Evanescence Song - Tipps zum Mix!

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Hallo ihr Lieben!

Seit einem halben Jahr beschäftige ich mich jetzt mit dem Thema Recording. Ich möchte mich gerne weiter verbessern, und würde mich deshalb über Tipps, Lob und Kritik zum Mix meiner neuesten Aufnahme freuen.

Equipment war: KAWAI-Epiano, Soundkarte: M-Audio Fast Track Pro, Mikrofon: Rode NT1A. Und meine Geige :)

Hier der Link zur Aufnahme: http://www.youtube.com/watch?v=y4y797zqnGo&list=UUzfzqOBUDR5z_fYN2k4pEwA&feature=plcp

Stimme: Beim Aufnehmen der Stimme habe ich dieses Mal den Abstand zum Mikrofon auf ca. 40cm gewählt, und dafür den Gain-Regler meines Fast Track Pro sehr weit hoch gedreht (fast 100%). [Ich habe den Eindruck, wenn ich ganz nah hingehe, und den Gainregler auf ca. 40-50% stelle, dann ist das Resultat eher mickrig :-( deshalb dieses Mal der größere Abstand mit hohem Gain] Am Ende habe ich einen Kompressor sowie einen Maximizer verwendet. Reverb oder Hall habe ich nicht verwendet.

Violine: Die Geigenstimmen habe ich nacheinander aufgenommen und dann in den hohen Frequenzbereichen ein bisschen abgemildert, sodass sie nicht zu dominant klingen. Außerdem ganz leichter Reverb.

Was meint ihr zu dieser Aufnahme, und habt ihr Tipps für den Gesamtmix?

Vielen Dank im Voraus,
Eure Julie :)
 
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Klingt doch schonmal nicht verkehrt.

Der Gesang gefällt mir :) wenn du das Gain so aufdrehst und weiter weg bist, kommt evtl halt mehr Raum auf die Stimme. Ich würds mal mit etwas Delay/Reverb versuchen. Was auch cool sein könnte is, wenn du manche Passagen doppelst, die leisere Stimme mit Effekten zu verwischen. Das macht dann oft einen sehr fetten Ton.

Geige und Klavier klingen in meinen Ohren sauber und ich kenn mich auch net wirklich damit aus :D
 
nicht verkehrt ist gut...
ich musste mir erst mal das Video aus'm Ordner picken, um sicher zu sein wer, da nicht singt... :D

für meinen Geschmack ist es ein wirklich schöner Mix geworden, gut angelegt und interessant aufgeteilt.
Wie das Piano den Raum aufmacht, die Violine ganz leicht hinter der Stimme liegt, die Sache auch mit der Doppelung der Stimme nicht ausbricht.
Da ist wirklich mal ein Verschmelzen zu hören, jedenfalls unter meinem Kopfhörer.
Und das NT1a versprüht seinen etwas (zu) rauhen Charme - eigentlich ist der Charakterzug so gar nicht meins, aber das passt irgendwie.
Hab ich gern gehört :great:

cheers, Tom
 
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Von der Balance und Aufteilung ist das sehr gut. Der Sound von Piano und Geige ist super. Der Gesang ist von der Performance astrein. Allerdings hab ich den Eindruck, dass deine Raumakustik nicht die Beste ist. Ich weiß natürlich nicht, wie weit du vom Mikro entfernt warst. Da ist so ein etwas hohler Klang in der Stimme, der sie ein wenig in den Hintergrund rückt. Der Song ist sehr intim und da sollte die Stimme wirklich direkt am Hörer sein. Fals du nichts an der Raumakustik machen kannst, könntest du Versuchen, näher ans Mikro zu gehen, um den Raumanteil weiter zu minimieren.
Auch könnte der Gesang ein bischen Kompression vertragen. Er bricht an manchen Stellen ein wenig ein.
 
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Hi,

unterschreibe Noviks Aussage. Zu viel (Aufnahme-)Raum auf der Stimme, und manchmal sind ein paar Silben verschluckt. Da sollte mehr Kompression helfen.
Schöne Stimme!

Thomas
 
Hej, lieben Dank für eure Antworten!

Erst einmal: Ich bin ziemlich geplättet, so viel positives Feedback zu erhalten. Dankeschön! :)
Ich wusste gar nicht, dass man mit Vordergrund und Hintergrund arbeitet - find ich super interessant! Bisher arbeite ich eher intuitiv und auch ein bisschen chaotisch nach Zufallsprinzip.

