Ooch Leute, nun macht's doch nicht so kompliziert
Nein, ich such eben nicht die eierlegende Wollmilchsau (außerdem sollte es hier um die allgemeine Diskussion und nicht meine/unsere konkrete Musikersuche gehen). Aus dem Grunde wollte ich hier auch gar nicht tiefer ins Detail gehen. Wenn ihr beiden Interesse habt, dann kommt doch einfach vorbei
Es ging mir - und die weitaus meisten haben es ja auch so verstanden - um die grundlegenden Fragen, die mich persönlich schon seit Jahren umtreiben: Wie sehen Schlagzeuger im Allgemeinen ihren Part, ist songdienliches Spiel exotisch und zu viel verlangt, verstehen Schlagzeuger was anderes unter Dynamik als "der Rest der Welt"
usw.
Mein persönlicher Gedanke oder besser meine Hoffnung waren, dass man eben nicht alles "auffordern" muss, sondern dass auch der Schlagzeuger erkennen sollte, wo ein Song laut wird/werden sollte oder wo dezente Zurückhaltung gefragt ist. Eben um eine gewisse Dramaturgie zu erzielen, die jeder Song in sich tragen sollte, zumindest ansatzweise. Orchestrale und virtuose Spielereien sind ja nett, aber waren gar nicht mal unbedingt das Thema. Auch ist diese Sache doch Genre-übergreifend.
Aber wahrscheinlich sagen wir dasselbe, sprechen nur eine andere Sprache
Eine Sache wird mir auch grad noch klar nach deinem Beitrag @de-loused:
Normalerweise haben bei uns alle Musiker reichlich Freiräume, die sie mit ihrer persönlichen Spielweise ausfüllen können (so sie denn halbwegs zum Rest passt).
So bin ich es eigentlich nicht gewohnt, großartig Regieanweisungen zu geben. Ich finde es auch wichtig, dass sich jeder ausleben kann, wenn er die grundlegende Richtung verfolgt. Entsprechend erwarte(n) ich / wir eigentlich nur, dass jeder sich angemessen einbringt/einbringen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich alle auf einem halbwegs ausgeglichenem Erfahrungslevel bewegen.
In deinem Beitrag schreibst du viel von Anweisungen von den anderen.
Das finde ich ungewohnt, was mich zu der Frage führt, ob wir vielleicht an manchen Stellen einfach mehr sagen müssen, was wir konkret erwarten? Wobei auch da die gemeinsame Sprache nicht wirklich vorhanden ist. Ich kenne nicht viele Drummer, denen man Noten vorlegen kann, die damit was anfangen können.
---------- Post hinzugefügt um 22:29:16 ---------- Letzter Beitrag war um 22:23:42 ----------
Gibt es irgendwelche Aufnahmen oder vielleicht vergleichbare Bands o.ä.?
Einen Name habe ich doch schon genannt, Glenn Kotche (Wilco). Wobei das nur ein Beispiel für sehr songorientiertes, teilweise völlig "uneigennütziges" und vor allem extrem dynamisches Schlagzeugspiel ist.
Ich habe keine aktuellen Aufnahmen von meiner Band.
Warum wohl.... weil unser Schlagzeuger pünktlich vor Beginn der Aufnahmen die Band verlassen musste. War aber quasi gesundheitsbedingt, deshalb eine andere Geschichte.
---------- Post hinzugefügt um 22:46:27 ---------- Letzter Beitrag war um 22:29:16 ----------
Wo lerne ich denn heutzutage einen Song stilsicher zu begleiten, wie falcone es sich vorstellt? Mit DVDs bestimmt nicht, denn dazu brauche ich andere Musiker, und die kann ich erstmal nicht kaufen. Auch muss man heute schnell auffallen, statt eine CD durchzuhören kriegt man Drummer häufig durch 2-minütige Videoschnipsel vorgestellt, die dann Aufschluss über deren Können geben sollen. Wie soll man in so kurzer Zeit beeindrucken, geht doch nur mit Chops. Gleichzeitig geht ein ursprünglicher Zugang zur Musik verloren, alles wird theoretisiert, mit dem Verstand zerlegt und geplant, Marching-Band für die Technik, Blues für ein bischen Feeling, Latin für die Koordination, aber nichts mit Herzblut.
Das ist wirklich ein überaus interessanter Absatz, finde ich richtig gut. Das, was du schreibst, geht aber nicht nur Schlagzeugern so, glaub mir.
Auf der anderen Seite, Songs stilsicher zu begleiten lernst du da, wo es hin gehört. Such' dir ne Band, die deinem Level entspricht mit einer Musik, die dir Spass macht und lass dich mit all deinem Herzblut drauf ein, ohne Wenn und Aber. Das ist alles, was man im Hobbybereich erwartet und erwarten kann. Gib mir einen solchen Schlagzeuger, der darüber hinaus sich nicht schon auf den Treppenstufen zum Olymp sieht (den er ohnehin niemals Leben erreichen wird, wie fast alle von uns) und bete dafür, dass das Ganze ein paar Jahre halten möge und schon hast du's
Ist doch ganz einfach
Und wenn es gut läuft, hat man alle paar Wochen ein gutes Konzert und irgendwann ne Platte oder zwei und man wird weiter sehen.
Eines der Problem, die einem im Hobbybereich immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen, sind doch genau die teilweise oberflächlichen Motive, aus denen Leute meinen, heute mal Musik und morgen mal was ganz anderes machen zu müssen. Zerstreuung lauert überall. Klar, dass man zu nix kommt. Alles brauch seine Zeit und vor allem eben - Herzblut.