Powervoice oder klassischer Gesangsunterricht?

  • Ersteller McMolli
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Irgendwer - vielleicht war es sing-it.de - nannte das mal "wer immer nur übt, wird zu einem guten Über, aber nicht zu einem guten Sänger" ....

Jep, kam von mir - also eigentlich geb ich's nur weiter, der urspüngliche Gedanke stammt aus Billy Ward's Buch "Inside Out". Aber ich kenne dieses Phänomen selbst nur zu gut von früher und auch von vielen, vielen anderen - nicht nur Sängern. Das geht durch die Bank weg und ist so ziemlich auf alle Tätigkeiten anzuwenden, auch abseits der Musik.
Wenn man nur für sich im stillen Kämmerlein oder der Dusche singen können will, kann man ewig dort bleiben. Wenn man aber raus will (wohin auch immer), muß man nach draußen gehen. Sonst wird man nie flügge. Man kann nicht schwimmen ohne sich naß zu machen - man wird kein Kampfsportler, indem man immer nur ins Kopfkissen haut. Man muß raus und sich die eine oder andere blutige Nase abholen.

Es gibt überhaupt keinen Grund, davor Angst zu haben. Du wirst kaum direkt mit Profis zusammenspielen (und die blutigen Nasen werden in unserem Gewerbe ja auch immer seltener - mitwehmutzurückdenk). Such Dir Leute, die auf einem vergleichbaren Level sind und dann habt einfach Spaß zusammen. Es muß ja sonst niemand hören...
 
Es muß ja sonst niemand hören...

Na suuuuuper. Das baut jetzt echt auf!

Du hast ja vielleicht sogar recht. Bei uns gibts immer mal so OpenStage Veranstaltungen. Da sind dann schon relative Profis zugange. Ich würde da gerne mal mitträllern, aber ich mach mir bestimmt vor Angst ins Hemd.

Nichts desto trotz habe ich ja morgen die Probestunde bei der Opernsängerin. Ich berichte Euch dann mal, von den von mir empfundenen Unterschieden zu der Powervoice-Lehrerin. Letztlich werde ich eh aus dem Bauch heraus entscheiden, zu welcher GL ich künftig gehe.

Noch ne andere Frage: Wie findet man eine Band, die (halbfertige) Sängerinnen suchen. Ich würde auch gern Background singen. Das traue ich mir auf alle Fälle zu. Übers Internet bin ich noch nicht fündig geworden.
:confused:

---------- Post hinzugefügt um 23:27:08 ---------- Letzter Beitrag war um 20:31:04 ----------

Jetzt hab ich mal eine Aufnahme von mir hochgeladen.

http://soundcloud.com/mollhund/killing-me-softly

Vielleicht könnt Ihr Euch dann besser einen Eindruck von meinen "Singfähigkeiten" machen. Die Aufnahme ist komplett in Bruststimme gesungen. Ich finde es klingt teilweise ein bisschen gepresst. Meine Tochter (meine größte Kritikerin) meint, es klingt als würde ich durch die Nase singen. Ist das wirklich so?
Gute Nacht
 
Ich würde auch gern Background singen. Das traue ich mir auf alle Fälle zu.

Unterschätz das nicht. Als Background musst du sehr genau, absolut intonations- und timingsicher sein und zudem schnell zweite Stimme finden.

Wie findet man eine Band,

Inserieren, schwarze Bretter usw... mal im Chor fragen, ob noch jemand Lust hat oder jemanden kennt.

Die Aufnahme ist komplett in Bruststimme gesungen. Ich finde es klingt teilweise ein bisschen gepresst. Meine Tochter (meine größte Kritikerin) meint, es klingt als würde ich durch die Nase singen. Ist das wirklich so?

Ich mag dein Timbre. Aber es klingt tatsächich ein wenig angestrengt. Außerdem habe ich den Eindruck, dass mit der Aufnahme irgendwas nicht stimmt. Es klingt ein bißchen, als würde sie leiern.
 
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Außerdem habe ich den Eindruck, dass mit der Aufnahme irgendwas nicht stimmt. Es klingt ein bißchen, als würde sie leiern.

