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Neuer Verteilungsmodus der GVL. Gewaltige Einbußen für viele Musiker. Keine Proteste?

  • Ersteller klangpurist
  • Erstellt am
So kritikwürdig das System ist, die nächsten Jahre werde ich und viele ander noch damit LEBEN MÜSSEN und DRAUF ANGEWIESEN, und genau deshalb will ich nicht die praktische Diskussion mit der - auch wichtigen - Grundsatzdiskussion vermischen. Und das ist es, was Du hier jetzt immer wieder tust.
Ok, lassen wir die Kritik an dem System raus, verkneifen wir uns das rumdoktorn an den Grundlagen und schauen uns die Praxis an.

Und dann... dann kann man doch nur akzeptieren wie es ist.


Ich verstehe deine Intention nicht so recht. Du bist unzufrieden mit dem System, willst aber keine systematische Änderung oder auch nur eine Diskussion darüber. Es gibt ja einen gewissen Rahmen in dem die Berechtigten Einfluss haben. Nutze doch diesen Rahmen. Wenn dieser zu klein ist sind wir wieder an am Anfang angelangt, denn diesen Rahmen zu verändern wäre wieder sehr grundlegend.


Und als Anmerkung zur Wirtschaftslehre (und danke für die Erinnerung an die fünfte Klasse, ist schon ein wenig her): So einfach ist das nicht. Wenn eine VG die Lizenzen verscheuert kann sie ihren Mitgliedern nichts bieten worauf diese abwandern - und so für die Nutzer uninteressant wird. Im Idealfall würde sich so der maximal mögliche Preis einstellen bei maximalen Nutzen für die Mitglieder - allerdings eingekauft durch andere Probleme. Ich sehe ja auch die Probleme die durch zusätzliche Komplexität entstehen würde. Ich habe eben auch keine Patentrezepte.
Ein Monopol birgt allerdings auch die Gefahr von genau solchen Entwicklungen wie sie jetzt statt finden und anscheinend bist du ja auch nicht gewillt diese zu akzeptieren.

Aber gut, lassen wir das beiseite.


Edit: ich hatte deinen Edit beim schreiben nicht gesehen... du kannst ja die entsprechenden Teile einfach ignorieren.

Kurz zusammengefasst: Die größte Chance die Symptome zu behandeln haben die Berechtigten, nicht die außen Stehenden. Von außen findet man da nichts wo man einen Hebel anlegen könnte. Deswegen weiß ich auch nicht worüber man da diskutieren soll. Tu was du kannst und alles was darüber hinaus geht beinhaltet wider eine Reform.
 
Ok, lassen wir die Kritik an dem System raus, verkneifen wir uns das rumdoktorn an den Grundlagen und schauen uns die Praxis an.

Und dann... dann kann man doch nur akzeptieren wie es ist.


Ich verstehe deine Intention nicht so recht. Du bist unzufrieden mit dem System, willst aber keine systematische Änderung oder auch nur eine Diskussion darüber.

Will ich schon, nur an der richtigen Stelle. Man muss eben trennen. Wäre ich Arzt und bekäme einen Typen der 200 kg wiegt mit einem Herzinfarkt auf den Tisch, muss ich ihn doch erstmal operieren und keine Diät verordnen. Das meine ich. Natürlich muss man auch an den Ursachen arbeiten, aber grade eben haben wir einen akuten Notfall sozusagen...


Es gibt ja einen gewissen Rahmen in dem die Berechtigten Einfluss haben. Nutze doch diesen Rahmen. Wenn dieser zu klein ist sind wir wieder an am Anfang angelangt, denn diesen Rahmen zu verändern wäre wieder sehr grundlegend.

Der offizielle Rahmen ist zu klein. Das ist doch wie im politischen System, Du weisst doch genau, dass sich Politik durch ein Kreuzchen alle 4 Jahre nicht wirklich verändern lässt. Schon gar nicht lassen sich dadurch akute, problematische Massnahmen der Politik verhindern. Hier das Gleiche, momentan würde nur massiver, breiter Protest was in Bewegung setzen können. Und: Wie in der Politik verhindern hier Grundsatzdiskussionen mehr als sie gut tun, WENN sie zur falschen Zeit am falschen Ort geschehen. Das war doch z.B. schon immer das Problem der politischen Linken.

Und als Anmerkung zur Wirtschaftslehre (und danke für die Erinnerung an die fünfte Klasse, ist schon ein wenig her): So einfach ist das nicht.


Edit: ich hatte deinen Edit beim schreiben nicht gesehen...

lol, ja Du warst zu schnell. War auch ein halbgarer Schnellschuß von meiner Seite, Du hast schon auch recht.
 
Und: Wie in der Politik verhindern hier Grundsatzdiskussionen mehr als sie gut tun, WENN sie zur falschen Zeit am falschen Ort geschehen. Das war doch z.B. schon immer das Problem der politischen Linken.
Da hast du nicht ganz unrecht.

Es tut auch leid wenn unter anderem durch meine Wortwahl am Anfang die Diskussion einen schärferen Ton angenommen hat als sie eigentlich müsste, nur mal nebenbei.



Es ist aber eben genau der Grund warum ich mich so wenig mit dieser Ausprägung von Verwertungsgesellschaften identifiziere - ich sehe da systematische Fehler die so im kleinen nicht zu korrigieren sind.
Ich weiß ja um die kleinen Einflussmöglichkeiten innerhalb der GVL, die sind ja nochmal um ein vielfaches kleiner als in der Politik. Es gibt dort im Grunde kein Korrektiv, weder von außen noch durch übermäßig ausgeprägte Demokratie von innen.
 
Zustimmung.

Ich bin auch hier nicht unbedingt dafür bekannt, immer cool zu bleiben. :D

Was noch recht "schlimm" ist an dem Fall GVL: Bisher war es so, dass kleine Künstler letztlich den großen gegenüber sogar bevorzugt waren. Teilweise war das ungewollt und geschah aus rein praktischen udn administrativen Gründen, teilweise waren aber auch absichtlich Grenzen nach oben eingebaut, sprich es gab Staffelungen, die "Kleinen" erhielten dadurch prozentual mehr.

Insgesamt also durchaus etwas, womit man sich identifizieren konnte und dass man insgesamt als fair und sogar großzügig und nachwuchsfördernd bezeichnen konnte. Das war zwar nicht die Aufgabe, aber halt ein positiver Nebeneffekt.

Ist - natürlich neben den persönlichen, wirklich schmerzhaften Einbußen - einfach traurig zu sehen, wie sich jetzt auch hier das "Der Teufel scheisst immer auf den größten Haufen"-Prinzip durchsetzt, selbst - oder gerade - wenn es aus gewissen juristischen und bürokratischen Sachzwängen heraus vielleicht sogar geschehen "muss".

Zu Klärung des Prinzips und der Legitimation der GVL ist mir noch was vielleicht Klärendes eingefallen, ist etwas vereinfacht, was die Rolle der Plattenfirmen angeht, aber prinzipiell in den relevanten Punkten korrekt:

Die meisten hier sind sich sicher einig, dass ein Künstler das Recht haben soll, dass er selbst bestimmen darf, was mit seiner Aufnahme gemacht wird und was nicht. Er darf und kann also verschiedene Nutzungsrechte vergeben. An die Plattenfirma gibt er z.B. die Erlaubnis, die Sache auf CDs zu verkaufen. Jetzt kam ja hier die Frage auf: "So, Künstler ist bezahlt. Warum bekommt er jetzt noch mal von der GVL was?". Der Künstler hat eben noch niemandem die Rechte erteilt, seine Aufnahmen in Radio und TV zu senden. Er ist nur von der Plattenfirma für die CDs bezahlt worden. Die Sender müssen ihn für die Senderechte bezahlen, wenn sie das wollen. Das sind zwei unterschiedliche Produkte und zwei unterschiedliche Kunden quasi. Es ist wie wenn ich ein Haus habe und verschiedene Zimmer an verschiedene Leute vermiete. So, und weil halt nicht jeder Sender mit jedem Künstler verhandeln kann, gibt's die GVL, an die der Sender zahlt und die verteilt das Geld an die Künstler.

Klingt komisch...is aber so...scnr...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo allerseits,

ich habe zwei Bitten:

1. Die Änderung des GVL-Verteilung, gibt es dazu irgendeine Quelle? Einen Link? Bei der letzten Diskussion über die GEMA wurde viel unrichtiges verbreitet.

