Pro Tools 10 ist da

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Ich glaube einige verstehen nicht warum und wie lange z.B ein Mixdown in Pro tools dauert ,obwohl das technisch heutzutage unnötig wäre. Das hängt nunmal auch mit 64 bit zusammen. Das man keine 64 Bit Architektur anbietet ist eine Sache,aber das man schon seit längerem von 64 bit Unterstützung spricht, ist aus Sicht des tatsächlichen Funktionsumfangs gelogen und für die meisten Benutzer einfach nicht ausreichend.

Meinst Du nun 64 Bit Speicheradressierung oder die intern verwendete Bittiefe?
Was Du nun auch meintest: inwiefern hängt das denn mit dem Online-Rendern zusammen?

Mich würde das durchaus mal interessieren. Ich habe zwar schon mit Streams programmiert, aber ich verstehe trotzdem noch nicht wie man das implementieren kann dass lediglich Online-Rendern möglich ist :)
In der Regel nimmt man ja beliebige Bytes aus dem Stream, rechnet damit rum und leitet sie weiter. Und das Ganze wird mit allen verfügbaren Ressourcen berechnet.

Ich kann nur Mutmaßen, dass die komplette Audio-Engine von vornherein nur für Realtime vorgesehen war und man vor 20 Jahren einfach die Rechenkapazitäten noch nicht vorhergesehen hat. Insofern könnte ich es nachvollziehen...

Da würde ich mich wirklich gerne mal von jemanden belehren lassen der Know-How von Audioprogrammierung hat.
 
32 Bit sind 28 = 256 mal mehr als 24 Bit. 64 Bit sind nicht doppelt so viel wie 32, sondern 232 mal mehr - also irgend ein Faktor größer 4,2 Milliarden. Brauch wirklich kein Mensch (und keine Maschine).
Allerdings kostet es ja auch nichts wenn es ordentlich umgesetzt wird.

Es sind schon ein paar Fälle denkbar wo so viel interner Headroom brauchbar sein könnte. Wenn ein Signal aus irgendeinem Grund an einer Stelle um 60-70 dB angesengt wird um dann später um den gleichen Betrag angehoben zu werden oder so... ist schon sehr theoretisch, allerdings spricht auch wenig dagegen und deswegen haben das DAWs wie Reaper schon länger. Als Argument im Verkauf halte ich es allerdings in der Tat für recht schwachsinnig.


Zum Thema Pro Tools denke ich dass die Zeit dieser professionellen Workstations bzw. teurer Profisoftware sich langsam dem Ende entgegen neigt. Auf Dauer wird da imo das einzige Argument die standardisierte Benutzung sein.
 
Naja, du kannst nicht sagen dass es keine professionellen DAWs mehr geben wird. Die brauch man immer.
Ist nur die Frage welche in Zukunft professionel sind und welche nicht (mehr).
 
Profisoftware ist im Grunde die Software, die imstande ist, kommerziell verkaufbare Ergebnisse zu liefern, und hängt weniger vom Preis ab. Siehe Reaper. Reaper ist durchaus qualitativ auf Augenhöhe mit den ganzen etablierten DAW. Kostet aber nur einen Bruchteil davon
 
Naja, du kannst nicht sagen dass es keine professionellen DAWs mehr geben wird. Die brauch man immer.
Ist nur die Frage welche in Zukunft professionel sind und welche nicht (mehr).
Damit meine ich dass die Zeit von teurer Spezialsoftware vorbei sein wird, weil eben die Software für die Massen auf Dauer genau so gut oder auch noch besser sein wird.

Reaper ist da ja auf einem gutem Weg.
 
Ich würde das bisschen umformulieren wenn ich darf:
Das Angebot wird breiter und weniger von einem Marktstandard bestimmt.

Allerdings Marktführer wird es immer geben.
Software wie Reaper hat nicht den gesamten Funktionsumfang den die größten DAWs dieser Zeit bieten. Sie würden den Preis auch stark in die Höhe treiben. Vergleichbar: Aldiprinzip.
Für den durchschnitts Musikbastler oder Songwriter erhöhen sich so die Möglichkeiten bei kleinerem Preis.
Auf der anderen Seite gibt das noch Mixing und Recordingingenieure die andere Anforderungen haben.
 