Das leiert bestimmt, weil ich es leierig gesungen habe:redface:.

Ich war heute bei der anderen Gesangslehrerin (die Opernsängerin, die auch Pop unterrichtet). Und ich muss sagen, ich bin restlos begeistert. Wir haben uns erstmal nur von meinem tiefsten Ton aus ca. 1 Oktave nach oben bewegt. Ich habe von ihr völlig neue Dinge erfahren/gelernt, die ich noch nie vorher gehört habe. Sie legt z. B. gar keinen Wert auf die Unterscheidung zwischen Brust- und Kopfstimme, sondern mehr darauf, wo die Stimme herkommt. Atmungstechnisch soll ich es auch völlig anders gemacht bisher.

Jedenfalls hab ich mich gleich aus dem Bauch heraus entschieden, dass ich künftig bei ihr Unterricht nehme. So verschieden ist das, was die Powervoice-Lehrerin gesagt hat, auch nicht von dem, was ich heute gehört habe. Sie meinte auch, dass mit dem richtigen Unterricht auf jeden Fall etwas rauszuholen ist bei mir. Jetzt geht's mir richtig gut und ich habe jetzt endlich mal das Gefühl, dass nun was vorwärts geht.
 
Na dann viel Spaß :great:
 
Das hört sich super an! :) Wenn dein Bauchgefühl stimmte, dann war es auch richtig - dass man sich bei einem Gesangslehrer unmittelbar wohlfühlt, ist so ziemlich die beste Grundlage, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. :great:
 
ich muss hier doch mal was offtopic einwerfen. Ich hatte mit Singen nie viel zu tun, nur etwas Schulchor als Kind, aber ich habe mit da auch nie große Gedanken drüber gemacht. Hier im Forum lese ich echt mit Staunen in diese ganze Threads, was für ein hochkomplexer Vorgang das eigentlich ist.
Danke das ihr mir noch etwas den Horizont erweitert habt :D
 
Meine alte GL hat mir eigentlich nie so Übungen für zu Hause mitgegeben. (...) Ich hatte auch den Eindruck, als hätten wir am Ende der Zeit nichts groß anders gemacht als ganz am Anfang.

Schon erschreckend, wie einfach es sich gewisse GL machen! Nach dem was du zu deinem Übeumfang geschrieben hast, kann es ja nicht daran gelegen haben, dass du faul warst, diesen Hut hätte sich wohl viel mehr deine früherer GL anziehen dürfen? :mad:


Da ich ja immer die gleiche GL hatte, kann ich es eben nicht einschätzen. Es hat bei ihr immer viel Spaß gemacht und ich war auch gern dort. Wir haben uns auch super verstanden, aber ich selbst habe halt wenig bis keine Fortschritte verspürt.

Erinnert mich stark an die Zeit bei meiner früheren GL. War 4.5 Jahre bei ihr, die ersten 2 Jahre waren gut, das 3. Jahr durchzogen (dh. alles in allem mit nur noch kleinen Fortschritten), die letzten 1.5 Jahre völlig für die Füchse :bad: Die passende Chemie allein machts halt auch noch nicht! Aber eben, hinterher ist man immer schlauer.

Heute würde ich sagen: wenn ich innerhalb eines dreiviertel Jahres keine bemerkbaren Fortschritte mehr mache obwohl ich fleissig bin und versuche alles umzusetzen, was der/die GL sagt dann ist es Zeit, ein Haus weiter zu gehen!


Meine Tochter (meine größte Kritikerin) meint, es klingt als würde ich durch die Nase singen. Ist das wirklich so?

Das war genau auch mein spontaner erster Eindruck. Wobei ich es stilistisch halt nicht beurteilen kann. Vielleicht darf es im Pop ja auch ein bisschen so sein?

Sie legt z. B. gar keinen Wert auf die Unterscheidung zwischen Brust- und Kopfstimme

Das ist bei der klassischen Stimmausbildung im Prinzip die Norm. Es darf da keine hörbaren Brüche geben. Oben ist es sehr kopfresonanzig, in der Tiefe mischt sich automatisch etwas Brustresonanz bei. In nichtklassischen Stilen vermutlich nicht ganz so erwünscht(?), aber da deine Lehrerin sich ja in beiden Richtungen auskennt, weiss sie sicher was sie tut und was du momentan brauchst :) Wünsche dir viel Erfolg!
 