2. GEMA ist mir klar, wie das funktioniert. Was bringt die GVL für mich? Ich habe jetzt meine zweite CD in Arbeit (Selbstverlag), im Studio eines Freundes aufgenommen, alle Musiker haben ohne Gage mitgemacht. Wie können wir unsere Leistungsschutzrechte gültig machen? Nachdem wie ich es verstanden habe, müssen Gagen nachgewiesen werden. Geht das auch anders?

Oder besser gesagt: Kann mir jemand sagen, wie ich mich bei der GVL anmelde und sowas geltend mache?

Besten Dank für die Hilfen
(An den Mod: Evtl. Neuer Thread für 2.??)

Viele Grüße
landmesser
 
1. Die Änderung des GVL-Verteilung, gibt es dazu irgendeine Quelle? Einen Link? Bei der letzten Diskussion über die GEMA wurde viel unrichtiges verbreitet.
Genau dasselbe wollte ich auch schon fragen, denn auf der GVL Homepae sowie den einschlägigen Medien ist nichts davon zu lesen. Auch eine Google Suche führt eigentlich nur zu diesem Thread.
2. GEMA ist mir klar, wie das funktioniert. Was bringt die GVL für mich? Ich habe jetzt meine zweite CD in Arbeit (Selbstverlag), im Studio eines Freundes aufgenommen, alle Musiker haben ohne Gage mitgemacht. Wie können wir unsere Leistungsschutzrechte gültig machen? Nachdem wie ich es verstanden habe, müssen Gagen nachgewiesen werden. Geht das auch anders?

Oder besser gesagt: Kann mir jemand sagen, wie ich mich bei der GVL anmelde und sowas geltend mache?
Also bei der GVL kann sich jeder, der als interpret an einer Aufnahme beteiligt war, kostenlos Mitglied werden. Daraufhin erhält dieses Mitglied bei jeder Aufführung dieser Aufnahme (z.B. im Radio, in der Disco o.ä.) Tantiemen. Generell werden solche Beteiligungen an Aufnahmen über Belege nachgewiesen. Für Beteiligungen ohne Beleg gibt es aber ein eigenes Formular von der GVL, auf dem solche Beteiligungen eingetragen und dann vom Veröffentlicher mittels Unterschrift und Stempel bestätigt werden. Nähere Infos gibt es in den FAQ auf der GVL Homepage.

Um mich aber auch noch ein wenig in die Grundsatzdiskussion einzuklinken:
Meiner Meinung nach fehlt in Deutschland einfach ein richtige Musikervertretung. Es gibt zwar den DRMV, der laut eigenen Angaben über 20.000 Musiker vertritt, dieser streitet aber anscheinend lieber mit dem Firmen und Verwertungsgesellschaften, von denen viele seiner Mitglieder leben, anstatt sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen und lösungsorientiert zu arbeiten.
In Österreich ist die Musikergilde immerhin schon ein bisschen weiter und arbeitet mit den Verwertungsgesellschaften AKM/AUME zusammen, auch wenn es hier noch viel Verbesserungwürdiges gibt. Außerdem gibt es dort gratis-Musterverträge und eine Mindesthonorartabelle, auf die man sich als (Profi)Musiker berufen kann, was bei Verhandlungen schon einmal ein Vorteil ist.

Vielleicht solte sich hier einfach einmal der DRMV als Quasi-Gewerkschaft auf seinen Hintern setzen, die geballte Macht von 20.000 Musikern mobilisieren (Als Vergleich: die GEMA hat 60.000 Mitglieder) und sich mit der GEMA und der GVL (sollten sich die Verrechnungsanpassungen bewahrheiten) an einen Tisch setzen und verhandeln, so wie das andere Gewerkschaften auch tun.
Falls er das hier lesen sollte, fühlt sich Herr Seelenmayer (Sprecher des DRMV), der sicher sehr viel für die deutsche Musikerlandschaft macht, hoffentlich nicht zu sehr auf den Schlips getreten. Meiner Meinung nach ist er aber als Sprecher einer Interessensvertretung doch sehr populistisch und "kriegstreiberisch" unterwegs, was die Grabenkämpfe in den Verwertungsgesellschaften nur verschlimmbessert.
 
ich hab mal gegooglet und nur das hier gefunden: Pressemitteilung der GVL vom 18.5.2010

diese pressemitteilung konnte ich aber sonst nirgends entdecken, alles sehr undurchsichtig, anscheinend soll über die sache tatsächlich der mantel des schweigens gebreitet werden. der große aufschrei kommt wohl erst wenn nächstes jahr die nachweise abgelehnt werden und kein geld mehr auf dem konto landet.

gespannt bin ich, ob jemand klagen wird um seine ansprüche durchzusetzen.
 
Also bei der GVL kann sich jeder, der als interpret an einer Aufnahme beteiligt war, kostenlos Mitglied werden. Daraufhin erhält dieses Mitglied bei jeder Aufführung dieser Aufnahme (z.B. im Radio, in der Disco o.ä.) Tantiemen. Generell werden solche Beteiligungen an Aufnahmen über Belege nachgewiesen. Für Beteiligungen ohne Beleg gibt es aber ein eigenes Formular von der GVL, auf dem solche Beteiligungen eingetragen und dann vom Veröffentlicher mittels Unterschrift und Stempel bestätigt werden. Nähere Infos gibt es in den FAQ auf der GVL Homepage.

Das stimmt so nicht ganz, man bekam es eben nicht für die konkreten Sendungen oder wiedergaben, etc. sondern pauschal auf Grundlage der Vergütung für die Erstverwertung (Honorare von Labels, Produktionsfirmen, etc.). Beispiel: Du spielst für irgendeine Produktion ein paar Gitarrenspuren ein und bekommst dafür 300 EUR. Diese 300 EUR konntest Du bei der GVL anmelden, dafür gab's dann eine Ausschüttung in Höhe von ca. 35-40 %. Es war also in der Praxis irrelevant, ob bzw. wie oft die Produktion auf Sendung ging, öffentlich wiedergegeben wurde, etc., daher war es auch den "Kleinen" möglich, an der Ausschüttung teilzuhaben. Diese pauschale Vergütung hat man gemacht, weil a) die Sender nur die Label-Codes der gesendeten Tonträger melden mussten (dadurch war es nicht möglich, das auf einzelne Tonträger, Tracks, Künstler, etc. aufzuschlüsseln) und b) der Bereich der öffentlichen Wiedergabe unmöglich konkret zu erfassen ist (man kann ja nicht von jedem Einzelhandelsgeschäft, Gastronom, etc. verlangen, dass genaue Titellisten eingereicht werden).

So, Punkt a) kann man ändern und ist vom technischen Standpunkt her kein Problem mehr. Problem b) bleibt jedoch bestehen. Jetzt sieht es so aus, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttet und die Bevorzugung "auf den Kopf stellt": Man will alleine die Sendedaten heranziehen und damit auf die öffentliche Wiedergabe schliessen. Damit wäre nun eindeutig die Gruppe der "Hit-Künstler" bevorzugt. Beispiel: Ein großer Teil der Club-Musik findet nie im Radio oder TV statt. Trotzdem findet natürlich eine erhebliche Nutzung satt, eben öffentliche Wiedergabe im Club. Und auf diese hat der Künstler definitiv einen rechtlichen Anspruch auf Vergütung.

Natürlich ist klar, dass früher bestimmte Künstler benachteiligt wurden. Aber welche? Natürlich diejenigen, welche zwar noch groß gespielt werden, aber keine oder relativ wenig Tonträger mehr verkaufen. Sprich letztlich die "Evergreen"-Interpreten, die sicherlich mit ihren Hits schon ordentlich verdient hatten und zwar auch über die GVL und ihr altes System. Bevorzugt wurden die "Kleinen", die an Nischenproduktionen beteiligt waren, die praktisch nicht auf Sendung gehen. Rechtlich mag das fragwürdig sein, moralisch und kulturpolitisch jedoch...?

Man kann natürlich "hart" sagen: "Naja, wenn eine für die Dorfband für 100 EUR eine Gitarre einspielt, diese Band dann hundert CDs absetzt, die dann in den Regalen verstaubt und nicht mal in der Dorfkneipe gespielt wird, dann fand ja auch keine entsprechende Nutzung statt und trotzdem bekommt der Gitarrist eine Ausschüttung. Das ist unsinnig und unfair".

