Ich würde gerne mal wissen "wieso". Einfach, weil ich es nicht weiß. Soweit ich das jetzt verstanden habe, sind ab einer bestimmten Last Klinkenkabel nicht mehr zulässig (ab wann ca.?). Logisch, dass man dann bei den Bassern oft den Speakonanschluss findet.
Es gibt zwei Probleme: Eine mechanische und eine elektrische.
Die
elektrische Problematik ist einfach die, dass die Stecker in sich meist ziemlich hohe Übergangswiderstände haben, also NICHT der Kontakt zur Buchse wird betrachtet, sondern nur der Stecker. Die sind in der Regel aus Blech gepresst und besonders der Kontakt zur Spitze innen drin (dünne Mini-Lötfahne) und die Massekontaktierung (eingestecktes Blech) kontaktieren eigentlich nur aufgrund ihrer Position und aufgrund des Druckes, der bei der Fertigung dort eingebracht wurde. Macht mal einen billigen Klinkenstecker auf und schaut euch das an. Mit Ausnahme von Neutrik und einigen anderen Herstellern (die Neutriks sind ECHT GÜNSTIG!) ist das Meiste, was ich bisher an Lautsprecherkabeln gesehen habe, einfach Murks, was das angeht.
Für die Buchsen gilt bezüglich Verpressungen usw das Gleiche.
Auf der
mechanischen Seite ist die Kontaktierung ein riesiges Problem, weil die Klinkenstecker nicht präzise genormt sind. Es gibt in klassischen Buchsen ala Switchcraft keine federnde Kontaktierung der Masseverbindung (außer Planet Waves, aber das ist ja nicht der Standard...) und die Federteile, die die Spitzen kontaktieren, sind meist auch nicht soooo massiv.
Besonders die heute üblichen Plastikbuchsen mit Federblech drin (Federblech ist das nicht wirklich, denn Federblech leiert nicht so aus wie diese Buchsen...) fallen da gnadenlos durch. Hier wird auf minimaler Fläche (gerades Teil drückt tangential an rundes Teil, man überlege sich die Kontaktfläche...) kontaktiert, wodurch teils Übergangswiderstände bis in den OHM-Bereich (!!!) entstehen können. Was das heißt, wenn da Strom fließt, könnt ihr euch überlegen.
Außerdem ist es einfach Wahnsinn, an so ne Plastikbuchse einen Stecker ranzuhängen, der im gesteckten Zustand ca. 6-7cm über das Gerät raussteht und dann vorne ein Kupferkabel mit 2x2,5mm² oder sowas dranhängen hat. Man überlege sich Gewicht und Hebel.
Also je größer die Kontaktfläche desto besser. Das klingt logisch. Aber wieso gibt es dann heute noch Bassboxen mit Klinkenstecker? Wäre das nicht bei >200W irgendwann gefährlich?
Die Stecker sind berührbar, daher dürfen sie -soviel ich weiß - eigentlich nur bei Schutzkleinspannung bis 48V eingesetzt werden. Das wären 144W / 16 Ohm bzw 288W / 8 Ohm und 576W / 4 Ohm.
Anderseits ist - wie schon geschrieben - die Kontaktfläche so dermaßen klein, dass ich die 6 Ampere Strom, die ich irgendwo mal gelesen habe, nicht ernst nehmen kann. Ich würde den Dingern - ohne Kenntnis über Art und Zustand der Stecker/Buchsen - vielleicht 2A zumuten und das sind eben deutlich weniger als die angesprochenen Leistungen.
Ich habe reichlich Geräte gesehen, bei denen Buchsen oder Stecker geschmolzen oder abgebrochen waren. Warum, darf sich jeder selbst fragen.
Also ehrlich,
Hochspannung - Niederspannung - 100 W - 1000W - Kabelquerschnitte.
Mittlerweile finde ich diese Diskussion sehr lächerlich.
Soll doch einer Kabel oder Bindfaden verwenden wer will.
Wenn du schon austeilst, dann musst du auch einstecken können. Jetzt trotzig zu schreiben, dass es doch egal ist, bringt dir nichts.
Wenn du dich in einer Diskussion einklinkst, in der ich aktiv bin, dann musst du damit rechnen, dass ich sachliche FAKTEN poste, egal ob dir das passt oder nicht.
Fakt ist, dass die von mir genannten Querschnitte reichen und dass man drüber sicher keinen Unterschied hören wird.
Die Sache mit der Hochspannung ist auch klar definiert.
Vielleicht wäre einfach mal ein Versuchsaufbau mit zwei passend dünnen isolierten Adern möglich. Daran mal ein 100W Top am Speaker betrieben und mal schaun ob sich die Drähte noch anfassen lassen.
Wenn nein, ist die Antwort klar.
Wenn ja, dann liegt die Ursache, bisher dadurch zerstörter Amps, wohl in der entsprechenden Fragilität der "dünnen" Kabel. Kurzschluß oder Unterbrechung aufgrund mechanischer Zerstörung ist nämlich auch möglich.
Ich teste das jetzt aber nicht. Ich nehme ab sofort passend ausgelegte Kabel. Sowas kann man auch selber sehr, sehr preiswert zusammenlöten ...
Und wenn das Löten dann auch noch eine Jungfrau bei Mondschein übernimmt, dann gibt's auch keine Klangverluste ...
Wieso soll ich was testen, was ich seit Jahren von allen möglichen Kumpels in "abgefackelt" zu sehen bekomme? Ich habe meine Untersuchungen gemacht und die Ursachen und Lösungen sind derart primitv, dass man dazu keine Testreihen machen muss.
Ich hatte bisher kein einziges (!) Kabel mit 1,5mm², das eine Unterbrechung gehabt hätte. Einige hatten Risse, Löcher usw, ja, aber eine Unterbrechung, die zum Abrauchen des Amps führen hätte können, hatte ich nie.
Was ich gesehen habe, waren kaputte Buchsen, kaputte Stecker, abgerissene Lötstellen professioneller chinesischer Herkunft, abgeschnittene ("uuups, da lag noch was...") Kabel usw, aber keine kaputten Lautsprecherkabel.
MfG Stephan