Zur Raumakustik: Ich nehme in meinem Schlafzimmer auf. Es ist ein normales Zimmer mit Schreibtisch, Bett, etc. Außerdem ist es direkt unter dem Dachboden, sodass es oben so einen "Knick" hat.

Was ihr gehört habt, ist meine erste Aufnahme, in der ich weiter weg vom Mikro stehe. Bisher habe ich mich immer ganz nah dran gestellt. Das Ergebnis hat mich nicht so beeindruckt, weil es sich irgendwie so "mickrig" und trocken angehört hat. (Wohl wegen dem fehlenden Reverb?)

Wenn ich Reverb ausprobiere, habe ich immer Schwierigkeiten das so einzustellen, dass es sich nicht zu hallig auf der Stimme anhört... oder einfach nicht gut... (ich habe Cubase Studio 4).

Ich habe gehört, dass man am besten selbst ausprobiert - könnt ihr mir dennoch Tipps geben, an welchen Reglern ich genau drehen kann? Eher Pre-Delay, oder Reverb, oder alles lassen nur den Mix-Button in der Reverb-Fraktion verändern? Dann gibt es auch noch die Low und High-Knöpfe....
die ganzen Möglichkeiten verwirren mich ein bisschen :eek:
 
nun, vielleicht ist es deswegen so gelungen weil du intuitiv vorgegangen bist und dich an dem orientiert hast, was du hörst.
Das ist eigentlich der ideale Weg.
Kenntnisse der technischen Grundlagen sind aber nützlich bei der Auswahl von 'Werkzeuge', mit denen man seine Vorstellung umsetzen möchte.
Ist nicht ganz unproblematisch, weil sich ein 'zuviel' auch als Bummerang erweisen kann.

Gerade wenn du (wie du ja schreibst) mit wenig Basiswissen einen gelungenen Mix bekommst, würde ich das wirklich fast ignorieren.
Imho ist am Mix selbst überhaupt nichts zu verbessern, Einschränkungen finden sich allenfalls in der Umgebung.
Aber selbst da sind es (für meinen Geschmack) nur sie 2 breaks mit der alleinstehenden Stimme, wo der Raum negativ auffällt.
Klar, es ist ein Zufall, dass die Raumantwort dem etwas rauhen Klang des Mikro (positiv) entgegen arbeitet.
Hat mich durchaus überrascht. Aber so etwas sind dann (echte) Erfahrungswerte, auf denen man aufbauen kann.
Die Lehrbücher kannst du solange stecken lassen, wie du nicht an eine störende Grenze stösst.

Reverb dient 3 verschiedenen Zwecken:
im 'einfachsten' Fall soll dem Signal ein räumlicher Kontext gegeben werden.
dann gibt es aber auch die Anwendung, damit Schwächen der Stimme (oder des Instruments) zu kaschieren
die Darstellung wird etwas 'verwaschener' so dass Fehler weniger auffallen (Weichspüler)
der dritte Einsatz wäre die Wechselwirkung von Original und Effektsignal bei sehr kurzen Verzögerungszeiten, was vereinfacht gesagt in der Summe eine Art 'Glanz' ergibt. (womit man zB aber keine Intonationsschwächen überdecken kann)

Raumeffekte sind in eine Art Königsdisziplin - ihre Umsetzung kann extrem aufwendig sein.
In der Regel ist es so, dass grössere Räume eher unproblematisch sind, während die überzeugende Wiedergabe 'kleiner' Umgebungen sehr anspruchsvoll ist. Vereinfacht gesagt hat die Berechnung da nur Bruchteile einer Millisekunde Zeit, während bei einer 'Kathedrale' schon mal 10 Sekunden Spielraum sind.
Entsprechend dem Anspruch können auch die Preise für diese Art Effekt schon mal etwas höher ausfallen.
Fällt bei Software-Versionen (plugins) aber nicht ganz so heftig aus, wie (vielen) externen Geräten.

