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broeschies
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Mag sein, dass meine Definitionen etwas anders sind, aber hier ist wie ich das sehe
Da gebe ich dir teilweise recht. Trotzdem halte ich in der Rockmusik die Abgrenzung zur kopflastigen Vollstimme fĂŒr sinnvoll. FĂŒr mich ist Belting = Rufen und rufen bedeutet schlicht und einfach eine Erhöhung des Atemdrucks bei gleichzeitiger (das geschieht beim Rufen intuitiv) Erhöhung der Stimmlippenspannung. Wenn ein klassischer SĂ€nger "fortissimo" singt macht er im Prinzip nichts anderes als belten mit tiefem Kehlkopf und etwas weiter hinten sitzendem Ton. Ich hĂ€tte also auch einfach schreiben können "lauter singen" als dritte Alternative. Dass ein Belt trotzdem kopfig sitzt ist klar, aber die StimmfĂ€rbung wird durch das Belting brustiger.
Die Abgrenzung des Rock-Belts zum Klassik-Belt ist im Prinzip dadurch gegeben, dass im Rock ein weitaus gröĂeres MaĂ an Atemdruck zulĂ€ssig ist bis hin zu dem Punkt, an dem man die Stimmlippen etwas öffnen muss, um dem Druck standzuhalten, woraus dann Fry Screaming entsteht.
Ich weiĂ nicht genau, wo bei dir der Unterschied zwischen Technik und Effekt liegt. FĂŒr mich heiĂt Technik irgendetwas anders zu machen, sei es Kehlkopfstellung oder was auch immer. NatĂŒrlich kann man Twang in jeder Tonlage nutzen und deshalb natĂŒrlich auch im oberen Mixbereich, um den es hier geht. Im Unterschied dazu kann man im sehr hohen Mix nur noch begrenzt belten, wohl aber twangen. Genau wie Belten macht Twangen den Klang durchsetzungsfĂ€higer, natĂŒrliche sind auch beide Techniken kombinierbar, der Punkt ist halt, wenn man twangt muss man nicht so stark belten, um immer noch durchsetzungsfĂ€hig zu klingen.1.) Twang ist letztendlich ein Effekt, keine eigenstĂ€ndige Technik wie beispielsweise Belting. Deswegen finde ich es irrefĂŒhrend, wenn hier steht, dass man in der Höhe entweder belten muss oder Twang benutzt. Das eine schlieĂt das andere nicht aus. Ich kann Twang in der Tiefe anwenden, ich kann es beim Belten anwenden und ich kann es in der Randstimme anwenden. Der Effekt ist immer der Gleiche: der Klang wird schneidender und quĂ€kiger, auch durchsetzungsfĂ€higer.
Twang hat sehr wohl etwas mit NasalitĂ€t zu tun. Genaugenommen kommt der Begriff sogar vom englischen "to twang", was gleichermaĂen "nĂ€seln" und "klingen" bedeutet und sich deshalb als passender Begriff eignet, weil es ein NĂ€seln ist, das mit Gesang zu tun hat. Twang nach meiner Definition entsteht aus einem gemeinsamen Vorgang von Zunge und Kehlkopf. Der Kehlkopf geht nach oben und kippt leicht nach vorne wĂ€hrend der ZungenrĂŒcken nach hinten oben wandert (wenn man so will eine ganz "tighte" NG-Position), deshalb sieht man auch hĂ€ufig, dass SĂ€nger beim "twangen" den Mund breit machen und weit öffnen, das schiebt automatisch die Zunge nach hinten und den Kehlkopf nach vorn oben. Insgesamt verengt sich dadurch das Ansatzrohr und der Sound wird nĂ€selnder, weil die Nasenresonanz gegenĂŒber der Mundresonanz verhĂ€ltnismĂ€Ăig gestĂ€rkt wird. Genau deswegen wird der Klang auch durchsetzungsfĂ€higer, weil die DurchsetzungsfĂ€higkeit gerade aus den Obertönen kommt, die hauptsĂ€chlich in der Nase resonieren (ĂŒber die NG-Position).2.) Twang hat nichts mit NasalitĂ€t zu tun. Der typische Twangsound wird hĂ€ufig als nasal bezeichnet, aber auch hier gilt: das sind zwei voneinander unabhĂ€ngige Geschichten. NasalitĂ€t entsteht durch die Stellung des Gaumensegels. Twang entsteht eine Etage tiefer, am Kehldeckel.
3.) Belting in Abgrenzung zur "kopflastigen Vollstimme" mĂ€nnlicher klassischer SĂ€nger, weil das "einfacher" sei, halte ich fĂŒr nicht zutreffend. Richtiges Belting erfordert ebenfalls, dass die Stimme kopfig sitzt. Bell hat das fĂŒr mich mal auf den Punkt gebracht: Belting und Mischstimme sind eigentlich fast das Gleiche. Was sich Ă€ndert, sind vor allem der Vordersitz und die Mundform und ggf. die Kehlkopfhöhe (und wohl auch die Kippstellung des Kehlkopfes).
Da gebe ich dir teilweise recht. Trotzdem halte ich in der Rockmusik die Abgrenzung zur kopflastigen Vollstimme fĂŒr sinnvoll. FĂŒr mich ist Belting = Rufen und rufen bedeutet schlicht und einfach eine Erhöhung des Atemdrucks bei gleichzeitiger (das geschieht beim Rufen intuitiv) Erhöhung der Stimmlippenspannung. Wenn ein klassischer SĂ€nger "fortissimo" singt macht er im Prinzip nichts anderes als belten mit tiefem Kehlkopf und etwas weiter hinten sitzendem Ton. Ich hĂ€tte also auch einfach schreiben können "lauter singen" als dritte Alternative. Dass ein Belt trotzdem kopfig sitzt ist klar, aber die StimmfĂ€rbung wird durch das Belting brustiger.
Die Abgrenzung des Rock-Belts zum Klassik-Belt ist im Prinzip dadurch gegeben, dass im Rock ein weitaus gröĂeres MaĂ an Atemdruck zulĂ€ssig ist bis hin zu dem Punkt, an dem man die Stimmlippen etwas öffnen muss, um dem Druck standzuhalten, woraus dann Fry Screaming entsteht.