Falsche Haltung angewöhnt

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Hallo!

Ich spiele schon länger Gitarre, allerdings immer längstens ein halbes Jahr am Stück, dann ist meistens für mindestens ein Jahr Pause. Da man aber trotzdem einmal gelerntes auch nach längerer Zeit wieder abrufen kann, hab ich trotzdem gewisse Fortschritte gemacht, ich bin zwar wohl noch Anfänger, aber sicherlich kein "blutiger" mehr.

Ein Grund warum in der Vergangenheit wenig weitergegangen ist, war, wie ich jetzt bemerkt habe, die falsche Literatur. Ich hatte es mit "Garantiert E-Gitarre Lernen" von Brünner versucht, aber ich halte es inzwischen für ein sehr schlechtes Buch.

Seit dem ich Tretina's "Metal Rhytm Guitar" kenne, bin ich WIRKLICH motiviert, und merke auch die stärksten Fortschritte seit ich begonnen habe und ich spiele auch zum ersten Mal in meinem Leben länger als 6 Monate täglich.

Das Problem das ich habe ist folgendes: bis jetzt habe ich die Powerchords mit Zeige- Ring- und kleinem Finger gegriffen, wobei der Mittelfinger relativ steif in die Luft gereckt war. Mir war zwar bewusst, dass das möglicherweise seltsam aussieht, aber ich empfand die Haltung als komfortabel und es hat mich nicht weiter gestört. Seit wenigen Tagen ist das jedoch plötzlich anders.
Ich halte es einfach nicht mehr aus, den Mittelfinger gestreckt zu halten, das Gefühl dabei macht mich Wahnsinnig und lenkt mich vollkommen von Spielen ab. Deshalb versuche ich eine neue Position für ihn zu finden, aber ich weiss eigentlich gar nicht, WO der Finger hingehört. Auf die Saite hinter den Ringfinger? Oder abgewinkelt über den Saiten schwebend? Habe natürlich beides schon probiert, allerdings ist er bei beiden Positionen im Weg und dämpft ungewollt die Root-Saite.
Deshalb meine Frage: wohin mit dem Mittelfinger? Welches ist die "übliche" Position?

Viele Grüße
 
Eigenschaft
 
Es gibt hier keine "übliche" Position. Nur steif und angespannt ist meiner Meinung nach kontraproduktiv. Aber ob er jetzt leicht gewinkelt ist, an einem der anderen Finger anliegt oder für sich allein gen Himmel streckt, ist relativ schnuppe.
Ich persönlich habe mir in den letzten 2 Jahren versucht generell eine entspannte Haltung der Finger anzugewöhnen. Das spart Kraft, führt nicht so schnell zu Verkrampfungen und man ist auch schneller.
 
Na, das ist doch sehr einfach zu lösen: Spiel' einfach statt power chords richtige Dreiklänge, z.B. in der A-Form oder A-Form, vielleicht sogar Sept- oder gar Nonen-Akkorde. Dein Mittelfinger kriegt völlig neue Aufgaben, und Du wirst feststellen, daß du im Grunde genommen gar nicht genug Finger hast! :)

Gruß

Arthur Milton
 
Hi OphiuchuS,

zunächst mal freuts mich, dass Du auch Stetina Fan bist. Ich find seine Bücher auch genial und motivierender als die anderen, die ich kenne. :great:

Dein Problem mit dem Mittelfinger ist interessant. Ich habs gerade mal an der Gitarre überprüft.

Also mein Mittelfinger liegt ziemlich genau mittig zwischen Zeigefinger und dem Ring- und kleiner Finger-Paar. Dabei ungefähr einen halben bis dreiviertel Zentimeter über dem Griffbrett. Sozusagen in Bereitschaftsstellung. Wenn er was spielen können müsste, wäre er dazu sofort bereit.