So jetzt muss ich mich nochmal melden, nachdem ich nun dreimal bei meiner neuen Gesangslehrerin war.

Zunächst einmal bin ich (unabhängig davon, was ich hoffe, bei ihr zu lernen) von ihr als Mensch dermaßen begeistert, dass es mich schon ängstigt.

Vom Unterricht her ist alles völlig anders als ich es bisher kennengelernt habe. Wir haben bislang immer nur ein bis zwei Silben auf verschiedenen Tönen geübt und sind dabei von meinem tiefsten Ton nur 1 bis 1,5 Oktaven hoch gegangen. Sie war der Meinung, dass meine Fortschritte durchaus gut sind. Ich habe allerdings jetzt gemerkt, dass ich sie wohl am Anfang falsch verstanden habe. Es gibt schon noch den Unterschied Kopf- und Bruststimme, nur klingt die Kopfstimme im untereren Bereich viel brustiger als bisher. Vielleicht versteht ja irgendwer, was ich mit meinen konfusen Worten meine. Jedenfalls geht das ganze nun doch ganz schön in die klassische Richtung, was mich aber überhaupt nicht stört, im Gegenteil. Ich finde, es singt sich viel entspannter.
Atemtechnisch ist auch alles anders. Nach einer halben Stunde intensiven Übens wird mir schwindlig. Soll angeblich normal sein.(?)

Kann man eigentlich davon ausgehen, dass man, wenn man klassischen Gesang "beherrscht", weitestgehend auch normale (eben halt Mainstream) Lieder singen kann. Ich meine nicht rockröhrenmäßig, aber durchaus so, dass man es einem Publikum oder einer Band zumuten kann?
 
Kann man eigentlich davon ausgehen, dass man, wenn man klassischen Gesang "beherrscht", weitestgehend auch normale (eben halt Mainstream) Lieder singen kann. Ich meine nicht rockröhrenmäßig, aber durchaus so, dass man es einem Publikum oder einer Band zumuten kann?

Ob man das einem Publikum oder einer Band zumuten kann, kommt auf das Publikum oder die Band an. Ich würde wahrscheinlich kein Fan werden :)

In der Regel ist die klassische Schulung ab einem gewissen Fortschritt unüberhörbar. Nina Hagen gehört zu den wenigen, die beides hinkriegen und sogar verbinden kann, ohne dass es peinlich klingt.
 
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Kann man eigentlich davon ausgehen, dass man, wenn man klassischen Gesang "beherrscht", weitestgehend auch normale (eben halt Mainstream) Lieder singen kann. Ich meine nicht rockröhrenmäßig, aber durchaus so, dass man es einem Publikum oder einer Band zumuten kann?

Wie Du siehst, scheiden sich hier die Geister :) Es wird immer Leute geben, denen es gefällt und welche, denen es nicht gefällt. Zudem gibt es Leute, die kriegen ihren klassischen Touch nicht los, andere haben klassischen Unterricht und da hörst Du null davon (außer, dass die ihre Stimme beherrschen). Ich denke, da ist vieles auch Prägung auf beiden Seiten :) Es wäre eigentlich mal spannend, ob diese gehörten Unterschiede Klassiker/Pop in einem Doppelblindversuch bestätigt werden können

Wichtig ist alleine, dass Du Dich mit Deiner Stimme wohlfühlst, das passende Publikum wird sich dann schon finden. Das heißt, immer wieder aufnehmen, überprüfen, ob es Dir gefällt, reflektieren.

Wenn Deine GL den Brustanteil erhöht, scheint sie nicht so zu den konservativen Hardcoreklassikern zu gehören, von denen ich gerüchteweise ab und an höre. Sie scheint auch erst einmal die Mitten auszubauen, das klingt doch schon ganz gut. Super, dass Du Dich da wohlfühlst, das ist schon die halbe Miete. Dass Dir schwindlig wird, kann am Anfang schon sein, ich hatte das bei der Flöte eine Zeitlang. Wenn Du die Atmung auf die Reihe kriegst, und daran arbeitet Ihr ja wohl, gibt sich das wieder.
 