Das stimmt. Aber man denke an den großen Teil der professionellen Kreativen, die dazwischen liegen und ich denke, das ist der allergrößte Teil der GVL-Mitglieder. Also z.B. die bekannteren Metal-Bands, die in den Rock-Clubs und -Kneipen rauf und runter gespielt werden, aber praktisch nicht auf Sendung gehen. Jazz-Musiker, deren Aufnahmen ebenso in den entsprechende Locations gespielt werden. Wahrscheinlich fallen sogar Remixer raus, die die Club-Remixe für die großen Hits machen. Die Remixe werden dann in den Clubs rauf und -runter gespielt, machen Promo für die Singles und Alben, bekommen aber dafür null Ausschüttung, weil die Remixe selbst praktisch nicht auf Sendung gehen.

Das ganze ist ungefähr mit der Einfüghrung des PRO-Verfahrens bei der GEMA zu vergleichen. Mit - nach meiner Einschätzung - einem entscheidenden Unterschied: Während das PRO-Verfahren die kleinen Selbstaufführer zumindest theoretisch und rechtlich ausreichend (von den entsprechenden Gerichten bestätigt) berücksichtigt (mit minimalen Ausschüttungen), würde das neue Verfahren der GVL die definitiv vorhandenen Ansprüche einfach unterschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ohne Sonderregelungen rechtlich haltbar ist.

ich hab mal gegooglet und nur das hier gefunden: Pressemitteilung der GVL vom 18.5.2010

diese pressemitteilung konnte ich aber sonst nirgends entdecken, alles sehr undurchsichtig, anscheinend soll über die sache tatsächlich der mantel des schweigens gebreitet werden. der große aufschrei kommt wohl erst wenn nächstes jahr die nachweise abgelehnt werden und kein geld mehr auf dem konto landet.

Ja, man findet NICHTS. Auch die einzelnen Verbände und Interessensvertretungen sind so still.

Es gab' übrigens schon bei der letzten Ausschüttung ein Problem, die Hintergründe sind egal, wo die GVL durch die Industrie gezwungen war, einen Teil der Künstlerausschüttungen erstmal zurückzubehalten. Das hat man erst 3-4 Monate vor der Ausschüttung kommuniziert, obwohl man es viel länger wusste!
Die Ausschüttung findet einmal jährlich statt, für viele kommt also ein bedeutender Teil ihres Gesamteinkommens auf einen Schlag zu einem festen Termin. Damit RECHNEN natürlich die Leute und legen evtl. entsprechende Investitionen, Zahlungen etc. entsprechend! Da kamen letztes Jahr sicher einge ganz schön ins Schleudern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben nochmal bei der GVL nachgefragt: Es ist noch nichts sicher, aber es wird wohl daraus hinauslaufen, dass ausschliesslich die Sendedaten herangezogen werden. Genaueres beschliesst der Beirat aber erst noch. Es besteht also noch die Möglichkeit Einfluss zu nehmen und Druck aufzubauen.
 
haben eben noch das hier gefunden: Verteilungspläne der GVL - nicht im Sinne des BVMI ändern!

da gehts aber nur darum, dass tantiemen für außer-europäisches material nicht an labels ausgezahlt werden dürfen, damit die labels hierzulande nicht irgendwann auf diesselbe idee kommen.

vielleicht haben verdi und die ganzen verbände das tatsächlich noch nicht gecheckt?!?
 
haben eben noch das hier gefunden: Verteilungspläne der GVL - nicht im Sinne des BVMI ändern!

da gehts aber nur darum, dass tantiemen für außer-europäisches material nicht an labels ausgezahlt werden dürfen, damit die labels hierzulande nicht irgendwann auf diesselbe idee kommen.

vielleicht haben verdi und die ganzen verbände das tatsächlich noch nicht gecheckt?!?

Ja, das ist noch eineandere Baustelle bei der GVL. Da gibt's zur Zeit einige. Das worum es in dem Link geht war eines der Probleme, warum letztes Jahr nicht die volle Summe ausgeschüttet worden ist, weil man abwarten muss, was da rauskommt. Ich muss aber zugeben, dass ich bis jetzt noch nicht gecheckt habe, worum es DA genau geht.

Was ver.di angeht, weiß ich aus persönlichem Mailverkehr, dass man die Umstellung auf die nutzungsabhängige Vergütung sogar begrüßt, u.a. "weil damit den Gegnern der Verwertungsgesellschaften wichtige Argumente aus der Hand genommen würden." Verstehe ich auch nicht. Ver.di versteht wohl wiederum nicht, was das für die Künstler in der "freien Wirtschaft" bedeutet. Ich hab zwar nicht viel Einblick, aber soweit ich das mitgekommen habe konzentriert sich die Fachgruppe Musik eher auf den Bereich der "staatlich subventionierten Hochkultur" und besteht mitgliederseitig eher aus Musiklehrern, Orchestermusikern, etc....

Ich bin Mitglied von ver.di und würde das jedem uneingeschränkt empfehlen - das geht auch als Selbstständiger - aber das Thema konnte ich auch nach mehreren Versuchen noch nicht wirklich anbringen.
 
na sieh mal an was da eben vom VDT reinkam:
Liebe VDT-Mitglieder,

die GVL- Gesellschaft für die Verwertung von Leistungsschutzrechten - ist für einige von Ihnen mit Sicherheit relevant. Durch die Umstellung auf ein neues elektronisches Melde- und Berechnungsverfahren sind bei der GVL viele Turbolenzen entstanden, die zu Falschmeldungen und Berechnungen geführt haben.

Der Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. hat im Rahmen der Zusammenarbeit in der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände, der der VDT auch angehört, eine Klage gegen dieses neue ARTSYS beim Bundespatentamt eingereicht und Recht bekommen.

Nachfolgend der Bericht zu den Sachverhalten, der sicherlich für einige hilfreich sein kann.

Der Interessenverband Deutscher Schauspieler e.V. (IDS) hat eine Beschwerde gegen die Ausgestaltung des ARTSYS-Systems der GVL bei dem zuständigen Aufsichtsamt, dem Deutschen Patent- und Markenamt, erhoben.
Das Deutsche Patent- und Markenamt hat die Sach- und Rechtslage eingehend geprüft und dem IDS mit Schreiben vom 29.9.2011 seine Auffassung mitgeteilt, dass
„ das ARTSYS-System der GVL und die damit verknüpfte Ausgestaltung des künftigen Verteilungsplans 2010 in weiten Teilen unangemessen im Sinne des § 6 UrhWahrnG“
ist. Insbesondere hat das Patent- und Markenamt die folgenden Punkte beanstandet:
  • Meldungen in Papierform müssen ab sofort generell zugelassen werden. Dies ist den Berechtigten sofort auf der Homepage der GVL mitzuteilen und auf Anfrage müssen ihnen entsprechende Formulare zugesandt werden. Die Formulare sind zudem als pdf-Dokumente allen Berechtigten nicht nur in deutscher Sprache zum Download anzubieten
  • das System ARTSYS ist so umzustellen, dass die Verifikationen und Prüfungen durch die Berechtigten vollständig entfallen und es sich künftig nicht mehr um ein geschlossenes System handelt, das Meldungen nur aufgrund voreingestellter Daten erlaubt
  • die Meldefrist für das Verteilungsjahr 2010 ist vollständig zu suspendieren
  • eine angemessene Rechtewahrnehmung findet nur dann statt, wenn auch die Berechtigten an der Ausschüttung beteiligt werden, denen entsprechende Nachweismöglichkeiten fehlen. Ein Verweis auf die Sozialkasse ist nicht möglich, da die Sozialkasse nicht für die von der Verwertungsgesellschaft selbst verursachten Notlagen geschaffen wurde
  • das Abstellen auf Drehtage und Takes zur Bemessung des Umfangs der jeweiligen Rolle ist willkürlich und benachteiligt die Berechtigtengruppe der Schauspieler. Es obliegt den Organen der Berechtigten der GVL sachgerechte (neue) Kriterien zu finden. Die „Voreinstellungen“ (von Drehtagen oder Takes) durch die GVL haben zu unterbleiben
  • die von der Staatsaufsicht beanstandeten Punkte sind von der GVL innerhalb eines Jahres zu korrigieren
Die Einzelheiten, auch die Beschwerde des IDS und das Beanstandungsschreiben des Deutschen Patent- und Markenamtes, findet Ihr auf unserer Homepage unter www.ids-ev.eu.
Der IDS empfiehlt seinen Mitgliedern bis zum Abschluss des Verfahrens gleichwohl die verteilungsrelevanten ARTSYS-Meldungen für das Jahr 2010 abzugeben, da die Staatsaufsicht ausdrücklich klargestellt hat, das die Verteilung für 2010 noch aufgrund der bisherigen Meldungen ausgeschüttet werden kann!
ist jetzt zwar von einem schauspieler-verband ausgehen, aber § 6 UrhWahrnG betrifft alle kreativen.
mal schauen was passiert, musiker- und komponistenverbände sollten sich schleunigst an dieses thema dranhängen!
 
