etwas professionell und gut gemachtem!
Eine Marketing Agentur oder eine Booker oder ein Label interessiert sich überhaupt nicht dafür, was für Zusatzinfos auf der Homepage stehen. Diese wollen kurze Einblicke und Musik hören. Daher youtube Chanel mit nem guten Lied als Startvideo verlinken und die Startseite der Page gut gestalten! Alles andere interessiert keinen, der "geschäftlich" mit einer Band zu tun hat. Und daher sind diese Dinge nunmal reine Geschmackssache. Du magst sie nicht und musst sie nicht anschauen, andere interessierts und diese schauen es sich an. Zu viel Info kann es eigentlich nie sein, solange man sie niemandem aufzwingt.

Deine Posts klingen sehr danach, als hättest du unsere Homepage angeschaut und mal runtergeschrieben, was dir daran nicht gefällt. ;)
Diese Homepage wurde mit der Untertsützung unseres Vertriebes und dessen Marketingabteilung Zielgruppengerecht optimiert. Daher bin ich recht optimistisch, dass sie ihren zweck erfüllt. Und selbst von Veranstaltern und Bookern höre ich selten negatives.
 
Seltsamerweise liest man auf den meisten Homepages "großer Vorbilder" (auch kleinerer) aber gar nicht so viel Prosa.
Genausowenig wie sich viele internationale Bands um ausschweifende Abhandlungen zu scheren scheinen. Kurze Statements, mal in facebook, mal auf Twitter, ein paar Clips, Fotos, bisschen Merchandising - das war's.
Wahrscheinlich konzentrieren die sich doch eher darauf, gescheite Musik zu machen.
 
Trotzdem sind die meisten Dinge die dich an Homepages stören immer noch "ganz normal" und absolut Durchschnittlich.
Durchschnittlich heißt aber nicht gut ;) sondern eben nur durchschnittlich. Und je schlechter die Masse der Websites, desto niedriger ist auch der Durchschnitt ;)

Und wieso sollte sich eine Nachwuchsband nicht an den Homepages ihrer großen Vorbildern orientieren? Dann orientieren sie sich wenigstens an etwas professionell und gut gemachtem!
Meine Aussage war ja gerade, daß man es solchen Websites oftmals ansieht, daß sich hier an irgendwas "orientiert" wurde. Sprich, man sieht, was gewollt ist, nämlich das professionelle Rüberkommen, aber man sieht auch, daß dies nicht erreicht wurde.

Eine Marketing Agentur oder eine Booker oder ein Label interessiert sich überhaupt nicht dafür, was für Zusatzinfos auf der Homepage stehen.
Und selbst von Veranstaltern und Bookern höre ich selten negatives.
Man kann das auch anders sehen - im besten Fall interessiert es nicht, aber im schlimmsten Fall hinterläßt es einen schlechten Eindruck. Und nur weil man nichts negatives hört, heißt das noch lange nicht, daß der Eindruck vollkommen positiv war. Vielleicht ist der Eindruck auch "naja die Page von denen ist schon etwas peinlich, aber naja, die Mucke ist gut, an der Page können wir ja noch arbeiten" (das soll jetzt nicht auf Deine/Eure Page bezogen sein, sondern allgemein gesprochen).

Deine Posts klingen sehr danach, als hättest du unsere Homepage angeschaut und mal runtergeschrieben, was dir daran nicht gefällt.
Ja ich habe sie mir angesehen ;) ich bin aber absichtlich nicht darauf eingegangen, weil ich wirklich versuche meine allgemeine Meinung abzugeben, und nicht vorhabe, hier konkret über irgendeine Website zu reden, da das hier ganz bestimmt nicht hingehört. Ich würde jetzt aber auch nicht behaupten wollen, daß ich Eure Seite grauenhaft finde oder daß sie ein typisches Beispiel für diesen Thread abgibt ;) klar gibt es Dinge, die ich persönlich anders machen würde, aber wie gesagt, das soll hier jetzt nicht ausdiskutiert werden.

Noch ein Wort zu den professionellen Websites der "großen": Diese sind oft tatsächlich vom Management bzw. Agenturen gemacht, und nicht von der Band selbst. Und ich finde gerade das merkt man auch sofort beim Anschauen einer solchen Website. Daher ist es für mich auch kein Problem, wenn ich da irgendwelche verherrlichenden Phrasen lese, da mir vollkommen klar ist, daß das nicht die Band selbst geschrieben hat. Ich denke das merkt auch irgendwo der Durchschnitts-User. Oftmals sind die Bands auch gar nicht mit dem Internet groß geworden, daher ist es irgendwie doppelt ersichtlich, daß die Website nicht von der Band gemacht wurde.. Und da paßt auch die Schreibweise aus der 3. Person, weil es ja eben so ist.

Meine persönliche Erfahrung ist, daß ich zu Beginn auch oft eher großzügig war mit Informationen und möglichst viel Blabla, aber wenn man das ganze sich nach einiger Zeit wieder betrachtet, fällt einem auf, daß es doch irgendwie affig ist das ganze, und dann fängt man an, zu reduzieren oder man entwirft gleich was neues, was lediglich aus dem Wesentlichen besteht.
 
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