Powervoice oder klassisch? Mir wurde beigebracht, es ist egal. Es gibt nur die (deine) Stimme und den (deinen) Gesang. Alles andere sind nur Methoden, nach denen man Singen lernen kann. Und jede Methode hat ihre Befürworter und Gegner gleichermaßen.

Wichtig ist, einen tauglichen Lehrer zu erwischen. Der Rest (deine Stimme, dein Gesang) entwickelt sich mit der Zeit. Dann kannst du immernoch entscheiden, ob du dich auf ein bestimmtes Genre festlegen willst oder nicht.

Aber schränke dich nicht schon unnötig im Vorfeld auf etwas ein, das ist mein Rat aus eigener Erfahrung. Liegt es wirklich nur an der Kopfstimme, die braucht auch ihre Zeit bis sie ausgebildet ist.

Gruß Birgit.

---------- Post hinzugefügt um 19:01:42 ---------- Letzter Beitrag war um 18:56:14 ----------

Kann man eigentlich davon ausgehen, dass man, wenn man klassischen Gesang "beherrscht", weitestgehend auch normale (eben halt Mainstream) Lieder singen kann. Ich meine nicht rockröhrenmäßig, aber durchaus so, dass man es einem Publikum oder einer Band zumuten kann?

Ja. Bei einem guten Lehrer kannst du lernen, zwischen Techniken zu wechseln. Und zwar so, dass Pop auch nach Pop klingt. Klassik und Pop beides seperat zu beherrschen, ist jedenfalls möglich. Wie es bei Klassisch und Rock aussieht, kann ich dir leider nicht sagen dazu fehlt mir die Erfahrung.
 
Powervoice oder klassisch? Mir wurde beigebracht, es ist egal. Es gibt nur die (deine) Stimme und den (deinen) Gesang. Alles andere sind nur Methoden, nach denen man Singen lernen kann. Und jede Methode hat ihre Befürworter und Gegner gleichermaßen.

Klassischer Gesang ist keine Methode. Er hat klanglich ganz andere Schwerpunkte als contemporary. Und an diesem Klang wird eben auch bewusst gearbeitet.

Das soll nicht heißen, dass ein klassischer GL keinen Pop unterrichten kann oder darf. Aber wer sich klassisch ausbilden lässt, wird wohl auch einen Grund dafür haben.

moniaqua schrieb:
Wie Du siehst, scheiden sich hier die Geister Es wird immer Leute geben, denen es gefällt und welche, denen es nicht gefällt. Ich denke, da ist vieles auch Prägung auf beiden Seiten

Bevor die (ja nicht ganz neue) Diskussion in eine destruktive Richtung gelenkt wird: es geht doch gar nicht darum, was einem gefällt oder um Klassik vs. Contemporary. Mir gefällt klassischer Gesang - in der klassischen Musik.

Wenn ich McMolli richtig verstanden habe, wollte sie wissen, ob man als klassisch ausgebildete Sängerin davon ausgehen kann, auch Pop singen zu können.

Und da es außer den wenigen immer wieder genannten Ausnahmen sehr wenige Fallbeispiele von Sängern und Sängerinnen gibt, die in beiden Genres gleichermaßen überzeugen, ist einfach erstmal nicht selbstverständlich davon auszugehen.

Ich vermute mal, dass sehr viel von der Prägung, der Experimentierbereitschaft und der Eigeninitiative des Schülers abhängt. Viel mehr als vom Lehrer. Es ist ein Irrglaube, alles von jemandem lernen zu können.
 
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Bevor die (ja nicht ganz neue) Diskussion in eine destruktive Richtung gelenkt wird: es geht doch gar nicht darum, was einem gefällt oder um Klassik vs. Contemporary. Mir gefällt klassischer Gesang - in der klassischen Musik.

Wenn ich McMolli richtig verstanden habe, wollte sie wissen, ob man als klassisch ausgebildete Sängerin davon ausgehen kann, auch Pop singen zu können.

