Das perfekte Arranger/Entertainer Keyboard?

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daybyter
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Hallo!

Welche Funktionen würdet ihr in einem perfekten Arranger-Keyboard erwarten? Also nur mach- bzw. bezahlbare Funktionen.

Ich fang mal an:

- Keyboard-Splits: vielleicht 8 Zonen, oder so. Damit man auch mal Samples auf 1,2 Tasten legen kann. Die Begleitautomatik sollte irgendeiner Zone zugewiesen werden können, falls man mal paar Oktaven für ein Intro braucht.
- USB 3.0 Anschlüsse für nen Stick, damit man schnell mal Samples usw. aufs Gerät kopieren kann.
Hier gäbe es auch gleich die Option einen W-Lan-Stick anzuschliessen. Basiert die Firmware auf Linux, ist der Support für so etwas kein so grosses Problem mehr.
- Ein Ethernet-Anschluss, damit man das Gerät ins Heimnetzwerk einbinden kann. So kann man per FTP schnell Sachen aufs Gerät bzw. runterkopieren. Es gäbe auch gleich die Option direkt ins Internet zu gehen, um Styles zu laden.
- Sampling (damit man den Stick auch ausnutzen kann... :) )
- Standard PC-Technik in Richtung Kronos. So kann man den Speicher halt günstig erweitern usw.
- Eine SSD ware nett. Wiederum billiger Speicherplatz für Samples, Styles usw.
- Editierbare Klänge mit Option, sie einem Lied zuordnen zu können. Evtl. ist Korg's Songbook hier eine gute Lösung.
Ein API für externe Engines wäre toll. Damit könnte man dann Dinge, wie Zugriegel-Orgel usw realisieren.
- Pads auf dem Gerät, die man gleich für One-Touch-Settings verwenden könnte. Damit wären gleich mal > 4 OTS möglich, die man nicht nur im Style selbst speichern kann, damit man den Style für mehrere Stücke verwenden kann.
Damit könnte man alternativ auch gleich Samples oder Arpeggios abfeuern.
- Grosser Bildschirm, damit man Texte usw. lesbar anzeigen kann. Damit das klappt, sollte er wohl klappbar sein. Mit dem Touchscreen bin ich mir so einig, weil man dann halt immer diese Fingerabdrücke auf dem Bildschirm hat. Evtl. wäre ein
Stylus in einer Halterung neben dem Schirm ein guter Kompromiss.
- Optional 73/76 oder 88 Tasten? So machen die Split-Optionen auch mehr Sinn.

Was hättet ihr so für Ideen und Wünsche?

Ciao,
Andreas
 
Eigenschaft
 
Was hättet ihr so für Ideen und Wünsche?
- Standard PC-Technik in Richtung Kronos.
  • Kein lauter Lüfter. :evil:

  • Eine umfassende On-Board-Sound-Library mit "Standard"-Sounds für alle denkbaren Stilrichtungen. Dennoch erweiterbar für Orientalisches usw.
  • Keine kurz geloopten Natursounds. Alle üblichen Artikulationsarten sowohl einzeln als auch in intelligent programmierten Patches.
  • Umfangreiche Mixer-Funktionen inkl. hochwertiger Effekte in ausreichender Anzahl. Mehrere Sends, Inserts, Subgruppen, Gruppen. Alles flexibel konfigurierbar.
    Ein professioneller gemasterter Mix soll ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Hardware möglich sein.
  • Umfangreicher Sequencer mit Piano Roll, Echtzeit-MIDI-Funktion wie Groove-Quantisierung usw.
  • Übersichtliche Integration von Audio-Spuren/-Phrasen mit Automatisation von Laustärke, Panorama usw.
  • Line-/Mic-/Instrumenteneingänge sowie digitale Ausgänge sind selbstverständlich.
  • Umfangreiche Harmonisierungsfunktionen.
  • Als Modul ohne Tastatur erhältlich.
 
Hallo zusammen,

ich fände ganz toll:

- personalisierbarer Desktop .... damit meine ich eine Funktion, bei der man die Oberfläche (also das was auf dem Bildschirm kommt) hinsichtlich der Inhalte anpassen kann. Mehrere feste Voreinstellungen (Edit-Mode, Live-Mode, Karaoke-Mode,etc.) und (beliebig viele) speicherbare User-Einstellungen sollten möglich sein.