Wie gut das bei Cubase mitgelieferte ist, weiss ich mangels Cubase nicht.
Am besten probierst du das erstmal mit einer loop aus, die vereinzelte Schlaginstrumente enthält - also mit Abstand zwischen den einzelnen Schlägen, damit man den Hallausklang verfolgen kann. Eine snare und ein Beckenanschlag, ruhig auch mal eine kick um zu hören was im Bassbereich passieren würde (idR beschränkt man den stark weil dort oft problematische Überlagerungen entstehen)

So schwierig ist das nicht, man bekommt relativ schnell ein Gefühl für die Wirkung der Parameter.
Dann vergleichst du es mit Demo Versionen von 'teureren' Plugins und achtest auf Unterschiede.
Das kann durchaus etwas Zeit beanspruchen, ist aber um Längen einfacher, als die Wirkung an Gesang zu testen.
Eventuell stellst du fest, dass du in Cubase schon alles an Bord hast, was du brauchst.
Wichtig ist, dass es in der Summe passt und nicht, was es für einen Namen oder Preis hat.
siehe: 'etwas dumpfes Schlafzimmer' versus 'leicht rauhes Mikro' - zusammen: klingt gut.

Parameter:
Raumgrösse definieren die frühen Reflexionen (early reflections), den Raum-Charakter der Hall-Ausklang (reverb tail).
die EQ Regler für high-low können je nach Kontext das Eingangssignal filtern oder betonen, oder aber das Effektsignal.
Soll der Raum 'grell' klingen, hebt man die Höhen des Hallausklangs an
Für ein dumpfes Zimmer nimmt man kurze frühe Reflexionen und filtert die Höhen des Ausklangs heraus.

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat Studio 4 schon den REVerence mit an Board? Wenn ja, solltest du diesen nehmen. Der ist imo besser als der Roomworks.

Das mit den Parameter ist eigentlich mehr eine trial und error Sache, denn das Zusammenspiel von Erstreflektion und Hallfahne ist noch viel komplexer, als Telefunky angegeben hat. :D
 
wohl wahr, aber da (oben) schon das reine Vorhandensein der Möglichkeiten verwirrt hat, wollte ich lieber de-eskalieren :D
bin auch dafür, erst mal die Knöppe zu betätigen und sich die Wirkung in etwa einzuprägen...
zumindest soweit, dass man nicht komplett im Wald steht.
aber weniger ist bei der Effektart fast immer mehr ;)

cheers, Tom
 
Tom, erst einmal daanke für deine ausführliche und aufschlussreiche Antwort! Jetzt kann ich mich besser orientieren (und weiß auch mal, was das alles eigentlich bedeutet). Echt gut erklärt :)

Für jetzt bin ich gerade einfach happy und erleichtert, dass meine Intuition und das Nach-Gehör-Arbeiten wohl klappt, und dass ich die technischen Details nicht zwangsläufig kennen muss, um es "gut zu machen". Ich hatte schon ein bisschen Horror davor, weil ich normalerweise kein Technik-Typ bin, sondern einfach froh bin, wenns funktioniert. (bei rein technischen Bewandnissen sitz ich meistens irgendwann frustriert davor, das ist nicht schön.) ;)

Deinen Tipp mit den Schlagzeug-Loops werde ich trotzdem demnächst ausprobieren, das wird sicher spannend!

Und... nun. Wenn sich durch Zufall mein Zimmer mit dem Mikro so erstaunlich verträgt, dass da ein spezieller Klang rauskommt, das hört sich auch nicht schlecht an! Ich möchte ja kein Profi werden, ich will nur dass meine Aufnahmen gut klingen und das Gefühl der Musik nicht stören, sondern unterstreichen.

@ Novik: Oh nein! Noch komplexer? ^^
Genau diese Roomworks hab ich. Eines davon ist riesig, das andere eher überschaubar.
REVerend ist leider nicht dabei, ist das wohl erst beim 5er?

Liebe Grüße an Euch!
Julie

---------- Post hinzugefügt um 23:20:59 ---------- Letzter Beitrag war um 19:46:23 ----------

Wenn Reverb: So einen Effekt würde ich gerne erreichen, weiß aber nicht wie.

http://www.youtube.com/watch?v=H-0-3I5O2J0

Ähnlicher, abgeschwächter Effekt bei Sängerin mit Low-budget-Equipment beobachtet:

http://www.youtube.com/watch?v=GksgdiqOJ0A&feature=relmfu
(hier besonders bei Strophen/Refrain, die aaaaahs dazwischen finde ich eher zuu hallig)

Wie machen sie das? Hilft mir da das Cubase Roomworks?
 
