Ahoy,
Mir ist letztens beim rumklimpern aufgefallen, dass ich die moll und durtonleitern in allen lagen einfach viel schneller spielen kann als die pentatonikskalen. Das ist komisch weil ich die viel früher konnte... Es kommt mir irgendwie so vor als wäre da kein (ich sag mal) "Flow" drin.
Dann ist es zu schnell für Dich.
Ja, natürlich.
und das einfach durch üben wegbekommen
Das "Einfach" ist so eine Sache... wenn Du es isoliert angehen möchtest, dann gibt es einige Möglichkeiten, die Bewegungsabläufe geschmeidiger bzw. präziser zu machen. Das muss wohl von der motorischen Seite her betrachtet werden...
Welche Übekonzepte kennst Du denn?
oder gibt es pentatonikskalen die mehr "flow" haben?
Pentatonik ist auf der Gitarre immer blöd und schwieriger als z.B. 3nps.
Entweder Du bekommst mehr Saitenwechsel, wenn Du die bekannten Patterns verwendest. Oder Du fängst Dir Überstreckungen der Greifhand ein, die auch wieder in einem unguten Spielgefühl münden.
Es gibt wohl nur sehr wenige Gitarristen, die Pentatonik richtig schnell und präzise spielen können, speziell mit Alternate Picking. Spontan fallen mir da Zakk Wylde, Shawn Lane war ein Tier, Guthrie Govan natürlich oder Andy James ein. Wobei das Schnell Spielen auch so eine Sache ist, meist handelt es sich dann um Licks, also um Ton-Cluster, die am Stück abgerufen werden. So ähnlich wie bei den Sweeps: Man spielt nicht einzelne Noten, sondern ein Sweeping Pattern als Ganzes.
Pentatonik mit freiem Zugriff auf Noten ist mit 140 bpm schon richtig schnell, das wäre professionell, wenn es auch noch sauber getimed und gut artikuliert ist und zudem die Tonauswahl auch noch gut und geschmackvoll ist.
Wenn es um das Aufspeeden von pentatonischen Licks geht, würde ich sagen, dass man es mit einiger Anstrengung auf etwa 200 bpm in 16teln bringen kann. Dass nicht mehr geht, hängt mit der Notwendigkeit schnellerer Bewegungen der einzelnen Finger zusammen. Und es hängt damit zusammen, dass die Pickingpatterns ein höheres Maß an String Crossings haben: Du hast mehr Saitenwechsel. Viele Noten auf einer Seite->Deine Anschlagshand freut sich, braucht weniger koordiniert werden.
Noch eine Anmerkung: Wenn man erstmal kapiert hat, was mit Pentatonik harmonisch noch so alles geht, und es ist weit mehr als nur ein Blues in A-irgendwas, dann merkt man, dass es sich wirklich lohnt, sich weitergehend mit Pentatonik zu beschäftigen.
Grüße Thomas