GieselaBSE
HCA Eigenbau Drums
Oh, der Vergleich hinkt aber gewaltig
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Oh, der Vergleich hinkt aber gewaltig
Pauschale Urteile sind immer schwierig, aber meiner Wahrnehmung nach ist es nicht so. Wer spielt denn heute noch riesige Schlagzeuge, außer einige Metaller (wobei der Trend ja auch da in eine andere Richtung geht), "Legenden von früher" (Billy Cobham, Simon Philipps, etc. würden mir da einfallen) und Solodrummer, also alles Musikrichtungen deren technische Anforderungen weit über das gängiger Rock- oder Popbands hinausgehen. Schlagzeuge heute sind einfach genau angepasst an die Erfordernisse und insofern vielleicht "ökonomisch", aber das ist doch das Gegenteil von der hier behaupteten Vereinheitlichung. Es gibt Drummer die spielen sehr reduzierte Sets manchmal komplett ohne Toms (z.B. im Folk oder Hip-Hop), aber gleichzeitig größere Sets als es jemals zuvor gab (Bozzio/Lang/Minnemann), einen einheitlichen Trend kann ich da nicht sehen. Bei den ganzen Tourneen bekannter Popacts sehe ich fast immer riesige Sets, im Gegensatz natürlich zu den populären Indiebands, aber wofür braucht man da auch 5 Toms, wenn sie ihre 2 ja schon kaum benutzen?Dabei gibt's m. M. n. aber keine kausalen Zusammenhänge, d. h. die Ballerburgberserker sind - wie gesagt, meiner Beobachtung nach - durchschnittlich betrachtet genau so gut/schlecht wie die Minimalsetstreichler.
Kann man so sehen, wobei ich persönlich keinen Drummer kenne der so denkt. Ich bin eher der Ansicht das genau diese Dekadenz den Geist des Rock'n'Roll zerstört, genau in dem Moment wo Schlagzeuge keine Musikinstrumente und damit Mittel zum Zweck, eben der Musik, sondern Selbstzweck und Besitztümer a la "mein Haus - mein Auto - mein Boot" werden, die es zu präsentieren gilt. Rock'n'Roll kann man natürlich auf viele verschiedene Arten verstehen, für mich ist es halt ursprünglich die Geburt der (jugendlichen) Subkultur mit der Botschaft des Auflehnens gegen Autoritäten für die Freiheit persönlicher Entfaltung. Klar können Geschichten wie der Schlagzeugwettbau von Neal Smith und Keith Moon aus den 70ern unterhaltsam sein, nur mit Musik hatte das weniger zu tun als mit Geltungssucht und Überheblichkeit.Heute ist es so, dass jeder Drummer ein möglichst kleines Set benutzt und das Geld lieber in Unterricht steckt, um dann allen zeigen zu können, wie wahnsinnig technisch anspruchsvoll und groovy, sie auch auf allerkleinsten Sets spielen. Das mag aus musikalischer Sicht vielleicht sogar eine positive Entwicklung, mich als Musikkonsumenten kotzt es ehrlich gesagt einfach nur an. Wo bleibt da bitteschön die "Warum?-Weil-ich-es-kann!"-Einstellung, die in meinen Augen so zu einer Rockband gehört, wie die Butter aufs Brot.
[...]Dekadenz[...], genau in dem Moment wo Schlagzeuge keine Musikinstrumente und damit Mittel zum Zweck, eben der Musik, sondern Selbstzweck und Besitztümer a la "mein Haus - mein Auto - mein Boot" werden, die es zu präsentieren gilt.
Liebe 1-Tom-Trommler - bitte geht mal in Euch und nennt mir den wahren, ehrlichen Grund!
Ich hebe mich ja wieder damit von allem ab, dass ich keine Floortoms mag.
+1
Ist zwar jetzt nicht ganz zum Thema, aber ich kann FTs auch nicht ab, da (gerade bei den nicht High End Serien) immer ein nicht unerheblicher Teil der Kesselschwingung, einfach über die Beine in den Boden verloren geht.
Dies hat für mich persönlich diverse Gründe:
- Große unübersichtliche Ballerburgen finde ich inzwischen persönlich sehr hässlich
- Die Mikrofonierung bei kleineren Sets geht wesentlich einfacher von statten und bringt auch aus meiner Sicht ein schöneres Klangergebnis.
Das liegt daran dass ich Live meistens vom Worst Case Szenario ausgehen muss. ( Hab schon viel Scheiße erlebt ) Das bedeutet z.B.:
1. Schlechtes/Nicht voll funktionstüchtiges/kaputtes P.A. Equipment
2. Miserabler Tontechniker der einfach nur alle regler ohne EQing hochdreht
3. Fehlende Komponenten um ein großes, kompakt arrangiertes Drumkit wirkungsvoll ohne Übersprechungen abnehmen zu können (z.B. kein Low Cut, Kompressor etc.)
- Das Stimmen und Warten von Sets die größer als 6 teilig sind ist mir zu anstrengend. Je weniger benötigt wird, desto leichter fällt es einem alles in Schuss zu halten.
- Je weniger Elektronik ist involviert ist, desto geringer ist die Chance dass diese zu den ungünstigsten Momenten während des Live Gigs ausfallen könnte.
Für mich ist der Verzicht auf Equipment für Live Situationen gleichbedeutend mit Troubleshooting. Außerdem finde ich sollte man als Schlagzeuger anstreben dass das Set live so gut wie möglich klingt.
Man will schließlich neue Fans für sich gewinnen und wenn der Schlagzeugsound mies und verwaschen ist dann wird die gesamte Band, mehr als bei jedem anderen Instrument, als schlecht empfunden.
Weil Menschen manchmal dazulernen. Zum Beispiel Lars Ulrich oder Marco Minnemann haben einfach nach zig Konzerten gemerkt, dass sie manche Trommeln und Becken nie benutzt haben, und sie deshalb einfach weggelassen. Ich sage ja jeder soll sein Schlagzeug so groß bauen wie er möchte, die Frage ist warum ihr dies fordert wenn die Leute ein großes Set musikalisch gar nicht einsetzen (können). Habe mal bei Tankard reingehört, im Video steht ne "Ballerburg", aber auf der Aufnahme hört man maximal 2 Toms. Ähnliches bei anderen Granaten aus den 80ern wie z.B. Quiet Riot, die ja auch eher ne Comedytruppe denn Musikband waren (wenn auch durchaus unterhaltsam). Da stehen auch immer 5-6 Toms und 2 Bassrums rum, obwohl der Drummer ziemliche Krümmelfills spielt und die 2te BD niemals benutzt. Es gibt natürlich auch andere wie Danny Carey von Tool oder Thomas Haake von Meshugga, die sehr ausgefeilte Tompatterns spielen und ihr Set in dieser Größe auch brauchen. Aber um die Analogie mal aufzugreifen, es geht ja nicht darum irgendjemanden etwas wegzunehmen, sondern darum warum ein Powerchord-Schredder-Gitarrist eine 12-Saitige Gitarre spielen soll?Warum dieser schon sehr auffällige Trend?