F.B.I. Razzia bei Gibson wegen geschütztem Palisander

Ein Vergleich vor Gericht, um sich weitere Verhandlungskosten zu ersparen. Das ist leider üblich und kein Schuldeingeständnis. Been there, done that :(
 
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Been there, done that :(

Wenn die Sache damit endgültig vom Tisch ist war das letztlich doch eh nur ein Strafzettel.

Das du auch illegal Holz eingekauft hast hätte ich aber nicht von dir gedacht. Enttäuscht mich jetzt. ;)
 
Wenn die Sache damit endgültig vom Tisch ist war das letztlich doch eh nur ein Strafzettel.

Das du auch illegal Holz eingekauft hast hätte ich aber nicht von dir gedacht. Enttäuscht mich jetzt. ;)
Immobiliengeschichten. Einmal klagt man, einmal wird man verklagt. Verglichen wird fast immer.
 
:eek:
Da hab ich wohl zu wenige Immobilien um mich da auszukennen. ;)
 
Gibson hat zugegeben, Gesetze gebrochen zu haben und zahlt 300.000$ Strafe und verzichtet auf das beschlagnahmte Holz im Wert 262.000$.

Nein, so richtig zugegeben hat da niemand etwas, es wurde nur erwähnt das man nicht ganz 100% vorgegangen ist denn wenn man etwas zugibt ist es ein (Ein)Geständnis das dann wiederum das Ganze zu einer Straftat macht aber das ist hier alles schön sauber umschifft. Der Verzicht betrifft anscheinend auch nur das Holz das im ersten Raid beschlagnahmt wurde (und das vermutlich durch unsachgeäße Lagerung seitens der Behörden eh unbrauchbar sein dürfte) denn weiter oben steht klar "CEO, Henry Juszkiewicz commented, "We felt compelled to settle as the costs of proving our case at trial would have cost millions of dollars and taken a very long time to resolve. This allows us to get back to the business of making guitars. An important part of the settlement is that we are getting back the materials seized in a second armed raid on our factories and we have formal acknowledgement that we can continue to source rosewood and ebony fingerboards from India, as we have done for many decades..."
Jedenfalls Glückwunsch an Gibson!
 
Gut dass das jetzt aus der Welt geschafft wurde.
 
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Nein, so richtig zugegeben hat da niemand etwas, es wurde nur erwähnt das man nicht ganz 100% vorgegangen ist denn wenn man etwas zugibt ist es ein (Ein)Geständnis das dann wiederum das Ganze zu einer Straftat macht aber das ist hier alles schön sauber umschifft. Der Verzicht betrifft anscheinend auch nur das Holz das im ersten Raid beschlagnahmt wurde (und das vermutlich durch unsachgeäße Lagerung seitens der Behörden eh unbrauchbar sein dürfte) denn weiter oben steht klar "CEO, Henry Juszkiewicz commented, "We felt compelled to settle as the costs of proving our case at trial would have cost millions of dollars and taken a very long time to resolve. This allows us to get back to the business of making guitars. An important part of the settlement is that we are getting back the materials seized in a second armed raid on our factories and we have formal acknowledgement that we can continue to source rosewood and ebony fingerboards from India, as we have done for many decades..."
Jedenfalls Glückwunsch an Gibson!
Welchen Artikel hast Du da zitiert?

Ich weiß, daß das ganze wohl ein Deal ist und habe nur den NY-Times-Artikel zitiert, wo steht, daß Gibson (ganz theoretisch, gezwungermaßen, unfreiwillig, zum eigenen Vorteil, damit es vorbei ist) einräumt, gegen "environmental laws" verstoßen zu haben. :)

"[Gibson] acknowledged its importations of exotic wood violated environmental laws."
 
Hier noch die offzielle Meldung vom "United States Department of Justice": http://www.justice.gov/opa/pr/2012/August/12-enrd-976.html Edit: hat Kollege gidarr schon erwähnt im Beitrag #61.

Demzufolge haben die schon ein bißchen Unfug gemacht, diese Gibson-Schlingel. Aber gut, daß da eine Einigung gefunden wurde, daß weiter Gitarren gebaut werden können. ;)

Und ich freu mich schon, wenn Gibsons aus der legendären "Kein-Palisander-mehr-Ära" zu ganz besonderen Preisen angeboten werden. Heute sind alten Palisander-Modelle top und Ahorngriffbrett-Modelle "kein Vergleich", aber das wird sich ändern. Da bin ich mir sicher. :D

"Biete hier eine Les Paul Tribute mit Baked Maple Griffbrett. - 1200€ Festpreis
Diese besonderen, seltenen Gitarre aus Gibsons zwei Jahre währender Hochphase sind besonders gut klingend, weil das Ahorn den manchmal gibsontypischen Mulm nimmt und sich dabei ganz hervorragend schnell bespielen läßt im Gegensatz zu Palisander."


:D
 
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Yeah, daze!
Am gesuchtesten werden die Historics mit dem double layer Rosewood. Durch die Sandwichkonstruktion sind diese steifer und brillanter im Klang und bieten außerdem mehr Sustain!
 
Offensichtlich ist das Justizministerium nicht von alleine auf die Idee gekommen, Gibson aufs Korn zu nehmen:

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich...tarrenbauer-Gibson-in-die-Knie/story/31819433

Zitat aus dem Artikel:
Der Zoo Zürich triumphiert: Zusammen mit Partnern in Madasgaskar strengten sie ein Klage an, wonach die «Ikone der Gitarrenhersteller», die Firma Gibson Guitars in den USA, illegal Edelhölzer für ihre Instrumente verwendeten. Die fragwürdigen Tropenhölzer stammen dabei auch aus Madagaskar, wo sich der Zoo für die Artenerhaltung engagiert.[...]