Ich les' grad das Original-Schreiben vom DPMA an die GVL:

http://www.ids-ev.eu/pdf/DPMA Entscheidung_29092011.pdf

Das ist keine Ohrfeige, sondern ein K.O.-Schlag. :D

Das DPMA lässt praktisch kein gutes Haar an der "Reform" und übt so fundamentale Kritik, dass zu erwarten ist, dass das komplette System nochmals völlig umgekrempelt werden muss.

Ich bin sehr gespannt, wie das nun weitergeht!
 
Hi UranusEXP,


es gibt höchstwahrscheinlich deshalb (noch) keine Proteste in Musikerkreisen, weil viele noch gar nicht kapiert haben, was da "TOLLES" auf sie zukommt.
Vielleicht wollen einige auch abwarten, wie die erste Verteilung nach den neuen Richtlinien ausfällt.
Ich bin mir aber sicher, daß der Aufschrei Ende November extrem sein wird, wenn bei den meisten statt des eingeplanten Einkommens gähnende Leere auf dem Konto angezeigt sein wird.

Du hast mit Deinen Ausführungen zu 100% Recht, Uranus.
Es ist schlichtweg eine Umverteilung von unten nach oben, sonst nichts.

Besonders "lustig" finde ich auch, daß ich meine 200-400 Titel der letzten Jahrzehnte rückwirkend in das "tolle" Computersystem eingeben soll, nur um dann ganz beiläufig zu erfahren, daß ich für diesen abermaligen Mehraufwand an Arbeit für 0 EUR (leider normal für Musiker in den letzten 10 Jahren - immer mehr Arbeit für immer weniger Lohn) wahrscheinlich niemals einen Cent sehen werde.
Ich möchte auch nicht unbedingt schwarz malen. Aber die Realität für den "normalen" Musiker ist eben leider alles andere als rosig. Das ist Fakt - leider!

Gefallen lassen dürfen oder sollten wir uns das auf jeden Fall nicht.
Ich weiß leider auch nicht genau, was zu tun ist.
Ich glaube, es muß ein Massenprotest her, um die GVL von diesem Irrweg abzubringen.

Wie gesagt, ich bin mir sicher, daß die meisten noch gar nichts von ihrem "Glück" wissen und in den nächsten 60 Tagen aus allen Wolken fallen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zusammen,

bin vor einigen Tagen bei meinen Recherchen zu Artsys auf dieses sehr interessante und informative Musiker-Board gestoßen - insbesondere auf Euren hier behandelten Thread zum Thema GVL.

Uranus EXP hat ja schon sehr viele sehr nützliche Informationen gepostet und das Grundproblem für alle Musiker sehr gut analysiert, die nun, nach der fragwürdigen und zweifelhaften Umstellung des Verteilungsmodus quasi gar keine Ausschüttungen mehr erhalten - je nachdem für welches "Genre" sie Titel musikalisch eingespielt, gesungen oder auch produziert haben. Und Massive 303 hat auch etwas auf den Punkt gebracht: Nämlich, dass es den meisten Musikern, Produzenten bisher noch gar nicht klar ist, welche Einbußen sie überhaupt hinnehmen müssen. Und gleichzeitig die Frage aufgeworfen: Wie kann man sich überhaupt dagegen wehren? Und haben wir Musiker, Sänger, Produzenten - kurz Inhaber von Leistungsschutzrechten überhaupt eine rechtliche Grundlage um vielleicht rechtlich dagegen angehen zu können?

Was ich nämlich bisher auch gar nicht wußte ist nämlich, dass sich die Verteilungen der GVL wohl nur noch ausschließlich auf "mediale Verwertungen" - sprich nach meiner Interpretation eben nur auf rundfunkmäßige und fernsehmäßige Nutzung bezieht. GAR KEINE Rede ist (neben der Honorargrundlage) mehr von den Verwertungserlösen durch den physischen CD/DVD Verkauf durch die Plattenindustrie und auch nicht durch erzielte Downloaderlöse derselbigen.

Egal, wie man nun selbst zu den Genres Klassik, Jazz, Schlager, Volksmusik und Kinderliedern etc. steht. Auch in diesen Sparten gibt es aber teilweise gigantische Tonträgerverkäufe sogar im Millionenbereich, die bisher auch von der GVL vergütet wurden, die jedoch KAUM im Fernsehen oder im Rundfunk gesendet werden.

Gerade im Fernsehen gibt es ja kaum noch Sendungen, in denen Musik gesendet wird. Außer z.B. mal "Wetten, dass", "Die Chartshow", diverse Volksmusksendungen etc. Aber insgesamt sehr wenig. Sehr wenig vor allem auch für Nachwuchskünstler, egal ob deutsch- oder englischsprachig.

Im Rundfunk laufen überwiegend auf fast allen Kanälen Songs aus Amerika und England. Wenigstens ab und zu hört man auch mal sehr gute deutschsprachige Songwriter und Popsongs.

Das heißt wahrscheinlich eigentlich, dass das gesamte GVL-Aufkommen, welches ja vorwiegend von der GEMA und den Verwertungsunternehmen an die GVL abgeführt wird, zwar auch zu sehr, sehr großen Teilen eben auch durch Verkäufe von Genres generiert werden, die jedoch kaum in der so genannten "medialen Verwertung" wie FS und Rundfunk stattfinden. Das heißt im Umkehrschluss, dass auch gerade diejenigen, die sehr viel zum Aufkommen beitragen und in den Gesamtgelttopf der GVL einzahlen, letztendlich völlig ausgeschlossen werden.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang daher auch mal zu erfahren, von WEM überhaupt diese Idee zur kompletten Neustrukturierung kam und wer letztendlich genau davon in welchem Maße profitiert. Zwar wurde hier ab und zu schon mal der Bohlen als Mit-Hauptprofiteur ins Gespräch gebracht - jedoch wird der aus meinem subjektiven Empfinden verhältnismäßig wenig im Rundfunk gespielt gegenüber Produktionen, die aus England und Amerika stammen. Natürlich wieder etwas mehr als die Kastelruther Spatzen und Schnappi ;-))) aber der Bohlen wird sicherlich auch nicht übermäßig profitieren.

Vollkommen benachteiligt sind natürlich sämtliche Musiker, Sänger, Produzenten, die gerade auch bei kleineren Produktionen ihre Honorare noch bei der GVL anmelden konnten und nun völlig leer ausgehen. Eine Schande ist, dass die GVL dieses niemandem von uns Berechtigten so unvermittelt und transparent dargestellt und klar gestellt hat.

Erschreckend ist auch die bisher vorhandene Datenbank. Unabhängig davon, dass unzählige Titel von mir noch gar nicht durch die Majors gemeldet wurden, so sind bei den bereits vorhandenen allerdings unzählige Fehler zu beanstanden, die ich noch nicht einmal berichtigen kann!

Auch ich stelle mir natürlich die Frage, ob es überhaupt ansatzweise für mich den Aufwand lohnt, der GVL ihre Datenbank zu füllen (bei mir sind es auch ca. 100 Titel, die zwar sehr, sehr erfolgreich über Tonträgerverkäufe waren) jedoch nicht allzu häufig "medial" ausgewertet werden...

Ich habe am Samstag diesbezüglich eine entsprechende Mail an die GVL geschrieben und bin gespannt auf deren Antwort und halte Euch auf dem laufenden.