- Mikrofoneingänge in XLR (am besten gleich 2-3 Stück), mit Phantomspeisung

- symetrische Masterausgänge damit man auch mal direkt auf eine Stagebox gehen kann und sich die DI-Box spart, alternativ eine integrierte DI-Box

- Dreh- / Schieberegler für die Einstellung des Vocalisten (alternativ auf Touch-Display)

die wesentlichen anderen Wünsche wurden schon genannt.

Gruß

Jochen
 
Man nehme z.Bsp. einen Motif XF und ein Tyros 4.. beide in eine Tonne und kräftig schütteln und raus kommt ein "MOTROS"...das wäre absolut mein Key.
 
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Na Ihr seid ja witzig, versucht hier den optimalen, perfekten Arranger zu erträumen, wollt dabei aber bezahlbar bleiben, und habt schon längst 5000er Grenze überschritten.
Mal ehrlich: Warum wollt Ihr das alles in ein Gerät reinquetschen, was zwangsweise teuer werden wird, und aber in wenigen Jahren wieder überholt ist, weil von aktueller und besserer technik eingeholt? Ein Grund, warum ich dieses Spielchen Tyros nie mitmachen würde.
Ist ja nett, was ihr bislang genannt habt, aber wirklich nötig und vor allem sinnvoll da mit reinzupacken?
Also am besten baut man das Teil modular, dass sich jeder seine Kiste selbst konfigurieren kann, ggf. später erweitern kann. Das macht die Kiste bezahlbar (zumindest als Basisgerät) und auch flexibler.
  • Als erstes würde ich den Vocalisten rausschmeißen, der hat für mich in einem Keyboard eh nichts verloren, und damit auch die Mikro-Eingänge. Mein Mikro geht direkt in's Pult, und wenn ich einen Vocalisten einsetze, dann als separates Gerät, das ich über MIDI ansteuere.
  • Einen personalisierbaren Desktop brauche ich auch nicht, wenn die Oberfläche von Haus aus "vernünftig" konfiguriert ist.
  • Symetrische Masterausgänge finde ich auch nice-to-have. Auf den Bühnen, wo üblicherweise ein Arranger zu Hause ist, steht das Pult meist sowieso auf der Bühne, und man braucht keine Stagebox. Und wenn, dann wird die aus meinem Submixer gespeist, und/oder für die wenigen Fälle, wo DI-Boxen benötigt würden, wäre das sicher kein Thema.
  • Keyboard-Splits: Ich habe einen Roland G1000, der hat im Prinzip einen Splitpunkt für Upper and Lower, und darüberhinaus kann ich den Upper nochmal unterteilen. Beide können variabel festgelegt und pro Setup gespeichert, also im Prinzip für jeden Song individuell festgelegt werden. Mir reicht das, und ich wüsste jetzt keinen Fall, wo mir das nicht ausgereicht hat. Nur um extra Tasten für den einen oder anderen Sample zu haben? Da würde ich dann schon lieber die Pads vorziehen, auf die ich Sampels legen kann.
  • Ob man zwingend einen USB 3.0 Anschluss braucht - aber ist wohl mittlerweile Standard, und evtl. sinnvoll, wenn man darüber einen Stick für Audiofiles abspielen nutzen möchte.
  • Aber W-Lan-Stick? Wofür?
  • Ein Ethernet-Anschluss mag dann schon eher Sinn machen
  • Eine Samplingfunktion finde ich persönlich auch übertrieben, wäre aber denkbar als eine optional nachrüstbare Geschichte. Dass die Samplingfunktion den Preis nach oben treibt, sieht man auch bei den Workstations, und der Nutzen steht für mich nicht in dem Verhältnis, zumal wir hier wohl auch eher über's Abfeuern von kurzen Phrasen reden, und nicht über Erweiterbarkeit der Soundlibrary, oder?
  • Dass ein Arranger ein bisschen was an Speicher braucht (Midifiles, Styles, meinetwegen auch Audios) liegt auf der Hand, und dann eine SSD anstatt einer herkömmlichen HD ist mittlerweile wohl kein Thema.
  • Editierbare Klänge mit Option, sie einem Lied zuordnen zu können ist bereits bei meinem 15 Jahre alten G1000 standard.
  • Pads halte ich auch für sinnvoll. Da gibt's zig Möglichkeiten, vorausgesetzt, sie sind mit allem möglichen frei belegbar.
  • Einen großen Bildschirm, evtl. klappbar finde ich hier ausnahmsweise auch gut, auch wenn ich da bei Nord und Kurzweil nicht verwöhnt bin, und sie dort auch nicht wirklich misse.
  • 76 Tasten haben sich bei einem Arranger wohl als sinnvoll etabliert, vor allem, wenn man mit nur einem Key losgehen will. Ich würde immer eine zweite Tastatur in Form einer Workstation dabei haben wollen.
  • Dass dort alle möglichen Sounds für alle möglichen Stilrichtungen drin sein muss, und auch noch in vernünftiger Qualität, ist schon klar. Studioqualität erwarte ich allerdings nicht, wesegen ich auch eine Effekteinheit nicht überbewerten würde. Wir reden immerhin von einer Live-Kiste
Soweit meine 5ct...
 
