Wie Singe ich Laut?

  • Ersteller MarcosGuitar
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Die Gesangspädagogen sind sich nicht einig über welchen Ansatz man zur Stütze finden soll. Aber dass Singen kontrolliertes Ausatmen mit Stimme ist, wissen alle und das zu leugnen, finde ich absurd. Stützen ist zwar nicht das A und O, aber eine der wichtigsten Grundlagen. Wenn man die Stützgegner singen hört und die gut klingen, sieht man, dass sie letztendlich auch stützen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie eine Stimme voll und tragfähig klingen soll, wenn man alle Luft gleich zu Anfang verpufft. Da bringt dann auch der tollste Stimmbandschluss nichts mehr (und andersrum gilt es auch, dass ohne guten Stimmbandschluss auch die tollste Stütze nichts nützt).
Aber wie gesagt, streitet man sich über die Ansätze und es herrschen viele Missverständnisse (wie z.B. dass Stützen Pressen/Drücken ist, was nicht stimmt). Aber vielleicht ist es gerade gut, dass es so viele Ansätze gibt, weil eben nicht jeder die Anweisungen so assoziiert, dass er gleich das Richtige macht. Deshalb kann der eine mit Anlehnen was anfangen und der andere nicht. Das heißt aber nicht gleich, dass das alles nur Einbildung ist nur weil es keine Allheilmethode gibt.
Naja, ich wiederhole mich: https://www.musiker-board.de/gesangstechnik-voc/460289-stuetzen-versus-nicht-stuetzen.html Ich wollte das jedenfalls nicht so stehen lassen, dass das was wir unter Stütze verstehen nicht existent, nicht begreifbar und sogar schädlich sei.
 
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Okay lassen wir mal den Stütz und nicht stützbegriff weg und finden wieder einen Konsens...wo alle sich einig sein sollten (denke ich): Der grad der Spannung sollte direkt proportional zu dem Grad des herrschenden Drucks sein. Damit die Libia vocalia (Stimmlippen) ihre notwendige elastizität behalten während sie dem ihnen entgegengesetzten Druck durch spannung wiederstand entgegensetzen. Und das der Konflikt zwischen wiederstand und beweglichkeit nicht durch Luftdruck zwischen den stimmfalten gelöst werden kann. Es hilft also nicht einfach Luft in ein Systhem zu pressen oder eine besondere Atmungsweise zu benutzen um die Ausatmung zu kontrollieren. Damit würde man die Spannungsverhältnisse überlagern.
Das müssen wir beim sprechen ja auch nicht. Sinnvoller ist es die Muskulatur des Kehlkopfes z.B. M. Thyreo-hyoideus (heber) und M. sterno-thyeoideus (senker) zu trainieren um die Spannungsverhältnisse (siehe Bernoulli effekt) auszuhalten. Und das ganze ökonomisch genug das man keinen Energieverlust hat. Und auch da geht es eher um Verdichtung der Luft.
Da ja durch Kompression auch die Sauerstoffmoleküle in der Lunge konzentriert werden. Und es sollte unumstritten sein, dass die Kombination der Energiequellen Sauerstoff und Muskelstimulation die Kehlmuskulatur veranlasst genug Kinetischer Energie bei sich zu behalten. Und dann ist das Ergebniss, unabhängig vom Kraftaufwand, den bewegungsablauf der Stimmlippe über einen großen Tonumfang und ein sich steigerndes Lautstärkenniveau hinweg aufrecht zu erhalten. Stimme ist letzten endes nur bewegung von Luftpartikeln. Und es sollte das Zeil sein alle in das Klanggeschehen eingebunde Muskelsystheme in ein stadium des gleichgewichtes zu bringen.
Ob man das jetzt stütze oder Appogiare oder Pups nennt ist egal, solange das Ziel klar ist....So jetzt reden wir mal tachelles über anatomie und physikalische vorgänge lässt sich einfach weniger streiten als um schwammige Begriffe liebe kollegen... :)
Es ist alles okay solange man das Singen nicht mit Kraftaufwand und Anstrengung in verbindung setzt....Auch nicht die Lautstärke...

