@ThomasT:
Ich nehme an, wir reden hier über eine Webseite? Falls nein, sorry vorneweg, aber ich gehe einfach mal davon aus. Die Webseite ist ohnehin ein guter Startpunkt, da kann man später vieles andere von ableiten. Aaaallllsooo... ich bin zwar nicht der große Experze für Bandwebseiten, aber ich schreib mal einfach drauf los, wie ich es machen würde. Zu Ende gedacht ist hier aber logischerweise noch nichts.
Okay, zunächst mal würde ich würde die Band garnicht "anpreisen" - denn das haben gute Musiker einfach nicht nötig. Die wissen schließlich, was sie können.
Ich würde sie also zunächst mal in einigen Sätzen beschreiben, und da hast du ja schon die Stichworte genannt: Stil/Musikrichtung, Selbstverständnis, etc. (Rest kommt später). Ausformulieren werde ich das hier nicht, dafür sind auch zu wenige Informationen vorhanden (außerdem dauert das bei mir immer ewig, bis es gut wird)
Außerdem würde ich in der Bandbeschreibung auch das "warum wir Musik machen" mit reinnehmen. Vollblutmusiker sollten Leidenschaft versprühen. Und auch wenn so etwas auf einer Webseite schwer zu vermitteln ist, man kann doch mit ein paar Sätzen zum Ausdruck bringe, dass diese Band für die Musik und für ihr Publikum lebt, und nicht für die Gage (die Rechnung kommt eh). So etwas sollte man nicht direkt aussprechen, sondern indirekt zum Ausdruck bringen. Leidenschaft ja, Holzhammer nein.
Eine Setlist wäre gut, sofern genügend Material vorhanden ist.
Das Thema "bisherige Auftritte" müsste man hier diplomatisch zurückstellen, was bis auf Weiteres auch den Kalender ad acta legt. Das ist extrem schade, macht ein wenig misstrauisch, ist aber hier wohl nicht vermeidbar. Wer auf der Leiter einige Stufen überpsringen will, der muss ein paar kleine Tode sterben.
Wo wir gerade beim Thema Stufen sind: die Band sollte sich schleunigst um Kneipen/Clubs/etc. bemügen, die machen sich gut (genug) im Kalender, machen bekannt, bringen Erfahrung (was für die Stadtfeste sicher von Vorteil ist), und stellen tatsächlich die fehlenden Stufen auf der Leiter dar.
Unbedingt auf die Webseite müssten ein paar Videos von Auftritten (bei YT parken, das gibt eine zweite Eingangstür, Kommentare aber ggf. deaktivieren). Bei einer Coverband kommt hier natürlich unser aller Lieblingsthema "Copyright" ins Spiel. Wer das Risiko minimieren will, der kann ein Video aus verschiedenen Liedern / Autritten zusammenschneiden. Wichtig ist auch guter Ton (ggf. separat aufnehmen). Es geht ja hier nur darum, den möglichen Auftraggebern den Eindruck zu vermitteln, dass die Band ordentlich Stimmung macht. Auch hier wären Kneipen-Gigs & Co. (mit ausreichender Publikumslautstärke und real existierender Bühne) wahrscheinlich eine gute Zwischenstation, Videos von kleinen Privatauftritten sehen leicht etwas popelig aus.
Eine Zwischenlösung kann eine Bildergalerie sein (da lässt sich leichter tricksen), begleitet von aussagekräftigen MP3s. Du sagst ja, dass die Band weiß, was sie tut, und das sollten auch die Seitenbesucher zu hören bekommen (ist tatsächlich ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal). Livemitschnitt ist gut, aufgenommen mit ordentlicher Qualität (und bitte nicht mit dem Handy-Mikrofon).
Noch ist die Webseite etwas dünn, mann könnte daher noch eine Vorstellung der Bandmitglieder (gerne lustig aufgemacht) reinnehmen. Die Musiker sollten dabei als waschechte Rock 'n' Roller rauskommen (deine Beschreibung hört sich ohnehin nicht nach Cordhose und Pullunderi an). Vielleicht ein paar coole Spitznamen dazu, ein oder zwei lustige Anekdoten, etc. Die Idee ist, der Band online Leben einzuhauchen, und die Bandmitlgieder zu greifbaren, interessanten Menschen zu machen. "Martin Hunderecker (Gesang)" mag zwar richtig sein, "Martin 'big dog' Hunderecker (Lead vocals)" wird schon besser, und mit einem guten Live-Foto und ein paar persönlichen Details wirkt das schon ganz anders.
