Nur mal so am Rande: vielleicht sind die Kabel ja sogar elektrisch symmetrisch... Es macht am Ende eigentlich auch gar keinen Unterschied, weil am Ende des Kabels ein Lautsprecher (wenn auch ein kleiner) sitzt und keine aktive Signalverarbeitung mehr stattfindet. Es spielt ohnehin nur der Potentialunterschied (eigentlich sogar der letztlich fließende Strom) zwischen den beiden ankommenden Drähtchen eine Rolle - auf welchem Bezugspotential die liegen oder ob die symmetrisch oder asymmetrisch zu diesem Bezugspotential liegen, spielt bei einem dynamischen Kopfhörer eigentlich keine Geige, weil das Bezugspotential auf der Kopfhörerseite gar nicht da ist.
Insofern findet ohnehin eine differentielle Signal"auswertung" statt, die den eigentlichen Vorteil symmetrischer Signalführung ausmacht.
Streng genommen müsste man sich jetzt noch überlegen, ob eine der Leitungen über einen Schirm geführt wird, oder ob es sich um identische (ungeschirmte oder geschirmte) Litzen handelt. Da bei allen Kopfhörern, die ich so kenne, in der Regel ungeschirmte Doppellitzen verwendet werden, ist die Bezeichnung "symmetrisch" auch aus signaltechnischer Sicht eigentlich gar nicht mal falsch - symmetrisch ungeschirmt eben. Wie gesagt: unter dem Aspekt, dass der wesentliche Vorteil symmetrischer Signalführung daher kommt, dass die Differenz zweier ankommender Signalstränge verwertet wird und nicht der Absolutbetrag gegenüber einem festen Bezugspotential. Und das ist hier der Fall.
Weiterhin spielt es eigentlich auch sonst keine (praktische) Rolle, weil wir es hiermit einem "Leistungssignal" und einer niederohmigen Last zu tun haben. Im Gegensatz zu den hochohmigen Eingangsstufen von signalverarbeitenden Bauteilen, die praktisch nur Spannungen (und zwar bei Signalübertragung auch z.T. sehr kleine) auswerten, kann eine Einstreuung eine Kopfhörermembran schon aus energetischen Gründen kaum hörbar treiben - immerhin reden wir hier doch von einigen (zehn) Milliwatt Leistung! Genausowenig wie Lautsprecherkabel geschimrt werden müssen, müssen auch Kopfhörerkabel da besonders geschützt sein.
Einfach mal den Versuch machen: Ein Handy, das gerade sendet (indem man sich z.B. selbst anruft und klingeln lässt), ist eine hervorragende Störquelle für Tests. Man halte das mal neben das (geschirmte!) Kabel zwischen z.B. CD-Player und Verstärker und einmal neben das (i.d.R. ungeschirmte) Kabel vom Verstärker zum Kopfhörer und beachte mal, wo es deutlicher brutzelt. Ich würde fast wetten, dass man beim Kopfhörerkabel gar nichts hört (und wenn doch, dann weil die Störungen über die "Antenne" KH-Kabel zum Verstärker gelangen und da irgendwo intern stören - also auch mal bei ausgeschaltetem Verstärker testen).
Ich werde das auch heute abend mal ausprobieren...