Und die Definition die ich von Stütze im Kopf habe entspringt der feder von Sataloff wo es um Kräfteverhältnisse bei der Stimmgebung geht. Also der Mechanismus, der die zielgerichtete Kraft erzeugt die in den Subglottischen Druck mündet. Und nach Sataloff kommen halt viele Muskeln die für die aktive ausatmung (er spricht sogar vom Herauspressen der Luft) verantwortlich sind zum einsatz. Ausatmung würde den Druck im inneren des Bauchraumes steigern der das Zwerchfell nach oben Treiben oder das Brustbein nach innen drängen. Und diese Definition hat einfach viel mit Kraft zu tun die meiner meinung nach eher destabilisiert als den Mechanissmuss auszubalancieren. Ausser Sataloff sind mir übrigens nur wenige große Gesangspädagogen bekannt die eine klare auch wissenschaftlich fundierte definition des Stützbegriffes erläutern. Und was das angeht muss ich sagen, die Ausamtmung mit dem Zwerchfell zu kontrollieren auf das Argument zu stützen dass das zwerchfell als mukulatur willentlich kontrolliert werden kann im gegensatz zu den Muskeln im kehlkopf finde ich etwas einseitig...
 
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Der grad der Spannung sollte direkt proportional zu dem Grad des herrschenden Drucks sein. Damit die Libia vocalia (Stimmlippen) ihre notwendige elastizität behalten während sie dem ihnen entgegengesetzten Druck durch spannung wiederstand entgegensetzen.

Das ist doch genau das, was Stütze (oder Appogiare oder wie man es nennen will) für mich ausmacht, das "direkt" mal gestrichen, weil ich nicht weiß, welche Kurve dahinter liegt. Kein Kollege von Dir hier am Board sagt, dass Stütze gleichzusetzen wäre mit Pressen. Die reden schon vom Gleichen wie Du, nur mit anderen Worten ;)
 
Es hilft also nicht einfach Luft in ein Systhem zu pressen oder eine besondere Atmungsweise zu benutzen um die Ausatmung zu kontrollieren. Damit würde man die Spannungsverhältnisse überlagern.
Das müssen wir beim sprechen ja auch nicht.

Entschuldige bitte, aber dieser Vergleich ist lächerlich.
Das ist als würdest du sagen, man bräuchte kein Ausdauertraining für Profifussballer (oder andere Leistungssportler), weil man es für einen Spaziergang ja auch nicht braucht.
Sprechen und Singen sind zwei ganz verschiedene Paar Stiefel, sobald das singen über die Qualität von Schlafliedern hinausgehen soll.
Die Stimmlippen (schau an, es gibt auch einen deutschen Begriff dafür, man muss nicht den lateinischen benutzen um wichtiger zu erscheinen) sind auch primär weder fürs Sprechen noch fürs Singen erfunden worden, wie dir sicher bekannt ist. Und wir singen trotzdem und quatschen uns die Münder fusselig. Hier Göttin sei Dank nur virtuell. Denn allmählich nervt mich der "ich-bin-aber-gegen-Stütze- weil-funktional -tausend tolle Fachbegriffe" Sermon ganz schön.
Singen ist in vieler Hinsicht wie Yoga: Spannung und Entspannung gehören zusammen. Mit der westlichen Entspannungsehnsucht hat das wenig zu tun.

---------- Post hinzugefügt um 11:28:46 ---------- Letzter Beitrag war um 09:19:53 ----------

Dann habe ich vielleicht 2 monate danach einen Belcanto al anticiara lehrer kennengelernt. Knapp 80 Jahre im Rollstuhl, tenor. Na holler der hat dir mal ebend im herumliegen ein hoes c'' um die Ohren gehauen das es nur so schepperte....Und das alles aus einer lockerheit das es nur so eine freude war. Metallischer strahl, klar, hell wirklich ein toller ton.

