Artikel: Neues Digitalpult von Behringer

Ein deutsches Musikhaus hat den X32 schon im Online-Shop - für 3866 Euro!
Ist dann doch doppelt soviel wie 2500 USD

Die Preise von US zu EU-Markt werden sich wohl nicht unterscheiden, wenn man die MWST-Unterschiede außer Acht läßt. Ich vermute, dass sich das Behringer X-32 etwas unterhalb von 3000 € inkl. MWST einpegeln wird.

Ich finde die hier laufende Diskussion sehr interessant. Behringer ist ja eine Firma, der es immer wieder gelungen ist den Markt aufzumischen. Manchmal hat das sehr genervt. Zu oft war die Qualität der Ware sehr bescheiden, und Defekte gab es auch jede Menge. Ich glaube daher nicht, dass sich irgendwelche Verleiher dieses Pult kaufen werden, denn zu oft fordern die Rider: NO BEHRINGER - und dennoch: die SPECS lesen sich wie eine Wunschliste, und ehrlich, wenn es einer Firma zuzutrauen wäre nach den außerordentlich erfolgreichen DDX-3216 und MX-8000 erneut einen Volltreffer im Bereich Mischpulte zu landen (aus der Sicht des Verkäufers) dann ist es Behringer nach dem Kauf von MIDAS und KLARK TEKNIK

Ach ja - die Nachfrage regt sich bereits, obwohl nicht vor Oktober mit dem Pult zu rechnen sein dürfte (und wer weiß, ob der angekündigte Preis bis dahin noch zu halten ist?) - Fakt ist, wer früh dabei sein möchte sollte nicht zu lange mit seiner Bestellung warten
 
Eins grosser Vorteil eines Digitalpultes ist sicherlich die per Netzwerkkabel anschließbare Stagebox. Warum also verbaut man die ganzen Wandler in das Pult? Die meisten werden wohl Interesse an der Digitalen Stagebox haben, und bezahlen somit die ganze Hardware doppelt. :confused:
 
Genau das habe ich mich eben auch gefragt. Wieso nicht direkt das Gewicht un die Kosten einsparen, oder die Konsole dafür etwas robuster bauen?

Ich wundere mich allerdings: Auf der Behringerseite zu dem Pult gibt es ein wunderbares Beispieldiagramm für ein Live-Setup ("X32 Live Performance Setup"), das mir aber sogar angesichts der Specs etwas unmöglich erscheint. Hierbei zähle ich 16 Ausgangskanäle (also pro Seite jeweils Main + 7 (!) Delay Lines oder so etwas), zusätzlich zu den 12 separaten Monitormixes...also doch 28 Ausgänge insgesamt möglich, wenn man die Stageboxes dazu hat?

Oder kriegt einfach jede dieser IEM Kisten (auf dem Diagramm sind ja kleine Pulte abgebildet, auch jeweils an die Stageboxen per Ethernet angeschlossen) einfach die vollen 32 Inputs + 16 Ausgange des Hauptpults digital durchgereicht und man kann sich komplett selbst den IEM Mix zusammenschrauben? Das wäre ja ein absoluter feuchter Traum...


-edit- Und wofür steht eigentlich DCA? Dass das die Gruppen sind ist mir schon klar, aber DCA...? :gruebel:
 
DCA = Digitally Controlled Amplifier also die digitale Variante der VCA (Voltage Controlled Amplifier). Das sind keine Subgruppen (ein eigener Buss), sondern die zugeordneten Kanalfader folgen dem Wert des VCA- / DCA-Reglers.
 
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Oder kriegt einfach jede dieser IEM Kisten (auf dem Diagramm sind ja kleine Pulte abgebildet, auch jeweils an die Stageboxen per Ethernet angeschlossen) einfach die vollen 32 Inputs + 16 Ausgange des Hauptpults digital durchgereicht und man kann sich komplett selbst den IEM Mix zusammenschrauben? Das wäre ja ein absoluter feuchter Traum...

so habe ich es verstanden, siehe hier:

http://www.youtube.com/watch?v=zgZsrPpBapY
 
Ich weiß, die Frage ist fast überflüßig: Aber hatte jemand das Pult schon unter den Fingern und kann es klanglich wie intuitiv beurteilen?
 