Euch allen alles Gute
Kosto
 
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Hi Kosto,


ich bin gespannt, was die GVL Dir schreiben wird. Ich würde die Hoffnungen auf ein Happy End aber nicht zu hoch schrauben. Letztlich werden die betroffenen Musiker eine Massenklage anstreben müssen, um ihr Recht durchzusetzen. Dies ist meine Befürchtung.

Was Deine Kritik zur Befüllung der Datenbank angeht, kann ich Dir nur Recht geben. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.
Das Ganze ist eine Farce!
 
Hi Massive303,

habe mich sehr über Deine Antwort zu meinem Beitrag gefreut. Ich bin auch nach wie vor gespannt, was mir die GVL schreiben wird ;-) Immerhin ist heute Freitag früh - und seit letzten Samstag sind also einige Tage vergangen. Und ich habe bis heute keine Antwort... Jedoch hatte ich auch niemals eine Hoffnung auf ein "Happy End" angedeutet. Ich habe einfach nur entsprechende Fragen gestellt. Jedenfalls hast Du auch Recht. Letztlich kann nur eine Massenklage (aber: ist diese eigentlich schon in Deutschland erlaubt? -Kenne Massenklagen eher aus Amerika...) eventuell dazu führen, die "Rechte" der Musiker durchzusetzen. Frage: Welche "Rechte" genau haben wir Musiker eigentlich genau gegenüber der GVL?


Einige neue Erkenntnisse habe ich mittlerweile insgesamt erworben. So z.B. hatte Uranus ja auf den DPM-Brief an die GVL in einem früheren Posting hingewiesen mit der Bemerkung, dieses Schreiben sei ein "K.O.-Schlag" gegenüber der GVL. War es leider nicht so ganz. Ich fand eine Antwort der GVL dazu:

PresseinformationPresseinformationPresseinformationPresseinformation
Berlin, 02. November 2011


Stellungnahme der GVL zum Schreiben des DStellungnahme der GVL zum Schreiben des DStellungnahme der GVL zum Schreiben des DStellungnahme der GVL zum Schreiben des DPMAPMAPMAPMA

Nach einem öffentlich gemachten Schreiben des Deutschen Patent- und
Markenamtes (DPMA) als Aufsichtsbehörde der deutschen Verwertungsge-
sellschaften sieht sich die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutz-
rechten mbH (GVL) veranlasst, wie folgt klarzustellen: Die Künstlerverteilung
2010 wird definitiv auf Grundlage des neuen nutzungsbasierten Verteilungs-
systems durchgeführt. Dies hat auch das DPMA ausdrücklich bestätigt. Die
vom GVL-Beirat am 01. November 2011 verabschiedeten Verteilungspläne
2010 haben somit Bestand.

"Im Dezember 2011 und Mitte 2012 erhalten jene Künstler ihre Vergütungen
aus der Künstlerverteilung 2010, die ihre Mitwirkungen an genutzten Produk-
tionen gemeldet haben", erklärt Dr. Tilo Gerlach, der für Künstler zuständige
Geschäftsführer der GVL. Mit dem in diesem Jahr eingeführten nutzungsba-
sierten Verteilungssystem für Künstler passt sich die GVL dem international
üblichen Standard an und bleibt wettbewerbsfähig für ihre Berechtigten.
Das bisherige honorarbasierte Verteilungssystem wurde auf Druck der EU-
Kommission eingestellt, um einen Austausch von Vergütungen mit ausländi-
schen Verwertungsgesellschaften zu erleichtern.

Die GVL bietet mit dem in diesem Jahr eingeführten Online-Portal
ARTSYS.GVL eines der modernsten Abrechnungssysteme weltweit. "Den-
noch arbeiten wir weiter intensiv und in enger Abstimmung mit DPMA und
den Künstlerverbänden daran, Registrierung und Mitwirkungsmeldungen
weiter zu vereinfachen", betont Gerlach. Die neuen Strukturen des nut-
zungsbasierten Verteilungssystems sind unter Einbeziehung aller maßgebli-
chen Verbände nach sorgfältiger Prüfung von Alternativen mit einem ho-
hen Kostenaufwand entwickelt worden.

Das DPMA hatte sich am 29. September 2011 mit umfangreichen kritischen
Anmerkungen zum Online-Portal ARTSYS.GVL an die GVL gewandt. Auslöser
war eine Beschwerde des Interessenverbandes Deutscher Schauspieler e.V.
(IDS) vom 14. Juli 2011. Der IDS ist mit seinen circa 150 Mitgliedern die zweit-
größte deutsche Schauspielervereinigung nach dem Bundesverband der
Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) mit etwa 2.000 Schauspielern. In seiner
Beschwerde wies der IDS auf einen angeblich zu hohen und komplizierten
Aufwand in der Bedienung von ARTSYS.GVL hin und monierte, dass Mitwir-
kungsmeldungen nur noch online abgegeben werden können. Hierzu stellt
die GVL klar:
- Die GVL ist als Treuhandgesellschaft verpflichtet, Vergütungen nur
an tatsächlich hierfür Berechtigte auszuzahlen. Das erfordert eine
gründliche Prüfung auf der Grundlage detaillierter und exakter Mit-
wirkungsmeldungen an Produktionen. Eine einheitliche Systematik
nach internationalen Standards wurde von der GVL durch die Onli-
ne-Datenbank ARTSYS.GVL geschaffen, die bereits am Markt ver-
fügbare Produktionsdaten enthält. Hierzu zählen leider nur in den
seltensten Fällen Angaben über die mitwirkenden Künstler. Bei den
hinterlegten Produktionen können die Künstler mit wenigen Klicks ih-
re Mitwirkung ergänzen.
- Künstler melden ihre Mitwirkungen direkt in ARTSYS.GVL oder mit ei-
nem offiziellen Papiermeldebogen der GVL. Die GVL ermöglicht
beide Arten der Mitwirkungsmeldung, empfiehlt jedoch die Online-
meldung, weil diese für den Künstler weniger Aufwand bedeutet
und auch hinsichtlich der einheitlichen Verknüpfung zu den eindeu-
tig identifizierten Produktionen der effizientere Weg ist. Denn die
häufig unvollständigen Angaben in den Papiermeldebögen lassen
eine eindeutige Zuordnung zu einer konkreten Produktion nur selten
zu.

Festzuhalten ist: Das neue nutzungsbasierte Verteilungssystem für Künstler ist
tragfähig und wird wie geplant bereits in der Künstlerverteilung 2010 von
der GVL eingesetzt. Etwaige Detailanpassungen erfolgen in enger Abstim-
mung mit dem DPMA für die dann folgende Künstlerverteilung 2011 im
kommenden Jahr. "Wir bedanken uns für die konstruktive Unterstützung
und das Vertrauen, mit der die Berechtigten uns im Jahr der Umstellung des
Verteilungssystems begleitet haben", erklären Gerlach und sein Geschäfts-
führerkollege Guido Evers.

Die GVL ist die Verwertungsgesellschaft für ausübende Künstler und Labels
in Deutschland. 1959 gegründet, vertrauen der GVL inzwischen weltweit
mehr als 130.000 Künstler sowie über 27.000 Labels ihre Rechte an und ma-
chen sie damit zur größten Verwertungsgesellschaft für Leistungsschutzrech-
te in Europa. Gleichberechtigte Gesellschafter sind die Deutsche Orches-
tervereinigung e.V. (DOV) und der Bundesverband Musikindustrie e.V.
(BVMI).

Kontakt:
Hendrik Gerstung
Leiter Kommunikation und PR
Tel.: +49 (0)30 - 48 483 - 880
E-Mail: gerstung@gvl.de


Nun, ja - das dazu. Die GVL hat kurz und knapp geantwortet, dass sie trotz des kritischen Schreibens der DPMA nicht von ihrer Umstrukturierung und ihrem neuen Verteilungsmodus abzurücken gedenkt.