Hi to all,
in letzterem Beitrag ist nach meinem Empfinden viel wahres dran. Ich möchte auch kein Multimediamonster mit einem personalisierbaren Desktop oder einem internen Vocalisten. Auch einen Internetanschluss brauche ich nicht. Wenn ich Styles einkaufe bin ich gerne bereit sie über einen USB-Stick manuell einzulagern. Überhaupt finde ich einen USB Anschluss sehr nützlich. Und wenn es Stand dr Dinge ist auch USB 3. Sei es um Styles oder Userprogramme zu speichern oder eben zum Datenaustausch mit dem PC.(Sicherung).
Gute Sounds setze ich voraus, gute Internstyles ebenfalls und wichtig finde ich nach wie vor eine sinnvolle, übersichtliche Bedienung und Bedientasten die sich leicht und sicher bedienen lassen. Auch oder eben gerade auf der Bühne, ohne das man soeben mal ein Fill In mit dem Endingtaster verwechselt. Mein Roland EM2000 ist da nicht ganz auf der Höhe der Zeit und war es auch vor 12 Jahren nicht.
 
Mir ist die Netzwerk-Funktionialität halt auch deshalb wichtig, weil ich meine, dass man am PC die Einstellungen leichter editieren kann. Ausserdem sind Speichermedien für den PC in der Regel die billigste Option, zu einem Backup zu kommen.

Sicher sind einige der Vorschläge nur mit Geld zu implementieren. Andere sind sind aber eher ein Software-Problem und wären in heutigen Arrangern wohl ohne grosse Probleme umsetzbar. Vielleicht können sie die Hersteller einfach nicht gut genug in die Benutzer hineinversetzen. Und dafür ist dieser Thread halt wieder prima. Man lernt die Vorgehensweise der Benutzer kennen, sieht welche Funktionen dafür wichtig sind versteht ihre Wünsche besser. Vielleicht liest ja mal ein Hersteller mit und denkt über sein nächstes Produkt nach... *hoff* *träum* :)
 
Hallo,

ich wil mitspielen :) Für zukünftige Keyboards wünsche ich mir:

- Mehr Styles für moderne Musik - und zwar Pop, Rock, Dance (Charts). Und damit meine ich nicht diese Pseudo Dance-Styles, sondern professionell klingende
- Mehr Sound für moderne Musik
- Die Möglichkeit, den Upper-Bereich mind. 1x splitten zu können
- Zwei Mikrofoneingänge für Duo's, damit man keinen Mischer braucht
- Separat regelbare Ausgänge für die Monitore für kleine Kombos

Jeder Hersteller kann schon ein bisschen von all dem. Die Entertainer-Workstations sind mittlerweile auf einem sehr hohen Stand. Die Technik ist hier aus meiner Sicht nicht das Problem, vielmehr ist es die Schiene, in die die Hersteller die Benutzer reindrängen: Unterhaltungsmusik. Das Unterhaltungsmusik auch Charts sein können und man hierfür einfach andere Sounds und Styles braucht scheint hier nicht so sehr zu interessieren.

Nutze aktuell den KORG PA3x International 76, eine schöne Workstation. Mich ärgert immer nur, dass ich jeden Sound und Style so anpassen und programmieren muss, dass er in die Richtung moderne Musik geht. Hier würde ich mir eine moderne Anpassung der Gerät wünschen. Für Live-Auftritte würde ich einen Tischhupe wie den KORG immer bevorzugen, da das Handling viel einfacher und schneller ist als bei jedem Synthesizer. Dummerweise klingen die besser...

Gruß
Tom

P.S. In einem Punkt oben möchte ich ein Veto einlegen: Die Qualität der Effekte ist sehr wichtig

vielleicht noch ein zweites Veto:

Als Alleinunterhalter oder Duo habe ich meine Finger am Keyboard und nicht am Mixer, da ich die Hände zum Spielen brauche und nicht zum START drücken. Der Vocalist gehört daher sehr wohl zu einer unverzichtbaren Funktion, um schnell Lautstärke, Effekte und Verhältnis anzupassen.
 