Allerdings bei der Geschwindigkeit, mit der sich Reaper weiterentwickelt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es die sich mit den Großen messen kann.
 
Software wie Reaper hat nicht den gesamten Funktionsumfang den die größten DAWs dieser Zeit bieten. Sie würden den Preis auch stark in die Höhe treiben. Vergleichbar: Aldiprinzip.
Für den durchschnitts Musikbastler oder Songwriter erhöhen sich so die Möglichkeiten bei kleinerem Preis.
Softwarepreise sind völlig fiktiv und sagen nichts über den Funktionsumfang aus. Kosten die zusätzlichen Features, die Nuendo gegenüber Cubase oder Sequioa gegenüber Samplitude hat wirklich soviel wie es der Aufpreis suggeriert? Welche konkreten Features meinst du denn, die Reaper nicht hat und die den Preis stark in die Höhe treiben? Mein ich jetzt durchaus als ernste Frage as Interesse und nicht als Provokation, ich hab da zuwenig intensive Vergleichsmöglichkeiten von aktuellen DAWs um das zu beurteilen.

Avid im Bereich Video, ProTools bei Audio, Photoshop bei der Bildbearbeitung - das sind alles Industriestandards, die auch daher rühren, dass sie damals wirklich mehr oder weniger die ersten auf ihrem Gebiet waren. Das sie es heute immer noch sind liegt aber wohl wirklich vor allem eben an ihrem Status, und nicht unbedingt an ihrer QUalität. Wenn man in die Branche einsteigt wird halt quasi vorausgesetzt, dass man diese Standard-Software beherrscht, man selbstverständlich die Projektdateien austauschen kann usw. Wobei ich denke, dass von den dreien der Audiobereich mittlerweile doch am heterogensten ist. Bei Video konnte sich neben Avid meines Wissens nur FinalCut Pro einen bemerkenswerten Anteil erobern (der jetzt mit FCP X wieder kleiner werden könnte....). Bei Photoshop muss ich sagen dass es durchaus auch an der Qualität und nicht nur am Status liegt, da gibt es wenig vergleichbares, oder es ist teilweise zu "anders".

Der DAW-Markt dagegen ist mittlerweile recht groß (es hat mich daher durchaus gewundert, dass z.B. Presonus da sogar noch einsteigt, offenbar aber erfolgreich, zumindest mit einem guten Produkt). Und ehrlich gesagt finde ich da die Unterschiede auch nicht soo riesig, so dass der Umstieg relativ leicht fällt und es die einzelnen Programme auch nicht unbedingt so auffällige Alleinstellungsmerkmale haben. Und es ist ja durchaus so, dass neben ProTools auch Logic, Cubase/Nuendo, Samplitude, Digital Performer und andere professionell eingesetzt werden.

Ich denke schon, dass sich Avid bei ProTools da doch einige Gedanken machen muss. Die konnten sich ja auch lange darauf ausruhen, dass sie sauteure Hardware verkaufen konnten. Und eben auf ihrem Status. Ich denke schon, dass sie in den letzten Jahren ganz schön Druck bekommen haben durch viel Konkurrenz. Und sich vielleicht immer mehr Leute fragen "Muss es wirklich Pro Tools sein?".
 
Welche konkreten Features meinst du denn, die Reaper nicht hat und die den Preis stark in die Höhe treiben?

Reaper hat keine VSTis an Boar. Wobei die VSTis bei den andern DAWs den Aufpreis nicht wert sind.

Wie auf der Reaper-Homepage so schön zu lesen ist:
I suspect some would be more convinced of its excellence if Cockos significantly raised the licence cost, but those in the know (and I consider myself one of that number) simply regard it as a bargain.
 
Du hast es schon sehr gut angesprochen. Das was Nuendo hat und Cubase nicht (von Nachvertonungstools abgesehen), das was Sequoia hat und Samplitude nicht sind alles Dinge die irgendwann entwickelt wurden und bezahlt werden wollen. Würde für reaper ähnliches entwickelt werden, würden die Entwickler mehr Geld wollen sprich das Produkt würde teurer.
Allerdings handelt es sich um Tools die für den Reaper user komplett irrelevant sind und auch bleiben werden. Er braucht zum Beispiel keine besonderen Recall Geschichten oder Arrangier tools, in warscheinlich 80% der Fälle "noch nicht mal" 'ne externe Clock..

