Hm??? Ich glaube das würde das Forum hier sprengen.
Neenee, so wild ist das echt nicht
Ich muß versuchen mit Hilfe des Internets daraus Schlau zu werden.
Hm, ist dieses Forum nicht qualifiziert, als "Hilfe des Internets" zu gelten?
Wie dem auch sei, ATP111 hat's ja an sich schon ganz gut beschrieben, wie es sich verhält. Ich versuche aber mal zumindest zwei Dinge zu ergänzen, die mehr oder minder Hand in Hand gehen.
1) Wenn man die von ATP111 beschriebene Methode so fortsetzt, dann landet man in einem temperierten System wieder bei der Ausgangstonart. Nur dass die dann, wenn es bspw. C war, nicht mehr C heißt sondern H#. Da haben dann sämtliche 12 Töne ein Vorzeichen. Das ist natürlich sehr umständlich, besonders wenn man es tasächlich mal mit Noten zu tun hat. Deshalb deutet man ab einem gewissen Grad von Vorzeichen "enharmonisch" um. Aus F#-Dur, welches über 6 Kreuze verfügt, kann dann eben auch Gb-Dur werden - allerdings hat das eben auch 6 Vorzeichen, nur dass es eben "b"s sind. Es gibt aber eben noch einen weiteren Grund, bzw. eine weitere Vorgehensweise...
2) Der Quintenzirkel funktioniert auch "rückwärts" bzw. als Quartenzirkel. Und der ist mindestens genau so interessant, wie hoffentlich gleich zu ersehen ist...
Die Quarte stellt ja das Komplementärintervall zur Quinte dar (sprich, beide zusammen ergeben eine Oktave) und ermöglicht "Sprünge" in die entgegengesetzte "Vorzeichenrichtung". Springen wir von C-Dur eine Quarte aufwärts, landen wir bei F-Dur. Hier können wir jetzt an sich analog zu ATP111s Erklärung verfahren, nur dass an F-Dur nicht die Bedingung geknüpft ist, einen Ton um einen Halbton zu erhöhen, sondern einen Ton um einen Halbton zu erniedrigen. Im Falle des Quartenzirkels handelt es sich hierbei um die große Septime der Ausgangstonart (in C-Dur also das H), welches in der Zieltonart nach Quartensprung (F-Dur) um einen Halbton (also zum B, bzw. lieber Bb) erniedrigt wird.
Auch das setzt sich genau so fort. Von F-Dur gelangen wir per Quartensprung zu Bb-Dur, dann zu Eb-Dur, Ab-Dur, Db-Dur, Gb-Dur.
Und genau da schließt sich der Kreis (Aha! Deshalb nämlich Quinten"zirkel"!), solange wir eben in der Lage sind (und das sind wir glücklicherweise auf den meisten Instrumenten), etwas "enharmonisch umzudeuten" (bedeutet nichts anderes, als das wir ein F# gegen ein Gb austauschen).
Was man eben hierbei oftmals nicht geschildert bekommt: Wenn man den Quintenzirkel, bei C startend, so lange fortsetzt, bis man wieder bei C ist, dann hat man eben auf einmal 12 "#" und wird vollkommen irre im Kopf. Deshalb ist es immens wichtig, zu wissen, dass die Hälfte des Quintenzirkels eigentlich ein Quartenzirkel ist.
Dadurch ist es uns möglich (zumindest üblicherweise, also von einigen kleinen Ausnahmen mal abgesehen), immer mit nur maximal 6 Vorzeichen klarzukommen.
Bsp.: Bb-Moll ist eben eher Bb-Moll und nicht A#-Moll, auch wenn die Töne in unserem temperierten System identisch sind. Aber Bb-Moll leitet sich von Db-Dur ab, das hat 5 "b"s, A#-Moll würde sich von C#-Dur ableiten, da hätten wir's mit 7 "#" zu tun. Deshalb ist hier ganz klar Bb-Moll zu bevorzugen.
Ist das alles zu viel oder zu wirr für dich?
- Der Sack