J
Jongleur
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@johnparfitt
Entschuldige, das war wirklich etwas zu zickig von mir formuliert.
Naja, was will man denn mit einem Text? Doch wohl unter anderem seine Meinung zu einem Thema sagen?
"aufdrücken" meine ich nicht als einen Akt, der dem Autoren jederzeit bewusst ist. Aber Texte wollen doch etwas bewirken? Die sogenannte "guten" wie die sogenannten "schlechten". Oder? Ich glaube nicht daran, dass jemand absichtslos schreibt. Und ich denke - in jeder Phase des Schreibens - oft darüber nach, was ich mit meinem Text will. Auch meine künstlerischen Partner stellen mir gelegentlich diese peinliche Frage.
Hm...Freude, Lust, Geborgenheit, Liebe Trauer, Ärger... Ich frage mich gerade, welche Gefühle in Deinen Text eingeflossen sind... oder aus ihm heraus springen?
Ich finde ne Menge absoluter Aussagen und ich wehre mich spontan dagegen. Vielleicht einfach deshalb, weil Du mir die Sorgen dieses Künstlers nicht genügend sinnlich nahegebracht hast. Oder weil ich an einige namenlose Verlierer denke und mir im Vergleich dazu Gunter Gabriels Möglichkeiten geradezu glänzend erscheinen.
Wenn ich jemals einen Text "falsch" nennen sollte, dann sollte ich aufhören, hier zu posten. Nichts in der Kunst kann falsch sein... außer ihren Protagonisten
Mit den "verschlossene Türen" meinte ich übrigens nicht Deinen Text, sondern das, was Du meinem feed back entnommen hattest.
Obwohl ich diesen Teil als rhetorische Frage empfinde, will ich arglos etwas dazu schreiben.
Ich behaupte mal, dass gerade das Unterhaltungsgeschäft seine Schausteller geradezu brutal zwingt, sich ständig zu und vor seinem Publikum zu beugen....
[Ansonsten: "Pseudo..." oder "flache Figuren" sind für mich Argumente, denen ich häufig in der Poetik der letzten Jahrzehnte begegne (ich empfehle stellvertretend James R. Frey oder Lajos Egri). Aber manchmal auch im Umgang mit Produzenten, die sich natürlich auch informieren, um ihre Positionen zu "verschlagworten"... um fürs Erste grob ihre Position in den Ring werfen zu können.
Das Gegenteil von flachen Figuren wären dreidimensionale Figuren oder von mir aus auch plastische Figuren: Dreidimensional meint, dass eine Figur physiologisch, sozialogisch und psychologisch glaubwürdig sein sollte. Gilt natürlich in erster Linie für Romane. Aber MICH verfolgt dieser Anspruch sogar beim Songtexte-Schreiben. Weiß nicht, ob das für Andere nachvollziehbar ist. Aber vielleicht sollte man versuchsweise mal in so ein Standartwerk reinschauen...etwa Lajos Egri in " Literarisches Schreiben"...]
Lieber johnparfitt, dein Text überzeugt MICH leider nicht. Mehr will ich nicht sagen. Mein Herz träumt weiter von der Prärie und mein Kopf schüttelt das schüttere Haar
@6thfoot
Mir geht es um die Erzählerstimme des Autoren. Und DIE ist mMn nicht eindeutig in der 3. Person. Das wäre für mich erst dann der Fall. wenn der Autor für das Projekt "Leben des GG" in dessen Kopf kriechen würde: seine Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle darstellen würde. In der dritten Person.
Dem "letzten Outlaw" fehlt mMn so eine klare, einfühlsame Erzählerstimme. Der Autor schwebt als Biograf über jede Station des Lebens seines Heldens. Für mich ähnelt diese Erzählweise eher dem allwissenden oder göttlichen Erzählerstandpunkt.... eine nicht unproblematische Erzählperspektive. Darum ging es mir.
[ Für mich gibt es a) der Stimme des LIs und b) die Erzählstimme des Autoren. Das kann, muss aber nicht zusammenfallen. Randy Newman beispielsweise verrät in "Songwriters on Songwriting" als sein Geheimrezept, dass er immer der "unzuverlässige" Erzähler ist....er artikuliert sich gern in Gestalt eines Fieslings und verlässt sich darauf, dass seine Erzählstimme als nicht ganz stimmig ankommt. Eine ähnliche Technik vermutet er auch bei Bob Dylan und Bruce Springsteen.
]
Abschließend: Kennst Du übrigens als Pendant zum "Outlaw" Gabriels fast testamentarischen Song "ich geb den Rest für Dich" (Text: Gabriel/Gruber/Roeger)? -
Diese Erzähl-Perspektive berührt mich... emotional....bildhaft... bescheiden...und gerade deshalb groß. Und hier mein Hauptargument: Diese - natürlich super tolle - Songidee könnte jeder (halbwegs Erwachsene) auch auf sein eigenes - von mir aus heroisches - Leben beziehen.
Peace
es tut mir leid, wenn du deine zeit an mich verschwendet hast.
Entschuldige, das war wirklich etwas zu zickig von mir formuliert.
und dennoch will ich damit ja keinem eine bestimmte meinung aufdrücken, so hab ich es jedenfalls aus deinen Anmerkungen entnommen, wie der text auf dich wirkt (oder verstehe ich hier grad was ganz falsch?)
