Warum fehlt unseren Aufnahmen das gewisse Etwas?

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Hi Leute!

Wir sind gerade im Begriff unser erstes Album aufzunehmen. Jedoch scheitern wir momentan an einem für uns unüberwindbaren Problem. Unsere Aufnahmen (roh und unbearbeitet) klingen alle irgendwie sehr sehr unbefriedigend. Zunächst mal am Beispiel Gitarrensound: Nach unzähligen Tutorialvideos auf YT und Konsorten wissen wir theoretisch wies funktionieren sollte.

Amp einstellen, Mikroposition suchen, ins Interface und in eine Spur aufnehmen. Ist ja eigentlich idiotensicher. Nur das was da in Pro Tools ankommt klingt einfach jedesmal egal wie das Mic steht (und wir haben schon viel rumgesucht) einfach schlecht. Wir sind inzwischen soweit sagen zu können, dass es nicht am Amp (Engl Invader/Powerball + Engl Box) liegt und auch nicht am Mikro (sm57). Am Interface wohl auch nicht (Roland quad capture bzw. zuletzt mit dem Eleven Rack). Haben auch schon versucht mit 2 Mikros gleichzeitig aufzunehmen (sm57 und e906 glaub ich wars).

Ich werf jetzt einfach mal den Ola Englund in die Runde. Der Kerl schaffts einfach mit einem einzigen sm57 einen so derben Sound zu erzeugen (http://www.youtube.com/watch?v=maA1wGBX7ag). Wir machen es wirklich exakt genauso aber es klingt halt einfach nach Müll. Man hört ja ganz deutlich wenn er die erste Spur aufnimmt zum Beispiel, das klingt einfach richtig richtig gut!

Es geht jetzt nicht um das Bearbeiten oder Mixen der Aufnahmen sondern lediglich um die rohen Aufnahmen an sich. Wenn ich mir das im obigen Video anhör klingen die Aufnahmen für sich schon sehr sehr geil, eigentlich genau so wie wir das haben möchten, schaffens aber leider nicht mal ansatzweise. Es fehlt einfach jedesmal so das gewisse etwas, das es nach einer guten Aufnahme klingen lässt.

Es gibt so viele Videos auf YT wo Leute mit deutlich schlechterem Equipment einfach diese gewisse Offenheit und das Lebendige in ihrer Aufnahme haben, obwohl die auch nichts anderes machen als wir, und das ist frustrierend. Wir glauben langsam dass wir einfach zu blöd sind zum Aufnehmen. Die Frage ist einfach, was macht ein Ola Englund noch groß anders als wir, wie gesagt, es geht nur um die rohe Aufnahme, kein Bearbeiten.

Und es ist auch nicht nur bei den Egitarren so, sondern auch den Drums (addictive drums bisher) den Vocals usw. Alles klingt leblos dumpf und einfach nichtmal ansatzweise wie eine gut klingende Aufnahme, so als wären die Mikros allesamt in ein Tuch gewickelt oder so.
Was übersehen wir, woran kann das noch liegen? Irgendeine simple Projekteinstellung in Protools? Oder irgendetwas anderes?

Wir wären froh über jede Art von Tipp, da wir jetzt schon wirklich sehr lange mit diesem Problem kämpfen!
Danke fürs Lesen.
 
Eigenschaft
 
Poste erstmal ein Beispiel von euch, ist immer schwer zu beurteilen so ganz ohne Sample. Wie habt ihr den Amp eingestellt?
Wo steht die Box im Raum und wie groß ist selbiger?

Dann fang damit das 57er genau auf die Mitte vom Speaker zu richten und schieb es solange nach außen bis das fizzeln weg ist.


Ach, und was ich noch empfehle:
http://www.systematicproductions.com/mixing-guide.htm

Das Buch ist schlichtweg perfekt! :)
 
stimmt daran hätte ich auch gleich denken können, hier ein paar Beispiele:





Vor allem im zweiten und vierten hört man das ganz deutlich. Dieser dumpfe Sound ist einfach nicht wegzukriegen.
Und allen fehlt immer noch das, wo ich sage, so hört sich eine ordentliche Aufnahme an.