DCA = Digitally Controlled Amplifier also die digitale Variante der VCA (Voltage Controlled Amplifier). Das sind keine Subgruppen (ein eigener Buss), sondern die zugeordneten Kanalfader folgen dem Wert des VCA- / DCA-Reglers.

Aha, soweit klar - aber was will ich damit auf nem Digitalpult? Die zusätzlichen Routing/Regelmöglichkeiten durch nen VCA werden doch eh allgemein durch das digital beliebig einstellbare Routing überflüssig, oder nicht?

Oder geht es quasi nur darum, mehrere Kanalfader "gleichzeitig" zu betätigen (bzw. gemeinsam im Pegel abzusenken oder zu erhöhen), ohne dafür nen Bus zu opfern? Tut mir leid falls die Frage etwas dämlich kommt, habe aber noch nie auf ner VCA Konsole mischen dürfen... :(



Hmmm... so halb, ne? 16 Kanäle, also doch entweder nur die Hälfte der am Pult vorhandenen Eingänge, oder zusätzliche virtuelle, nicht auf analoge Ausgänge geroutete Busse?
 
hm, scheint so... Gibt ev. die Möglichkeit 2 zu kaskadieren, wenn man alle 32 Kanälle auf den IEMs haben will...
 
Naja, sicherlich nicht alle 32, aber vlt. ja Kanal 4 und Kanal 29 zusammen ;). Ich frage mich halt, welche 16 ankommen.
 
DCA / VCA hat nix mit den Bussen zu tun. Ein Buss ist die Summe aller zugeordneten Eingangskanäle. Verändert man den Masterregler dieser Gruppe, bleiben die signalliefernden Kanäle unverändert. Da ein DCA / VCA direkt den Kanalmaster beeinflußt, werden auch alle Postfader Auxe mit beeinflußt.
Ich konstruier mal ein Beispiel:
- Subgruppe 1/2 sammelt alles vom Drumset
- Subgruppe 3/4 sammelt alle Gesänge
- es steht nur ein Effektgerät für Hall zur Verfügung, daher wird der Return des Effektgerätes direkt auf die Summe geroutet
- machst Du jetzt eine der Subgruppen lauter oder leiser, bleibt der FX-Anteil in der Summe davon unverändert
- verwendest Du jetzt statt einer Subgruppe einen DCA / VCA, wird auch der FX-Send in jedem betroffenen Kanal mitbeeinflußt
Subgruppen an Pulten mit DCAs / VCAs braucht man nur, wenn man mehrere Einzelsignale gemeinsam bearbeiten will ... klassisches Beispiel ist hier die Kompression.
DCAs / VCAs sind ein sehr schönes Feature, in der analogen Welt gab es dies erst in der Schlachtschiffliga (Midas XL-3, Yamaha M-3000, ...).

So wie ich es bis dato verstanden habe, hat das Pult 16 Busse, diese können als LCR-Master oder pre/post Aux oder als Subgruppe (eine Subgruppe ist ja nix anderes als ein post Aux, bei dem in jedem zugeordneten Kanal der Sendregler auf 0dB steht) konfiguriert werden.
Diese 16 Busse können an das PMS (Personal Monitoring System) also den Aviom Clone vom Uli B. übergeben werden. Aus diesen Vormischungen kann sich dann jeder Musiker seinen eigenen Mix basteln.

Was mich nach jetzigen Informationen stören wird:
- LRC + 16 Busse werden beworben, wo sind aber die Outputbuchsen der LCR Busse :confused:
- Inserts werden beworben, aber wo sind die Buchsen :gruebel: Die 6 Auxillary Ins und Outs können's ja wohl nicht wirklich sein :confused:
- Zugriff auf die Auxe nur umständlich möglich ... erst Kanal auswählen, dann Auxgruppe auswählen und dann darf man endlich an dem Knöpfchen drehen
- Yamaha like kein direkter Vollzugriff auf die Channel-EQs ... die 2 Taster und 9 Encoder hätten das Kraut nun weißgott nicht fett gemacht
- bis auf die Thresholds Zugriff auf die Dynamicparameter nur über das Touchscreen Menü
 
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...
DCAs / VCAs sind ein sehr schönes Feature, in der analogen Welt gab es dies erst in der Schlachtschiffliga (Midas XL-3, Yamaha M-3000, ...).

