Sinkende Verarbeitungsqualität im 1000 Euro Bereich ?

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eguana
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Hey Leute. Ich habe persönlich das Glück , dass ich in Köln studiere und somit den Store direkt ums Eck habe und das ich auch in meiner Heimat nur 30 Km von Produktiv entfernt wohne . Also wenn mich mal wieder die Langeweile packt fahr ich einfach ins nächste Musikhaus und mach ein wenig Krach.

In den letzen Monaten ist mir vermehrt aufgefallen , dass die Qualität der einiger Hersteller besonders im 700-1100 Euro Bereich stark nachgelassen hat. Ganz schlimm hat es in meinen Augen ESP/LTD erwischt. Wenn ich z.B. Amps teste , dann kralle ich mir in der Regeln eine H 1000er Serie , da ich ne alte davon selbst besitze. Die Unterschiede sind aber so krass , das ich die neuen Modelle rein vom Gefühl der Qualität und Haptik geistig in den 300-400 Eurobereich sortiere. Es fehlt einfach dieses Gefühl " Oh jetzt hast ne geile Gitarre in der Hand " . Auch bei Ibanez ist dieses Phänomen in meinen Augen zu sehen. Vor ein paar Jahren gab es in der " ab 1000 Euro Region" schon die ersten Prestigemodelle , die Qualitativ einfach der Knaller waren. Jetzt löst die Premiumreihe dieses Segment ab. Das sind keine schlechten Gitarren , aber man spürt einfach ein klaren Unterschied. Auch die neuen Charvel und Schecter-Modelle haben mich nicht umgehauen.

Insgesamt fühlt sich einfach alles nur noch nach Massenproduktion und irgendwie lieblos und künstlich an. Ich hab auch länger mit dem Verkäufer meines Vertrauens drüber geredet . Er sagte er wüsste aktuell gar nicht welche Gitarre er den Kunden in diesem Preissegment anbieten soll. Er verwaist dann gerne auf entweder teurere Modelle , oder günstigere wie Squire ( die bauen für das Geld echt geile Gitarren ).

Mich würd einfach mal eure Meinung dazu interessieren und ob ihr die gleichen Beobachtungen gemacht habt.
 
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Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Eine Firma die Gitarren herstellt muss sich heutzutage etwas einfallen lassen um ihre Kunden bei der Stange (=ich brauch ne neue Gitarre, "GAS") zu halten.
Die Standard-Klampfe um 1000€ hat schon jeder, jetzt müssen Geräte her die sich abheben (auch im Preis - teuer = gut).
Ob das jetzt Pawn-Shop oder Relic heißt, Road-Worn oder Signature, ob da seltsame Klampfen durch irgendwelche Stars eine Tour lang auf der Bühne gespielt werden - jedes Mittel ist recht um die Kunden wieder kaufwillig zu machen.
Die Squier-Gitarren haben den gleichen Body wie eine Custom-Shop - die Bünde sind halt nicht ganz so schön abgerichtet und es steht vor allem Squier drauf....(und noch ein paar andere Ding wie Pickups usw. - die den Preisunterschied aber nicht rechtfertigen).
Und erzähl mir jetzt keiner was von Tonholz bei ner E-Gitarre.....
BTW: Ich selbst hab einige Tele - im Preisbereich von 400-2000€ - mein ausgesprochener Liebling ist eine Squier der ich ne andere Bridge und Pickups spendiert habe ....
Ich denke die Qualität steckt sicher im Detail - aber durch geschickte Platzierung von neuen Gitarren wird der Markt gelenkt - und der Käufer genau dahin gebracht wo man ihn haben will: am Verkaufstresen, mit der Hand an der Brieftasche.
 
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Wenns nicht gerade nur in den letzten Monaten so war, sondern auch davor, dann liegt das Gefühl vielleicht darin begründet, dass mittlerweile immer billiger produziert und verkauft wird. Für eben solche Squiers, für die man jetzt keine 400€ mehr hinlegt, die aber wie Fenders oder sogar noch besser aussehen, hat man vorher wahrscheinlich wesentlich mehr Geld bezahlt.