Mit der Micposition sind wir wie gesagt eigentlich schon durch, das wird ja genau so wie dus sagst auch in jedem Video beschrieben und nichts anderes machen wir ja. Die Box steht nicht an der Wand und leicht schräg im Raum.

Bis zum Mixen kommen wir ja noch garnicht, aber danke für den Tipp :)
 
Da nicht nur die E-Gitarrenaufnahme betroffen ist, sondern auch Plugins wie Addictive Drums, schließe ich einen Fehler in der Aufnahmekette aus.

Importiere mal ein gutklingendes Audiofile in eine Sequencerspur (Stereo) und spiel das ab. Klingt es ebenfalls dumpf? Wenn ja, dann gibt's ein Problem zwischen Sequencer und Monitoren. (und da liegt ja einiges dazwischen)
 
schau mal in dem Ola Video auf den Hintergrund ... siehst du die Diffusoren ?
da sind mit Sicherheit (an anderer Stelle) auch Basstraps installiert, dh der Raum ist akustisch komplett behandelt.
Bei euch sind dagegen mindestens 1 tiefe und eine tiefmittige Resonanz 'im Weg'.

Ich habe hier mindestens gleichschlechte Verhältnisse... und das mal aufgenommen
(ist nur ein Soundtest, musikalisch nicht ernstgemeint - leider keine Bratzerre, was das Teil aber auch könnte...) :D
http://soundcloud.com/anshoragg/katrinablue
Mikro und Preamp haben zusammen 22 Euro gekostet :p, noch billiger als Ola...
die Soundkarte war eine PCI Karte mit klassischen AKM 24bit Wandlern
Federhall von Softtube, etwas Limiter und Leveling auf der Spur, kein EQ.

ich habe mich im Prinzip per Lautstärkereduzierung aus der Affäre gezogen...
eine 12" Box an den Kopfhörer Ausgang des Übungsamps gehängt - das ist bei Zimmerlautstärke aufgenommen.
Das Mikro ist dabei relativ bass-unempfindlich und fängt wenig vom Raum ein.

der optimale Weg (wenn ihr die Power braucht) ist sicher, den Raum zu behandeln - die Resonanzen müssen weg
(die ballern alles zu)
ansonsten leise versuchen... ;)

cheers, Tom
 
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Meinst du mit "Dumpfem Sound" primär den Klang wenn die Saiten gedämpft werden?
Das klingt dann immer etwas "mumpf" kann man aber vermutlich durch einen Eq recht einfach weg bringen.
Könnte von einem unangenhmen Raum kommen..

Hab mir gerade das YT-Vid angekuckt, der hat auch diesen "dämpf-mumpf", den kannst du offensichtlich nicht meinen..

LG Jakob
 
Für mich klingt´s als ob das Mic doch etwas zu weit außerhalb der Mitte vorm Speaker steht. Die Höhen sind für sich betrachtet weiter in der Mitte vielleicht nervig, aber lieber etwas zuviel davon als zu wenig. Ausserdem könnte sein, dass die Amp-Einstellung da noch eine gewisse Rolle spielt. Lieber auch dort nur wenig aufdrehen.
Ich kenn den Powerball nicht gut, aber das eine Mal den ich einen gespielt habe, fand ich den Bass-Schub etwas überdimensional. Macht natürlich Spass, wenn man davor steht, aber für eine Aufnahme eher problematisch.

Habt Ihr mal die verschiedenen Speaker in der Box ausprobiert? Ich hab den Spass mal gemacht (alte Laney 4x12 mit Celestions) und war erschreckt, wie unterschiedlich die eigentlich gleichen Speaker klingen. An den "guten" hab ich mir dann eine Markierung gemacht.

Ausserdem muss man sagen, dass gerade mit dem SM57 sehr wohl ein guter Preamp eine Rolle spielt. Mein Favorit für harte Gitarren ist der API512c. Vielleicht könnt ihr euch eine Lunchbox mit einem 512er oder einen API 3124 (gleicher Preamp in 4fach als 19") mal irgendwo ausleihen.
 