Das leuchtet ein... trotzdem also eine Art "Subgruppenersatz", bzw. zumindest etwas, das die übliche Drums und "Rest" Subgruppen bei mir überflüssig machen würde :)

Wo die Main Outs sein sollen frage ich mich allerdings auch gerade...
 
Das ist kein "Ersatz" sondern eine zusätzliche Möglichkeit und Arbeitserleichterung / -verbesserung!
Um beim Beispiel Drumset zu bleiben ... alle Drumsetkanäle werden auf Subgruppe 1/2 geroutet und diese Summe wird komprimiert um das Schalgzeug "dichter" zu bekommen. Gleichzeitg liegen auch alle diese Kanäle unter der Kontrolle von VCA / DCA 1, damit macht man dann das Schlagzeug laut und leise und steuert wie weit dieses in den Kompressor fährt.
 
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Ich weiß, die Frage ist fast überflüßig: Aber hatte jemand das Pult schon unter den Fingern und kann es klanglich wie intuitiv beurteilen?

laut Aussage auf dem Behringer Stand auf der PLS, ist das Gerät noch nicht final... Es ist nur ein Prototyp. Kanalfader, LCD Displays und einiges an der Firmware werden noch überarbeitet.
 
Ich hab's auch in Frankfurt gesehen, aber schon vom Design her Lage mir persönlich nicht.
Anfassen konnte man dort leider auch nichts, da das Ding hinter Glas war...
Der Typ dort meinte zu mir, dass der Preis bei ca. 2.500€ liegen soll. (Ich finde, das sieht man auch an der Verarbeitung)
Release des Pults soll laut Messemensch kurz vor der nächsten Musikmesse liegen, also März 2012.

Meiner Meinung nach hat Presonus mit dem StudioLive die Nase noch vorn, auch wenn das Pult nach nem anderen Konzept aufgebaut ist...
 
Release des Pults kurz vor der nächsten Musikmesse, März 2012?

Klingt für mich nach einem klaren Fall von Vaporware! Sorry, aber die (B) wollen doch nur die Leute vom Kauf des PreSonus StudioLive oder des Phonic Digipultes abhalten.

Viele Grüße
Jo
 
Sorry, aber die (B) wollen doch nur die Leute vom Kauf des PreSonus StudioLive oder des Phonic Digipultes abhalten.
Sieht ganz so aus :gruebel: Auch wenn es etwas OT wird: Mich wundert diese Vorgehensweise häufig. Die Firma Apple macht es da genau andersherum, die stellen Produkte wirklich erst dann vor, wenn sie fertig und quasi zu kaufen sind. Vorher gilt Geheimhaltung. Andere Hersteller stellen jetzt ständig irgendwelche iPad-Konkurrenten vor: Aber es sind immer nur Ankündigungen oder Prototypen auf Messen, die Geräte kommen dann irgendwann... Ganz toll! Dass Apple da eine extreme Ausnahme ist, ist ja OK. Aber die Vorstellung des Behringer Pults ein Jahr vorm Verkaufstart ist dann aber das andere extrem. Ich weiß nicht, wer da wirklich soo geduldig ist und jetzt mit dem Kauf eines Digitalpults wartet. Zumal dann ja auch nicht sicher ist, wie gut das Teil schließlich tasächlich ist. Und die anderen hersteller haben jetzt auch noch Zeit ihre Geräte zu optimieren, ZUbehör rauszubringen - und vielleicht bei Behringer manche Idee abzuschauen...
 
Kommt... dieser extreme Blick in die Zukunft war bei Behringers Uli doch schon immer. Ich kann mich noch an gedruckte Produktkataloge Anfang 2000 erinnern, in denen auf den letzten Seiten (schlecht gemachte) Computerzeichnungen zukünftiger Geräte prangten. Um's Abkupfern macht sich Behringer wohl keine Sorgen, weil er einerseits in seinem Pult nichts bringt, was nicht schon (natürlich ungleich teurer) dagewesen, und er andererseits wohl davon ausgeht, daß auch in einem jahr seinen Preis niemand wird unterbieten können. Bin allerdings zuversichtlich, daß dem auch so sein wird...


domg
 
Na dann bitte einen ersten Eindruck nicht verheimlichen :)

Sollst Du haben:
Ich hatte bereits Gelegenheit, mir einen handgefertigten Prototypen des X32 anzuschauen.
Erster Eindruck: Sehr übersichtlich, sehr intuitiv zu bedienen und mit bisher nur sehr wenigen offensichtlichen Fallstricken.