Gruß
 
Obwohl ich mir bei Reaper doch gerne einen internen Editor wünschen würde und Hitpoint detection wäre auch nicht schlecht. Audiowarp und VariAudio/Melodyne sind auch features, die ich nicht missen möchte.

Bei Nuendo kann ich mir kaum vorstellen, das die exclusiven features einen so viel höheren Entwicklungsaufwand dargestellt haben, die diesen imensen Aufpreis rechtfertigen. Nuendo wird halt hauptsächlich an Kunden verkauft, für die der Preis keine Rolle spielt. Die könnten wahrscheinlich auch 6000 Euro dafür nehmen
 
Ich weiß nicht, wie mächtig Variaudio ist; Melodyne ist natürlcih schon ein besonderes Kaliber. Aber Reaper hat sowas ähnliches durchau an Board, nämlich das PlugIn "Reatune". Ich war selbst überrascht, als ich das entdeckt habe :) Den Vergelichtest hier hab ich gestern abend bisher nur kurz überflogen, scheint aber ganz interessant zu sein, vielleicht lese ich da auch von Reaper features, die mir noch gar nicht bewusst sind:
https://www.musiker-board.de/aufnahmesoftware-rec/79455-gute-aufnahmeprogramme-22.html#post5593155
Übrigens steht da sehr oft drin, dass Reaper positiv herausstich, mit professionellen Funktionen überrascht, in manchen Dingen sogar allen anderen voraus ist usw ;)

Nuendo wird halt hauptsächlich an Kunden verkauft, für die der Preis keine Rolle spielt. Die könnten wahrscheinlich auch 6000 Euro dafür nehmen
Eben, daher sagte ich ja, dass Softwarepreise ziemlich fiktiv sind. Ein Softwareunternehemn hat halt gewisse Kosten, und kann sich aufgrund von quasi fehlenden tatsächlichen herstellungskosten pro Einheit frei Aussuchen, ob sich wohl eher 1.000.000 Lizenzen pro 1€, oder 1000 Lizenzen für 1000€ verkaufen lassen. Im Professionellen Umfeld sind die Personalkosten eh viel höher, dagegen ist eine Softwarelizenz ein Witz. Und entsprechend "professionelle" Software ist dann einfach teuer. Wobei da auch schon mal extrem die Preis einfach mal fallen können (und manche Profi-User der viel bezahlt hat fühlt sich dann etwas veräppelt). Bei Apple kam das schon mehrmals vor (extrem vor allem Shake: Mal eben den Preis von 2900€ auf 480€ gesenkt...).

Und Cockos geht da bei Reaper ja auch noch mal einen speziellen (sehr sympathischen) Weg, dass sie das gleiche produkt für alle Anwender anbieten, aber man nach Nutzung bezahlt.
 
Und Cockos geht da bei Reaper ja auch noch mal einen speziellen (sehr sympathischen) Weg, dass sie das gleiche produkt für alle Anwender anbieten, aber man nach Nutzung bezahlt.

Da sollte man aber auch noch bedenken, dass Cockos keinen Profit abwerfen muss, denn es gibt keine Shareholder, die jedes Quartal gefüttert werden wollen. Außerdem ist der Besitzer der Firma, der gleichzeitig der Hauptprogrammierer ist, auch noch so dermaßen reich, dass er sich das Projekt nur zum Spaß gönnen könnte. Nach eigener Aussage soll das Projekt trotz des geringen Preises aber mehr als kostendeckend sein. Die Kosten sind aber wahrscheinlich ohnehin sehr überschaubar, da man keinen gewaltigen Marketing- und Management-Abdomen durchfüttern muss, wie bei anderen Firmen, sondern nur die Leute bezahlen muss, die auch die eigentliche Arbeit machen: Programmierer.

Den Rest macht die Community und das ist unbezahlbar. :)

Novik schrieb:
Obwohl ich mir bei Reaper doch gerne einen internen Editor wünschen würde und Hitpoint detection wäre auch nicht schlecht. Audiowarp und VariAudio/Melodyne sind auch features, die ich nicht missen möchte.

