Leadsheets erstellen

  • Ersteller das_timbo
  • Erstellt am
melodie(noten) + akkorde = 'leadsheet'
text + akkorde = 'chords'
nur akkorde = ablauf?? :D
 
Hallo,

1. Wie macht ihr Leadsheets?
Mit der (rechten) Hand, (blendhemmendem) Papier und (Blei-)Stift.

2. Kennt ihr ein Programm (möglichst kostenlos) mit dem man Leadsheets erstellen kann? Google hat mir nicht weitergeholfen. Nein. Während der Suche danach habe ich schon drei Zettel vollgeschrieben.

3. Sonstige Tips zum Thema Leadsheet?
Einfach machen.

Computer sind doof. Warum soll ich mich mit denen herumärgern?

Grüße
Jürgen
 
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Das ist ein Thema das eigentlich unter Musikern viel zu wenig Beachtung findet.
Ein Leadsheet sollte - und alles was nun folgt ist explizit meine Meinung - sowohl hinsichtlich Form als auch sonstigem Inhalt übersichtlich gestaltet sein.
Um das zu erreichen unterlege ich ein Leadsheet das ich schreibe folgenden Kriterien:

1.) es stehen Immer 4 Takte in einer Zeile. Sollte es sich um eine der Vierer-Reihe fremdem Form handeln, werden die letzten Takte in der letzten Zeile von rechts her eingerückt. So ist für einen Schlagzeuger auf den ersten Blick erkennbar um wieviel Takte es sich bei jedem Formteil handelt.
2.) Formteile werden mit Großbuchstaben gekennzeichnet und fangen immer links aussen an.
3.) Stück-typische Kicks können angezeigt werden.
4.) Tonart und Taktart werden nur ein einziges Mal am Anfang eines Stückes gesetzt.
5.) Die Akkorderweiterungen der Akkordsymbolen werden nach der Melodie ausgerichtet, d.h., ist eine Tension ein wichtiger Melodieton, wird sie in's Akkordsymbol mit aufgenommen. Auch ist es hauptsächlich bei Dominantseptakkorden oft unumgänglich gewisse Tensions die nicht in der Melodie vorkommen anzugeben um somit die Wahl der Chordscale zu definieren.
7.) Akkordsymbole die bei der Improvisation nicht in's Gewicht fallen, können klein in Stichnotengröße angezeigt werden.
6.) Alternativ-Changes Angaben verwirren beim spontanen Zusammenspiel und sollten nicht im Leadsheet enthalten sein.
8.) Häuser- und Coda-Zeichen sollten vertikal untereinander zum Liegen kommen, so dass ein visueller Sprung immer auf der gleich vertikalen Linie erfolgt.

Die gelisteten Punkte erleichtern ungemein das Sight reading und geben dem Musiker viel mehr Zeit sich um sich um das eigentliche musikalische Geschehen zu kümmern. Allein aus diesem Grund lohnt es sich "gute" Leadsheets zu schreiben.

Beispiel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, google brachte mich her und anscheinend ist der Thread wiederbelebt. Meine Frage richtet sich an ein Symbol in einem Leadsheet und daher will ich hier, trotz dieser (ominösen) Umfrage mal direkt nach diesm Detail fragen:
was bedeutet der kleine Kreis mit einem Kreuz (bzw. Plus) drin? Ich glaube da muss ich (irgendwann) springen?
 
Was bedeutet der kleine Kreis mit einem Kreuz (bzw. Plus) drin? Ich glaube da muss ich (irgendwann) springen?

Ich denke mal du meinst das Coda-Zeichen. Das wird benutzt um einen Sprung von einer x-beliebigen Stelle im Song/Stück zum Ende/Outro zu notieren. Oft auch in Verbindung mit "dal segno" (vom Zeichen) oder "da capo" (von vorn).
Im popularmusikalischen Bereich könnte es zum Bespiel sein, dass nach der notierten Bridge "D.S al Coda" steht. Das entsprechende Zeichen steht am Anfang des Refrains, die Coda wäre eventuell der modulierte Refrain, zu dem man dann hinspringen kann. Die Zeichen sind also wirklich nur dazu da, um mit so wenig wie möglich Notenzeilen einen übersichtlichen Ablauf darzustellen.
 
Auch ich suche nach einer Software (google hat mich hierher geführt), mit der ich gute leadsheets erstellen kann, für mich und die Schüler. Seit Jahren mache ich das handschriftlich, was gem mal kritisiert wird.
 
Ich bin in Sachen leadsheets ninzwischen ein Stück weiter :D

Sag Deinen Schülern, dass es ein gutes Trainung ist handgeschriebene Sachen zu lesen. Wenn ichd aran denke, was ich manchmal für eine Sauklaue hingelegt bekomme. Das schärft den Blick. Es muss nicht immer alles fein mit Arial-Standardformatierung sein. Profis machen das natürlich.
Ne gute Übung ist es auch ein Leadsheet einer anderen person mal abzuschreiben und zu schauen wie man selbst (bzw wie der Schüler selbst) es machen würde. Dabei lernt man viel... generell lernt man viel dabei, selbst Sachen aufzuschreiben. Mit Stift und Papier ;)
Sehr hilfreich ist es immer wie schon gesagt, die 4 Taktigen Formteile auf eine zeile zu bringen, dass vereitelt so manchen Schweißausbruch.

Ob ein Leadsheet immer eine Melodie enthalten muss ist ne Ansichtssache. Man will mit dem Sheet ja den anderen helfen, den Titel schnell, also beim 2. Durchlauf richtig spielen zu können. Man muss selbst entscheiden, welche Informationen darauf gehören. Neulich hatte ich einen titel, da hilft die Melodie gar nicht, allerdings der Text. Ohne den Text punktuell mitzuverfolgen wäre man da aufgeschmissen.
 
Die formalen Tipps sind eine gute Hilfe. Würde man mal ein gedrucktes leadsheet erstellen sähe das halt als Kopie immer noch besser aus als was handgeschriebenes. Bisher schreibe ich aber meist für jeden Schüler einzeln Live auf, während der jeweilige Schüler schon mal die akkord folgen übt, die ich reinrufe.
 

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