Also, wo ich jetzt mal hier so die hochpreisigen Firmennamen in den ganzen Antworten lese, fühle ich mich mit meinem
Marshall JVM 410 H ja richtig altmodisch. ^^ Ich bin ja schon froh, dass man dieses Jahr in Wacken zumindest wieder etwas mehr Marshall-
Amps gesehen hat (und nicht nur irgendwelche Leerboxen im Hintergrund ^^), vor ein paar Jahren konnte man ja noch überall nur ENGL lesen.
Fakt ist aber, dass ich aus keiner anderen Kiste so viele verschiedene und vielseitige Sounds herausbekommen habe wie aus dem JVM. Und gerade bei der Abstufung zwischen Rhythmus- und Solo-Zerre finde ich das wichtig. Rhythmussounds spiele ich daher meist im 3. Kanal orange / rot, Solo-Geschichten dann doch meistens im 4. Kanal im roten Modus (aber dafür nicht mit weit aufgerissenem Gain-Regler, da ginge noch deutlich mehr).
Ich kenne leider viele Bands, bei denen die Rhythmus-Parts klingen, als wären sie auch mit einem Solo-Sound eingespielt (also übertrieben viel Gain, kompakteres Klangbild --> wenig Bassdruck und ziemlich schnell wird's matschig). Bei sehr schnellen Rhythmus-Parts kann ich das zwar nachvollziehen, aber der Druck geht dadurch imho verloren.
Bei mir war's übrigens auch ein langes Hin- und Her, bis ich mich für den Marshall entschieden habe. Stärkster Konkurrent war der
ENGL Powerball 2, weil der halt eine sehr präzise, klare, schneidende Verzerrung hat (wie viele ENGL-Amps). Allerdings ging mir dieser stets sehr einheitliche, sägende Sound nach einer Zeit dann doch irgendwann auf die Nerven, und auch clean gefiel mir der Amp nicht so; er klang dann zwar glasklar, aber nur für Picking-Geschichten mit Chorus etc. Beim Strummen o. ä. hat das Ding so gekläfft, dass ich das Gefühl hatte, der Amp springt mich gleich an.
Und den viel beschworenen Rectifier von Mesa Boogie habe ich mir natürlich auch mehrmals zu Gemüte geführt, weil er auf einigen Videos doch schon ziemlich geil klang. Ich habe nur die Erfahrung gemacht: Immer wenn ich dann davor stand und selbst an dem Teil gespielt habe, hat es mich nicht so vom Hocker gehauen, dass es den Wahnsinns-Aufpreis wert gewesen wäre.