Und da es außer den wenigen immer wieder genannten Ausnahmen sehr wenige Fallbeispiele von Sängern und Sängerinnen gibt, die in beiden Genres gleichermaßen überzeugen, ist einfach erstmal nicht selbstverständlich davon auszugehen.

Ich vermute mal, dass sehr viel von der Prägung, der Experimentierbereitschaft und der Eigeninitiative des Schülers abhängt. Viel mehr als vom Lehrer. Es ist ein Irrglaube, alles von jemandem lernen zu können.


Das Zitat ist von mir, nicht von Vlada ;)

Ich habe letztens mal das Repertoire von verschiedenen Sängerinnen angeschaut. Diese hatten sowohl klassische Lieder als auch Popsongs im Programm. Da keine von ihnen verhungert aussah, nehme ich einfach einmal an, dass sie anscheinend doch genügend Leute überzeugen können. Es muss wohl auch einen Grund dafür geben, dass immer wieder Crossover-CD gepresst werden - das macht kein Label, wenn es sich nicht rechnet. Insofern sehe ich gerade nicht, was hier destruktiv sein sollte :) Destruktiv fände ich, wenn McMolli eine potentiell gute Gesangsausbildung aufgrund des Verdachts abbrechen würde, sie könne dann nicht mehr Rock singen.

Dich überzeugen klassische Sängerinnen im Pop nicht, ich habe auch so eine Idee, wer sich als nächstes melden könnte mit dieser Meinung :) Das ist auch ok so, aber ich halte es für ungut, daraus eine Allgemeingültigkeit ableiten zu wollen. Es scheint tatsächlich einen Markt für "CrossoversängerInnen" zu geben und McMolli ist mir ihrer GL glücklich. Hörgewohnheiten und Vorlieben können sich auch ändern. So, wie es anscheinend in der Klassik passiert ist (hast Du im Carmen-Thread die alten Aufnahmen angehört, die von der Jahrhundertwende rum? Ich war erstaunt, wie "popmäßig" und vibratoarm von der Stimme her die alten klassischen Sängerinnen teilweise sind) und anscheinend derzeit auch wieder (GsD) an manchen Orten passiert.
 
Ja. Bei einem guten Lehrer kannst du lernen, zwischen Techniken zu wechseln.

Sorry, aber dann scheint es so gut wie keine guten Lehrer zu geben. ;) Denn die Sänger, die überzeugend wechseln können, lassen sich an einer Hand abzählen.


Was es sehr wohl gibt, sind klassische Gesangslehrer, die ihren Schülern auch Populargesang beibringen können (wenn sie auch selbst nicht nach Pop klingen). :)
Wie es bei Klassisch und Rock aussieht, kann ich dir leider nicht sagen dazu fehlt mir die Erfahrung.
Nun ja, die Unterschiede zwischen Pop- und Rockgesang sind eigentlich weitaus geringer als die zwischen Klassik und Pop oder Klassik und Rock.

---------- Post hinzugefügt um 22:22:54 ---------- Letzter Beitrag war um 22:15:37 ----------

Ich habe letztens mal das Repertoire von verschiedenen Sängerinnen angeschaut. Diese hatten sowohl klassische Lieder als auch Popsongs im Programm. Da keine von ihnen verhungert aussah, nehme ich einfach einmal an, dass sie anscheinend doch genügend Leute überzeugen können. Es muss wohl auch einen Grund dafür geben, dass immer wieder Crossover-CD gepresst werden - das macht kein Label, wenn es sich nicht rechnet. Insofern sehe ich gerade nicht, was hier destruktiv sein sollte :) Destruktiv fände ich, wenn McMolli eine potentiell gute Gesangsausbildung aufgrund des Verdachts abbrechen würde, sie könne dann nicht mehr Rock singen.

Dich überzeugen klassische Sängerinnen im Pop nicht, ich habe auch so eine Idee, wer sich als nächstes melden könnte mit dieser Meinung :) Das ist auch ok so, aber ich halte es für ungut, daraus eine Allgemeingültigkeit ableiten zu wollen. Es scheint tatsächlich einen Markt für "CrossoversängerInnen" zu geben und McMolli ist mir ihrer GL glücklich.

