Wenn mein Rechner die Plugins nicht mehr in der erforderlichen Zeit berechnen kann und ich deswegen die Puffergrösse in der Audiosoftware hochschrauben muss, entsteht mehr Latenz.
Wenn dein Rechner wirklich so schwach ist, dass er die PlugIns nicht mehr in der erfordelichen zeit berechnen kann, dann nützt auch ein höherer Puffer nichts. Dass es in der Praxis etwas bringt, die Puffergröße raufzustellen, liegt ja eher daran, dass dann die Grundlast gesenkt wird. Andersherum hat man die Latenz doch auch, wenn man gar keine PlugIns einstellt, also auch wenn man SoftwareMonitoring ohne jegliche Effekte nutzen will kann man den Puffer nicht auf Null stellen.
Wenn es wirklich so wäre, dass die Latenz unmittelbar mit der Rechnerleistung zusammenhängt, dann dürfte es ja bald gar keine Probleme mehr mit der Latenz geben (weil die Rechner immer schneller werden), und umgekehrt dürfte es früher ja gar nicht möglich gewesen sein, mit niedriger Latenz zuarbeiten (weil die Rechner da viel langsamer waren als heute). Aber dem ist ja nicht so. Ich kann mit meinem bald 10 Jahre altem Athlon XP 1,25GHz problemlos sehr kleine Puffer und damit unhörbar niedrige Latenzen fahren (mit meiner M-Audio Delta 1010LT, aber auch mit Onbaord-Sound und ASIO4ALL). Umgekehrt schreiben aber immer noch viele, dass sie mit ihren neusten Rechnern und irgendwelchen USB-Interfaces keine niedrigen Werte erreichen.
Allerdings gebe ich Dir insofern recht, als das vermeidbare Latenz ist. (man kann/sollte freezen oder bouncen).
Ja, du gehst jetzt wohl eher von der Situation aus, dass man eben ein Projekt mit vielen Spuren und Effekten vollgestopft hat, dann irgendwann an die Grenzen der CPU kommt, und um noch was rauszuholen den Puffer erhöht. Bei einem schnelleren Prozessor kommt man natürlich erst später an diese Grenzen.
Wenn ich aber von Latenz beim Recording rede, dann gehe ich da eher vom minimalsten aus, also z.B. wenn man ein Software-Instrument Live spielt, oder E-Gitarre per Modellingsoftware live spielt, oder gar in der DAW noch nix aufgenommen habe und das Softwaremoniotirng ganz ohne Effekte aktiviere. Und da geht es dann eben darum: Kann ich den Puffer so niedrig einstellen, dass ich einerseits die Latenz nicht spüre, anderseist es aber eben noch keine DropOuts gibt? Und ich glaube nicht, dass es da einen Unterschied zwischen einem 2x 2,3 GHz MacMini und einem 4x 3,1Ghz iMac gibt, wenn sonst alles andere gleich ist.
Wenn hier im Forum Leute über zu hohe Latenz klagen, dann liegt das am Interface, an schlechten Treibern, an probelamtischer Rechnerkonfiguration, irgendwelchen Interrupts die der Rechner erzeugt (kann man mit dem DSP-Latency Checker testen), oder sonstwas. Aber eigentlich nie an einer zu schwachen CPU. Weil wie gesagt wäre es sonst ja gar nicht möglich, dass ich mit meiner ollen Möhre keine Latenzprobleme habe