Zuletzt bearbeitet:
ja dieser Effekt ist ein Reverb. Könnte auch noch ein bischen Split Harmoniser mit drin sein. Wer ist denn diese Laura Broad? Die ist ja der Oberhammer:eek: Und singen kann sie auch noch:D
 
Zuletzt bearbeitet:
...Wenn Reverb: So einen Effekt würde ich gerne erreichen, weiß aber nicht wie.
http://www.youtube.com/watch?v=H-0-3I5O2J0
ah ja... verstehe. Die Variante mag ich eigentlich auch gern, aber die ist sehr, sehr oft (imho) nicht songdienlich.
ist halt spektakulär und klingt ja auch schön, richtig schön...
so dass man den Effekt bewundert, aber darüber den Inhalt vergisst.
Ich könnte dir die Adresse einer Tiefgarage geben, die exakt über so einen Sound verfügt :D
(gebe zu, da nachts schon mal Lärm gemacht zu haben, bloss um diese irre Hallfahne zu hören :redface:
wobei dazukommt, dass keine Audiotechnik das in dieser Reinheit reproduzieren kann)

das Beispiel deutet auf ein 'Ambience' Programm (in diesem Fall: grosser, leerer Raum)
wird in Presets manchmal auch 'basement' oder 'warehouse' genannt.
lässt sich aber auch mit einem etwas ausgedünnten 'Hall-Platten' Programm erreichen.
Nur 'Stage' oder 'Concerthall' fallen aus, das trägt zu dick auf.

falls du unter den Bezeichnungen nichts ansprechendes findest bei deinem Plugin, kann ich guten Gewissens die IK Multimedia CSR Sammlung (Classic Studio Reverb) empfehlen. Zwischen 99 und 130 Euro - die machen oft Sonderpreise.
In der Preisklasse habe ich noch nichts besseres gefunden. Das Ambience Programm macht recht ordentliche Räume.
Die Plugins haben einen vereinfachten Bedienmodus und einen, der ins Detail geht, bleibt also übersichtlich.

Ich habe noch mal speziell auf den Raum in deiner Aufnahme geachtet.
Der ist akustisch gesehen sicher suboptimal, aber so schlecht nun auch wieder nicht - zumindest atmosphärisch funktioniert er viel besser als ein x-beliebiges 'billiges' Hallplugin.
Den Reverb-Anteil immer so gering wie möglich halten, manchmal reicht eine Nuance.
Ich bin bei Evanescence nicht sooo in der Materie, aber grosse Räume werden da eher temporär eingesetzt, speziell bei Übergängen, so dass die Stimme ausklingen kann, währen die Band zum Einsatz ausholt.
Ansonsten ist der Gesang eher mit wenig Nachklang aufgenommen, oft gedoppelt.

Der verhältnismässig tief-mittige Nachklang unterstützt einmal die nah 'gehauchten' Passagen,
zum anderen betont er den charakteristischen Eigenklang der Stimme, wenn sie lauter wird.
(dein Schlafzimmer hat sich da teilweise recht ähnlich verhalten)
Man kann also so einen 'Raumprozessor' auch gezielt zur Klangformung einsetzen ;)

cheers, Tom
 
Tom, danke für die ausführliche Erklärung! Werde definitiv mal genauer mit den Cubase-Reverbs experimentieren. Danke auch für den Tipp mit dem CSR, habe mich grade mal schlau gemacht darüber. Kostet im Normalfall schon eine Menge.... gut ist es bestimmt, es schwärmen auch andere darüber ;)

Ambience... Habe mal nach Freeware gegoogelt, und das hier gefunden: http://www.freesoundeditor.com/VSTDelay-Reverbeng.htm
könnte das vielleicht was sein? da gibt es auch ein ambience... oder sind das diese plugins, von denen du meintest da bin ich mit meinem natürlichen Raumschummerklang besser bedient? ;)

Tom experimentiert in der Tiefgarage... *like* :)

Dass Evanescence nicht viel Reverb verwendet.... stimmt, das fällt mir erst jetzt auf! Vielleicht geht es weniger um das Reverb... es ist eher, dass ich den Eindruck habe, dass sich die Stimme, auch wenn ich nah hingehe, und mit Power singe, mickrig und irgendwie "weit weg" anhört. Mir fehlt genau dieser "intime", nahe Aspekt, den Novik weiter oben angesprochen hat. Wenn ich nah vors Mikro gehe, dann passiert das trotzdem nicht.