Ich glaube, hier wird aneinander vorbeigeredet. Antipasti redet nicht von Crossover und ob ihm das gefällt.uUd meinem Verständnis nach bezieht sich auch Mollis Frage nicht darauf, ob man mit klassischer Technik Pop singen kann. Das kann man natürlich, weil es einem niemand verbietet, und es wird schlicht immer Geschmackssache bleiben.

Ich verstehe die Fragestellung aber so, dass es darum geht, ob man mit einer klassischen Ausbildung auch problemlos Popstilistik singen kann, also wie ein Popsänger klingen. Und da halte ich es für relativ eindeutig, dass die Antwort "nein" lautet: 99% der Klassiker hört man immer an, dass sie Klassiker sind. Die ganz wenigen Ausnahmen (Nina Hagen, Kristin Chenoweth) bestätigen die Regel. Egal wie erfolgreich eine Katherine Jenkins mit ihren Platten sein mag - sie klingt definitiv nicht wie eine Delta Goodrem oder Brooke Fraser.


Und das ist ja selbst bei Männerstimmen so, obwohl bei denen klassischer und zeitgenössischer Gesang technisch sogar wesentlich ähnlicher sind, als bei Frauen.
 
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Ich glaube, hier wird aneinander vorbeigeredet. Antipasti redet nicht von Crossover und ob ihm das gefällt.uUd meinem Verständnis nach bezieht sich auch Mollis Frage nicht darauf, ob man mit klassischer Technik Pop singen kann.

Hmm. Naja, McMolli wird sich schon die passenden Antworten rauspicken :) Ich hatte es eigentlich schon so verstanden, das sie gefragt hat, ob man mit klassischer Ausbildung/Technik Pop singen kann. Vielleicht habe ich mit crossover ja das verkehrte Wort gewählt :nix:
 
Foxx hat es richtig verstanden. Und eigentlich dachte ich auch, dass ich mich klar genug ausgdrückt habe.

Es geht nicht um meinen Geschmack und meine Hörgewohnheiten, oder darum, was irgendwem gefällt oder nicht. Dass es auch einen Markt für Klassik meets Pop gibt, habe ich doch von Anfang an eingeräumt:

antipasti schrieb:
Ob man das einem Publikum oder einer Band zumuten kann, kommt auf das Publikum oder die Band an.

Es geht darum, ob ein klassisch ausgebildeter Sänger nach einem Popsänger klingen kann. Und das tut er in der Regel nicht.

Natürlich haben Peter Hofmann oder Debbie Sasson oder auch Andrea Bocelli Pop- oder Rocksong veröffentlicht und damit auch Erfolg gehabt. Auch Thomas Quasthoff singt gern mal andere Genres wie Jazz und Gospel. Das sei Ihnen auch gegönnt und sie machen das sicher nicht schlecht. Sie klingen dabei aber trotzdem nicht wie das, was man historisch gesehen unter Pop/Rock/Jazzmusiker versteht. Und hierbei darf man nicht vergessen, dass es sich nicht um irgendwelche Hobbymusiker handelt, die einmal in der Woche GU haben, sondern um studierte Profis, die sich mit nichts anderem beschäftig(t)en außer mit Musik.


Natürlich kann jeder mit einer klassischen Schulung auch Popsongs singen. Die Frage ist halt wieder nur, wie ...

Das gilt umgekehrt genauso: ich kann einen klassischen Sänger allenfalls parodieren oder imitieren. Aber ich kann nicht so singen wie er.
 
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Letztlich singen wir doch alle, warum müssen wir uns jetzt am Klang aufhängen? Vali hatte klassischen Unterricht, Foxx und Bell* ebenso, und Ihr seid Euch doch wohl einig, dass keine/r der Genannten unzumutbar klassisch klingt. Die Frage war

Kann man eigentlich davon ausgehen, dass man, wenn man klassischen Gesang "beherrscht", weitestgehend auch normale (eben halt Mainstream) Lieder singen kann. Ich meine nicht rockröhrenmäßig, aber durchaus so, dass man es einem Publikum oder einer Band zumuten kann?