Ich habe aber noch etwas viel, viel Interessanteres durch weitere Recherchen in den letzten Tage heraus gefunden. Nämlich mir quasi meine eigene Frage auch damit beantworten können: Nämlich: WER steckt eigentlich dahinter? WER ist Nutznießer? Und: die Antwort jedoch hat mich keinesfalls auch nur ansatzweise überrascht, wie ich sie in meinem ersten Posting hier im Board auch ansatzweise vorweg genommen und vermutet hatte: Nämlich schlicht: Begehrlichkeiten aus dem Ausland... Nachfolgend Näheres:

Protokoll BFFS-Stammtisch Köln am 25. März 2011 - Thema GVL

Ort: Café Central, Jülicher Str. 1, 50674 Köln

Anwesend:
vom Vorstand: Julia Beerhold, Thomas Schmuckert, Heinrich Schafmeister,
von der GVL: Doréen Hillert (Leiterin Team AV), Burkhard Sehm (Justiziar), Uwe Lietzow (Technischer Support),
außerdem ca. 70 BFFS-Mitglieder/3 AgentenInnen/weitere Interessierte Nicht-BFFS-Mitglieder

1. Block: Systemwechsel bei der GVL: Warum? Und wie?

Thomas Schmuckert vom BFFS-Vorstand erklärte kurz die wichtigsten Veränderungen bei der GVL und warum diese nötig wurden.

Wie war es bisher:

der Großteil aller Gelder aus der Zweitverwertung wurde an deutsche Künstler ausgeschüttet, obwohl erhebliche Teile der in Deutschland gesendeten Produktionen ausländisch sind.(Anmerkung Kosto: WOHER kommt denn aber eigentlich der Großteil der ausgeschütteten Gelder? AUCH teilweise aus dem Ausland? Oder NUR aus Deutschland? - Das weiß ich leider nicht so ganz genau - vermute aber: fast zu 100 % NUR aus Deutschland... - und - was den "erheblichen Anteil" der ausländischen Produktionen, sie in Deutschland gesendet werden betrifft, so scheint es wohl so, dass da wohl so eine Art "Zwangs-Quote" besteht. Sprich, so viel, wie ich weiß - kann mich

die Höhe der Ausschüttung war honorarbezogen (sprich, je mehr man beim Dreh verdient hatte, umso höher war die Ausschüttung der GVL für einen)
Problem:

das System der GVL war international einzigartig, da in den allermeisten anderen Ländern sich die Höhe der Ausschüttung nicht nach dem Honorar, sondern nach der Nutzung richtet (d. h. nur was ausgestrahlt wird, wird auch vergütet.),
die Abrechnung der Zweitnutzungsrechte soll international vergleichbar werden,
ausländische Verwertungsgesellschaften legten bei der europäischen Kommission Beschwerde ein,
die amerikanische Musikindustrie bemerkte, dass ihren Künstlern hier Gelder entgingen und war kurz davor zu klagen.
Lösung:

die GVL versucht möglichst schnell ihr System umzustellen, auch, um eine Klage zu vermeiden, die sich über Jahre hätte hinziehen können und dazu geführt hätte, dass es jahrelang überhaupt keine Ausschüttung mehr gegeben hätte.
Der Abrechnungsmodus der GVL wird von honorarbezogen auf nutzungsbezogen umgestellt, um internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Vorteil:

zum einen scheint die nutzungsbezogene Abrechnung gerechter zu sein: Nur was wirklich verwertet wird, wird auch vergütet.
zum anderen ist es der GVL nun möglich, Interessen der deutschen Künstler auch international zu vertreten.
Fazit:
Die Umstellung der GVL geht sehr schnell und kommt für viele überraschend. Sie war aber dringend notwendig, da der GVL mehrere Prozesse drohten und der internationale Druck massiv war.

Vergleich vorher/nachher:

Bisher
- Nachweisbogen
- Vergütungsgrundlage: Entgelte/Gage
- Nachweis von Lizenzen, Honoraren, Gehälter

NEU
- www.artsys.gvl.de
- Vergütungsgrundlage: tatsächliche Nutzung (muss gesendet worden sein!)
- Nachweis der Mitwirkung, ggf. Rolle, Funktion, Instrument, Drehtage, Takes



Burkhard Sehm, Justiziar der GVL, vertiefte den internationalen Kontext:

ein Großteil der in Deutschland genutzten Musikproduktionen und ein erheblicher Teil der genutzten audiovisuellen Produktionen sind ausländisches Repertoire,
aber nur ein Bruchteil des Verteilungsvolumens ging bisher ins Ausland. Daher wird dort seit langem eine Umstellung unseres Verteilungssystems gefordert.
Gleichzeitig konnte die GVL für GVL-Berechtigte keine Vergütungen aus dem Ausland generieren.
Um einen internationalen Informations- und Vergütungsaustausch zu ermöglichen, musste das GVL-Verteilungssystem international kompatibel umgestaltet werden.
Kompatibilität ist gegeben, wenn die konkrete Art der Mitwirkung an einer Produktion und ihre relevante Nutzung erfasst werden.
Grundlage für den Informationsaustausch wird geschaffen durch ARTSYS.GVL.
Weiterer Vorteil: Neben Zugriff auf Auslandsvergütungen werden auch Ausschüttungen für die Zweitverwertung von Wiederholungssendungen auch für Altproduktionen möglich.
Verschiedene Systeme im Ausland:

Frankreich: Wann man im Vor- oder Abspann erwähnt wird, bestimmt die Höhe der Ausschüttung > Problem: In Deutschland oft kein Vor- oder Abspann. Zudem wird in Frankreich nach der dramaturgischen Bedeutung und "Qualität" der Rolle geurteilt.
Schweiz: Allein die Mitwirkung in einer Produktion entscheidet, d. h. Hauptrolle und Nebenrolle bekommen die gleiche Ausschüttung > Problem: Wer eine Nebenrolle hat, kann unter Umständen im gleichen Zeitraum in mehreren Produktionen mitwirken, als derjenige, der eine Hauptrolle spielt. Der Nebenrollenschauspieler würde dann mehr Ausschüttung bekommen, als der Hauptdarsteller.
Spanien: Es entscheidet, wie lange der jeweilige Schauspieler tatsächlich zu sehen war. Diese Zeit muss unter sehr viel Aufwand während der Ausstrahlung gestoppt werden > Problem: Sehr teuer, dadurch steht weniger Geld für die Ausschüttung bereit.


Neues System der GVL:
Die GVL hat in Zusammenarbeit mit dem BFFS ein neues System entwickelt, das versucht, die oben beschriebenen Probleme zu umgehen, indem es sehr einfach, aber auch möglichst gerecht ist.
Entscheidend für dieses System ist die Anzahl der Drehtage, die der jeweilige Schauspieler für die Produktion vor der Kamera stand. Nach dieser Anzahl wird ein Schlüssel errechnet, der die Höhe der Ausschüttung bestimmt. Dieser Schlüssel errechnet sich nach der Anzahl der Drehtage, die eine Produktion insgesamt gedauert hat. In die erste Kategorie fällt ein Schauspieler, wenn er über 40 % der Zeit an einer Produktion mitgewirkt hat. Die zweite Kategorie ist zwischen 20 % und 40 %. Und zur dritten Kategorie wird man gerechnet, wenn man unter 20 % der gesamten Drehzeit an dieser mitgewirkt hat.



Ausnahmen des neuen Systems:

Kinofilme: Da Kinofilme sehr unterschiedlich produziert werden, wodurch die Anzahl der Drehtage sehr variieren kann, wird hier jede Produktion einzeln betrachtet. Dies gilt auch für Eventmovies.
Hochfrequente serielle Produktion (Daily Soaps): Um den hohen Aufwand zu vermeiden, der hier anfallen würde, wenn man in einzelnen Drehtagen rechnen würde und zudem an einem Drehtag oft Szenen mehrerer Folgen gedreht werden, ist für die Ausschüttung nur entscheidend, in wie vielen Folgen man mitgewirkt hat. Dies gilt auch für Comedy-Formate unter 40 Min. Es müssen also statt der Drehtage die jeweiligen Folgen angegeben werden. In erster Linie gilt dies für "Gäste". Der Hauptcast gibt bspw. den Zeitraum des Engagements an, so dass automatisch die erste Kategorie errechnet wird und die Anzahl aller Folgen im Vertragszeitraum.
Fragen und Antworten:

Warum erfolgte der Wechsel zum neuen System so schnell?
Die Begehrlichkeiten anderer Länder waren so massiv, dass die GVL ihr System möglichst schnell umstellen musste, um Prozesse zu vermeiden, die weitere Ausschüttungen verhindert hätten.