Hey Leute,

hier isn Bandkollege vom Mietschie ;). Is echt super, dass ihr schon so viele Antworten abgegeben habt. Leider hilft uns noch keine bei unserem Problem. Es ist echt verdammt schwer dies in Worte zu fassen. Es geht hier nicht um den Sound an sich (also höhenlastig, mittenlastig, basslastig, usw.) und auch nicht nur um die Gitarre, es betrifft eig. alles. Es ist, wie soll ich sagen, die fehlende Offenheit der Aufnahme, dieses vllt etwas Kalte, Unlebendige. "Dumpf" ist eig. der falsche Begriff für unser Problem, auch ein "dumpfer" Sound kann diese Offenheit haben. Es geht gewissermaßen um die Qualität der Aufnahme. Vllt irgendeine Einstellung im DAW, ich weiß es nicht. Es geht mir hier auch nicht um die Mikroposition und die Akustik des Raumes. Unsre ersten Aufnahmen haben wir mit dem Line6 Toneport und Gearbox gemacht. Da spielt Mikroposition und die Akustik des Raumes keine Rolle, da der Sound ja von der Software erzeugt wird. Diese Aufnahmen klangen aber auch nicht so wie wir uns das vorstellen. Jedenfalls gibt es Videos auf YT, bei denen mit genau demselben Equipment (Toneport, Gearbox) dieses gewisse Etwas, das uns fehlt, vorhanden ist. Eben dieser Charakter einer professionellen Studioaufnahme. Und wie bereits gesagt, es geht auch nicht nur um die Gitarre, sondern um Gesang, Bass und sogar Drums, die ja eig. professionell aufgenommen wurden und jetz nur per midisignal angesteuert werden. Selbst die klingen komischerweise eben nicht studiomäßig, obwohl sie es eig. sollten.

---------- Post hinzugefügt um 14:54:51 ---------- Letzter Beitrag war um 14:45:52 ----------

Hier nochmal ein Sample komplett gemixt. Logischerweise besteht das Problem hier weiterhin, weil das "gewisse Etwas" schon mit der rohen Aufnahme vorhanden sein sollte. http://soundcloud.com/garage-records-official/last-broken-silence-rise-and-fall-hd-preview
 
...Es geht mir hier auch nicht um die Mikroposition und die Akustik des Raumes. Unsre ersten Aufnahmen haben wir mit dem Line6 Toneport und Gearbox gemacht. Da spielt Mikroposition und die Akustik des Raumes keine Rolle, da der Sound ja von der Software erzeugt wird. Diese Aufnahmen klangen aber auch nicht so wie wir uns das vorstellen. ...
man kann natürlich auch Gearbox-Sounds noch veredeln...
wobei es imho gerade bei Line 6 extrem schwer feststellbar ist, womit das genau aufgenommen wurde.
Zumindest habe ich den Eindruck, dass die Gearbox Software auch bei PODs mit eigenen DSP zum Einsatz kommt, in dem Fall aber die Berechnung nicht von der CPU gemacht wird. Und das ist nicht identisch(!) nur weil die Oberfläche gleich aussieht.

Was die Mikrofonvorverstärkung angeht, gebe ich 901 recht: das SM57 ist nicht anspruchslos.
Ich glaube nicht, das Ola tatsächlich (immer) mit der Presonus Box aufnimmt...
In dem clip ging es ja um's Prinzip und Mikro-Positionierung, beim Sound selbst war noch Luft nach oben.
Das Quadcapture habe ich nie selbst gehört, aber bereits das Vorhandensein dieser auto-gain setting Funktion lässt schlimmes ahnen (imo).

@manu: grundsätzlich ist es so, dass der 'Eindruck' von dem du schreibst, einen gemeinsamen Nenner hat: präzise Phasenverhältnisse.
Ist vielleicht als Begriff etwas abstakt, zieht sich aber wie ein roter Faden von der Aufnahme über die Wandlung bis zur Mischung.
Wenn das Interface (bzw der Wandler desselben) da geringste Schwankungen im Takt hat, empfindet man den Ton als 'muffig'.
Nachtrag: das muss sich nicht auf den konkreten Fall beziehen, ist aber nicht selten der Unterschied zwischen Interfaces, die nominell nahezu identische Dasten haben, sich aber im Preis deutlich unterscheiden.
(die Fälle mal aussen vor gelassen, wo der Preis hauptsächlich aufgrund einer Marke zustande kommt...)