Ich kann mir das jedenfalls so oder so ähnlich vorstellen, dass alles unter der 1000€-Marke noch vor einigen Jahren qualitativ relativ nah beieinander lag, was sich jetzt eher in einem anderen Bereich abspielt. Das sind natürlich alles nur meine Gedanken und Vermutungen, die aber erklären würden, warum sich im 1000er-Bereich "nichts mehr regt". Andererseits könnte es natürlich auch an deinem persönlichen Gefühl liegen, vielleicht hast du auch gerade eine "Abstumpfungsschwelle" überwunden. ;)

Ich denke ,dass von der Produktion her, die meisten 1000€-Gitarren sich nicht von denen unterscheiden, die für 300€ gefertigt wurden. Es kommt dabei auch auf den Hersteller an, also welches Produktionsequipment (Qualität und Wartungsstand) und welchen Verarbeitungsstandard der in seinen Werkstätten hat. Daraus ergibt sich dann auch die Qualität der Instrumente, und zwar sowohl der billigen bis zu den teureren. Erst, wenn eine Gitarre zu ihrer Fertigung eine signifikant andere Herstellungsart braucht, gibt es erneut einen Preissprung.

Anders: Die Fertigungsstandards sind bei großen Firmen natürlich höher, weil die es sich eher leisten können. Je mehr Instrumente produziert werden, desto billiger wird jedes einzelne davon. Daraus folgt: Die großen Firmen verkaufen Gitarren mit 100€ Herstellungskosten vielleicht für 300 - je nach Holzauswahl, Optik, besonderer Merkmale und Markenbauteilen geht das evtl. bis 1000€ aufwärts -, die kleineren Firmen verkaufen die gleiche Qualität für einen höheren Preis, die müssen eben anders wirtschaften. Ab 1000€ (als fiktiver Verkaufspreis-Grenzwert) müssen dann vielleicht beide Firmen ihre Fertigungsart mehr auf Handarbeit oder extra geschulte Mitarbeiter umstellen, die gebauten Gitarren werden aber nicht merklich besser als die rein maschinell bearbeiteten. Der wirkliche Qualitätssprung findet wohl eher dann statt, wenn die Gitarren richtig intensiv von Hand bearbeitet werden und das ist wirtschaftlich erst im höheren 1000er-Bereich möglich.

Was will ich jetzt genau damit sagen? Ich weiß es nicht. Vielleicht, dass im Vergleich mit deiner alten Gitarre die neue nicht mithalten kann, weil die Arbeiter für ihre Herstellung weniger Lohn genommen haben, deshalb für den gleichen Preis mehr "Liebe" drin war.

Wie auch immer, das Thema ist und bleibt interessant. Deine Beobachtungen kann ich nicht so teilen, aber ich sehe eben diese Preis- und Qualitätsschwelle und bin außerdem der Meinung, dass der Wert oder die Güte (Qualität) einer Gitarre im Bereich von ca.300-1000€ nicht am Preis festzumachen ist.
 
Vielleicht ist das auch eine längerfristig angelegte Mischkalkulation: Bei der Squier-Serie wird evtl. so gut wie kein Gewinn gemacht, sondern sie wird eher als Einstiegsdroge verkauft. Wer eine Squier gespielt hat, wird eher auf eine Fender als auf eine Gibson upgraden wollen. Also hat man den Kunden schon mal an sein Unternehmen gebunden. Und bei einer Fender Made in USA liegt der Verkaufspreis evtl. weit über dem tatsächlichen Wert. In der Summe also ein guter Gewinn für Fender.

Bei anderen Herstellern könnte das ähnlich laufen, so dass etwas teurere Gitarren (ca. 1000 Euro) die günstigen (ca. 300 Euro) quersubventionieren.