Sehr sexy finde ich (von der ersten halben Stunde Begrabbeln ohne Audio):
- Channel Displays in Farbe und Beschriftung frei konfigurierbar und grafikfähig. Es gibt fertige Icons für verschidene Instrumente zur Auswahl.

- 6-Band PEQ in jedem Ausgangsbus

- Trotz der Arbeit in Layern immernoch übersichtlich. Die linke Faderbank ist ausschließlich für Inputs (Layer 1 und 2), Aux-Inputs und FX-Returns (Layer 3) sowie die Busmaster (Layer 4) zuständig. Auf der rechten Faderbank liegen in Layer 1 die DCA-Gruppen, in Layer 2 und 3 die Ausgangsbusse 1-16 in Layer 4 die Matritzen sowie der Center-Master für L-C-R Konfigurationen

- Die Assignable Encoder/Knöpfe ganz rechts außen sind schonmal ein Hammer für sich: Ebenfalls mit Channel-LCD ausgestattet kann man sich auf jede Encoder/Knopf-Kombination in drei Layern z.B. FX-Return (Encoder), Tap-Taste für diesen Effekt und einen Jump-Befehl zu dem entsprechenden Effekt (oder auch eine Sends-on-Fader Taste) programmieren.

- Die Encoder unter dem Display sind als Soft-Keys ausgeführt, führen also die jeweils im Display angezeigte Funktion aus. Gleichzeitig haben sie auch noch eine Drucktaster-Funktion.

- Neu dazugekommen sind 6 frei konfigurierbare Mute-Groups (unten rechts)

- Die Zuweisung von Kanälen in DCA-Groups funktioniert wie bei Midas: Select-Taste der DCA-Gruppe gedrückt halten und gewünschte Kanäle durch Druck auf die jeweilige Select-Taste hinzufügen oder entfernen (geht aber auch per Displaymenü).

- Ebenfalls sehr lecker sind die bereits von Midas bekannten View-Tasten neben Headamp-, Dynamics- und EQ-Sektion um das ausführliche Menü dieser Einstellungen auf's Display zu holen.

- Sends on Fader _und_ "klassisches" Aux-Mixing mit den Bus-Encodern links neben dem Display möglich. Endlich hören die Sends on Fader Liebhaber auf zu meckern ohne dass die Klassiker damit anfangen :)

Soweit dazu.
Ebenfalls kurz anschauen durfte ich mir die soeben vorgestellte digitale Stagebox mit 16 Preamps (komplett fernsteuerbar, aber auch am Gerät selbst zu bedienen). Sehr lecker, das.
Für einfache Monitorsetups lassen sich übrigens auch zwei X32 per SuperMAC verbinden. Das Monitorpult kann dann auch gleich noch als Stagebox dienen und alle Inputs auch für weitere Pulte oder Monitor-Controller im Netzwerk zur Verfügung stellen.

Ach ja: Wenn man möchte, läuft das X32 auch mit den Midas Stageboxen :)

Wenn alles glatt geht, fahren wir heute abend (20.1.2012) die erste produktive Show auf dem Pult.
Wer also Zeit und Lust hat:
The Pógs Irish Pub, Bahnhofstraße 31, 41236 Mönchengladbach-Rheydt (keine 100m vom Hauptbahnhof Rheydt).
Los geht's um 22:30 (vorher Fußball) mit Craggy Island (Link siehe unten). Eintritt irgendwo zwischen 4 und 5,- EUR.
Ich muß "leider" spielen, EDE-WOLF wird also Ulis Rache bedienen :)

---------- Post hinzugefügt um 12:07:47 ---------- Letzter Beitrag war um 01:50:02 ----------

Wenn alles glatt geht, fahren wir heute abend (20.1.2012) die erste produktive Show auf dem Pult.

Es geht leider nicht alles glatt - das Pult ist heute noch nicht verfügbar, weil ein Stück Papier fehlt.
Der Gig findet natürlich (auf einem StudioLive) dennoch statt...
 
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So, nu aber: Das Pult (mit Seriennummer 0015) ist da.
Hier schon mal ein optischer Eindruck (sorry, Handyfoto). Der erste Bericht kommt nach dem Essen.

IMAG0172.jpg
 
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