REAPER geht bei vielen Dingen eben einen anderen Weg. Hit-Points und Audiowarp kann man mit Tab-To-Transients und Stretching ganz gut kompensieren und viele Melodyne-Geschichten bekommt man mit Pitch-Automationskurven auch gut in den Griff. So weit ich weiß, nutzt REAPER dabei die gleichen zPlane-Algorithmen, wie Cubase bei VariAudio und Audiowarp. Da alles innerhalb des Arrangements stattfindet, ist es vielleicht nicht ganz so komfortabel zu benutzen, wie mit einem spezialisierten Editor in der DAW oder wie mit Melodyne. Bei letzterem ist aber schon die Einstiegsversion so teuer wie REAPER alleine und bei Cubase muss man schon das Zehnfache ausgeben, um diese hübschen Funktionen zu bekommen.

Bei den mitgelieferten Sachen könnte man mal eine einfache Rechnung aufmachen und dann nochmal über Content und Instrumente reden, denn REAPER plus Melodyne Essential plus NI Komplete ist immer noch günstiger als Cubase ohne alles. Solche Vergleiche sind aber immer müßig, weil es immer etwas geben wird, was der andere nicht hat. So hat Cubase im Gegensatz zu REAPER nicht mal einen Sampler. Cubase hat zwar einen internen Noteneditor, der aber mittlerweile von jeder Freeware abgehängt wird. Die kann man dann recht bequem in REAPER als externen Editor einbinden. Das ist halt eine andere Filosofie.

Durch die offenen Programmierschnittstellen kann man das Programm per Extension oder Skript fast beliebig den eigenen Anforderungen anpassen. So kann man zum Beispiel REAPER bequem von jedem beliebigen Gerät aus steuern, das einen Webbroser aufzuweisen hat; also quasi jedes Gerät heutzutage. Man muss nicht darauf warten, bis irgend ein Hersteller eine Spezial-App für jedes einzelne Mobil-OS auf den Markt wirft oder sich mit umständlichen OSC-MIDI-HUI-Krücken herumplagen. Auf die Art kann man REAPER auch mit Joysticks, Universalfernbedienungen und sogar mit proprietären Controllern steuern, wie zum Beispiel mit Steinbergs CC121 oder Digidesigns Control24.
 

Krass, wusste garnicht, dass das der Winamp erfinder ist. Und ich wusste auch nicht, dass Nullsoft mittlerweile zu AOL gehört. :eek:

Den Rest macht die Community und das ist unbezahlbar. :)
Und gerade deswegen rechne ich Reaper eine große Zukunft aus.


REAPER geht bei vielen Dingen eben einen anderen Weg. Hit-Points und Audiowarp kann man mit Tab-To-Transients und Stretching ganz gut kompensieren und viele Melodyne-Geschichten bekommt man mit Pitch-Automationskurven auch gut in den Griff. So weit ich weiß, nutzt REAPER dabei die gleichen zPlane-Algorithmen, wie Cubase bei VariAudio und Audiowarp. Da alles innerhalb des Arrangements stattfindet, ist es vielleicht nicht ganz so komfortabel zu benutzen, wie mit einem spezialisierten Editor in der DAW oder wie mit Melodyne.

Mir fehlt auch ein wenig der extra Editor, wo ich zb. eine Wavform sehe, und da schon die In- und Out-Punkte wühöen könnte, und von da per Drag-and-Drop den Part in die Komposition ziehen könnte.
Habe auch gestern (hab erst davon gelsen, dass das quasi ein Melodyne ersatz ist, kannte es davor nicht wirklich, dachte immer es ist ein Gitarrenstimmgerät) ein wenig mit ReaTune rumgespielt und muss sagen, das geht erstaunlich gut.
Das tolle an Reaper ist, dass es immer wieder etwas neues hergibt, was man nicht kannte.
Und mit AATranslator habe ich auch kein Problem, wenn mir mal jemand ein gänzlich anderes Projekt schickt, mit dem ich arbeiten soll :)

Auf die Art kann man REAPER auch mit Joysticks, Universalfernbedienungen und sogar mit proprietären Controllern steuern

Ich habe hier noch eine Asbach-Uralte Fernbedienung von kurz nach der Wende rumliegen. Das wär natürlich hart, wenn man damit Reaper steuern könnte :D
 
Da hab ich ja eine nette Diskussion angestoßen. ;) Genau das meinte ich.