Als Alleinunterhalter oder Duo habe ich meine Finger am Keyboard und nicht am Mixer, da ich die Hände zum Spielen brauche und nicht zum START drücken. Der Vocalist gehört daher sehr wohl zu einer unverzichtbaren Funktion, um schnell Lautstärke, Effekte und Verhältnis anzupassen.
Jou, ich stimme Dir zu, die Finger gehören ans Keyboard. Und nicht um Start zu drücken.:) Ich denke es ist natürlich jeder Musikus anders gestrickt, aber wie oft musst Du im Livespiel an Deinen Vocalisten?
Ich für meinen Teil stelle vor dem Song das entsprechende Programm dafür ein und während dem Spiel fummele ich da nicht mehr dran rum (oder äusserst selten, dann müsste schon etwas gewaltig schief gelaufen sein).
Ich finde ohnehin das die Keys heute mit Knöpfen, Schaltern und Funktionen übersät sind und da muss ich nicht noch solche Funktionen mit reinpacken. Das ist meine Meinung und aus meiner Erfahrung als Alleinunterhalter.

Aber was anderes, speziell die Stylespieler, würdet ihr euch nicht freuen wenn die Styles von den Herstellen kompatibel wären?
Ein Style basiert doch auch auf Mididaten (korrigiert mich wenn ich falsch liege), es gibt immer Intros, Fills, mindestens 2 Variationen und ein Ending.
Und es gibt immer 1 Drum Spur, 1 Bass und mindestens 3 oder 4 weitere Spuren.Bei Roland gab es 6 weitere Spuren.
Also warum die nicht kompatibel machen? Das es vielleicht vor 20-30 Jahren noch schwierig war auf Grund technischer Einschränkungen leuchtet ja noch ein, aber heute im Zeitalter von Gigabytes, Gigahertz und Smartphones :D denke ich es sollte kein Problem sein die Hardware diesbezüglich kompatibel auszulegen.
 
Das ist wohl eher ein Software-Problem? Und dieses Yamaha-SMF.Format ist ja quasi schon ein Quasi-Standard. :)

Es gibt ja auch Software, welche diese Styles austauschbar macht:

http://www.emc-musicsoftware.de/ger-shop/ger-dscstw.htm

Nett wäre an dieser Stelle halt noch ein freies Archiv für solche Styles mit einer Export-Funktion für die diversen Keyboard-Typen. Damit könnten sich die User dann auch selbst helfen, was die 'modernen' Styles angeht.
 
Style - Konvertierung ist derart aufwändig, weil man Sounds und Lautstärken anpassen muss und oftmals garnicht den passenden Sound findet. Da kann man sich bald fast schon eigene Styles machen. Wegen dem Vocalisten nochmal: Ich nutze oft einen Doppler beim refrain oder Delay an bestimmten Stellen, schraube da oft dran rum und bin daher ganz froh, dass diese Sektion am PA3x einen eigenen Bereich bekommen hat.

Die Kisten sind mittlerweile so ausgereift und aufwändig, dass es Irrsinn ist, da noch wesentlich mehr reinzupacken. Ich kratze sicher selbst noch an der Oberfläche. Ich bleibe dabei:

Für Funk/Swing/Rock/Pop gibt es klasse Sounds und Stiles (könnten mehr werden, aber ok...) - aber moderne Musik wird nicht authentisch wiedergegeben, weil einfach die Sounds und Styles fehlen. Dabei wäre es fast leichter die zu programmieren als so mancher Big Band Style (die beim KORG unglaublich gut sind).
 
Hallo zusammen
Ja ich kenne das Problem mit den Styles, wenn du mal auf ein Fabrikat eingeschossen bist ist es sehr mühsam zu wechseln. Alle deine Lieblingsstyls müssen dann über eine Software (z. EMC Style Konverter) angepasst werden. Ich habe mal vor 20ig Jahren mit WERSI angefangen bin dann aber zu Roland gekommen und auf Grund der Styles immer da geblieben. Leider gibt es von Roland zur Zeit kein Top Keyboard mehr, im Arangerbereich. Ich hatte schon G800, G1000, dann VA76 und noch immer spiele ich mit meinem G70, das ich jetzt mit einem Jupiter 50 ergänzt habe. Natürlich wäre ein Tyros toll, aber so eine Plastikkiste mit klapper Tastatur finde ich einfach nicht so sexy.
;)
 
Das Problem mit den Styles würde sich schön lösen lassen, wenn die Sounds auch nur Software wären und sich mitnehmen ließen.
 