---------- Post hinzugefügt um 04:13:07 ---------- Letzter Beitrag war um 03:57:11 ----------

Hallo Massive303,

bei meinem vorherigen Posting sind leider sehr viele Anmerkungen meinerseits, warum auch immer, verloren gegangen. Hier noch mal der Teil aus dem Stammtischprotokoll von Köln mit meinen Anmerkungen, die nun hoffentlich auch sichtbar sind ;-)

Nun, ja - das dazu. Die GVL hat kurz und knapp geantwortet, dass sie trotz des kritischen Schreibens der DPMA nicht von ihrer Umstrukturierung und ihrem neuen Verteilungsmodus abzurücken gedenkt.

Ich habe aber noch etwas viel, viel Interessanteres durch weitere Recherchen in den letzten Tage heraus gefunden. Nämlich mir quasi meine eigene Frage auch damit beantworten können: Nämlich: WER steckt eigentlich dahinter? WER ist Nutznießer? Und: die Antwort jedoch hat mich keinesfalls auch nur ansatzweise überrascht, wie ich sie in meinem ersten Posting hier im Board auch ansatzweise vorweg genommen und vermutet hatte: Nämlich schlicht: Begehrlichkeiten aus dem Ausland... Nachfolgend Näheres:

Protokoll BFFS-Stammtisch Köln am 25. März 2011 – Thema GVL

Ort: Café Central, Jülicher Str. 1, 50674 Köln

Anwesend:
vom Vorstand: Julia Beerhold, Thomas Schmuckert, Heinrich Schafmeister,
von der GVL: Doréen Hillert (Leiterin Team AV), Burkhard Sehm (Justiziar), Uwe Lietzow (Technischer Support),
außerdem ca. 70 BFFS-Mitglieder/3 AgentenInnen/weitere Interessierte Nicht-BFFS-Mitglieder

1. Block: Systemwechsel bei der GVL: Warum? Und wie?

Thomas Schmuckert vom BFFS-Vorstand erklärte kurz die wichtigsten Veränderungen bei der GVL und warum diese nötig wurden.

Wie war es bisher:

der Großteil aller Gelder aus der Zweitverwertung wurde an deutsche Künstler ausgeschüttet, obwohl erhebliche Teile der in Deutschland gesendeten Produktionen ausländisch sind.

(Anmerkung Kosto: Hier hakt es doch schon: WAS genau haben denn die in Deutschland "gesendeten"Produktionen aus dem Ausland, die wohl auch zu 99,9 % im Ausland von zu 99,9% von ausländischen Künstlern produziert worden sind, mit den Ausschüttungen der deutschen GVL zu tun, die ihre Ausschüttungsgelder doch wohl wiederum höchstwahrscheinlich zu mind. 90% (?) aus Deutschland bezieht? WOHER kommt denn nämlich eigentlich der Großteil der auszuschüttenden Gelder? AUCH teilweise aus dem Ausland? Oder doch NUR aus Deutschland? - Das weiß ich leider nicht so ganz genau - vermute aber: fast zu 100 % NUR aus Deutschland... - und - was den "erheblichen Anteil" der ausländischen Produktionen, sie in Deutschland gesendet werden betrifft, so scheint es wohl so, dass da wohl so eine Art "Zwangs-Quote" besteht. Sprich, so viel, wie mir bekannt - kann mich natürlich auch täuschen - sind die deutschen Medien verpflichtet, einen gewissen (hohen) Anteil an ausländischen Produktionen - zu senden. Und im Übrigen: Es wurden ja meines Wissens BISHER wohl auch nur vorwiegend die hier in Deutschland von deutschen oder auch ausländischen Künstlern produzierten Tonträger "plus medialen Nutzungen" - aber eben niemals ausschließlich - erfasst und vergütet).


die Höhe der Ausschüttung war honorarbezogen (sprich, je mehr man beim Dreh verdient hatte, umso höher war die Ausschüttung der GVL für einen)
Problem:

das System der GVL war international einzigartig, da in den allermeisten anderen Ländern sich die Höhe der Ausschüttung nicht nach dem Honorar, sondern nach der Nutzung richtet (d. h. nur was ausgestrahlt wird, wird auch vergütet.),

(Anmerkung Kosto: GIBT es in den allermeisten anderen Ländern eigentlich eine vergleichbare Institution wie die GVL???)

die Abrechnung der Zweitnutzungsrechte soll international vergleichbar werden,

(Anm. Kosto: Ja, WIE denn "international vergleichbar"? Zwar steht Deutschland nach USA, Japan und Großbritannien an vierter Stelle de größten Musikabsatzmärkte weltweit - jedoch importiert Deutschland sicherlich gut mind. 95 % der Produktionen aus Amerika und Großbritannien, dürfte aber allerhöchstens nur 1-5% "deutschsprachiger Produktionen" ins Ausland exportieren. Allerhöchstens, wie gesagt. WIE also soll man das FAIR vergleichen???

ausländische Verwertungsgesellschaften legten bei der europäischen Kommission Beschwerde ein,
die amerikanische Musikindustrie bemerkte, dass ihren Künstlern hier Gelder entgingen und war kurz davor zu klagen.

(Anm. Kosto: Na, so ein Zufall. Ausgerechnet die amerikanische Musikindustrie bemerkte, dass "ihren Künstlern" "hier" (in Deutschland) Gelder entgingen und war kurz davor zu klagen. Ja, aber "WORAUF" denn klagen und auf WELCHE GELDER und auf welcher Rechtsgrundlage? Hat denn die amerikanische Musikindustrie mal ein paar Beiträge für die GVL insgesamt eingezahlt? Wohl eher nicht. Weiß es aber nicht zu 100 %. Verhält sich aber wohl ähnlich wie mit amerikanischen Banken. Nichts zahlen, aber alles abgreifen. Am liebsten von Ländern außerhalb Amerikas...)

Lösung:

die GVL versucht möglichst schnell ihr System umzustellen, auch, um eine Klage zu vermeiden, die sich über Jahre hätte hinziehen können und dazu geführt hätte, dass es jahrelang überhaupt keine Ausschüttung mehr gegeben hätte.

(Anm. Kosto: Ja, ja, die übliche Angst der Deutschen an sich vor einer Klage aus Amerika - wie irrwitzig sie auch sein mag...Die Amis drohen, die Deutschen kuschen - ob berechtigt oder auch nicht... - sie können und dürfen scheinbar wohl nicht anders...) Dem naiven GVL-Mitglied wird suggeriert: Hey, seid doch froh, dass wir hier eine Klage aus Amerika abwenden und Euch überhaupt noch ein paar Cent auszahlen, wenn überhaupt. Die Alternative wäre nämlich dür Euch: Jahrelang gar keine Ausschüttung. Besser hätte es unser Hosenanzug auch nicht ausdrücken können: ALTERNATIVLOS!...;-)

Der Abrechnungsmodus der GVL wird von honorarbezogen auf nutzungsbezogen umgestellt, um internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Vorteil:

(Anm. Kosto: Das hatte ich ja oben schon mal beschrieben. Das ist natürlich eine erbärmliche Farce. "Von honorarbezogen auf nutzungsbezogen umgestellt, um internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten"... Grrrr...Sollte doch JEDEM halbwegs realistischem Musiker, Produzenten etc. klar sein, dass Deutschland im Vergleich zu Amerika, Großbritannien etc. NULL komma NULL Chance hat. Während zwar in deutschen Medien amerikanische und englische und sonstige ausländische Produktionen sicherlich zu gut 80 % genutzt werden, so werden im Ausland doch wohl allerhöchstens mal 5 % deutsche Produktionen genutzt - ja, selbst im INLAND werden wesentlich MEHR ausländische Produktionen genutzt als inländische...;-)

zum einen scheint die nutzungsbezogene Abrechnung gerechter zu sein: Nur was wirklich verwertet wird, wird auch vergütet.

(Anm.Kosto: Okay, das ist im Grundsatz auch richtig. Denn, allein für ein Honorar vom reichen Schwager für ein Abschreibungsdemo, welches niemals veröffentlicht wird, ist die GVL natürlich nicht zuständig und darf dafür auch nicht missbraucht werden. So sagt sie: "Nur was wirklich verwertet wird, wird auch vergütet". Das ist ja auch noch okay. ABER: WAS GENAU fällt denn nun in die VERWERTUNG??? Wohl doch nur "mediale Nutzungen" - so wie ich es verstanden und interpretiert habe. WAS aber ist mit physischen Verwertungen a la CD, DVD, ROM, Internetnutzungen???

zum anderen ist es der GVL nun möglich, Interessen der deutschen Künstler auch international zu vertreten.

