FretboardJunkie
Helpful & Friendly User
Was nutzen Dir Anweisungen wie Laid Back oder Foreward spielen, wenn Du noch gar kein Tempogefühl hast?
Exakt das war mein erster Gedanke, als ich "und nun das Ganze Laid Back" las.
Ich würde Deinen Lehrer ernsthaft hinterfragen. Es mag zwar sein, dass er kompetent ist, sein Zeug gelernt hat, vielleicht kann er spielen, vielleicht hat er schon Schüler nach vorn gebracht usw. usf. Aber nach kurzer Zeit, wenn bei Dir gerade mal ein Grundverständnis für den Hauptpuls mit Schwerpunkt auf 2 und 4 dämmert und Du möglicherweise das weder verinnerlicht hast, geschweige denn in Dein Spiel umsetzen kannst, Laid Back zu fordern, ohne Dir weitere Hilfestellungen an die Hand zu geben, halte ich für reichlich gediegen. Oder desinteressiert.
Laid Back zu spielen ist etwas, an dem man Jahre arbeiten kann. Zunächst solltest Du nun erst einmal lernen, On Top, also genau auf dem Metronom zu klatschen/klopfen/klicken/ was auch immer. Du merkst, dass Du genau drauf bist, wenn der Klick nicht mehr hörbar ist, sondern hinter Deinem Geräusch verschwindet.
Mach Dich dafür locker, entspanne Dich total. Und zwar so locker, dass Du knapp einen Bleistift so halten kannst, dass er Dir nicht aus der Hand fällt. Und mit ebendiesem Bleistift (ohne Radiergummi ) tippst Du auf eine Tischplatte, zum Metronom in Vierteln (Metronom auf 2 und 4!). Du achtest natürlich darauf, dass der Klick hinter dem Bleistifttippgeräusch verschwindet.
Aber Du achtest auch darauf, dass Du schön fluffig locker bleibst, nirgendwo Muskelspannung, weder in Deinen Gliedmaßen, noch in Deinem Rumpf. Mach die Hüfte locker! Und die Schultern! Tanze zum Metronom.
Wenn das mit Vierteln klappt, kannst Du Dich um die Pyramide kümmern und Dich an die Subdivisionen machen.
Wenn Du dann irgendwann sicher auf dem Beat bist, und ohne Kompromisse und ohne Schlamperei, dann kannst Du Dir mal Laid Back und vor dem Beat vornehmen. Aber erst dann macht es Sinn, denn erst dann bist Du überhaupt in der Lage, diese Spielarten bei anderen wahrzunehmen.
Lerne die "Pyramide" zum Metronom! (Ganze, Halbe, Viertel, Achtel usw.)
Egal, ob Du jetzt Akkorde spielst, oder klatscht.
Besser ist aber noch folgendes:
Die kürzeste Verbindung zum Gehirn hat Deine Stimme. Da macht es Sinn, zum Metronom einen Laut zu sprechen, wie z.B. "Da"
Übe langsam und bewusst.
Erhöhe dann beim Metronom das Tempo so, daß das Metronom die 8tel-Noten klickt, Du aber z.B. weiter auf den 4tel Noten sprichst.
Dann ist das Metronom Deine "Micro-Time", mache das auch mit 16tel Noten usw.
Umgekehrt genauso:
Metronom auf 4tel oder halbe laufen lassen und selber dann die 8tel usw. sprechen "Da-Da-Da-Da-Da-Da-Da-Da-...."
Kling zwar blöd, aber hilft.
Dein Gehirn lernt so ein Gefühl für die Micro-Time und Du gewinnst an Sicherheit.
A pro pros DADADADA: Was früher Stottern hieß und heilbar war nennt sich heute Rap (**duck und weg**)
Kann ich nur unterschreiben.
Grüße Thomas