groovejazz
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Gleich die ersten 5-6 Threads hier im Forum bei Digitalpianos drehen sich im Grunde um das gleiche: ein möglichst günstiges Digital-Piano. Hier im Board die taucht diese Standardfrage nach einem günstigen Einsteigerinstrument in häufiger Regelmäßigkeit auf. Deshalb hier mal meine persönlichen Ansichten, Empfehlungen und Erfahrung dazu als Klavierlehrer, Pianist und Keyboarder in Pop und Jazz. Kollegen korrigiert mich bitte, wenn ich Mißt erzähle ;-)
Ich habe seit den Anfängen der Digitalpianos unzählige davon unter den Fingern gehabt und viele besessen. Zurzeit habe ich für meine Pop- und Jazz-Gigs einen Nord Stage EX und zu Hause einen Yamaha C3 Flügel. Kürzlich habe ich mir noch das Yamaha P-95 als leichtgewichtigen Trainer und als Zweitinstrument so wie als Pianotastatur fürs Studio geholt. Dazu ein weiter unten ein Nachtrag zum meinem Review.
Wer Anfänger oder Wiedereinsteiger ist, oder ein Piano als Nebenfächler zum Harmonien checken braucht, wer Student mit schmalem Geldbeutel ist und wenig Platz in der Bude hat und der das Piano auch mal schnell hochkant in die Ecke stellen will oder jemand der mal schnell das Teil untern Arm klemmen will und in einen anderen Raum der Wohnung umziehen will, um ungestört üben zu können oder der Mama und Papa mal schnell im Wohnzimmer was vorspielen möchte, der sollte mit mindestens 500€ als Einstieg rechnen. Mein persönlicher Favorit ist hier das Yamaha P-95. Die Konkurenten von Korg SP-Serie und Casio CDP und PX-Serie sind sicher ebenfalls gut aber hinsichtlich Tastatur oder Soundabstimmung nicht ganz nach meinem Geschmack. Alles bezogen auf das Instrument als Klavier-Ersatz. Die anderen Sounds in den Instrumenten dieser Preisklasse kann man meist vergessen.
Wer ein Piano braucht hat damit in jedem Fall einen günstigen brauchbaren Trainer mit dem man durchaus Spaß haben kann. Viele meiner Schüler, die nicht das nötige Kleingeld für ein akustisches Klavier haben, haben mit einem günstigen Digital-Piano angefangen. Digital-Pianos benutzen Computertechnik und werden natürlich wie fast alle Elektronikartikel immer Leistungsfähiger. Mit gebrauchten DPs ist es so eine Sache. Gerade im Einstiegssegment macht man selten wirkliche Schnäppchen, da sich diese Anfängerinstrumente sehr gut wieder verkaufen lassen und viele in meinen Augen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit überteuert sind. Viel sparen tut man da nicht.
Abraten würde ich von den Standmodellen, weil sie den größten Vorteil eines Digital-Pianos, die Transportabilität, zur Nichte machen und mE in Sachen Optik keinen Vorteil haben.
Wer etwas mehr Geld übrig hat, kriegt in der 1000€-Klasse z.B. mit den Pianos der Roland FP-Serie bessere Sounds geboten. In der Preisklasse darüber bewegen wir uns dann langsam in der Amateur- und angehenden Profiliga, wo im Pop- und Jazzbereich auch andere Brot und Butter- Sounds wichtig werden und eingebaute Lautsprecher unwichtig sind, weil wenn ein Schlagzeuger dabei ist, die eingebauten Speaker meist zu schwach sind und man über externe Verstärker spielen muß. Der finanzielle Sprung wäre hier zu einem akustischen Instrument nicht mehr groß. Hier wird's besonders wichtig zu entscheiden, ob ich nur zuhause ein gutes Piano haben will, oder ob ichs auch in eine Probe oder auf nen Gig mitnehmen will.
Noch mal ein Gedanke zur Computer-Pianos und Mastertastatur für Anfänger etc.
Ich persönlich finde es nervig, wenn man üben möchte erst den Rechner hochfahren zu müssen und andersrum recht komfortabel ein Instrument zu haben, das man einschaltet und loslegt. Ein gutes VST-Piano kostet auch sein Geld und ein brauchbares 88er Masterkeyboard ist kaum unter dem Preis des P-95 oder der vergleichbaren Geräte zu kriegen. Die Software muss mit der Dynamik auf die Tastatur angepasst werden, was sicher Einsteigern sehr schwer fallen dürfte, weil sie nicht wissen wie sich ein Piano in der Dynamik verhalten sollte. Dann den Rechner so hinzukriegen, dass alles Latenzfrei und ohne Knackser läuft ist mit nem PC mit Standardsoundkarte auch oft nicht möglich, also sollte man gleich noch eine Soundkarte dazu rechnen.