Gruss, Michael
 
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Zum Glück fand Gibson auch andere Wege und Varianten für seine Gitarren. Ob mit Palisander oder ohne. Auch wurde Palisander weiterhin verbaut, egal ob layered oder nicht. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder erstaunlich zu sehen, wie sehr sich einige immer um die Geldbeutel anderer sorgen.
Was man wissen sollte, Ahorn verwendet Gibson schon seit seinen Anfängen und war ein Tonholz das von Gibson schon immer verwendet wurde, sei es vom Mandolinenbau bis zu den ersten E-Gitarren. Mulm hin oder her, eins ist wahr, eine Gitarre klingt immer nur so schlecht wie ihr Spieler, gar Suhr hat es auch passend ausgedrückt: practice cures most tone issues.

Gruß
Goran
 
Zum Abschluss der Diskussion hier noch die originale Medienmitteilung vom Zoo Zürich (schon alt, habe ich eben erst entdeckt):
ebenholz.jpg

Gruss, Michael
 
Deutschland hinkt wie auch bei der Industriealisierung hinter her?
Irgendwie fühlt es sich so an als ob das jetzt nochmal so richtig aufgebauscht wird.
Aber es wird ja immer trendiger in den heutigen Medien Dinge aufzubauschen.
Auch wenn ich das von Gibson nicht gut heiße, wenn es wissentlich passiert ist.
Unwissenheit (schützt vor Strafe nicht) bleibt in meinem Kopf weiterhin trotzdem ein sehr zweischneidiges Schwert in vielen Situationen.

Ansonsten ist es doch etwas Auffällig wenn Gibson wegen dem Rio Palisander zum Beispiel keine Zertifikate nachträglich ausstellen will.
 
Ansonsten ist es doch etwas Auffällig wenn Gibson wegen dem Rio Palisander zum Beispiel keine Zertifikate nachträglich ausstellen will.

Bei den vor 1992 importierten Gitarren brauchen sie das ja nicht mehr - das machen jetzt für einen geringen Obolus vor allem die kleinen Läden (die, nebenbei gesagt, alle aus vertriebspolitischen Gründen gar keine neuen Gibsons mehr verkaufen dürfen...).

Bei den berüchtigten 2003er Rio Les Pauls ist es aber so, dass die Gitarren illegal nach Europa eingeführt wurden. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich könnte mir daher vorstellen, dass es juristische Probleme gibt, wenn Gibson jetzt anfängt, nachträglich Zertifikate für diese Gitarren zu erstellen (Schuldeingeständnis etc). Da geht es dann auch schnell um richtig viel Geld, denn die Strafzahlungen wären sicher auch nicht ohne.

Abgesehen davon wundert mich Gibsons Schweigen in der Sache aber auch. Gerade im Falle der 2003er Rio Les Pauls galt zu der Zeit, als die Gitarren gebaut wurden, auch in den USA schon seit 30 Jahren das Washingtoner(!) Artenschutzübereinkommen. Das heißt, wenn das Holz aus legalen Quellen stammen sollte, dann sollte Gibson auch in der Lage sein, das zu dokumentieren - schließlich haben die das Holz auch nicht im Fabrik-Vorgarten geerntet sondern auch irgendwo gekauft. Und 2003 stand das Rio schon sehr viele Jahre auf der Roten Liste.

Wenn man als Besitzer so einer Gitarre glaubhaft nachweisen könnte, dass das Holz aus legalen Quellen stammt, würde sich hierzulande sicher ein Weg zur Legalisierung finden - auch wenn die Einfuhr damals illegal war. Die Behörden wollen ja nicht alle Gitarristen kriminalisieren sondern den Handel mit artengeschützten Materialien eindämmen bzw so unattraktiv wie möglich machen.

Wenn das artengeschützte Holz aber überhaupt keine offizielle, nachvollziehbare Geschichte hat, dann...tja...
 
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Bei den vor 1992 importierten Gitarren brauchen sie das ja nicht mehr - das machen jetzt für einen geringen Obolus vor allem die kleinen Läden
Sie haben es zumindest angekündigt. Hat schon jemand so ein Zertifikat gesehen? Wird es vor Gericht halten?
 
Hallo,

wenn ich das richtig verstehe, dann müsste es sich um Formular #224 handeln. Wie dies blanko aussieht kann man sich auf WWW.BFN.DE anschauen... soweit mir bekannt, werden dieser Bescheinigung dann noch Bilder angefügt...

LINK zum online PDF


...bei irgendeiner Gitarrenauktion auf Ebay hab ich auch schon mal eines abgebildet gesehen...

Alle reden immer von Gibson... ich frag mich nur, hat Fender nicht auf einigen seiner historic re-issue nach 92 auch Rio P. verbaut?... wie verhalten die sich denn in Bezug auf Zertifikate...? Oder sind die nicht betroffen...?

Grüße
PIT... :)
 
Oh ja, da spricht er wahres an. Fender hat in den letzten Jahren immer wieder Custom Shop Sonderruns mit Rio Boards verbaut. Und PRS bei seinen Privatestocks und Modern Eagles sowieso, sogar ganze Hälse (nicht nur Griffbretter) daraus.
 

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