So ein einzelner toller Ton ist nicht im mindesten ausschlaggebend. Ich kann meinen SchülerInnen auch im Sitzen mal eben einen Beltton hinschmettern, daß die Wände wackeln. Ganz locker. Da kriegen die große Augen. Klappern gehört zum Geschäft. :))
Ausschlaggebend ist aber die Ausdauer über die Jahre des Sängerdaseins und über ein ganzes Konzert mit anspruchsvollen Gesangsstücken. Die Qualität des Gesanges darf nicht schwanken während eines Stückes und im Hals spürt man da am besten GAR NICHTS, denn sobald sich da Druck aufbaut - Das wissen wir alle wird das singen sehr unangenehm. Nicht alles was am Ende leicht aussieht ist auch leicht in der Erarbeitung. Und es kommt drauf an, was man erreichen und können will. Wer viel Talent hat und viel können will muss auch viel dafür tun. Auch an körperlichem Training - wie es in jedem anderen Sport eben auch ist. Singen ist Musik, Kunst und Sport ;-) Jedenfalls wenn man ein gewisses Level mal voraussetzt.
Bei funktionalen LehrerInnen habe ich allerdings leider bisher nur Gepiepse gehört. Das war niedlich (bei kleinen Mädchen) bis peinlich (bei langjährigen SängerInnen über 40)
 
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So ein einzelner toller Ton ist nicht im mindesten ausschlaggebend. Ich kann meinen SchülerInnen auch im Sitzen mal eben einen Beltton hinschmettern, daß die Wände wackeln. Ganz locker. Da kriegen die große Augen. Klappern gehört zum Geschäft. :))

Aber wenn man schon seit 80 Jahren im Rollstuhl sitzt .... ;) (Sorry, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, ebensowenig wie den Hinweis, daß wenn schon mit lateinischen Begriffen um sich geworfen wird, dann doch wenigstens korrekt: es heißt labia, nicht libia).

Was ich sagen wollte: so ist es. Ich kann meinen Schülerinnen auch mal eben einen Beltington um die Ohren hauen, daß die Fensterscheiben erzittern. Und dann sage ich: das geht nicht ohne Stütze :D
 
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Bisher hat noch jeder gute Sänger bzw. jede gute Sängerin, der/ die mir zu Ohren kam, gestützt. Ob sie es so nannten oder anders bezeichneten, ob sie es als atmungsgesteuert oder - wie die Funktionalen sagen würden - "Top-Down-Prinzip" angesehen haben - hinausgelaufen ist es mehr oder minder stets auf das Gleiche. Es gibt sicher Unterschiede in den Details, aber die grundlegenden Prinzipien weichen so sehr voneinander nicht ab und daher enden Diskussionen darüber auch immer in Wortklauberei. Wenn einem "Anchoring oder "an die Brust anlehnen" als Begriffe besser gefallen als "Stütze", meinetwegen, das steht ja nun jedem frei, sich sein Lieblingswort rauszusuchen. ;)
 
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Aber wenn man schon seit 80 Jahren im Rollstuhl sitzt .... ;)

Wenn man im Rollstuhl sitzt kann man die Atemmuskulatur doch trotzdem trainieren.
Es gibt auch sehr sportliche Rollstuhlfahrer.
 