Vll kann man sichs so besser vorstellen: Das ist eine Aufnahme von mir ohne Reverb, ganz nah am Mikro:
http://www.youtube.com/watch?v=-7otzs9ijTY&list=PLD0B658820EB96008&index=1&feature=plcp

Bilde ich mir das nur ein? Ich würde gerne "näher" und volumiger klingen, also einen fetteren Sound hinkriegen. Bei dem Lied hier passt es eigentlich so ganz gut, nur bei Balladen etc. wär mir das zu wenig. Gainregler hochdrehen hilft bei der Nahaufnahme nicht, weil ich dann gleich übersteuere -.-
 
Ist denn die Stimme in irgendeiner Weise bearbeitet worden in deinem Video?

Als Reverb würde ich den SIR von Knufinke nehmen. Das ist ein sogenannter Faltunghall. Allerdings brauchst du für diesen auch noch die passenden Impulse Antworten. Da findet man jede Menge kostenlose im Netz. mit den richtigen Impulsen klingt der um Längen besser als der Roomworks
 
Hallo, Julie,

gefällt mir sehr gut, die Stimme ist schön und paßt gut zum Stück. Vielleicht wäre es einen halben oder ganzen Ton höher noch besser geworden, bei den ganz tiefen Tönen bricht der Klang und das Volumen doch ein wenig weg.
Der Mix klingt auch über meine mickrige PC-Abhöre gut, über das Zuviel an Raum auf der Stimme ist hier schon alles gesagt. Der Empfehlung für den SIR kann ich mich anschließen, den nehme ich auch gerne. SIR 1 ist kostenlos, SIR 2 liegt, soweit ich das jetzt aus dem Handgelenk noch sagen kann, bei ca. 130 €, ist allerdings gegenüber dem (nach wie vor keineswegs schlechten!) SIR 1 deutlich überarbeitet.

Viele Grüße
Klaus
 
wenn du bei der Aufnahme wirklich nah dran bist, dann singst du vermutlich mit extrem Schi** die Aufnahme zu übersteuern.
Es wirkt sehr kontrolliert - das Mikro bekommt weniger Raumanteil und wird grell und flach (imh ears)
Der Preamp in dem M-Audio Interface ist ebenfalls eher von der 'flachen' Sorte.
Unterm Strich ergibt es genau den Sound, für den ich es 'hasse'... ;)
Deswegen hatte mich ja die erste Aufnahme so erstaunt - ich hätte da nie auf ein NT1a getippt.
Aber daran zeigt sich deutlich, dass es nicht die Gerätschaften sind, sondern wie man sie einsetzt (!)
Man sagt dem NT1 bestimmte Akustikprobleme durch den sehr kleinen Korb nach, da hat die Designabteilung über die Technik gesiegt.
(als es erschien, sah es recht ungewöhnlich aus und war preiswert... bei weit weniger Konkurrenz als heute)
Könnte sein, dass es durch die Konstruktion weniger 'intim' klingt.

Eventuell kennst du die Akustikversion von Going Under... ?
ist ein dynamisches Mikro, aber das ist richtig nah. Sie steuert dann viel über die Richtung, damit's nicht die volle Packung bekommt.
Trotzdem ist noch ein sehr guter Kompressor vor dem Aufnahme-Interface.

Du müsstest dafür den Pegel des Mikros sehr niedrig stellen, weil du den Lautstärke-Ausgleich über einen Software-Kompressor erst nach dem Wandler machen könntest. Sonst passiert das mit der Übersteuerung.
Ich würde aber an deiner Stelle ruhig mal ein dynamisches probieren - du hast ja keine leise Stimme und im Nahbereich ensteht so viel Pegel, dass es auch mit dem M-Audio klappen sollte.
Würdest du aus ein halben Meter Entfernung reinsingen, hätte das Interface nicht genug Verstärkung (rauscht dann).
Es sei denn du würdest es regelrecht anschreien, da kommt dann schlagartig der 15fache Pegel raus.