'Verrechnet' sich ein Plugin weil es ungeschickt programmiert ist: dito
(alle algorithmischen freeware Reverbs haben die Eigenschaft)
etc etc...
Nachtrag, da gerade selbst gehört:
hatte zum Testen einer Effektkette am Eingang den 'White Room' Modeller von Softube.
(kA wo der her ist, simples Ding, anscheinend gratis enthalten... war egal weil nur etwas Zerre gebraucht wurde...)
Später hab ich den rausgenommen und den Modeller, den ich normalerweise benutzen würde eingebunden.
Da war dann die Kinnlade erst mal unten :eek:
tonmässig ging der Mumpf und die vielzitierte Sonne kam raus... krass - in dem Mass hätte ich das nicht erwartet.

Den Raumeinfluss hatten wir bereits, aber er kommt beim Abhören nochmal zum Tragen... wie ist die Situation da ?

das Ganze ist nun mal ein komplexer Prozess und man muss seine Werkzeuge (unter Budgetbeschränkungen) sorgfältig wählen.
im professionellen Studio sind diese Arbeitsmittel und Teil der Kalkulation, werden vor allem intensiver genutzt.
Da ist natürlich der Rahmen für Qualität und Investitionen grösser.

ich würde das eher nicht 'en bloc' angehen
gerade in einer Richtung wo die Gitarren eine tragende Rolle spielen, macht es Sinn, diese zuerst 'aufzuräumen'

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr meine Anregung bereits ausprobiert? https://www.musiker-board.de/knowho...eren-aufnahmen-gewisse-etwas.html#post5878232

Es geht dabei darum, innerhalb von einer Minute (!) herauszufinden, ob es sich um ein Aufnahme- (Mics, Aufnahmekette,...) oder um ein Wiedergabeproblem (Raumakustik, Software-Einstellungen, Verkabelung zum Monitor,...) handelt.

---------- Post hinzugefügt um 09:20:09 ---------- Letzter Beitrag war um 09:17:59 ----------

@telefunky: sehr ausführliche Erklärungen... aber der TE hat auch Probleme bei der Wiedergabe von Drum-Plugins, die mit akustischer Aufnahme gar nix zu tun haben. Daher meine Vermutung auf Wiedergabeprobleme (s.o.).
 
Guten Morgen :)

@JeffVienna: Ein Wiedergabeproblem ist definitiv auszuschließen. Gut klingende Samples klingen auch im Sequencer gut.
 
...sondern um Gesang, Bass und sogar Drums, die ja eig. professionell aufgenommen wurden und jetz nur per midisignal angesteuert werden. Selbst die klingen komischerweise eben nicht studiomäßig, obwohl sie es eig. sollten
Habt ihr die Drums nun mit Mikros aufgenommen oder verwendet ihr ein Plugin (z.B. Addictive Drums)? Wenn letzteres, dann habt ihr ein Wiedergabeproblem. Ich weiß, ich bin hartnäckig... ;)
 
@telefunky: sehr ausführliche Erklärungen... aber der TE hat auch Probleme bei der Wiedergabe von Drum-Plugins, die mit akustischer Aufnahme gar nix zu tun haben...
deswegen war's ja so 'ausführlich'... man kann diese 'Wirkung' durchaus per Software erzeugen
wie ich zufälligerweise gestern selbst erleben durfte (siehe Nachtrag) ;)

auf den Aufnahmebeispielen ist für meine Ohren eindeutig ein ausgesprochen ungeeigneter Raum zu hören.
(oder völlig bescheidene Boxen, aber die sind ja wohl nicht am Start)
Vielen Anwendern ist aber offenbar nicht bewusst, dass Software(!) durchaus das Potential hat, Phasenverhältnisse in digitalen Signalen durcheinander zu bringen. Oder sie ungenau/fehlerhaft zu berechnen.
Das muss nicht zwangsläufig in krassen 'out-of-phase' Sounds enden.
Schuhkarton, flach oder Mumpf sind ebenfalls gern gebrauchte Beschreibungen.