Naja, was will man denn mit einem Text? Doch wohl unter anderem seine Meinung zu einem Thema sagen?
"aufdrücken" meine ich nicht als einen Akt, der dem Autoren jederzeit bewusst ist. Aber Texte wollen doch etwas bewirken? Die sogenannte "guten" wie die sogenannten "schlechten". Oder? Ich glaube nicht daran, dass jemand absichtslos schreibt. Und ich denke - in jeder Phase des Schreibens - oft darüber nach, was ich mit meinem Text will. Auch meine künstlerischen Partner stellen mir gelegentlich diese peinliche Frage.
und ja, du hast recht:
bei songtexten sollten eigentlich immer die gefühle des schreibenden einfliessen, whatever.
Hm...Freude, Lust, Geborgenheit, Liebe Trauer, Ärger... Ich frage mich gerade, welche Gefühle in Deinen Text eingeflossen sind... oder aus ihm heraus springen?
Ich finde ne Menge absoluter Aussagen und ich wehre mich spontan dagegen. Vielleicht einfach deshalb, weil Du mir die Sorgen dieses Künstlers nicht genügend sinnlich nahegebracht hast. Oder weil ich an einige namenlose Verlierer denke und mir im Vergleich dazu Gunter Gabriels Möglichkeiten geradezu glänzend erscheinen.
nur weil es bei diesem text vllt handwerklich gesehen scheinbar nicht so ist, muss es doch nicht falsch sein
das das für dich so rüber kommt, als sperre ich mich oder du gegen verschlossene türen rennst, tut mir leid.
Wenn ich jemals einen Text "falsch" nennen sollte, dann sollte ich aufhören, hier zu posten. Nichts in der Kunst kann falsch sein... außer ihren Protagonisten
Mit den "verschlossene Türen" meinte ich übrigens nicht Deinen Text, sondern das, was Du meinem feed back entnommen hattest.
achja: was bitte ist denn daran pseudoromantisch, wenn sich jemand nicht verbiegen lässt??....
Obwohl ich diesen Teil als rhetorische Frage empfinde, will ich arglos etwas dazu schreiben.
Ich behaupte mal, dass gerade das Unterhaltungsgeschäft seine Schausteller geradezu brutal zwingt, sich ständig zu und vor seinem Publikum zu beugen....
[Ansonsten: "Pseudo..." oder "flache Figuren" sind für mich Argumente, denen ich häufig in der Poetik der letzten Jahrzehnte begegne (ich empfehle stellvertretend James R. Frey oder Lajos Egri). Aber manchmal auch im Umgang mit Produzenten, die sich natürlich auch informieren, um ihre Positionen zu "verschlagworten"... um fürs Erste grob ihre Position in den Ring werfen zu können.
Das Gegenteil von flachen Figuren wären dreidimensionale Figuren oder von mir aus auch plastische Figuren: Dreidimensional meint, dass eine Figur physiologisch, sozialogisch und psychologisch glaubwürdig sein sollte. Gilt natürlich in erster Linie für Romane. Aber MICH verfolgt dieser Anspruch sogar beim Songtexte-Schreiben. Weiß nicht, ob das für Andere nachvollziehbar ist. Aber vielleicht sollte man versuchsweise mal in so ein Standartwerk reinschauen...etwa Lajos Egri in " Literarisches Schreiben"...]
Lieber johnparfitt, dein Text überzeugt MICH leider nicht. Mehr will ich nicht sagen. Mein Herz träumt weiter von der Prärie und mein Kopf schüttelt das schüttere Haar
@6thfoot
Ja, der Text ist eine eher zitierende Hommage, daher auch in dritter Person.
Mir geht es um die Erzählerstimme des Autoren. Und DIE ist mMn nicht eindeutig in der 3. Person. Das wäre für mich erst dann der Fall. wenn der Autor für das Projekt "Leben des GG" in dessen Kopf kriechen würde: seine Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle darstellen würde. In der dritten Person.
Dem "letzten Outlaw" fehlt mMn so eine klare, einfühlsame Erzählerstimme. Der Autor schwebt als Biograf über jede Station des Lebens seines Heldens. Für mich ähnelt diese Erzählweise eher dem allwissenden oder göttlichen Erzählerstandpunkt.... eine nicht unproblematische Erzählperspektive. Darum ging es mir.
[ Für mich gibt es a) der Stimme des LIs und b) die Erzählstimme des Autoren. Das kann, muss aber nicht zusammenfallen. Randy Newman beispielsweise verrät in "Songwriters on Songwriting" als sein Geheimrezept, dass er immer der "unzuverlässige" Erzähler ist....er artikuliert sich gern in Gestalt eines Fieslings und verlässt sich darauf, dass seine Erzählstimme als nicht ganz stimmig ankommt. Eine ähnliche Technik vermutet er auch bei Bob Dylan und Bruce Springsteen.
]
Abschließend: Kennst Du übrigens als Pendant zum "Outlaw" Gabriels fast testamentarischen Song "ich geb den Rest für Dich" (Text: Gabriel/Gruber/Roeger)? -
Diese Erzähl-Perspektive berührt mich... emotional....bildhaft... bescheiden...und gerade deshalb groß. Und hier mein Hauptargument: Diese - natürlich super tolle - Songidee könnte jeder (halbwegs Erwachsene) auch auf sein eigenes - von mir aus heroisches - Leben beziehen.
Peace
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