Du kannst das etwas zu schlanke Klangbild (im Nahbereich) aber durch Hinzufügen eines 'halben' Halls, nur die Erstreflxionen (early reflections) deutlich anfetten. Den Hall-Ausklang (Hallfahne) lässt man dabei weg. Dann verwäscht der Ton nicht.
So etwas kann man auch durch übertrieben schnelle Delays simulieren, ist immer einen Versuch wert - man muss nur aufpassen, dass da nicht so ein Plastikröhren-Effekt auftritt (durch Auslöschung bestimmter Frequenzen).
Zum 'dicker machen' könnte man zB die Höhe stark filtern und nur etwas zumischen.
Ist ein umfangreiches Feld für Experimente... erlaubt ist was klingt.
ich würde auch vor mechanische Reflektoren nicht zurückschrecken, zB einen Notenständer hinterm Mikro, oder 2 schräg seitlich... wie auch immer... obwohl man mit sowas 'eigentlich' eher Ärger heraufbeschwört - aber es kostet nix und man ist um eine Erfahrung reicher.

Ich hab mal das Ambience Plugin mit dem CSR verglichen
(sorry für die Verwirrung, in der PC Version heisst 'Ambience' bei denen 'Room', meint aber das gleiche)
für grössere Räume kann man es nutzen, ist aber im Nahbereich ein Totalversager - also richtig schlecht.

Schön, dass Novik und Basselch auf den Faltungshall hingewiesen haben - dann hast du gleich beide Ansichten darüber... :D
für mich klingt das unnatürlich und aufgesetzt, ich finde das ganze Konzept quer...
Obwohl da auch interessante Klänge entstehen können. Imho sind die Sounds sehr dominant in ihrer Art und lassen sich schlecht in einen stimmigen Kontext einfügen. Blendwerk, weil isolierte Klänge damit sehr edel wirken könnnen. ;)
Aber da haben beide Standpunkte Gültigkeit - jeder hat seine Perspektive und über Geschmack lässt sich eh nicht...

cheers, Tom
 
Ja, genau diesen Eindruck meine ich! - grell, muffelig und flach bei Nahaufnahme. Einfach wenig von dem, wies sein könnte...
@Novik: Beide Aufnahmen wurden lediglich mit einem Kompressor-Effekt und einem "Maximizer" (hat sich irgendwie besser angehört, näher!) bearbeitet. Der Raumhall der einen Aufnahme kommt wie gesagt durch die größere Entfernung vom Mikro.

Danke für den umfassenden Input! Jetzt fasse ich mal zusammen... da ich nicht viel Geld ausgeben kann, bleiben mir diese Möglichkeiten offen:
- die Raumakustik aufpeppen (Reflektoren einbauen)
- freeware Reverb Plugins (SIR1, Ambience,...)
- mit halbem Hall experimentieren (early reflections) und evtl. Höhen filtern
- gibt es irgendwo vll größere NT1a Köpfe, die man dann statt des kleinen "aufsetzen" kann?

Also, ich weiß jetzt was ich in den Weihnachtsferien mache ;-)
Hihi, aber ich werd mal Vergleichsaufnahmen zwischen verschiedenen freeware Plugins sowie meiner Raumakustik (die ja immer noch besser ist als gar nichts) machen.

Ist es okay, wenn ich euch beizeiten eine Testreihe zur Bewertung hochlade?

Und jetzt möcht ich einfach mal danke sagen für eure Geduld und Unterstützung! Ihr seid klasse! :)

Schönes Wochenende,
Julie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

unterschreibe Noviks Aussage. Zu viel (Aufnahme-)Raum auf der Stimme, und manchmal sind ein paar Silben verschluckt. Da sollte mehr Kompression helfen.
Schöne Stimme!

Gegen das Verschlucken von Silben hilft vor Allem, diese Silben von vorneherein artikuliert einzusingen! Das ist nicht nur viel einfacher als mit einem Kompressor zu hantieren sondern für die gesamte, wirklich tolle Stimme darüberhinaus viel gesünder.

---------- Post hinzugefügt um 12:04:28 ---------- Letzter Beitrag war um 11:54:25 ----------

@Tom: Ja, genau diesen Eindruck meine ich! - grell und flach. Einfach wenig von dem, wies sein könnte...
@Novik: Beide Aufnahmen wurden lediglich mit einem Kompressor-Effekt und einem "Maximizer" (hat sich irgendwie besser angehört, näher!) bearbeitet. Der Raumhall der einen Aufnahme kommt wie gesagt durch die größere Entfernung vom Mikro.

