Nun, jeder Verein und jede Gesellschaft die es scheut Transparenz zu schaffen hat erfahrungsgemäß etwas zu verbergen, diese Vermutung meinerseits ist durchaus angemessen und solange die GEMA keine klaren und schlüssigen Zahlen auflegen kann und will muss sie sich diesen Verdacht gefallen lassen. Ich hab ja auch mein volles Urheberrecht und trotzdem geht die GEMA immer zuerst von einer Verletzung ihres Rechts aus.
Bei der GEMA sind die Einnahmestärksten Mitglieder auch gleichzeitig diejenigen die am meisten zu sagen haben. Bis heute gibt es keine per login zugänglichen Statistiken für die angemeldeten Künstler auf der man sehen kann was wann wo gespielt und "verwertet" wurde (und dies hat heute jede noch so kleine web 2.0/3.0 website) aber die GEMA ist ja nicht dazu gezwungen, weil sie , aus welchem Grund auch immer, den Aufwand scheut.
Das verlinkte pdf bezieht sich auf Mitglieder. Von klar auslesbaren Statistiken sehe ich dort trotzdem nichts. Und für heutige Standards ist das eher ein wenig sehr dürftig. Selbst der bei der GEMA so verhasste Herr Youtube kann klar die Anteile klickgenau (immerhin bis auf eine fehlerquote von ca. 100-300 klicks je nach viewcount-gesamtaufkommen) vergüten. Sollte doch wohl kein Problem für die GEMA sein. Ist es aber scheinbar.
Punkt ist, ich kommuniziere nicht mit der GEMA und sie sind gern eingeladen mir böse Briefe zu schreiben. Denn es gibt keine Ansprüche die durchsetzbar wären.
Niemand kann mich als Künstler zwingen meine eigenen Werke mit einer Organisation von der ich nichts halte zu registrieren oder anderweitig kommunikation zu erzwingen. Gesetz hin oder her, die künstlerische freie Entfaltung wird, und das ist immerhin Grundrecht, beeinträchtigt, denn alternativ würde ich eher aufhören musik zu machen als mich mit der GEMA rumzuärgern wegen Liedgut dass ich in jeweils monatelanger Schweißarbeit selbst geschrieben und produziert habe. ALLEINE. Ich zahl meine Steuern für meine Abverkäufe, ich verzichte sogar auf meine Tantieme, aber an solch einen Verein verkauf ich mich aus Prinzip nicht, egal auf wie viel Geld ich da verzichte. Denn dieser handelt nicht in meinem Interesse besonders was moderne digitale Vertriebswege und das streaming betrifft. Und dass man dabei eigentlich gar keine Wahl hat, ist weder zeitgemäß noch ethisch vertretbar. Immerhin gibt es Gesetze die das Urheber und Verbreitungsrecht abdecken die allerdings sowieso in keiner Weise durch die GEMA angewendet werden. Habe ich also urheberrechtlich kein bedenkliches Material handle ich auch nicht gesetzeswidrig.
Die GEMA mag vielleicht "legal" sein,
doch im Alltag macht sie die Musikkultur in Deutschland kaputt. Und als Künstler kann ich das nicht unterstützen mit gutem Gewissen.
Edit:
Zu GEMA-Vermutung:
Warum soll ich mir die Arbeit machen?
Das sollte der Job jener Verwertungsgesellschaft sein zu erarbeiten ob ein Verwertungsrechtsanspruch besteht.
Oder kommt der Chef vom Supermarkt zu dir wenndu über die Straße gehst und fragt dich ob du beweisen könnest dass dein Getränk schon bei ihm vergütet wurde?
Grüße vom "Stammtisch"