Es ist echt erstaunlich wie schnell sich manche leute und vor allem Gesangslehrer angegriffen fühlen wenn man irgendwas gegen ihre Technik sagt...oder wenn sie meinen das man es tut..Zum glück ist einbildung keine echte Bildung...Hey mal im ernst, entweder ist man in der Lage eine auch auf wissenschaft fundierte Diskussion zu führen oder man kann diesen Beruf des gesangslehrers meiner meinung nach an den Nagel hängen...Noch nie ne Fachtagung besucht?...Sorry aber ich denke mit kollegen sollte man wenigstens Anatomische fachbegriffe nutzen ohne dass sie A. sagen: Was ist das und B. das ganze Albern finden...immerhin gehört das zu unserem Täglichen umgang und Arbeitswerkzeug. Ich finde es schwach wenn ein Handwerker nicht weiß wie sein werkzeug heißt und bevor er anfängt zu arbeiten ins Buch zu gucken um nachzulesen wie es geht....Also es zeugt nicht grade von einer guten ausbildung....Und wenn man keine Ahnung hat einfach mal ruhig sein: Alle meinen Singen und Sprechen währe sooooo anders....Das behaupten vor allem Sänger....Aber auf die Diskussion lass ich mich nicht ein....Mach mal ne Sprechausbildung da wunderste dich sehr wie ähnlich das ist....In der Schauspielausbildung macht man (oh wunder) dem Gesang sehr ähnliche übungen....Wenn es soooo anders währe, dann währe das nicht nötig. Keiner kann mir erzählen das Chansonisten wie z.B. Jaques Brele nur singen und nicht auch sprechen würde...Des weiteren ist es nicht möglich zu behaupten er währe weder Sänger noch Schauspieler....

Und ich sage es noch einmal deutlich mir ist Egal wie es heißt...hauptsache es ist gesund und locker....Und solange einige derart abgehen muss ich davon ausgehen dass sie unsicher sind ob das was sie tun das auch ist...Ich bin kein Anti-stützer bla ich habe ganz eindeutig Sataloff zitiert...ich bin anti Sataloff stütz theorie vielleicht...aber das ist in der Wissenschaft halt so es gibt Thesen und Antithesen...Wenn ihr das nicht aushalten könnt dann macht keinen Wissenschaftlichen Beruf...So viele Künstlerische seiten das ganze auch haben mag Musik ist immernoch eine wissenschaft...Zumindest solange es auch leute gibt die sich darum bemühen dass sie neben den anderen wissenschaften ernstgenommen wird und nicht einfach drauf los doktorn...Wir haben hier als Gesangslehrer eine verdammte Verantwortung...
 
Es ist echt erstaunlich wie schnell sich manche leute und vor allem Gesangslehrer angegriffen fühlen wenn man irgendwas gegen ihre Technik sagt...oder wenn sie meinen das man es tut...

Zum glück ist einbildung keine echte Bildung...

Und wenn man keine Ahnung hat einfach mal ruhig sein

Kann es sein, daß du dich gerade ganz schön angegriffen fühlst von deinen FachkollegeInnen? Ist ja auch blöd, wenn man eine Ideologie vertritt und auf Gegenargumente stößt. Ja, ja.
 
Es fällt mir zwar mächtig schwer, dich durch dein etwas unleserlich formatiertes Buchstabengewirr zu kämpfen, aber ein paar erwähnungswürdige Punkte konnte ich doch dechiffrieren.

Ich bin übrigens kein Gesangslehrer

Hey mal im ernst, entweder ist man in der Lage eine auch auf wissenschaft fundierte Diskussion zu führen oder man kann diesen Beruf des gesangslehrers meiner meinung nach an den Nagel hängen..

Das ist Unsinn. Es ist allenfalls nützlich, um mit anderen Wissenschaftlern zu diskutieren, vielleicht auch, um ein Buch über Stimmanatomie beim Singen zu schreiben. Eventuell noch - ja, da gebe ich dir recht - um einer Fachtagung zu folgen. Aber nicht, um jemandem das Singen zu lehren.

Wissenschaftlich übers Singen zu debattieren ist im Prinzip wie zu Architektur zu tanzen.

Sorry aber ich denke mit kollegen sollte man wenigstens Anatomische fachbegriffe nutzen ohne dass sie A. sagen: Was ist das und B. das ganze Albern finden...immerhin gehört das zu unserem Täglichen umgang und Arbeitswerkzeug. Ich finde es schwach wenn ein Handwerker nicht weiß wie sein werkzeug heißt und bevor er anfängt zu arbeiten ins Buch zu gucken um nachzulesen wie es geht.....

Ich gebe dir grundsätzlich Recht und gehe auch davon aus, dass die meisten fortgeschrittenen Gesprächsteilenhmer die Begriffe kennen und dir folgen können. Teilweise konnten sie sie ja sogar korrigieren.