Well nun, vielleicht beherrschen die drei klassischen Gesang nicht in dem Sinne, dass man sie als Aida/Guglielmo/... engagieren könnte, aber ich glaube, das wollen sie auch gar nicht. Singen können sie jedenfalls alle drei :great: . McMolli hat noch viel Zeit, zu entscheiden, wo genau sie hin will. Und in dieser Zeit fließt viel Wasser den Inn runter.

Ich selber stand vor Jahren vor diesem "Dilemma", ich bin zu einem klassischen GL und bin bis heute glücklich damit, was ich mache. Ich selber finde nicht, dass ich unzumutbar klassisch klinge und anscheinend sehen das einige Leute genauso, vielleicht ist das in Euren Ohren anders, aber die Geschmäcker sind halt verschieden. Wenn ich jedenfalls nach einem Gottesdienst, wo "mein" Chor gesungen hat, in strahlende Gesichter sehe, wenn ich höre, dass Leute extra gekommen sind, weil sie gehört haben, dass wir singen, dann denke ich, dass irgend etwas an meiner Entscheidung damals richtig gewesen sein muss.
 
Letztlich singen wir doch alle, warum müssen wir uns jetzt am Klang aufhängen?

Das angestrebte Klangziel ist nun mal der wesentliche Unterschied. Sonst kann man sich die Frage und deren Beantwortung von vornherein sparen. Außerdem hängt sich - außer dir viellecht - niemand an irgendwas auf oder sieht klassischen Gesang als einen Makel,.


Vali hatte klassischen Unterricht, Foxx und Bell* ebenso, und Ihr seid Euch doch wohl einig, dass keine/r der Genannten unzumutbar klassisch klingt. Die Frage war

Sie hatten auch klassischen Unterricht. Sie alle sind sich aber einig, dass sie den klassischen Gesang nicht beherrschen und singen deswegen Contemporary. Dass ein paar klassische Basics nützich sein können, hat nie jemand bestritten.

Und Foxx selbst sagt auch, dass Unterricht bei einem klassisch geprägten Lehrer nicht zwingend bedeutet, dass man klassisch singen muss.

ch selber finde nicht, dass ich unzumutbar klassisch klinge

Ich weiß zwar nicht, warum du selbst wiederholt das Wörtchen "unzumutbar" in Bezug auf Klassik reinmogelst.... noch viel weniger klingst du aber nach Pop, Rock oder Jazz. Deine klassischen Darbietungen klingen zumindest für meine Ohren so, als könntest du tendenziell eher was damit anfangen.

vielleicht ist das in Euren Ohren anders, aber die Geschmäcker sind halt verschieden. .

Was hast du bloß immer mit dem Geschmack?
 
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Ich verstehe die Fragestellung aber so, dass es darum geht, ob man mit einer klassischen Ausbildung auch problemlos Popstilistik singen kann, also wie ein Popsänger klingen. Und da halte ich es für relativ eindeutig, dass die Antwort "nein" lautet: 99% der Klassiker hört man immer an, dass sie Klassiker sind. Die ganz wenigen Ausnahmen (Nina Hagen, Kristin Chenoweth) bestätigen die Regel. Egal wie erfolgreich eine Katherine Jenkins mit ihren Platten sein mag - sie klingt definitiv nicht wie eine Delta Goodrem oder Brooke Fraser.
Und das ist ja selbst bei Männerstimmen so, obwohl bei denen klassischer und zeitgenössischer Gesang technisch sogar wesentlich ähnlicher sind, als bei Frauen.

Gut auf den Punkt gebracht, Foxx.
Natürlich ist es Geschmackssache; ob mir eine Katherine Jenkins nun gefällt oder nicht, ob ich ihre Cds kaufe oder im Regal stehenlasse, ist eine individuelle Entscheidung. Aus welcher Ecke sie kommt, ist aber unüberhörbar, und sie wird das auch nie ablegen können. Damit müssen die klassischen Sänger nun einmal leben, wenn sie denn schon Ausflüge ins Populargenre machen müssen (es sei ihnen ja gegönnt!): man hört, wo sie herkommen. Immer. :p
 
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