Von entscheidender Bedeutung für die Webseite ist aber vor allem der Gesamteindruck. Die Seite sollte ordentlich gestaltet sein (nichts allzu extravagantes), und sollte ein Bild der Professionalität vermitteln. Übersichtlich und stsrukturiert (keine endlosen Romane), frei von Tippfehlern, mit ordentlichen Kontaktinformationen, Impressum und begleitenden Informationen (z,B. in welchem geographischen Bereich sind Auftrutte möglich, ist eigene PA-Anlage vorhanden und wenn ja bis zu welcher Veranstaltungsgröße, etc.) Die Botschaft lautet: wir machen das den ganzen Tag, wir sind Profis, und weil wir Profis sind, reden wir Klartext.
Noch ein nettes Detail: Bandflyer als PDF zum Download, Zielrichtung potentielle Auftraggeber. Bandbeschreibung, Kontaktinfos, etc. Passend dazu: elektronische Visitenkarte zum Download, um die Kontaktinfos ins Adressbuch zu kriegen. Letztes gilt aber nur, wenn die Band mehr als die Mailadresse (oder Kontaktformular) veröffentlichen will.
Natürlich gehören zu einem professionell aussehenden Auftritt noch ein paar andere Dinge (insbes. im Design), aber da verliere ich mich dann wohl (endgültig) im Detail.
So wie du Band beschreibst, gibt es aber auch ein paar "don'ts": keine Mailingliste (sie haben *noch* nichts zu sagen), kein Gästebuch (das sieht nur gut aus, wenn es auch regelmäßig Einträge bekommt, und die sollten nicht nur von kleinen Privatparties erzählen), kein News-Bereich (gleicher Grund). All diese Dinge machen soäter vielleicht mal Sinn, aber momentan noch nicht.
Der nächste Schritt ist ein bischen von der verfügbaren Zeit und von der Affinität zum Thema "online" abhängig. Bisher haben wir eine Kreuzung aus elektronischem Flyer und musikalisch untermalter Visitenkarte im Netz. Heute gehört zu gescheitem Online-Marketing aber auch Social Networking (Facebook, ggf. auch Twitter, Youtube, etc.) Da muss man aber einiges an Arbeit reinstecken, man muss alle kontaktieren, die man je kennengelernt hat, um die Counter nach oben zu bringen, und muss das Ganze dauerhaft mit Lebel füllen. Ist das nicht realistisch (was ich hier fast erwarten würde), dann würde ich das für diese Band einfach weglassen. Kein Facebook finde ich besser als eines mit zwei Freunden und drei Posts pro Jahr. Ist übrigens eine gute Grundregel: wenn man es eh nicht pflegen kann, lieber weglassen.
Okay, nicht das ich nicht noch ein paar Stunden weiterschreiben könnte, aber ich glaube, es reicht jetzt erstmal
Das ist ohnehin der längste Forenbeitrag, den ich seit Jahren geschrieben habe.
@LeGato:
Grundsätzlich alles richtig - ich gehe aber umkehrt dran. Auch wenn ein professionelles Bandinfo, eine gute Webseite, etc. nicht alleine zum Erfolg führen - bei dieser Konkurrenzsituation kann eine Band mit Ambitionen aber erst recht nicht auf sie verzichten. Je größer die Konkurrenz ist, desto höher hängt die Latte der "Normalität", und desto weniger verzeiht die Kundschaft mangelnde Professionalität.
Sehr gut ist der Hinweis auf den "warum uns buchen" Faktor. So baue ich (nicht in der Musik) mein gesamtes Marketing auf: dem Kunden Gründe geben, bei uns zu kaufen (und nicht bei der Konkurrenz). Da ist die Bandinfo aber weit hinten in der Reihe, wie du es beschrieben hast geht's hier ja weit mehr um die Musikauswahl, die künstlerischen Fähigkeiten, die Gestaltung der Band, der Show, der Bühne, und vielem mehr. Und dass muss man definitv im Kopf behalten, besonders im Sinne des Zeitmanagements und der Budgetplanung.