Manu hat sehr global nach den Merkmalen professioneller Aufnahmen gefragt.
Und da ist eben Wiedergabetreue im Zeitbereich (Phasenverhältnisse) das A&O.
Auf den Frequenzgang oder Rauschen kann man sich ein Ei pellen... um's mal bildhaft auszudrücken.
(für beides gibt's probate Gegenmittel - für die Phasenverhältnisse ist das naturgemäss nicht möglich)
DAWs und Plugins berechnen auch den zeitlichen Verlauf der Signalkomponenten.
Das hat weniger mit der absoluten Rechengenauigkeit, als mit der passenden Methodik zu tun.

Wenn (wie in diesem Fall) eine komplette Aufnahmekette samt Output zur Diskussion steht, muss man eben alle beteiligten Komponenten daraufhin prüfen.
Was aber nicht gleichbedeutend ist mit einfach eine handvoll Geld zu nehmen und das teuerste zu kaufen ;)
Es ist im Detail auch nicht immer einfach, solche Unterschiede ohne A/B Möglichkeit festzustellen.
Insofern war der Ansatz, die Ola Aufnahmen als Massstab zu nehmen, schon geschickt.
Da ist es der Raum (bei Ola mehr als deutlich zu sehen und zu hören)

Aber die Folgerung: kann nicht sein, weil's mit der Line6 Software auch nicht besser war, ist ein krasser Fehlschluss.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Wenn sich das Ergebnis nach Klärung der Raumakustik weiterhin 'schlecht' darstellt, wäre das Roland Interface zu überprüfen.
etc etc... das ist schon eine Baustelle...
allerdings gibt es oft einzelnene Komponententen, die sich überproportional auswirken.
Sind die erstmal aus der Welt, stellt sich vieles weniger dramatisch dar.
Das mag dann nicht optimal sein, aber eben auch kein KO Kriterium - kann man später mal nachbessern.

cheers, Tom

---------- Post hinzugefügt um 10:39:18 ---------- Letzter Beitrag war um 10:31:30 ----------

...Hier nochmal ein Sample komplett gemixt. Logischerweise besteht das Problem hier weiterhin, weil das "gewisse Etwas" schon mit der rohen Aufnahme vorhanden sein sollte. http://soundcloud.com/garage-records-official/last-broken-silence-rise-and-fall-hd-preview
nur mal kurz reingehört - Badewannen-Mix ohne Saft und Kraft. Da hört man imho weniger ein Quellenproblem...
 
Das Quadcapture habe ich nie selbst gehört, aber bereits das Vorhandensein dieser auto-gain setting Funktion lässt schlimmes ahnen (imo).

Und was genau soll daran schlimm sein?
Das ist eine Funktion, die einfach den maximalen Pegel misst, und dementsprechend die Vorverstärkung nach unten korrigiert.
Sicher sehr praktisch, wenn es mal schnell gehen soll/muß, oder wenn man sich etwa selbst am Schlagzeug (mit einem Octa-Capture) aufnehmen möchte.
Viel Spaß beim Einstellen aller Preamps ohne diese Funktion. Hier: Auto-Sens drücken, 30-60 Sekunden spielen, und danach aufnehmen.

Man ist ja nicht gezwungen, diese Funtion zu nützen.

Ich denke, das Interface wird an eurem Problem nicht Schuld sein (es sei denn, es wäre defekt).
Eigentlich finde ich, dass euer Klangbeispiel Nr.3 durchaus brauchbar klingt. Mit etwas Nachbearbeitung ließe sich da mMn durchaus was draus machen.
Die anderen 3 Beispiele klingen hingegen wirklich bescheiden.
 