Allerdings ist das hier keine Fachtagung, sondern ein Thread, in dem ein User - offensichtlich ein Anfänger - eine Frage gestellt hat. Und genau darum geht es hier. Dieser User wird mit einer wissenschaftlichen Diskussion und den dazugehörigen Terminologien nichts anfangen können.

Wenn Du Interesse an einer wissenschaftlichen Diskussion über die Gesangsanatomie hast, mach das bitte in einem eigenen Thread - oder vielleicht sogar in einer eigenen Gruppe. Es gibt sicherlich einige hier, die dazu Lust hätten. Es ergibt aber keinen Sinn, ein Anfänger-Thema dafür zu "kapern".
 
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Es gibt einen Unterschied zwischen "Dinge beim Namen nennen" und absichtlich mit Fremdworten um sich zu schmeißen, damit es so aussieht, als wäre man die Koryphäe schlechthin. Wenn Du z.B. Stimmlippen meinst, warum sagst Du das nicht? Der einzige Grund, weshalb man kompliziert klingende Worte verwendet - wenn es auch verständlicher ginge - ist Schaumschlägerei. Will man tatsächlich kommunizieren, ist das nämlich kontraproduktiv. In der Fachsprache auch Bullshit genannt. Dessen ungeachtet gehört es nicht gerade zum guten Umgangston, sich hier so darzustellen, als seist Du der einzige, der weiß wovon er redet, uns Ahnungslosigkeit, Schwäche und sonstigen Unfug vorzuwerfen. Das ist schwach....nein, eigentlich eher armselig.

Shana hat es ganz richtig gesagt: Klappern gehört zum Handwerk. Allerdings gibt es auch Leute die denken, Klappern sei das Handwerk. Evtl. sollte man diesen Unterschied mal während einer Fachtagung genauer beleuchten.

Ich werde meinen Beruf übrigens nicht an den Nagel hängen, denn ich kann sehr wohl darüber diskutieren, allerdings ohne Bullshit - dabei wird mir übel. Was auch der Grund ist, weshalb ich keine Fachtagungen besuche. Denn: Musik ist keine Wissenschaft. Und ich würde es nicht lange mit Leuten an einem Ort aushalten, die das nicht begreifen und lieber ihre Zeit damit verschwenden, sich an ein paar Aspekten so sehr aufzugeilen, daß sie hinterher selbst glauben, das Pulver erfunden zu haben.
Stattdessen bringe ich lieber Leuten das Singen bei. So, daß sie es verstehen und zu guten Musikern heranreifen. Denn das ist meine verdammte Verantwortung.


p.s. Oops, da war ich wohl zu langsam. Naja, der aufmerksame Leser sollte begriffen haben, daß ich mich nicht auf antipasti beziehe :D
 
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Caylap, ich sehe außer Dir hier niemanden, der irgendwas nicht aushält oder sich offensichtlich angegriffen fühlt. Und ich sehe auch niemanden, der derart scharf und unsachlich selbst angreift, wie du es gerade tust. Zudem diskutierst du an den Inhalten der meisten Postings hier vorbei.

Wie Du darauf kommst, niemand hier könne Dir folgen oder kenne die Fachbegriffe, ist mir zudem schleierhaft. Das ist schlicht aus der Luft gegriffen - zumal Du es warst, der/ die hier bereits einen falschen Fachbegriff verwendet hat. ;)
 
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Shana mal im ernst: Natürlich bin ich jetzt ein wenig geschockt und auch sauer...Ich vertrete keine direkte ideologie ich habe bisher niemanden angegriffen indem ich behaupte "alle stützer sind doof" oder irgendwas in der Art. Und ich finde die unterstellungen die hier laufen echt nicht feierlich. Des weiteren habe ich einfach ein Problem wenn man seine witze über sehr inspirierende Gesangspädagogen reißt die leider mittlerweile im Rollstuhl sitzen. Ich befasse mich wirklich wirklich mit dem was ich tue. Und ich finde es unverantwortlich dass es leute gibt die in ihrem kämmerlein sitzen und 60€ für eine leistung einnehmen die keine Fundierung besitzt. Zu der Gruppe Gesangslehrer möchte ich definitiv nicht gehören.