Wie es jetzt zu Deinem Problem kommt... keine Ahnung. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, damit am Anfang zu kämpfen gehabt zu haben, aber der erste Powerchord ist auch schon ein Jahrzehnt her. ^^

Um Dir die genaue Position zu sagen, nehm ich als Beispiel nen G-Powerchord im dritten Bund auf der E-Saite. Wenn ich den so greife wie Du beschreibst, also mit Zeigefinger, Ringfinger und kleinem Finger, dann schwebt der Mittelfinger bei mir ziemlich genau direkt über dem vierten Bund. Und zwar ein wenig zwischen der d und der g Saite. Je nach Riff und ob ich zwischendrin Barrées brauche, würde die Tendenz halt evtl mehr Richtung g- Saite gehen.

Ich bin sicher, das bekommst Du so hin, dass es für Dich locker ist, auch ziemlich schnell und mit wenig Aufwand. Wenn Du noch Fragen hast, her damit! :)
 
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Also dass du den Mittelfinger in die Höhe streckst, ist sicher kein Problem ;)
Schau dir mal Eric Clapton an, der macht das auch immer so, und wenn der nicht spielen kann.. ;)
 
Danke für die Antworten!

@Azriel: ich werds versuchen

@ArthurMilton: "A-Form oder A-Form, vielleicht sogar Sept- oder gar Nonen-Akkorde". Wie genau ist das gemeint? Anstatt Powerchords ein A-Dur auf den ersten drei Saiten?

@Stephan1980: Danke fürs ausprobieren, ich werde es auch mit über den Saiten "schweben" versuchen.

@ValleysOfNeptune: Ja bislang hat es mich auch nicht gestört, nur jetzt plötzlich, keine Ahnung, fühlt es sich ganz hässlich an, wenn ich den ausstrecken muss, kanns auch nicht genau erklären

@Fridolin K.: :D
 
Hallo,

sorry, ich meinte A-Form oder E-Form, meinetwegen erstmal als offene Akkorde, später dann z.B. auch als Barree-Akkorde.
Barrree-Akkorde lassen sich meistern, wenn Du erstmal in den mittleren Lagen anfängst, z.B. in der dritten, vierten oder fünften Lage, und dich dann abwärts arbeitest. Der F-Dur-Akkord in der ersten Lage ist aber immer ein echter Killer. Übrigens spielen viele Gitarristen als Akkorde nur Dreiklänge auf der D-, g- und h-Saite.

Hab' im web mal eben auf die Schnelle das hier

http://jguitar.com/chordsearch?chordsearch=A

und das hier

http://www.guitarreference.com/chord_chart/

gefunden. Such' Dir einfach mal ein paar Songs, in denen solche Akkorde vorkommen.

Wichtig sind natürlich auch Fingerübungen vom Typ Spinne, z.B. hier http://www.fretmeup.com/spider-exercises/

Die helfen auch gut gegen den abstehenden Mittelfinger.

Viel Spaß

Arthur Milton
 
Hallo,

sorry, ich meinte A-Form oder E-Form, meinetwegen erstmal als offene Akkorde, später dann z.B. auch als Barree-Akkorde.
Barrree-Akkorde lassen sich meistern, wenn Du erstmal in den mittleren Lagen anfängst, z.B. in der dritten, vierten oder fünften Lage, und dich dann abwärts arbeitest. Der F-Dur-Akkord in der ersten Lage ist aber immer ein echter Killer. Übrigens spielen viele Gitarristen als Akkorde nur Dreiklänge auf der D-, g- und h-Saite.

Hab' im web mal eben auf die Schnelle das hier

http://jguitar.com/chordsearch?chordsearch=A

und das hier

http://www.guitarreference.com/chord_chart/

gefunden. Such' Dir einfach mal ein paar Songs, in denen solche Akkorde vorkommen.

Wichtig sind natürlich auch Fingerübungen vom Typ Spinne, z.B. hier http://www.fretmeup.com/spider-exercises/

Die helfen auch gut gegen den abstehenden Mittelfinger.

Viel Spaß

Arthur Milton

Hmm, E-Dur und E-Moll Barrees greifen kann ich eigentlich schon (nur bei der Geschwindigkeit hapert's noch), und die offenen Akkorde auch. Also du meintest ganz allgemein, statt Powerchords halt Barrees spielen? Stelle ich mir aber anstrengender vor. Außerdem sind dann die unteren Saiten ja nicht mehr gedämpft?
 