Das Problem mit den Styles würde sich schön lösen lassen, wenn die Sounds auch nur Software wären und sich mitnehmen ließen.

Das würde bedeuten, dass man Samples verwendet. Dann kann man neben den Styles eben auch die richtigen Sounds übernehmen.

Eigentlich eine reizvolle Idee: jeder Style wäre ein Datensatz aus Sounds und ihren Ansteuerungsregeln. Dann wäre ein Portable Keyboard nur noch eine Sample- und Style-Abspielmaschine ohne eingebaute Sounds oder Styles.

Allerdings vermute ich stark, dass auch Portables in Zukunft auch VST-Instrumente (bzw. einen VST-Nachfolger) einsetzen werden. Und der Trend wird dahin gehen, alles im iPad zu erledigen (wenn das Teil mal leistungsfähig genug ist) bzw. in einem Tablet-PC. Es könnte also durchaus sein, dass man in ein paar Jahren praxistauglich mit einem iPad und einem Masterkeyboard auf der Bühne Portable Keyboard spielen kann. Dann hätte man, je nach verwendeter Software, auch die grundsätzliche Entscheidung, entweder Portable Keyboard, Stagepiano oder Moog-Synthesizer zu spielen, eine Sache, die ich vor Jahren schon vorgeschlagen hatte. Die Aufteilung in spezialisierte Klangerzeugungen auf Hardware-Ebene gehört eigentlich der Vergangenheit an: Spezialisierung sollte in der Software stattfinden.

Für wichtiger halte ich daher die Hardware, denn die bestimmt die Bühnentauglichkeit. Ich bin selten mit einem Portable (Tyros 1) auf der Bühne, nur ab und zu. Daher hätte ich gerne als perfektes Bühnenkeyboard ähnlich wie dr_rollo ein modulares System:

  • Eine Tastatur. Ich würde ein Flügelgehäuse mit gewichteter 88er-Tastatur bevorzugen, so wie Robert Christa es baut (aktuelle Seite). Immerhin will man ja in hochwertigen Locations spielen, da sollte kein Kabelsalat zu sehen sein. Aber es sollten auch andere Tastaturformen erhältlich sein, 88/76/61, wie gehabt
  • Das Monitoring müsste elegant und professionell gelöst sein. Idealerweise mit externen Boxen, die aber anschraubbar sind, sodass Tastatur und Boxen eine Einheit bilden. Aber ich komme eher vom Klavier, mich nervt es auf Dauer, wenn der Klang nicht aus dem Gehäuse der Tastatur kommt. Andere Leute sehen das evtl. anders. Vor allem müssen die Boxen vernünftig transportierbar und schnell auf/abbaubar sein
  • Für 88/76/61er-Tastaturen braucht man einen vernünftigen Ständer, der idealerweise Instrument, Monitorboxen und Noten tragen kann

Insgesamt finde ich die "Infrastruktur" beim Spielen ganz ganz entscheidend und oft wichtiger, als die perfekten Sounds oder die einfachstmögliche Bedienung.

Harald
 
Na ja...mit den Sounds ist man theoretisch gar nicht mal auf Samples beschränkt...

Man stelle sich mal ein API vor, dass den Zugang zur Keyboard-Hardware erlaubt. Also z.B. Stellen, wo man eine Funktion registriert, die dann z.B. die neue Stellung eines Reglers bekommt, wenn dieser bewegt wird. Oder auch das Drücken einer Klaviertaste, halt. Andere Funktionen erlauben den Zugang zur Sound-Ausgabe, was wohl immer in Form einer Art Sample-Ausgabe erfolgen wird. Diese könnte man sogar CPU-unabhängig durchführen, wenn man eine Sprache wie Java nimmt, die den Maschinencode on-the-fly erzeugt. Android macht ja nix anderes. Jetzt kannst Du dort eine Begleitautomatik als ein Modul registrieren, welches halt die gedrückten Tasten geliefert bekommt, und daraus quasi andere Tastendrücke generiert. Eine Orgelsimulation oder ein FM-Synthesizer wären dabei nur andere Module, die man analog registrieren kann bzw. muss. Jetzt kannst Du sogar Abhängigkeiten auf Style-Ebene deklarieren, indem Du halt sagst, dass der Style 'Disco1' das Laden des FM-Synth-Moduls triggert, und einen Error wirft, wenn das nicht klappt, weil dieses Modul halt nicht verfügbar ist. Zufällig hab an solchen Java-Modulen (für UML-Tools allerdings) schon ein paar Jahre mitgearbeitet, hab also zufällig ne Idee, wie so etwas aussehen könnte.
 