Es ist schlimm das es Lehrer gibt die keine Fachtagungen besuchen, sich nicht mit Logopädie, Anatomie, Stimmphysiologie und der gleichen auseinander setzen. Oder selber keinen unterricht mehr nehmen bei unterschiedlichen lehrern um sich Fortzubilden. In meiner Erklährung benutze ich Fachbegriffe weil ich erstmal davon ausgehe mit ernstzunehmenden Pädagogen zu diskutieren. Die übersetzungen schreibe ich für alle anderen dazu. Dann wird sich darüber lustig gemacht. Kann ich nicht verstehen. Der Stützbegriff ist einfach, und das ist ein Fakt, seit rund 5 Jahren im Rückzug. Da reden wir in den Fachtagungen an denen Pädagogen, Logopäden, Mediziner usw. beteiligt sind einfach nicht mehr drüber. Es ist nicht Up to date...Gängige ideen schreibe ich oben hin. Natürlich ist da auch viel meiner eigenen meinung dabei. Aber ich Forsche mit auf dem Gebiet der Gesangspädagogik und schreibe meinen Doktor über Gesundes Stimmverhalten nicht aus Spaß an der Freude und ohne das nötige Backing.

Begonnen habe ich mit einer einfachen sache: Ich habe behauptet dass ich von dem Wort Stütze nichts halte, jedem das seine. Danach habe ich einen weg dagelegt der recht einfach ist ein wenig mehr Stimmvolumen zu bekommen. Da kam schon die erste salve von der Seite..Ich bin ruhig geblieben und habe meine Meinung dahingehend erklärt dass ich den Begriff wenn er das richtige meint nicht schlecht finde...Dann bekomm ich wieder nen Dämpfer...Okay, ich denk mir natürlich rein Fachlich das ganze dann anzugehen und zu erklähren damit wir vom selben sprechen sei eine Lösung...Darauf hin wird sich darüber lustig gemacht. Sorry aber wenn man es 4 mal im guten versucht kann einen schon mal der Kragen platzen....

Ich denke auch dass anfänger mit solchen begriffen nicht belastet werden sollten und ich würde meine Schüler auch nicht mit allen einzelheiten zubomben. Aber ich habe halt versucht meinen Standpunkt auch für kritische Kollegen verständlich zu machen. Ohne dabei ihre Ideen in frage zu stellen. Wenn man mit schwammigen begriffen aneinander stößt halte ich den weg der Wissenschaft für ein geeignetes mittel und nicht für großes bla bla. Damit wollte ich echt nur klar machen das wir wahrscheinlich das gleiche meinen und ich nicht der Absolute Funktionalist oder Stützer oder Bellter oder oder bin...Ich bin Gesangspädagoge und das ist ein sehr weites Feld und Tatsächlich noch keine ernstgenommene Wissenschaft aber dafür kämpfen wir gemeinsam in den Tagungen. Es sollen endlich allgemein gülltige Begriffe entstehen die sich im moment andauernd ändern. Stütze ist mittlerweile vom Pressen zum Anlehnen gekommen was eine tolle entwicklung ist. Immerhin mussten die Pädagogen einsehen dass Pressen ungesund ist. Das haben übrigens die Logopäden und Ärzte bestätigt die für unsere Arbeit unabdingbar sind.

Das sollen alles keine Unterstellungen oder dergleichen sein und ich meine das echt nicht Böse...
 
Ich glaube Fremd- und Selbstwahrnehmung driften hier ein wenig auseinander. Den Diskussionsverlauf, den Du schilderst, hat vermutlich die Mehrheit hier deutlich anders wahrgenommen.
 