Klar ist das anstrengender, ich hab' ja auch nie behauptet, daß es leicht wäre.:) Aber Du hast letztendlich 'nen volleren Klang als wenn Du immer nur auf Grundton und Quinte herumreitest, und der Solist in der Band, egal ob Sänger , Saxophonist oder Leadgitarrist, hat dadurch einen Klangteppich, der einem Solo erst den richtigen Sinn gibt.
Ich hab' jetzt nur die Stetina-Schule Total Rock Guitar vor mir liegen, und der geht durchaus auf power chords - übrigens als Umkehrung, d.h. als Quart, auf der D- und g-Saite ein, bevor er auf p18 Barree-Griffe in der E-form und der A-Form einführt.

Ansonsten würd' ich Dir wirklich einfache Dreiklänge auf der D-, g- und h-Saite empfehlen, z.B. als Fragmente von Barre-Akkorden. Ich behaupte mal, daß die wenigsten Gitarristen volle Barree-Akkorde über fünf oder sechs Saiten spielen, sondern eh' nur auf drei Saiten spielen. Für einen G-7-Akkord würdest Du dann
auf der D-Saite das f am 3.Bund,
das h auf der g-Saite am 4.
und das d auf der h-Saite am 3. Bund spielen.
Das müßte Dein Mittelfingerproblem eigentlich lösen.
Für den Grundton G gibt's ja noch den Bassisten.

Wieso übrigens abdämpfen? Die übrigen Saiten schlägst Du natürlich nicht an...:)

Gruß

Arthur Milton
 
:eek: Ganz schön lange Tage hihi


http://www.justyoursong.com/project-d/blog/wp-content/uploads/2009/02/e-power-chord-player-pov.jpg
Ich würds ungefähr so machen ^^ Mittelfinger kann noch etwa 1 cm weiter nach vorne, so dass er über der A Saite schwebt, aber zu große Abweichungen davon sind imho eigentlich unsauber :)

Der berührt aber nur mit der Zeigefingerspitze die Saiten, ist es nicht besser, wenn man mit dem Zeigefinger die restlichen Saiten abdämpft?

@ArthurMilton: Abdämpfen deshalb, weil die sonst mitklingen, auch wenn sie nicht angeschlagen werden, bei mir jedenfalls passiert das öfter mal.

Ich versuch jetzt mal verschiedene Stellungen. Ich habe relativ lange dafür gebraucht mir anzugewöhnen, dass Handgelenk gerade zu halten, durch das herumtun mit dem Mittelfinger ist das auch schon wieder gefährdet. Hauptsächlich versuche ichs mit Mittelfinger nach Ringfinger auf der A bzw D Saite, oder eben darüber Schwebend, wobei der Finger beim Schweben allerdings in Richtung Zeigefinger rutscht. Vom reinen anfühlen her ist das mit dem aufliegen besser, allerdings bin ich noch sehr unpräzise, ich denke da muss wohl ich einige Wochen aufbringen :mad:

Was mich ärgert ist, dass mir die ganzen Powerchords eigentlich schon ziemlich gut von der Hand gegangen sind, ich fühle mich durch diese neue Situation um Monate zurückversetzt. Dumm.
 
Das wichtigste ist, beim Greifen nicht zu verkrampfen (der gestreckte Mittelfinger ist ein Symptom davon...). Versuche, nur soviel Kraft wie eben nötig aufzuwenden, um sauber zu klingen. Du wirst feststellen, dass das erheblich weniger sein dürfte, als Du derzeit aufwendest. Das wird Dir auch helfen, wenn Du wie bereits vorgeschlagen "richtige" Akkorde spielen willst, bei denen man tendenziell noch eher verkrampfen dürfte.