Es wäre auch deshalb sinnvoll die günstigen Gitarren mit einer für den gegebenen Preis unerwartet guten Qualität auszustatten, damit der Kunde denkt, wenn er schon für dieses Geld eine solche Qualität bekommt, wie müsste sie dann bei einer 4-5 mal so teuren Gitarre aus demselben Unternehmen sein. Leider wird sie in der Realität nicht mal doppelt so gut bzw. teilweise sogar schlechter sein, u.A. weil teurere und nicht so fleißige / akribisch arbeitende Arbeitskräfte. Denn auch in diesem Preissegment sind es immer noch keine ausgebildeten Gitarrenbauer, sondern einfach ausgebildete Arbeiter. Im Prinzip zahlt man also 700 Euro oder so nur für das angesehenere Logo.
 
Ich denke, dass dieses Empfinden zum Teil auch ein psychologisches Problem ist, dass im Werdegang eines Gitarristen begründet liegt.
Selten beginnt jemand mit einer Gitarre aus dem 1000€ Segment und ist dann "überwältigt" von dem Sprung, den er macht, wenn er sich irgendwann mal so ein Instrument leistet. Hat man sich erst einmal an sein Instrument gewöhnt und entsprechend der eigenen Bedürfnisse eingestellt, fällt es schwer sich sofort auf einem anderen Instrument in ähnlicher Preisregion wohl zu fühlen, bzw. erkennt man, dass es die Gitarre für 300 € weniger auch tun würde (die Streuung der Qualität im Bereich zwischen 700 und 1200€ ist IMO eh eher gering...)
Mit anderen Worten: ich glaube nicht, dass die Qualität der Gitarren schlechter geworden ist, sondern das die Ansprüche steigen.
 
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Ich denke, dass dieses Empfinden zum Teil auch ein psychologisches Problem ist, dass im Werdegang eines Gitarristen begründet liegt.
Selten beginnt jemand mit einer Gitarre aus dem 1000€ Segment und ist dann "überwältigt" von dem Sprung, den er macht, wenn er sich irgendwann mal so ein Instrument leistet. Hat man sich erst einmal an sein Instrument gewöhnt und entsprechend der eigenen Bedürfnisse eingestellt, fällt es schwer sich sofort auf einem anderen Instrument in ähnlicher Preisregion wohl zu fühlen, bzw. erkennt man, dass es die Gitarre für 300 € weniger auch tun würde (die Streuung der Qualität im Bereich zwischen 700 und 1200€ ist IMO eh eher gering...)
Mit anderen Worten: ich glaube nicht, dass die Qualität der Gitarren schlechter geworden ist, sondern das die Ansprüche steigen.


Natürlich fühlt man sich auf seinem Instrument am wohlsten, aber das meine ich nicht. Es geht hier um Verarbeitungsdetails, wie schlechtere Lackierung , Haptik , lockere Potis. Meine LTD ist einfach nen richtig fetter und schwerer klumpen Mahagoni. Dat nimmst in die Hand und denkst gleich, joa das ist ne richtig wertige Gitarre. Die neuen Modelle sind alle super leicht , die Lackierung fühlt sich nach Plastik an, die Bespielbarkeit ist anstrengend und es kommt einfach kein Spass auf.

Es gibt halt einfach dieses " AHA" -Erlebnis wenn man ne gute Gitarre in der Hand hat ... und das gab es auch schon damals für um die 1000 Euro. Ich nenne da mal nur Ibanez RGA 121 , Ibanez FR 1620 , ESP LTD H 1001 ( alte Modelle), Jackson Solist . Heute muss man dann schon zu einer Caparison oder echten ESP greifen .
 