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Ach übrigens, da du mich direkt ansprichst:
Ich habe ein Zertifikat in Gesangsphoniatrie und Gesangsphysiologie. Das ist in der Tat wichtig zu wissen - Für uns GesangslehrerInnen. Die Kunst des Unterrichts aber ist Einfachheit in der Vermittlung. Singen ist keine Geheimwissenschaft und man kann es lernen auch wenn das Talent gering ist. Für SchülerInnen geht es in den allerseltensten Fällen um anatomisches Wissen. Da gibt es weit interessantere Baustellen. Die Atemverbindung z.B. ;-)
 
Das sollen alles keine Unterstellungen oder dergleichen sein und ich meine das echt nicht Böse...

Dann versuchen wir es mit einem Neuanfang.

Du musst zugeben, dass Du hier ziemlich "reingepoltert" bist. Und obwohl Du mehrfach betont hast, dass Du eigentlich nicht über die Stütze diskutieren willst, hast Du sie doch selbst immer wieder thematisiert.

Gut dem Dinge:

Immerhin mussten die Pädagogen einsehen dass Pressen ungesund ist.

Ehrlich gesagt: diese Erkenntnis findest du hier in jedem dritten Thread, seit es das Board gibt. Vielleicht müsst ihr schneller und öfter tagen ;)

Ich bin Gesangspädagoge und das ist ein sehr weites Feld und Tatsächlich noch keine ernstgenommene Wissenschaft aber dafür kämpfen wir gemeinsam in den Tagungen. Es sollen endlich allgemein gülltige Begriffe entstehen die sich im moment andauernd ändern.

Ihr müsst euch wirklich beeilen, wenn ihr "up to date" bleiben wollt. Der Trend ist schon seit längerer Zeit, dass ehrgeizige, wirtschaftsorientierte Gesangsschulen ihre eigenen Terminologien kreieren, weil jene sich besser vermarkten lassen.

Und da Gesangsunterricht immer mehr zu einer Massenbewegung mutiert, in der jede Menge Geld steckt, werden die sich eventuell durch eure Ergebnisse nicht überzeugen lassen, andere Begriffe zu benutzen.

Es ist bereits jetzt so, dass sich Begriffe durchsetzen, wenn sie populär und erfolgreich sind (siehe "Twang"). Ich fürchte, da wurde euer guter Ansatz schon längst von der wirtschaftlichen Realität und Marketing-Kreativität eingeholt. :(

Ich selbst - aber das ist nur meine persönlliche Meinung - finde es überflüssig, eine Wissenschaft aus der Gesangspädagogik machen zu wollen. Ich finde es im Prinzip okay, wenn jeder seine eigenen Brötchen - von den Basics abgesehen.

Und ich glaube auch nicht, dass durch eine Vereinheitlichung und Akademisierung mehr Leute besser singen lernen als vorher.

PS: das gilt natürlich unbedingt für staatlliche Musikhochschulen. Dort macht eine Vereinheitlichung vermutlich Sinn wird hoffentllich auch praktiziert. Oder?
 
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Das Wort "Stütze" ist einfach zu statisch. Aber "sich anlehnen" hätt ich als Anfängerin auch nicht verstanden.
Wenn man anfängt, den körperlichen Vorgang des Singens zu verstehen wird einem klar, daß "Stütze" eigentlich etwas ganzkörperliches/systemisches ist. Es meint die Körper-, und Atemspannung als Ganzes. Auch den dynamischen Prozess dieser elastischen Körper-, und Atemspannung. Es ist wie ein elastisches Gummi, nicht wie ein Stab oder ein Geländer an dem man sich abstützen (oder anlehnen) kann. Ich nenne das im Unterricht "Energie" oder "innere Bereitschaft". Das stellt sich aber nicht von alleine ein. Es ist auch eine Frage hingebungsvollen Übens. Besonders gut versteht das zur Zeit einer meiner neuen Schüler, der als Anfänger kam aber lange Yoga gemacht hat.