Hey Leute,

hier isn Bandkollege vom Mietschie ;). Is echt super, dass ihr schon so viele Antworten abgegeben habt. Leider hilft uns noch keine bei unserem Problem. Es ist echt verdammt schwer dies in Worte zu fassen. Es geht hier nicht um den Sound an sich (also höhenlastig, mittenlastig, basslastig, usw.) und auch nicht nur um die Gitarre, es betrifft eig. alles. Es ist, wie soll ich sagen, die fehlende Offenheit der Aufnahme, dieses vllt etwas Kalte, Unlebendige. "Dumpf" ist eig. der falsche Begriff für unser Problem, auch ein "dumpfer" Sound kann diese Offenheit haben. Es geht gewissermaßen um die Qualität der Aufnahme. Vllt irgendeine Einstellung im DAW, ich weiß es nicht. Es geht mir hier auch nicht um die Mikroposition und die Akustik des Raumes. Unsre ersten Aufnahmen haben wir mit dem Line6 Toneport und Gearbox gemacht. Da spielt Mikroposition und die Akustik des Raumes keine Rolle, da der Sound ja von der Software erzeugt wird. Diese Aufnahmen klangen aber auch nicht so wie wir uns das vorstellen. Jedenfalls gibt es Videos auf YT, bei denen mit genau demselben Equipment (Toneport, Gearbox) dieses gewisse Etwas, das uns fehlt, vorhanden ist. Eben dieser Charakter einer professionellen Studioaufnahme. Und wie bereits gesagt, es geht auch nicht nur um die Gitarre, sondern um Gesang, Bass und sogar Drums, die ja eig. professionell aufgenommen wurden und jetz nur per midisignal angesteuert werden. Selbst die klingen komischerweise eben nicht studiomäßig, obwohl sie es eig. sollten.

---------- Post hinzugefügt um 14:54:51 ---------- Letzter Beitrag war um 14:45:52 ----------

Hier nochmal ein Sample komplett gemixt. Logischerweise besteht das Problem hier weiterhin, weil das "gewisse Etwas" schon mit der rohen Aufnahme vorhanden sein sollte. http://soundcloud.com/garage-records-official/last-broken-silence-rise-and-fall-hd-preview

als Außenstehender sag ich mal: von der Grundlage her völliig dufte (obwohl nicht meine Musik).

Hat da schon mal jemand drüber gemastert? Das würde ich jetzt mal spontan machen.

- bekannte Aufnahme hernehmen - so soll es klingen - damit immer wieder gegenhören und vergleichen über diverse Anlagen und Kopfhörer (zum Mischen kann ich derzeit den Shure SRH840 empfehlen, damit lässt sich halbwegs Bassanteil und Raum beurteilen - immer das Riesenproblem bei Kopfhörern)
- Klangfilter draufpacken - nur ganz dezent bearbeiten - nix extremes, eher breitbandig arbeiten, am besten phasenneutrale Varianten (ich glabue FIR-Filter heißen die, die bringen ne Verzögerungszeit ein was aber beim Mastern egal ist)
- kurzen Hall vorbereiten: bassarm, schöne mitten, dezente Höhen mit geringer Diffusität (sonst gibts nur noch Gezischel)
- Faltungshall als Raumeindruck vorbereiten (hier das Verhältnis von early reflections und Hallanteil austesten)
- Multibandkompressor, damit auch eure reichlichen lowmids etwas ausdünnen
- testen ob der Multiband evtl. gleich nach der Klangregelung besser aufgehoben ist
- korrekten Summenkompressor draufpacken - Dynamik nicht völlig niedermachen!! (macht das ganze sehr musikalisch und dicht - und natürlich auch laut)
...da geht noch einiges... - auch mit der vorliegenden Mischung
(hier stört mich, dass sich das noch nicht genug mischt (MUltiband, Masterkompressor/Lim), die Lowmidwolke mit dem damit verbundenen fehlenen Mittenbrett (was durch die Wolke verdeckt wird) und die direkten Höhen - mit dem Mörder BD Kick - ließe sich meiner Ansicht nach im Nachgang sehr gut lösen, der kurze Hall (0,4 ... 0,7 s) macht schöne weiche Höhen - wie man das mag - der Flatungshall nimmt die Direktheit ohne zur sehr zu Vermatschen)

....hoffe das hilft - VG Ralf
 
.

