flach oder gestuft?

  • Ersteller chrigel
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Leider kann ich Waldgyst gar nicht zustimmen, weshalb? Zusätzlich zur Morino XI N Flachgriff kaufte ich eine HOHNER Elektravox mit Stufengriff. Ich schaffte es nicht, genügend virtuos auf dem Instrument zu spielen obwohl ich den Daumen ganz selten benutze. Störender Faktor waren meine Fingerproportionen! Der kleine Finger ist 3.2 cm kleiner als der Ringfinger und sehr dünn - verklemmte sich immer unter den gestuften Knöpfen. Frustriert verkaufte ich das elektronische Instument, samt Lesleybox und Rhytmusgerät. Also das Wichtigste ist: Immer beide Tastaturkonstruktionen genügend lange ausprobieren. Gruss von Paul
 
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Also, dass sich der kleine Finger "unter" den gestuften Knöpfen "verklemmt", kann doch eigentlich nur passieren, wenn man zwischen die Knöpfe greift, sprich ziemlich danebenhaut. Zusätzlich müssen dann die Knöpfe auch recht klein und somit die Lücke recht groß sein, damit der Finger da überhaupt reinpasst - bei mir sind das nur 2 mm, und so dünn war mein kleiner Finger nur ganz früher mal :D
 
Der kleine Finger ist 3.2 cm kleiner als der Ringfinger und sehr dünn - verklemmte sich immer unter den gestuften Knöpfen.

Hihi - Du hast wirklich Deine Finger nachgemessen? Um dazu etwas sagen zu können, mußte ich das nun auch machen:rofl:
3,2 cm sind ganz schön viel! Vielleicht stimmt da was nicht???;) bei mir sind es nur 1,5 cm.

Aber jetzt mal ernsthaft: Sind Flachgriffe nicht die Tastaturen, in denen die Knöpfe wie im Bass fast komplett im Brett versinken? Ich finde das sehr gravierend waldgyst!

1. Große Mensuren sind gegenüber kleinen dagegen noch sehr erträglich.
->Trotzdem ist mir kleine Mensur lieber.

2. Bei weiten Griffen spielt auch der Tastenhub eine Rolle. Wenn man die Hand sehr spreizt, berühren bei großem Hub durch den flachen Winkel der Finger die benachbarten Knöpfe sehr leicht.
-> Lieber kleiner Hub

3. Gewicht - früher fand ich ein ordentliches Gewicht (80g) ganz angenehm - das haben eigentlich alle meine Lehrer empfohlen. Inzwischen weiß ich, hohe Gewichte strengen an. Ich sehe zumindest aus Spieler-Sicht keinen Grund, warum das so sein muß.
-> lieber leichtgängig, präzise Lagerung (wackelt nicht), schnelle Reaktionszeit und angenehmer Druckpunkt verbunden mit angenehmen Laufgeräusch. (perlmuttig und holzig)

4. Knopfform/Material: Perlmutt ist eigentlich unangenehm, denn die rauhe ungeschliffene Oberfläche kann mit dem Nagel getroffen ekelerregend Gänsehaut erzeugen. Aber andererseits ist auch "sicher", denn bei nervöser Fingernässe rutscht es nicht. Inzwischen sind meine Hände weitestgehend trocken.
-> polliertes Permutt oder zur Not Plastik, halbrunde Form (fürs Glissando gut) ohne Metallring.

5. Flachgriff/Stufengriff Kann ich schwer beurteilen... Ich kenne nur Stufengriff. Die Stufen müssen garnicht so hoch sein. Eine einzige Erfahrung mit einem serbischen Flachgriffbrett empfand ich als recht furchtbar. Da wollte bei mir so gar kein Fluss in die Technik kommen. - Seltsamerweise gilt das für links genau anders herum. Ich habe mich lange gequält, um mit meinem Cavagnolo klar zu kommen, das links gestufte "Pilzknopf"reihen hat. Da bin ich auch oft abgerutscht wie Frager beschrieb und ich habe nicht "ziemlich daneben gehauen".

hm... habe ich noch Parameter vergessen?
 
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Hallo zusammen,
ich hatte am Anfang zwei Instrumante mit flachem Griffbrett, eine kleine Hohner Amati IIIM und eine Hohner Norma IIIM. Bei denen sind die Knöpfe im Umfang so groß wie das Loch im Griffbrett, 13mm.
Meine jetzigen Weltmeister sind gestuft und die Knöpfe sind im Durchmesser 15mm. Wenn ich jetzt mal wieder auf der Norma spiele, (die hat jetzt ein Freund von mir der Spielen lernt) dann habe ich ganz schöne Schwierigkeiten damit klarzukommen. Stufengriff ist für mich ergonomischer, aber wahrscheinlich auch nur eine Gewöhnungssache.
Gruß, Didilu
 
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Zitat Klangbutter
3,2 cm sind ganz schön viel! Vielleicht stimmt da was nicht??? bei mir sind es nur 1,5 cm.