Das nennt sich Inflation. ;)
Der erste Golf war 1974 schon für 8000 DM zu haben, also ungefähr 4000 Euro (inflationsbereinigt heute 11.000 Euro). Beinahe vierzig Jahre später wird im Herbst der Golf VII voraussichtlich ab 17.000 Euro zu haben sein.
Ganz anders Dacia: Deren Preise wurden dieses Jahr sogar gesenkt. Der Sandero ist jetzt schon unter 7.000 Euro zu haben. Der hat ein zwar anderes Konzept als der aktuelle Golf, aber er ist bestimmt nicht schlechter als der erste Golf.
Dumm ist es nur, wenn die Lohnentwicklung nicht mit der Preisentwicklung mithalten kann. Das wirkt sich aber bei Gitarren nicht so stark aus wie bei Autos und ist wieder ein ganz anderes Thema. ;)
 
Auch die neuen Charvel und Schecter-Modelle haben mich nicht umgehauen.

Kann ich so nicht unterschreiben. Meine Sol kostete mich 699€, ist Made in Japan und Verarbeitungstechnisch weit über meiner Gibson Explorer für 1099€. Was sich an der Explorer relativ schnell für Mängel gebildet haben is eh der Kracher, kann man in meinem Review nachlesen.

Nichtsdestotrotz kann ich es aber gerade wegen meiner Explorer gut nachvollziehen was dein Problem ist, obwohl ich nicht ganz nachvollziehen kann was du meinst mit "fühlt sich halt nicht so gut an". Wenn es um die reine Verarbeitungsqualität ginge könnte ich es noch am ehesten Verstehen.
 
Wenn es eine Frage der Materialien ist, lässt sich das Gefühl vielleicht auf den "leichter, dünner, schneller, günstiger, moderner, wasauchimmer"-Hype bei der Fertigung von Produkten beziehen. Es muss nicht immer die Mahagoni-Klumpen-Gitarre sein, sondern auch die leichten Gitarren klingen gut. Aber: Das Gefühl ist genau das Gleiche wie bei einem Kugelschreiber aus dünnem Plastik im Gegensatz zum Modell aus Edelstahl. Schreibt wahrscheinlich genauso gut, ist nur ein gefühlt weniger hochwertiges Material (Hoffentlich kommt jetzt keiner und sagt, er empfindet Plastik als hochwertiger. ;) ). Ebenso verhält es sich bei Messern. Der Vergleich hinkt ein wenig, weil die unterschiedlichen Materialien natürlich nicht die gleichen praktischen Eigenschaften haben, bei einer Gitarre gehe ich aber einfach mal davon aus, dass dies so ist. Ich hatte z.B. diverse Gitarren aus Blauglockenbaum. Das ist ultraleicht und wenn die Gitarre dann noch aus China kommt, hat man schnell den Eindruck, eine Luftgitarre in der Hand zu haben. Das wirkt sich dann auch auf den Rest des Instruments aus, obwohl der Klang objektiv gesehen gut ist. Genauso werden die Lackierverfahren wahrscheinlich "optimiert". Das ist im Endeffekt egal für die Gitarre, aber manche Kunden empfinden es als weniger hochwertig, wenn der Lack dünner und fragiler erscheint.
Von der psychologischen Seite würde ich das auch so sehen, dass es immer "Alte Schule" und "Neue Schule" gibt. Die Dinge ändern sich, aber mancher Handwerker hat trotzdem lieber einen Hammer mit schwerem Stiel aus Buche als aus leichtem Glasfaserverbund in der Hand.

Was Potis und Verarbeitung angeht, dazu kann ich nicht viel sagen. Wird wahrscheinlich genau so sein, wie du sagst: Billiger und wackliger, eben aus Gründen der Inflation, deren Einwirkung (vor allem in direkter Form als Preissteigerung) man so lange wie möglich verheimlichen will.
 
ein ökonomisches phänomen bzw. -prinzip.
mit wenigen mitteln das maximum erreichen/verkaufen.
verlagerung in billiglohnländer, billiges material, viel output, qualitätsstreuung größer.
den rest erledigt das marketing.
nichts gegen "premium", aber alleine wenn ich mir die bilder anschaue, weiß ich, wo die quali anzuordnen ist.
alles andere ist mehr oder weniger hype.
 