ich erlaube mir einfach mal mich selbster zu zitieren, vielleicht hast du das nicht gelesen. Ich verwende den "Stütz-Begriff" übrigens so gut wie NIE im Unterricht. Eben weil er missverständlich ist. Wenn es dir nur um den Begriff ginge wäre das ja auch schnell geklärt. Begriffe können - und müssen geändert werden, weil jeder Schüler ein eigener Mensch ist und jeder seine eigene Art zu lernen und zu verstehen hat. Da müssen wir sowieso flexibel sein.
Dennoch ist und bleibt Singen "tönende Ausatmung". Einatmung und Ausatmung sind zwei Seiten eines Ganzen. Ein System. Dieses System wird für Gesang kultiviert, also in den Dienst des Gesanges gestellt. Die Leistungsfähigkeit muss dem gewünschten klanglichen Ergebnis angepasst werden. Das ist nicht von Natur gegeben. Wäre ja schön wenn es das wäre. Das meinte ich damit, daß es sich vom Sprechen im Alltag unterscheidet. Von professionellem Sprechtraining war dabei nicht die Rede. Du bist offensichtlich einer derjenigen, die einem gerne das Wort im Mund verdrehen und die darüber hinaus glauben, man könne - und müsse - ihnen ins Hirn schauen können.
 
Wenn ihr euch duch meine Art zu schreiben oder falsch verstandene äußerungen angegriffen fühlt, dann tut mir das leid. Es ist bestimmt nicht meine Absicht euch als Idioten dazustellen oder EINE RICHTIGE technik zu postulieren.
Denn neben all dem Fach bla gibt es natürlich noch eine andere Seite und ich bin auch voll der Meinung dass eben dies an den schüler weiter gegeben werden soll. Also die Inspirierte, emotionale seite. Immer hin ist es eine Kunstform da bin ich auch nicht anti. Aber eben auch eine Wissenschaft und davon meiner meinung nach zu wenig ^^
Jeder kann singen und es auch lernen der meinung bin ich auch....

Aber bitte versteht mich da nicht falsch...ich bin kein engstirniger Mensch...Und bestimmt halte ich es mit euch allen denke ich wenn ich sage: Je simpler es dem Schüler vermittelt werden kann umso besser. Nur bitte gesund und nachhaltig....
 
DDer Trend ist schon seit längerer Zeit, dass ehrgeizige Gesangslehrer ihre eigenen Terminologien kreieren, weil jene sich besser verkaufen lassen.


Genauso ist es. Was auch irgendwie bizzar ist. Aber in der Tat verkauft es sich offensichtlich wenn man etwas eine griffige und vor allem eigene Terminologie verpasst.
 
Wenn ihr das nicht aushalten könnt dann macht keinen Wissenschaftlichen Beruf...


Äh, wie bitte? Jung, die Leute sind Gesangslehrer. Die das ist bittedanke ein pädagogischer Beruf. Sie müssen die Wissenschaft nutzen, sie müssen verstehen, was sie lesen, aber sie dürfen durchaus oder besser sollten sogar Deutsch reden. Echt, deutsche Fachbegriffe sind nicht weniger wert als lateinische oder griechische und obendrein verständlich für die Schüler. :)

Aber bitte versteht mich da nicht falsch...ich bin kein engstirniger Mensch...Und bestimmt halte ich es mit euch allen denke ich wenn ich sage: Je simpler es dem Schüler vermittelt werden kann umso besser. Nur bitte gesund und nachhaltig....

Da kann ich Dich beruhigen - ich glaube von allen hier im Thread diskutierenden Gesangslehrern, dass sie das sowieso machen, so der Schüler nicht anders entscheidet (soll heißen, wenn jemand ungesund singen will, weisen sie ihn/sie meiner Wahrnehmung nach schon darauf hin aber lassen die Leute dann selber entscheiden).

Vielleicht ist Dir nur auf Deinen Fachtagungen normales Deutsch etwas abhanden gekommen? Allerdings kommt es selbst in der Wissenschaft aus der Mode, Fachkauderwelsch zu reden, meistens werden inzwischen brauchbare deutsche Begriffe gefunden. Oder, noch öfter, es wird gleich Englisch geredet.
 
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