Hallo zusammen

Es sind sogar 3.45 cm gemäss Anhang.
Siehe auch http://www.heise.de/tp/artikel/23/23345/1.html
Und mit dem Daumen habe ich als Ex-Bouchnuschti die rechten Winkel kontrolliert; HiHi.

Im Ernst: Die Hohner Elektravox Knopf hatte eine sehr hohe Stufung, sodass es zu Klemmern kam.
Ähnlich wie bei meiner mechanischen Schreibmaschine da oft zwischen Umschalt-Taste und A-Taste.
HeulHeul, wie kleine Lou von Klangbutters Video!

Also ich glaube ein "Stufenspieler" kann einfacher auf "Flach" spielen als umgekehrt.
Mindestens in meinem Fall. Grüsse und schönen Sonntagabend wünscht Euch allen Paul.
 

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Hey Frager,

ich spiele diatonisches Akkordeon (bzw. "Handharmonika", Zweireiher) und hatte anfangs ein geliehenes Flachgriffinstrument und spiele jetzt ein gestuftes Instrument, mit dem ich wesentlich besser zurecht komme.

Wie du habe ich große Längenunterschiede der Finger, und zwar sowohl zwischen kleinem und Ringfinger (2,2 cm) und Ring- und Mittelfinger (1,6 cm), die Hand fällt vom Mittelfinger zum kleinen hin stark ab, die Mittelgelenke der Finger liegen auch recht weit auseinander, so dass ich, wenn die Finger nebeneinander auf einer Knopfreihe liegen, den kleinen Finger gestreckt und den mittleren fast im 90 Grad Winkel gekrümmt halte.

Ich glaube, dass die individuelle Anatomie der Hand sehr viel Einfluß darauf hat, wie man mit welchem System zurecht kommt. Generell denke ich, dass Menschen mit geringen Fingerlängenunterschieden es mit dem Akkordeon, speziell mit dem Knopfakkordeon, leichter haben.
Ich spiele auch chromatisches Tastenakkordeon, da wirkt sich das nicht so sehr aus.

Wieso für dich die flache Tastatur angenehmer ist, verstehe ich allerdings nicht so ganz, ich konnte beim flachen Griffbrett je nach Position der Hand die zweite Reihe mit dem kleinen Finger gar nicht erreichen, beim gestuften Instrument ist das fast kein Problem - nur bei den Bässen. Da kann ich den kleinen Finger in der zweiten Bassreihe nicht nutzen.
 
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Hi Seelchen

Ich wusste gar nicht, dass es gestufte Harmonikatastaturen gibt.
Ich spielte 8 Jahre lang diatonisch 3 Reihen, 8 Bässe und hatte im Diskant nie Probleme.
Mit der linken Hand und 8 Bass/Akkord-Knöpfen benötigte ich den kleinen Finger nie.

Heute mit chromatischem Knopf-Akkordeon habe ich weder mit meiner linken, noch mit der rechten Hand Probleme.
Wenn ich ein Stufengriffinstument ausleihe/probiere, stosse ich manchmal an oder klemme den kleinen Finger ein.

Schlussfolgerung
Jeder muss unbedingt selber herausfinden (genügend lange testen), was für ihn besser ist.
Mit verschiedenen Stücken (Griffe, Läufe, Verzierungen usw.) bevor eine Investition getätigt wird.
Mit meinem Fehlkauf (HOHNER Elektravox) "verlochte" ich seinerzeit 3 Monatslöhne.

Schöne Grüsse vom Frager
 
Aber jetzt mal ernsthaft: Sind Flachgriffe nicht die Tastaturen, in denen die Knöpfe wie im Bass fast komplett im Brett versinken? Ich finde das sehr gravierend waldgyst!
Eben nur fast. Im Verhältnis zu den nicht gedrückten Knöpfen drücken sich genau wie beim Stufengriff die Knöpfe um die Höhe des Tastenhubs ein. Da man dabei das Brett in der Regel nicht berührt, besteht spieltechnisch eigentlich kaum ein Unterschied
5. Flachgriff/Stufengriff Kann ich schwer beurteilen... Ich kenne nur Stufengriff. Die Stufen müssen garnicht so hoch sein. Eine einzige Erfahrung mit einem serbischen Flachgriffbrett empfand ich als recht furchtbar. Da wollte bei mir so gar kein Fluss in die Technik kommen
Was offensichtlich an deinen persönlichen Spielgewohnheiten lag, wenn man sich die serbischen Cracks mal anhört.
 