Was man bei Programmen wie Reaper nicht vergessen sollte ist auch dass sie auf einer frischen Codebasis aufbauen, was sich natürlich erstmal in weniger Features niederschlägt (wobei ich mittlerweile bezweifle dass sich das überhaupt so viel tut), aber eben auch in modernem Code der sich gut erweitern lässt. Ein Indiz dafür ist imo schon dass die Standardinstallation von Reaper im Vergleich zu Cubase und Konsortien absurd klein ist. Das ist bei Software immer ein gutes Zeichen.


Audio ist halt kein Nischending mehr was eine handvoll millionenschwerer Studios auf der Welt überhaupt interessiert. Da ist es nur natürlich sich dann auch Geschäftsmodelle ändern müssen. Bei Final Cut Pro sieht man ja ähnliches. Komplett neu geschrieben, sehr viel geringerer Preis, keinen großen Wert auf Kontinuität - da sieht wohl jemand den Markt in vielen kleinen Filmstudios, Semi-Pros und Hobbyisten und die Hollywoodstudios eben maximal als Mitnahmeeffekt, nicht als Hauptzielgruppe.
 
Nun, da lehnst du dich ziehmlich weit aus dem Fenster.
Final Cut ist jawohl neuerdings der Witz schlechthin... Wie war das, "iMovie Pro" hätte man es auch nennen können.:great:

Da das eine spekulative Diskussion ist: Am besten abwarten wie sich der Markt entwickelt. Denn so wie ihr das gerade darstellt bin ich sehr skeptisch, dass sich solch Model überhaupt dauerhaft etablieren kann. Aus wirtschaflticher Sicht.
Spielt hier vielleicht Wunschdenken oder Hoffnung eine größere Rolle?
Die Vergangenheit zeigte, dass aus Teilweise sogar gratis-müll der teuerste Schrott wurde, sobald der Erfolg wuchs und damit die Anforderungen des Kunden nach Innovation stiegen.

Es geht in dem Thread übrigends nicht um Reaper sondern um Pro Tools X (!)
 
MatthiasT schrieb:
Was man bei Programmen wie Reaper nicht vergessen sollte ist auch dass sie auf einer frischen Codebasis aufbauen, was sich natürlich erstmal in weniger Features niederschlägt (wobei ich mittlerweile bezweifle dass sich das überhaupt so viel tut), aber eben auch in modernem Code der sich gut erweitern lässt. Ein Indiz dafür ist imo schon dass die Standardinstallation von Reaper im Vergleich zu Cubase und Konsortien absurd klein ist. Das ist bei Software immer ein gutes Zeichen.

Bei Final Cut Pro sieht man ja ähnliches. Komplett neu geschrieben, sehr viel geringerer Preis, keinen großen Wert auf Kontinuität -
da sieht wohl jemand den Markt in vielen kleinen Filmstudios

Komplett neu schreiben ,aufbauend auf dem heutigen DAW Know how ist keine Kunst.

Aber bekannte Probleme sind meistens immer noch nicht gelöst,oder verbessert worden.

Es ist ja nicht so das neu und günstig auch immer bedeutet das es stabil in der Produktion läuft,oder tatsächlich
Vorteile im Tagegeschäft mit sich bringt.
Ein hobby Produzent kann das leider garnicht beurteilen,der ist sogar bereit IT support zu spielen,wenn seine
Kiste wieder nicht läuft. Das ist nur leider alles andere als professionell und akzeptabel.

Mit Innovation hat das nichts zutun,und daher sind solche Softwareprojekte auch sehr einfach zu finanzieren.

Der grosse Wert neuer Software liegt für den Hersteller erstmal darin überhaupt Kunden zu gewinnen,
anstatt sich völlig naiv auf eine Zielgruppe einzuschiessen,die unter Umständen nicht mal genug budget aufbringen kann,
um solche Spielchen auch in Zukunft noch zu finanzieren.