Am Interface wohl auch nicht (Roland quad capture bzw. zuletzt mit dem Eleven Rack). Haben auch schon versucht mit 2 Mikros gleichzeitig aufzunehmen (sm57 und e906 glaub ich wars).

Warum kann es am Interface nicht liegen?

Weder das Roland noch das Eleven Rack sind Geräte, nach denen man sich die Finger lecken würde. Sie sind einfach nur guter Standard ohne das gewisse Etwas. Und genau dieses gewisse Etwas fehlt euch, obwohl die Aufnahmen gut sind.
 
Warum kann es am Interface nicht liegen?

Weder das Roland noch das Eleven Rack sind Geräte, nach denen man sich die Finger lecken würde. Sie sind einfach nur guter Standard ohne das gewisse Etwas. Und genau dieses gewisse Etwas fehlt euch, obwohl die Aufnahmen gut sind.

Hi 968,
gegen was könnte ich mein Octa Capture (wird ja wohl nicht besser sein als das Quad Capture) tauschen, um an dieses gewisse Extra zu kommen?
 
Wenn Du nie mehr als 2 Kanäle gleichzeitig aufnimmst, könntest Du mit einem besseren Preamp und einen besseren Wandler in die S/PDIF Schnittstelle gehen und das Interface behalten.

Mit würden da viele bessere Sachen einfallen. Aber die kosten was und dann kommt wieder jemand und sagt, ich solche mich mäßigen. Wir seien ja schließlich im Musiker Board und nicht in einem Pro Forum.

Wenn Du die Möglichkeit hast, mal von irgendwo was zu leihen, probier mal Preamps wie
Amek
DAV
Neve
Great River
Forssell Technologies
Grace Dsign
Manley
Cranesong
Zähl

um nur mal ein paar zu nennen.

Wandler von
Lynx (Aurora)
Mytek
EMM Labs
Prism Sound
Forssell Technologies
Burl Audio
DAD
und so weiter

Da bekommst Du dann das gewise Etwas, wenn sonst alles stimmt. Vielleicht ist ja ein Studio in euerer Nähe, das etwas in der Art mal ausleiht. Allein wenn Du mal ein SM58 oder 57 an den DC gekoppelten Eingang eines Forssell SMP-2 hängst, wirst Du überrascht sein, WIE GUT dieses Mikro klingen kann.
http://www.gearslutz.com/board/reviews/723186-forssell-smp-2a.html
Beim deutschen Vertrieb gbit es den gerade günstiger

Wenn Du bei großen Aufnahmen oft denkst, die haben doch auch nur so ein einfaches SM57 benutzt und es klingt geil, dann kannst Du wetten, dass da ein Preamp von dem Kaliber wie oben beschrieben im Einsatz war. Das ist das ganze Geheimnis.
 
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968, danke erstmal, das werde ich mir mal genauer ansehen.

Ich spiele immer mal wieder mit dem Gedanken, mein NT1A Gesangsmikro gegen ein besseres zu tauschen, aber wenn ich deinen Beitrag lese, würdest du wohl eher dazu raten, das Mikro zu behalten und einen guten Vorverstärker zu kaufen, richtig?


PS: Weil du schreibst "wenn sonst alles stimmt" muss ich noch sagen, dass ich kein Studio habe, sondern im Wohnzimmer aufnehme. Nicht dass du später sagst, wenn du das gewusst hättest, hättest du niemals zu einem hochwertigen Vorverstärker geraten :)
 
das NT1a ist ein gutes Wohnzimmer-Mikro:
mit seinem etwas spröden Charme mildert es den typisch dumpf-mittigen Raumklang :D
mehr Mikros können nie schaden, aber das würde ich nicht ausmustern.
ein guter Preamp eröffnet dir auf jeden Fall mehr Möglichkeiten, mit dem individuellen Mikro Charakter zu arbeiten.
im Grunde macht er den überhaupt erst sichtbar - einfache Vorstufen verschleiern da gern.

was nicht automatisch bedeutet, dass es exorbitant teuer sein muss. Man muss halt hinhören...

cheers, Tom
 

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