Auch die neuen Charvel und Schecter-Modelle haben mich nicht umgehauen.
Kann ich so nicht unterschreiben. Meine Sol kostete mich 699€, ist Made in Japan und Verarbeitungstechnisch weit über meiner Gibson Explorer für 1099€.
Ich schätze, mit den "neuen" Charvels sind nicht die Pro Mods aus Japan gemeint, sondern die ganz neuen aus Indien. Die fand' ich nämlich auch etwas enttäuschend. Klar, man bekommt viel Gitarre fürs Geld, aber mit einer MIJ Pro Mod wie du und ich sie haben sind sie definitiv nicht vergleichbar.
 
Was LTD betrifft spreche ich da schon länger von. Irgendwie traurig.
Was ESP betrifft, nö, aber die gibts auch nicht im 1000er Bereich. :D
 
Das mit der Qualität finde ich etwas zwiespältig. Einersteits stimmt das Argument mit den billigeren Materialien, Produktion, Löhne, usw. Andererseits gab es im Bereich unter 1000€ vor einigen Jahrzehnten noch nie so gute Gitarren, wenn überhaupt ein Angebot in dem Preissegment. Ich finde es manchmal schon erstaunlich was man für einge hundert € bekommt - nämlich sehr solide Instrumente!
Allerdings lässt die Qualität auch manchmal zu wünschen übrig. ICh denke das die E-Gitarre mittlerweile zu einem Massenkonsumgut geworden ist.
Wenn ich mir die Fülle an Marken und Modellen ansehe die es schon gibt und die nach den Messen immer wieder neu dazu kommen, dann erscheint es logisch das all diese Gitarren nur in großer Anzahl maschinell produziert werden können - und das manchmal auf Kosten der Qualität. Der Rest der in Kleinserien oder per Hand gebaut wird, ist mittlerweile schon sehr teuer.
Ein weiterer Punkt ist das sich er Vertrieb mit dem Internet mMn enorm verändert hat. ICh denke vor 20-30 Jahren waren Musikläden sicher noch sehr dünn gesäht und demensprenchend exklusiv. Heutzutage wachsen die Musik-Online-Shops wie Schwammerl (Pilze) aus dem Boden. :)
 
Bei Ibanez habe ich teilweise auch das Gefühl, dass böse zurückgesteckt wurde. Hatte eine RGA42 der ersten Serie. Scheussliche Pickups, und auch über 2 Jahre intensives Bespielen fühlte sich das Instrument steif und anstrengend zu spielen an. Das kann sogar meine alte Gio besser. Was ist los?
 
Es fehlt einfach dieses Gefühl " Oh jetzt hast ne geile Gitarre in der Hand " .

Mein Eindruck ist, dass das ein ganz normaler Abstumpfungs- und Erosionsprozess ist.

ich glaube nicht, dass die Qualität der Gitarren schlechter geworden ist, sondern das die Ansprüche steigen.

Gut geschrieben InTune! :great: Und uch schließe mich Miles Smiles an: dieses Gefühl hab ich auch.
 
Mein Eindruck ist, dass das ein ganz normaler Abstumpfungs- und Erosionsprozess ist.



Gut geschrieben InTune! :great: Und uch schließe mich Miles Smiles an: dieses Gefühl hab ich auch.

Warum reden denn alle von einem Abstumpfungsprozess? Das ist doch total der Quatsch... mit der Zeit lernt man doch Instrumente viel besser kennen und zu nutzen. Das Verhalten beim Anschlag , den Einsatz des Potis etc. Man merkt doch einfach " ah da geht noch was mit der Gitarre , da kann ich noch was raus kitzeln". Demnach müsste ich doch meinen eigenen Instrumenten gegenüber total Abgestumpft sein. Und wenn sich dieses Gefühl bei aktuellen Modellen bei mir nicht einstellt , obwohl ich ein älteres Modell besitze , dann muss ich es auf etwas zurückführen können. Und wenn ich merke das sich die Qualität auch ins negative Entwickelt hat und dies auch noch von einem Verkäufer bestätigt kriege, dann ist das sicher kein Abstumpfungsprozess.
 