Wenn man die Feinheiten des gehobenen Klavierspiels ausloten will oder wer die "Seele" und Wärme eines echten Klaviers haben will, muss sich ein echtes akustisches Klavier kaufen. Das sollte aber in jedem Fall auch technisch in Ordnung sein. Das heißt, dass die Saiten, der Resonanzboden, die Dämpfung und die Filze nicht kaputt sind und vor allem, dass es regelmäßig gestimmt wird. Das heißt zum Anschaffungspreis, der mindestens dreimal so hoch ist, sollte man auch zusätzlich ein mal im Jahr 100€ für die Stimmung ausgeben.
Hier mal meine Erfahrungen mit dem Yamaha P-95, nach dem ich es jetzt ein paar Wochen im Einsatz habe:
Es liegt jetzt immer öfters im Auto, da mich das Leichtgewicht mit seinen 11kg nicht abschreckt, es kurz mal rauszuziehen um ein bisschen zu üben wenn man zwischendurch etwas Zeit hat. Auch mal nachts über Kopfhörer, wenn ich nicht mehr auf meinem Flügel spielen kann. Von der Tastatur bin ich immer noch begeistert. Sie ist meinem Flügel sehr ähnlich und mE ein super Trainer. Für Fingerübungen reicht das sowieso allemal.
Ich habs jetzt spaßeshalber sogar ein paar mal bei Gigs dabei gehabt und finde das Teil schlägt sich ordentlich. Der Sound ist natürlich nicht der Hammer aber durchaus passabel. Sicherlich, da klingt mein Stage schon wirklich besser ;-) . Der Line-Out fehlt schon für den Live-Einsatz aber mit einem Y-Kabel aus einer der Kopfhörerbuchsen geht das ganz gut. Bin am überlegen wie in einem anderen Thread gepostet, da was zu modifizieren.
Die eingebauten Lautsprechen reichen sogar für ne Probe ohne, oder mit leisem Drummer.
Kleine Schönheitsfehler des P-95 sind für mich, wie gesagt der fehlende Line-Out und ein USB-Midi wäre auch ganz schön gewesen, würde aber wahrscheinlich wieder den Preis verteuern.
Ich habe seit den Anfängen der Digitalpianos unzählige davon unter den Fingern gehabt und viele besessen. Zurzeit habe ich für meine Pop- und Jazz-Gigs einen Nord Stage EX und zu Hause einen Yamaha C3 Flügel. Kürzlich habe ich mir noch das Yamaha P-95 als leichtgewichtigen Trainer und als Zweitinstrument so wie als Pianotastatur fürs Studio geholt. Dazu ein weiter unten ein Nachtrag zum meinem Review.
Wer Anfänger oder Wiedereinsteiger ist, oder ein Piano als Nebenfächler zum Harmonien checken braucht, wer Student mit schmalem Geldbeutel ist und wenig Platz in der Bude hat und der das Piano auch mal schnell hochkant in die Ecke stellen will oder jemand der mal schnell das Teil untern Arm klemmen will und in einen anderen Raum der Wohnung umziehen will, um ungestört üben zu können oder der Mama und Papa mal schnell im Wohnzimmer was vorspielen möchte, der sollte mit mindestens 500€ als Einstieg rechnen. Mein persönlicher Favorit ist hier das Yamaha P-95. Die Konkurenten von Korg SP-Serie und Casio CDP und PX-Serie sind sicher ebenfalls gut aber hinsichtlich Tastatur oder Soundabstimmung nicht ganz nach meinem Geschmack. Alles bezogen auf das Instrument als Klavier-Ersatz. Die anderen Sounds in den Instrumenten dieser Preisklasse kann man meist vergessen.
Wer ein Piano braucht hat damit in jedem Fall einen günstigen brauchbaren Trainer mit dem man durchaus Spaß haben kann. Viele meiner Schüler, die nicht das nötige Kleingeld für ein akustisches Klavier haben, haben mit einem günstigen Digital-Piano angefangen. Digital-Pianos benutzen Computertechnik und werden natürlich wie fast alle Elektronikartikel immer Leistungsfähiger. Mit gebrauchten DPs ist es so eine Sache. Gerade im Einstiegssegment macht man selten wirkliche Schnäppchen, da sich diese Anfängerinstrumente sehr gut wieder verkaufen lassen und viele in meinen Augen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit überteuert sind. Viel sparen tut man da nicht.