Insgesamt finde ich die "Infrastruktur" beim Spielen ganz ganz entscheidend und oft wichtiger, als die perfekten Sounds oder die einfachstmögliche Bedienung.
Harald

Finde ich perfekt formuliert. Gut finde ich hier bei KORG das PAAS, genauso gut das Tyros Lautsprecherset. Ein anständiger Ständer ist ohnehin Gold wert, nutze hier mal den Spider Pro, mal den Apex 90 - beide sehr gut. 88er Tastatur finde ich auch gut aber nur als zweites Board für Piano und da nehme ich ein Kawai MP6.
Was mich saumäßig stört ist, dass ist beim KORG die Sounds von UPPER 1-3 nicht mit dem externen 88er Piano ansteuern kann!
 
Ganz klar - eine Mischung aus Korg PaX Pro und Yamaha Tyros, aber... maximale Anpassungsmöglichkeit wäre eigentlich nur in einer DIY Workstation möglich. Wenn man bedenkt, wie viel Know-How z.B. in der professionellen Styles Entwicklung steckt, greife ich dann doch lieber in ein vorkonfiguriertes Regal - auch wenn ich gerne selbst Styles in der Fähigkeit aktueller Entertainer-Keys entwickeln "können" würde. Auch eine ausgefeilte Begleitautomatik ist ihr Geld wert. Selbst wenn es Produkte gibt, wie Software-Begleitautomaten (Band-In-A-Box) - die kommen eben an die eingebauten Automaten nicht ran. Sampling - klar muss es unterstützen, oder zumindest die Möglichkeit, professionelle Samples in irgend einer Form nachzuladen. Ansonsten ist man halt zu eingeschränkt auf das Werksangebot. Traurig ist eher die Entwicklung, dass viele Entertainer nur die Midi-Start-Stopp Knopf drücken können - dafür kann das Key aber nichts. Insgesamt fände ich auch modulare Konzepte recht gut. Somit könnte man ein Basisgerät umkonfigurieren z.B. durch Erweiterungs-Steckkarten. Bei Synthesizer-Workstations geht das ja auch - warum nicht bei Keys ? Wer dann eben den Vocalisten im Key haben möchte, kauft sich ne entsprechende Karte oder eben nicht. Für Sound-Tüftler wäre es auch toll, wenn man Plug-Ins laden könnte, allerdings geht dies ja wieder eher in die Richtung Workstation. Remote-Anbingung eines I-Pod Touchs wäre auch was Tolles. (Notendarstellung)
 
Für Funk/Swing/Rock/Pop gibt es klasse Sounds und Stiles (könnten mehr werden, aber ok...) - aber moderne Musik wird nicht authentisch wiedergegeben, weil einfach die Sounds und Styles fehlen. Dabei wäre es fast leichter die zu programmieren als so mancher Big Band Style (die beim KORG unglaublich gut sind).


Kurze Nachfrage: was ist noch mal moderne Musik für Dich? Sowas wie Trance? Hip Hop?

Ging mir gerade so durch den Kopf, als ich dieses Video gehört hab:

http://www.youtube.com/watch?v=NprYMpoFlhw

So etwas wird man aktuell erstmal kaum auf nem Arranger hören, denke ich...
 
http://www.youtube.com/watch?v=NprYMpoFlhw
So etwas wird man aktuell erstmal kaum auf nem Arranger hören, denke ich...
Den Arrangern fehlen leider die vielen nötigen Effektwege.
An Anfang des Songs sind Schlagzeug und Bass mit einem Kompressor belegt; der Padsound ab dem ersten Takt ist über einen Sidechain-Kompressor nur auf der "und" hörbar (wahrscheinlich über die Bassdrum gesteuert); die Vocals verfügen über einen Echoeffekt. Ab der zweiten Strophe vor dem Chorus hört man ein weiteres Arpeggio mit einem Echo usw.
Dazu müssten die Spuren untereinander per Equalizer abgestimmt werden und abschließend durch einige Mastering Effekte laufen.
 

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