Das Argument mit der Inflation ist schon gut. Neben der Inflation verursachen bessere Arbeitsbedingungen und auch real gesehen steigende Löhne dort, wo sie viel zu niedrig waren, höhere Herstellungskosten. Wenn der Preis nicht ins Unermessliche steigen soll, dann muss in der Produktion gespart werden. Am Material, an Arbeitsprozessen. Und die Instrumente verlassen die Fabrik letztendlich vorbei an den Augen erfahrener Gitarrenbauer. Subjektive Eindrücke können das Gesamtbild der Minderwertigkeit aber natürlich weiter verstärken. Ist der Hals etwas anders geformt als gewohnt, ist das Spielgefühl anders und man denkt, die Gitarre wäre nicht so gut bespielbar usw.
 
Warum reden denn alle von einem Abstumpfungsprozess? Das ist doch total der Quatsch... mit der Zeit lernt man doch Instrumente viel besser kennen und zu nutzen. Das Verhalten beim Anschlag , den Einsatz des Potis etc. Man merkt doch einfach " ah da geht noch was mit der Gitarre , da kann ich noch was raus kitzeln". Demnach müsste ich doch meinen eigenen Instrumenten gegenüber total Abgestumpft sein. Und wenn sich dieses Gefühl bei aktuellen Modellen bei mir nicht einstellt , obwohl ich ein älteres Modell besitze , dann muss ich es auf etwas zurückführen können. Und wenn ich merke das sich die Qualität auch ins negative Entwickelt hat und dies auch noch von einem Verkäufer bestätigt kriege, dann ist das sicher kein Abstumpfungsprozess.

Ich könnte mir vorstellen, dass für einen "Anfänger" ein 1.000€-Instrument, gerade in der Euphorie der Anschaffung, geradezu unübertrefflich ist. Je länger man spielt, um so mehr und feiner man hört, kann sich der Eindruck aber revidieren. Geht man nun mit seiner gewonnenen Erfahrung los und schaut sich diverse 1.000€-Instrumente an, stellt man vielleicht fest, dass diese Instrumente nicht mehr durch die Bank Top-Instrumente sind und man erkennt Schwächen bei einzelnen Instrumenten schneller, weiß besser auf die Details der Verarbeitung zu schauen etc.. Ist die Qualität deshalb heute schlechter? ... So könnte ich mir vorstellen, ist es gemeint...
 
Ich kann da auch nur von LTD sprechen, und da kann ich es nur bestätigen, dass das Preis/Leistungsverhältnis grade der 400er und 1000er Reihe ab 2006/2007 sehr krass abgenommen hat.

Schon allein die Specs sind krass zurückgefahren, ohne den preis zu ändern:
Davor hatte LTD in der 400er und 1000er Reihe originale Floyds verbaut und "echte" Neck Through Konstruktionen geliefert.
Heute gibts nur noch Licensed Floyds und Set Through Konstruktionen für den selben Preis.

Auch die Verarbeitung und Haptik hat stark abgenommen.

Vor 2006 habe ich die LTD MH400 als eine der absolut führenden Powerstrats in Sachen Preis/Leistungsverhältnis angesehen und sehr oft als Kaufempfehlung rausgegeben. Heute kann ich das eigentlich nur noch bei den LTD EC1000 ohne schlechtes Gewssien machen. Alles andere ist zu teuer für das was es mitbringt.

Da sind die ESP Standards inzwischen auch was das Preis/Leistungsverhältnis angeht weit vorne.
Das waren sie vor 2006/2007 definitiv nicht.

Habe das Glück, eine LTD M1000 aus dem Jahr 2006 zu haben. Die ist wirklich der Hammer für den Preis.
Hat mich aber auch 1200,- gekostet damals. Jetzt wo ichs recht überlege, sind die LTD 1000er dann doch etwas günstiger geworden über die Jahre. Kostet heute unter 1000,-
 

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