Danke für den umfassenden Input! Jetzt fasse ich mal zusammen... da ich nicht viel Geld ausgeben kann, bleiben mir diese Möglichkeiten offen:
- die Raumakustik aufpeppen (Reflektoren einbauen)
- freeware Reverb Plugins (SIR1, Ambience,...)
- mit halbem Hall experimentieren (early reflections) und evtl. Höhen filtern
- gibt es irgendwo vll größere NT1a Köpfe, die man dann statt des kleinen "aufsetzen" kann?

(hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen!)

Also, ich weiß jetzt was ich in den Weihnachtsferien mache ;-)
Scherz, aber ich werd mal Vergleichsaufnahmen zwischen verschiedenen freeware Plugins sowie meiner Raumakustik (die ja immer noch besser ist als gar nix) machen.
Ist es okay, wenn ich euch dann eine Testreihe zur Bewertung hochlade?

Und jetzt möcht ich einfach mal danke sagen für eure Geduld und Unterstützung! Ich habe einiges Wertvolles dazugelernt :)

Schönes Wochenende,
Julie

Hallo Julie.

Ich würde ersteinmal kein Geld ausgeben, sondern mit dem experimentieren was Du hast (eine gute Stimme, ein Mikrofon und eine DAW).

Da Du deine Stimme scheinbar recht gut zu kontrollieren weißt kannst Du das Mikro meiner Meinung nach auch ruhig wieder mit weniger Abstand 'besingen' (und das Gain am Pre wieder etwas runterschrauben, was mit Sicherheit auch nicht zu schlecht ist), was auch den Raum insges. weniger hörbar macht.

Wenn Du dann noch ein wenig mit der Mikroposition herumspielst kannst Du deiner Stimme so etwas mehr Wärme und 'Bauch' geben ohne überhaupt einen Equalizer angefasst zu haben (das kommt evtl. später *g*).

Ich habe mit einem Plug-In namens 'Epicverb' von VARIETY OF SOUND viele gute Erfahrungen auf Vocals gemacht (Link : VOS) und kann das Teil eigentlich uneingeschränkt empfehlen. Wäre interessant mal zu hören wie Deine stimme mit einem PCM96-Reverb (oder dem X-Verb von SSL :rock:) klingt...
 
LIQUIDAETHER, ich danke dir herzlich für dein Feedback! :) Werde definitiv Verschiedenes ausprobieren, das wird spannend. Groß Geld ausgeben, will und kann ich so oder so nicht, bin arme Studentin. :p Das VST, das du empfiehlst - Epicverb, hört sich ja supergut an von den Soundbeispielen her! Ach, es gäb so viel tolles zum Ausprobieren :} EDIT: omfg, it's free! okaay, das wird definitiv ausprobiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Zuerst: Guter song!

Danach um dem Baby einen Namen zu geben:

Du hast intuitiv das richtige gemacht den höheren Abstand zum Mic zu wählen. Der Schall möchte sich zuerst ausbreiten, er möchte atmen bevor er die Membran des Mics kitzelt. Ansonsten bekommst du eine, wie du schon richtig sagst, mumpfige Aufnahme.
Ich würde dir fürs nächste mal empfehlen, dich selber mit dem Rücken zur Wand zu stellen. Am besten vor ein Bücherregal und die Bücher unterschiedlich stellen so dass ein Diffusor ensteht.
Das Mikrofon Hat eine Nierencharackteristik, weswegen es nun die Reflektionen welche im größeren Raum vor dir (hinter dem Mic) enstehen abgeschwächt aufnimmt und nur das, was aus Richtung Bücherregal (dir) kommt fokussiert.

Zum Hall:

Dort musst du aufpassen. Da du einen höheren Abstand zum Mic hast (wie gesagt, optimal) enthält deine Aufnahme mehr Raumanteil. Der Halleffekt vermischt bzw. stört nun diesen natürlichen Raum und damit mitunter deine Aufnahme. Die Lösung liegt entweder im "wegducken" oder/und längerem pre-delay.
Such dir fürs Predelay am besten ganze, halbe, viertel und achtel Noten in Bezug auf dein Songtempo in MS heraus und bring sie auf das Reverb plugin. Einfach mal testen welches am besten klingt und dann per Hand "finetunen".

Zum Schluss möchte ich Basselchs Aussage wiederholen: Zum Teil scheint das zu tief für deine Stimme zu sein. Ist ein bisschen Schade, denn ansonsten ist der Song wirklich gut gelungen.


Grüße, Lars
 

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