Abraten würde ich von den Standmodellen, weil sie den größten Vorteil eines Digital-Pianos, die Transportabilität, zur Nichte machen und mE in Sachen Optik keinen Vorteil haben.
Wer etwas mehr Geld übrig hat, kriegt in der 1000€-Klasse z.B. mit den Pianos der Roland FP-Serie bessere Sounds geboten. In der Preisklasse darüber bewegen wir uns dann langsam in der Amateur- und angehenden Profiliga, wo im Pop- und Jazzbereich auch andere Brot und Butter- Sounds wichtig werden und eingebaute Lautsprecher unwichtig sind, weil wenn ein Schlagzeuger dabei ist, die eingebauten Speaker meist zu schwach sind und man über externe Verstärker spielen muß. Der finanzielle Sprung wäre hier zu einem akustischen Instrument nicht mehr groß. Hier wird's besonders wichtig zu entscheiden, ob ich nur zuhause ein gutes Piano haben will, oder ob ichs auch in eine Probe oder auf nen Gig mitnehmen will.
Noch mal ein Gedanke zur Computer-Pianos und Mastertastatur für Anfänger etc.
Ich persönlich finde es nervig, wenn man üben möchte erst den Rechner hochfahren zu müssen und andersrum recht komfortabel ein Instrument zu haben, das man einschaltet und loslegt. Ein gutes VST-Piano kostet auch sein Geld und ein brauchbares 88er Masterkeyboard ist kaum unter dem Preis des P-95 oder der vergleichbaren Geräte zu kriegen. Die Software muss mit der Dynamik auf die Tastatur angepasst werden, was sicher Einsteigern sehr schwer fallen dürfte, weil sie nicht wissen wie sich ein Piano in der Dynamik verhalten sollte. Dann den Rechner so hinzukriegen, dass alles Latenzfrei und ohne Knackser läuft ist mit nem PC mit Standardsoundkarte auch oft nicht möglich, also sollte man gleich noch eine Soundkarte dazu rechnen.
Wenn man die Feinheiten des gehobenen Klavierspiels ausloten will oder wer die "Seele" und Wärme eines echten Klaviers haben will, muss sich ein echtes akustisches Klavier kaufen. Das sollte aber in jedem Fall auch technisch in Ordnung sein. Das heißt, dass die Saiten, der Resonanzboden, die Dämpfung und die Filze nicht kaputt sind und vor allem, dass es regelmäßig gestimmt wird. Das heißt zum Anschaffungspreis, der mindestens dreimal so hoch ist, sollte man auch zusätzlich ein mal im Jahr 100€ für die Stimmung ausgeben.
Hier mal meine Erfahrungen mit dem Yamaha P-95, nach dem ich es jetzt ein paar Wochen im Einsatz habe:
Es liegt jetzt immer öfters im Auto, da mich das Leichtgewicht mit seinen 11kg nicht abschreckt, es kurz mal rauszuziehen um ein bisschen zu üben wenn man zwischendurch etwas Zeit hat. Auch mal nachts über Kopfhörer, wenn ich nicht mehr auf meinem Flügel spielen kann. Von der Tastatur bin ich immer noch begeistert. Sie ist meinem Flügel sehr ähnlich und mE ein super Trainer. Für Fingerübungen reicht das sowieso allemal.
Ich habs jetzt spaßeshalber sogar ein paar mal bei Gigs dabei gehabt und finde das Teil schlägt sich ordentlich. Der Sound ist natürlich nicht der Hammer aber durchaus passabel. Sicherlich, da klingt mein Stage schon wirklich besser ;-) . Der Line-Out fehlt schon für den Live-Einsatz aber mit einem Y-Kabel aus einer der Kopfhörerbuchsen geht das ganz gut. Bin am überlegen wie in einem anderen Thread gepostet, da was zu modifizieren.
Die eingebauten Lautsprechen reichen sogar für ne Probe ohne, oder mit leisem Drummer.
Kleine Schönheitsfehler des P-95 sind für mich, wie gesagt der fehlende Line-Out und ein USB-Midi wäre auch ganz schön gewesen, würde aber wahrscheinlich wieder den Preis verteuern.
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