Ich wusste gar nicht, dass es gestufte Harmonikatastaturen gibt.
Ich spielte 8 Jahre lang diatonisch 3 Reihen, 8 Bässe und hatte im Diskant nie Probleme.
Mit der linken Hand und 8 Bass/Akkord-Knöpfen benötigte ich den kleinen Finger nie.

Die Holzinstrumente aus Frankreich und Italien sind in der Regel gestuft, es sei denn, es sind Modelle mit "irischer" Tastenbelegung. Ich hab gerade meinen Avatar geändert, da kann man es vielleicht ein bißchen erkennen.

Mit meinen acht Bässen komme ich übrigens auch gut ohne Einsatz des kleinen Fingers aus, aber laut Lehrerin und Schule wäre es korrekter, ihn zu verwenden. Gibt allerdings viele Spieler, die das nicht tun.

Liebe Grüße,
Seelchen
 
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Hallo zusammen

Hab mich kürzlich mit einem Akkorden-Händler u.A. über dir Frage flach oder gestuft unterhalten und konnte auch endlich mal ein Flachgriff-Instrument anspielen. Der Unterschied zu meiner gestuften Victoria (C-Griff) fiel für mich überraschend gering aus.

Dabei hat mich der Händler auf zwei Punkte aufmerksam gemacht, die vielleicht auch für andere Leser interessant sein könnten:

1) Bei Flachgriff spielt es wohl eine Rolle, wie weit die Knöpfe aus dem Griffbrett ragen. Tun sie das nur sehr wenig (Knöpfe werden bei Druck gewissermaßen ins Griffbrett versenkt) wird das Spiel scheinbar unbequemer - leuchtet mir ein

2) Neben der Spielbarkeit ist auch die Reparatur etwaiger (mechanischer) Probleme der Tastatur ein Kriterium. Dies soll bei gestuftem Griffbrett etwas einfacher sein?!

Kann hier nur nachplappern was mir gesagt wurde. Speziell bei Punkt 2 bin ich nicht sicher, ob dem tatsächlich so ist. Bitte mich gegebenenfalls zu korrigieren!!!

Frohe Ostern,
chris
 
Zuletzt bearbeitet:
1) Bei Flachgriff spielt es wohl eine Rolle, wie weit die Knöpfe aus dem Griffbrett ragen. Tun sie das nur sehr wenig (Knöpfe werden bei Druck gewissermaßen ins Griffbrett versenkt) wird das Spiel scheinbar unbequemer - leuchtet mir ein

2) Neben der Spielbarkeit ist auch die Reparatur etwaiger (mechanischer) Probleme der Tastatur ein Kriterium. Dies soll bei gestuftem Griffbrett etwas einfacher sein?!

Zu 1) Wenn die Knöpfe im Griffbrett versinken ist das natürlich Mist - so kann man ja nicht vernünftig spielen. Sollte also nicht sein!

Zu 2) Das würde ich eher umgekehrt sehen: Bei der flachen Tastatur kann man das obere "Lochbrett" einfach abnehmen und auch von der Unterseite her hat man Zugang zu den Clavishebeln - bei der gestuften dagegen muss man erst sämtliche Knöpfe rausdrehen, da sie ja mit dem Kopf nicht durch ihre Löcher durchpassen...
 
Bei der flachen Tastatur kann man das obere "Lochbrett" einfach abnehmen und auch von der Unterseite her hat man Zugang zu den Clavishebeln - bei der gestuften dagegen muss man erst sämtliche Knöpfe rausdrehen, da sie ja mit dem Kopf nicht durch ihre Löcher durchpassen...

Dann hab ich da wohl was verwechselt - danke für die Aufklärung!
 
Hallo
Bei den B/C und Cis/d Accordions sind ja alle Tonarten möglich durch ueber/untergreifen. Ich spiele ja auf meiner B/C: C-dur D-dur, A-dur G-dur, E-dur, F-dur Es- dur As-dur, -- Da hat sich hier das flache Griffbrett durchgesetzt, -- man kann da nämlich sozusagen die Finger mit sehr wenig abheben umsetzen, man kann die quasi rueberziehen, Speziell wenn die Knopflage nur ein paar Millimeter über dem Griffbrett ist. Die Knoepfe stehen bei meiner roten Paolo 4mm ueber dem Griffbrett und sind voll gedrueckt eben mit dem Griffbrett . Damit erreicht man ein sehr schnelles Accordion. Manche Serien lassen sich nicht so nieder einstellen, Hohner Erika, zb.: geht nur bis 8mm -- dann wird das Spielen viel muehsamer, deswegen sind die Paolo's aus den späten 50' gefragte Instrumente, die zwei und auch die dreireihigen.
 
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