Ausserdem bieten sich gerade für kleine Studios bewährte und teure DAWs an,weil sie sich nicht leisten können irgendwas auszuprobieren
und sich auch nicht zum inoffiziellen Betatester machen lassen,nur weil ein startup meint sie hätten die optimale Lösung ,obwohl sie nur das Rad wieder neu erfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Komplett neu schreiben ,aufbauend auf dem heutigen DAW Know how ist keine Kunst.
Ich möchte mal gerne einen Rewrite von Pro Tools oder Cubase sehen. Das steht dann erstmal genau so da wie Reaper vor fünf Jahren. Mit anderen Worten, es ist im Grunde unmöglich da die Kundschaft das nicht mitmachen würde, für einen Neuen auf dem Markt schon der er ja keine alten Befindlichkeiten bedienen muss.
Nur deswegen hatte ich das FCP Beispiel gebracht. Da sieht man wie die Kunden zetern, und ich würde so einiges verwetten dass die Strategie in spätestens zwei drei Jahren vollständig aufgeht.

Ansonsten hast du natürlich recht dass es für Studios erstmal gut ist altes und bewährtes zu haben und dass da auch ein paar tausender im Zweifel völlig latte sind (wobei ich das Gefühl habe dass die meisten kleinen Studios eher nicht so im Geld schwimmen). Allerdings hält das auch nicht ewig und diese Studios die am Fließband die Produktionen durchdrücken sind glaube ich nur ein kleiner Teil des Marktes. Schau nur mal hier ins Forum wie viele Aufnehmen und wie viele davon wirklich so ein Studio besitzt wie du beschreibst. Der Prozentsatz dürfte einstellig sein.
Und wenn einer dieser Leute irgendwann anfängt das zu seinem Beruf zu machen wird er tendenziell das benutzen was er immer schon benutzt hat und so kommt die Consumer-DAW mit ein wenig Latenz auch in den richtigen Studios an.


Nicht umsonst hat Avid Probleme mit Pro Tools. Die technologische Überlegenheit lässt sich imo immer weniger rechtfertigen.
 
Wenn es um Vorteile für den Benutzer gehen würde,dann gäbe es unter DAWs ein Format bzw. eine gewisse Session Kompatibilität.
Warum es die nicht wirklich gibt, ist mittlerweile jedem durch die Extrawurst Strategien mancher Hersteller bekannt.

Und die Benutzer mussten auch Jahrzehnte lang,diesen DAW Software Krieg bezahlen bis man überhaupt mal technisch in die Gänge kam.
Steinberg war damals sehr offen was Kompatibilität anging,avid war fast weg vom Fenster als sie die Entwicklung von Pro Tools kurzzeitig einstellen mussten.
Seitdem haben sie sich mit DAW Gewohnheits Monopol,Hardware deals und einer dreisten Plugin Abzocke über Wasser gehalten.

Apple musste mal wieder alles anders machen,und das Rad neu erfinden. Nachdem sie Logic übernahmen erstmal die Entwicklung unter Windows gestoppt und VST blockiert,
ihr übliches "alle anderen Hersteller sind Feinde" Programm durchgezogen.

Apple und avid waren und sind die reinste Technologiebremse,in allem was sie tun während Steinberg mit variaudio und vst innovativ mit Software basierten Entwicklung
von DAWs umgegangen ist und damals auch sehr offen waren, wenn es um das Thema Kompatibilität ging.

Wie dem auch sei,kompatibel sein ist für viele heute noch ein Problem.
Sowas wie Session sharing über eine Art DAW Daten cloud oder Studioserver kann man vollkommen vergessen.
Obwohl das die Teamarbeit unterschiedlicher DAW Komponisten erheblich erleichtern und verbessern würde.

Ich kann viele meiner Kollegen auch verstehen weshalb sie in Logic komponieren und post production in Cubase machen oder das Projekt in Pro Tools abschliessen.

Das hat was mit dem Problem Übersicht und workflow design zutun. Da brauch ich wahrhaftig nicht noch eine DAW,die wieder alles anders oder gar schlechter macht als die Mitbewerber. Anstatt DAWs mal vernünftige templates und Anpassungsmöglichkeiten anbieten würden,ohne diese Mickey Mouse Plugins die mich fast schon an sinnlose Apps erinnern ,gibt es doch fast nur Eigenbrei. Zum Teil sind es die simpelsten Dinge wie Spuren ,oder Farbzuordnung von Gruppen und anpassbaren Mixer settings. Man muss es nur endlich mal angehen.

Ein neues innovatives DAW würde die Stärken anderer DAWs vereinen und Vorlieben konfigurierbar machen,sowie benötigte features wie Videoschnitt modular aufbauend integrierbar machen.

Das ist technisch durchaus möglich,jedoch nicht für paar Euro zu finanzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
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