Insgesamt ermüdet Deine Hand dadurch weniger und schneller greifen kannst Du irgendwann auch :)
 
Hey,
das mit dem Zeigefinger ist mir gar nicht aufgefallen .. lohnt sich jedenfalls, die anderen Saiten abzudämpfen, da hast du recht ^^ Sonst gibt's schnell Störgeräusche und wenn man auf Barrés ausweitet muss man ja sowieso den Zeigefinger drüber liegen haben :)

Naja das ist wie ein Riff lernen, glaub ich.. in den ersten Momenten fühlt man sich wie ein Anfänger und nach ein paar Tagen läuft das schon total flüssig ^^ Weil du die Koordination an sich ja schon hast dafür, das wird schon noch automatisch.
 
@ OphiuchuS

Ich habe gerade was witziges gemerkt.
Bis vor 2 oder 3 Monaten, hatte ich den Mittelfinger immer angewinkelt, also quasi so:
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Jetzt habe ich den Mittelfinger allerdings halt (nicht ganz)gerade über die Saiten gestreckt,
weil ich fand das das mit dem angewinkeltem, da ich recht dicke Finger hab, echt ziemlich doof bei mir aussah.
Wenn ich jetzt versuch in diese verwinkelte Lage zu kommen, streckt sich der Finger automatisch, vorher wars genau andersrum.
War mir tatsächlich noch gar nicht so richtig aufgefallen ;P
Also jetzt schwebt die Fingerspitze zwischen (dicker) E und a Saite in ca. 1 cm Höhe.
 
Ich habe gerade was witziges gemerkt.
Bis vor 2 oder 3 Monaten, hatte ich den Mittelfinger immer angewinkelt, also quasi so:
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:rofl: Was soll uns diese Illustration nur sagen?

Solange alle noch Dur und Moll greifen können ist glaub ich alles in Ordnung :D
 
Hallo!

Ich hatte es mit "Garantiert E-Gitarre Lernen" von Brünner versucht, aber ich halte es inzwischen für ein sehr schlechtes Buch.
Seit dem ich Tretina's "Metal Rhytm Guitar" kenne, bin ich WIRKLICH motiviert, und merke auch die stärksten Fortschritte seit ich begonnen habe
Hallo.
Ich kenne beide Bücher und kann das nicht ganz nachvollziehen.
In diesem Tretina Buch lernt man nicht viel ausser Powerchords. Kein Wunder, dass man irgendwann nicht mehr weiss wohin
mit seinem Mittelfinger. 6 Monate Powerchords und ich würde auch das kotzen kriegen.
Üb einfach mal zwischendurch etwas anderes.
 
Hallo.
Ich kenne beide Bücher und kann das nicht ganz nachvollziehen.
In diesem Tretina Buch lernt man nicht viel ausser Powerchords. Kein Wunder, dass man irgendwann nicht mehr weiss wohin
mit seinem Mittelfinger. 6 Monate Powerchords und ich würde auch das kotzen kriegen.
Üb einfach mal zwischendurch etwas anderes.

Beim Brünner-Buch lernt man am Anfang nichts weiter als Rythmen auf einer Saite zu spielen, bei Tretina lernt man Slides, Palm Mutes, Vibrato/Bending (weiter bin ich noch nicht) mit Übungen und Liedern, die auch nach was klingen - ich jedenfalls bin viel motivierter diese Übungen/Lieder zu spielen, als dieses öde auf einer Saite herumpicken.
 
Also ich kann nachvollziehen, dass das Buch vom Tretina mehr Spass macht. Aber es ist mir zu stumpf.
Daher die Empfehlung auch mal was anderes zu probieren. Den Anfangskram beim Brünner kann man ja auch überspringen.
 
:rofl: Was soll uns diese Illustration nur sagen?

Solange alle noch Dur und Moll greifen können ist glaub ich alles in Ordnung :D

Hey ;D

Naja, das sollte mein Mittelfinger sein ;)
Wobei jeder Strich ein Teil des Finger sein sollte.
Hatte erst etwas mehr anschaulicheres gemacht, aber mehr als 2 Leerzeichen gehen hier ja leider nicht zwischen 2 Zeichen.
 

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