(Anm. Kosto: Ha,ha,ha,ha...WIE VIELE deutsche Künstler gibt es denn wohl "international" zu vertreten??? (ausgenommen vielleicht der deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz...- mit Amerika, Großbritannien etc. hat diese so genannte "Vertretung" aber wohl mal nix zu tun...)

Fazit:
Die Umstellung der GVL geht sehr schnell und kommt für viele überraschend. Sie war aber dringend notwendig, da der GVL mehrere Prozesse drohten und der internationale Druck massiv war.

(Anm. Kosto: Tja, leider so, wie ich es befürchtet hatte, noch bevor mir diese von mir in den letzten Tagen recherchierten Informationen zugänglich wurden. Der GVL wird aus dem Ausland "gedroht". Der "internationale Druck" ist "MASSIV".

MEINE FRAGE IST: Mit welcher Berechtigung kann das Ausland überhaupt der GVL drohen? WELCHES Erpressungssungs-und Drohpotential gibt es überhaupt und WARUM? Zahlt denn auch das Ausland überhaupt einen gewissen Obulus in das GVL-System ein? Oder zahlen nur die deutschen Verwerter, wie Plattenfirmen, Gema und Fernseh- und Rundfunksender etc. in die GVL ein? Und wenn das so sein sollte, was ich persönlich leider nicht so genau weiß - (vielleicht weiß es Massive303 oder UranusEXP?) - WIESO können dann ausgerechnet ausländische Instanzen zu 100 % darüber bestimmen, WIE die (vermutlich zu mind. 90%) deutschen Gelder verteilt werden? Vor allem eben auf ausländische Produktionen - nur weil diese eben (quotenmäßig bestimmt) vorrangig "medial genutzt" werden???!!!

Hier stinkt es doch ganz gewaltig. Erinnert mich extrem an viele Vorkommnisse im Bereich Wirtschaft, Politik und Finanzmärkte (ein kleines Hobby neben der Musik von mir ;-))

Vergleich vorher/nachher:

Bisher
- Nachweisbogen
- Vergütungsgrundlage: Entgelte/Gage
- Nachweis von Lizenzen, Honoraren, Gehälter

NEU
- www.artsys.gvl.de
- Vergütungsgrundlage: tatsächliche Nutzung (muss gesendet worden sein!)
- Nachweis der Mitwirkung, ggf. Rolle, Funktion, Instrument, Drehtage, Takes

(Anm. Kosto: Das ist tatsächlich ein totaler Kahlschlag und finanzieller K.O.-Schlag gegenüber fast mind. 90 - 100 % der GVL-Mitglieder aus Deutschland. Tatsächlich werden wohl nach meiner Interpretation noch nicht einmal mehr die tatsächlichen CD/DVD/CDROM/Internetverkäufe vergütet - auch wenn sie sich vielleicht 1.000.000 Mal verkauft haben, jedoch NUR drei Fernsehauftritte und 50 Airplays hatten... ERBÄRMLICH. Vor allem auch für die Musiker, die zwar für die Produktionen ordentliche Honorare erhalten haben, diese aber kaum bis gar nicht mehr geltend machen dürfen...

Was mir aus Politik-, Wirtschaft- und Finanzkreisen schon seit vielen Jahren bekannt ist, hält nun auch Einzug in die deutschen Künstlerkreise, die es noch auszubeuten gilt...

Es gibt aus meiner Sicht erst einmal zwei effiziente Möglichkeiten, diesem Irrsinn und Ausbeutertum halbwegs entgegenzuwirken:

1.) Tatsächlich eine Massenklage zu versuchen (falls überhaupt in Deutschland möglich...- frage diesbezüglich mal meinen Anwalt...) - ( jedoch: gegen wen eigentlich? gegen die GVL, die aber ihrerseits behauptet, von Amerika etc. verklagt zu werden, falls sie ihr System nicht gemäß den ausländischen Wünschen umstellt und gar nicht anders handeln kann?

2.) Das System GVL einfach total boykottieren. Keine Daten zuführen. Bestehende Mitgliedsverträge kündigen. Das System GVL würde somit wohl auch wohl kaum noch Gelder von deutschen Künstlern bzw. deren Verwertern wie Tonträgerhersteller, Gema etc. erhalten. Damit wäre die Kasse zum "Ausschütten" doch recht leer. Den meisten deutschen Künstlern (Musikern, Sängern, Produzenten etc.) dürfte das nach neuem Abrechnungssystem dann auch egal sein, weil eh nix bei rauskommt, die ausländischen Geier müssen leider verhungern, weil sich die deutschen Künstler nicht so einfach als Aas ausnehmen und komplett verspeisen lassen. Die GVL am Ende dann auch, weil keine Mitglieder mehr da.

Tja, wenn hier irgendjemand meine Eindrücke, meine Interpretationen und Thesen und mein Fazit auch nur ansatzweise teilt, dann sollten wir vielleicht ggffs. darüber diskutieren und schauen, wie wir dem GVL-Irrsinn Einhalt gebieten können.

Burkhard Sehm, Justiziar der GVL, vertiefte den internationalen Kontext:

ein Großteil der in Deutschland genutzten Musikproduktionen und ein erheblicher Teil der genutzten audiovisuellen Produktionen sind ausländisches Repertoire,
aber nur ein Bruchteil des Verteilungsvolumens ging bisher ins Ausland. Daher wird dort seit langem eine Umstellung unseres Verteilungssystems gefordert.
Gleichzeitig konnte die GVL für GVL-Berechtigte keine Vergütungen aus dem Ausland generieren.
Um einen internationalen Informations- und Vergütungsaustausch zu ermöglichen, musste das GVL-Verteilungssystem international kompatibel umgestaltet werden.

(Anm. Kosto: Ja klar, EINSEITIG zu Gunsten des Auslandes. Ach, ich muss jetzt nicht mehr jeden einzelnen Satz analysieren. Ich gehe einfach mal davon aus, dass jeder von Euch Lesern diese Sätze selbst interpretieren und analysieren kann. Fakt ist einfach: Das Ausland will an das GVL-Geld! Und zwar so ziemlich komplett und so schnell wie möglich. Wohlwissentlich, dass die meisten Rundfunk- und Fernsehbeiträge mit ausländischer Musik bestückt sind, FORDERN sie halt mediale "nutzungsbezogene" Ausschüttungen.

Warum erfolgte der Wechsel zum neuen System so schnell?
Die Begehrlichkeiten anderer Länder waren so massiv, dass die GVL ihr System möglichst schnell umstellen musste, um Prozesse zu vermeiden, die weitere Ausschüttungen verhindert hätten.

Hmmh, ich frage mich nur ernsthaft, mit WELCHER BERECHTIGUNG konnten die Begehrlichkeiten der anderen Länder so massiv sein, dass sie GVL ihr System möglichst schnell umstellen musste - zu Ungunsten all ihrer Berechtigten und Mitglieder in Deutschland - nur um "Prozesse" zu vermeiden, die weitere Ausschüttungen verhindert hätten...

Das alles hinkt so dermaßen... Ich frage mich nur: WIESO ist die deutsche GVL so dermaßen erpressbar vom Ausland - insbesondere von Amerika?

Und wieso verkauft sie uns deutschen Künstlern den ganzen schrägen Deal als eine Art neue Innovation und so, als ob wir deutschen Künstler auch demnächst international von Ausschüttungen partizipieren können, die es aber so gut wie nie geben wird???

Mich erinnert das leider sehr an das große Welt-Finanz-Theater...Aber das ist ein anderes, sehr komplexes Thema...

I love the music
Kosto
 
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Hi,

ich kann nur kurz antworten:

Wie gesagt, es gibt mehrere Baustellen. Die Umstellung auf nutzungsabhängige Vergütung zur internationalen Harmonisierung und die Begehrlichkeiten der US-Musikindustrie sind zwei unterschiedliche Vorgänge.

DASS die GVL auf eine nutzungsbasierte Vergütung umstellt, wird man kaum verhindern oder mit rechtlich tragfähigen Argumenten kritisieren können. WAS man aber kritisieren kann und muss ist die Art und Weise, wie sie gedenkt, die Nutzungsdaten zu erheben bzw. hochzurechenen. Die GVL "sagt" z.B.: Wer viel auf Sendung geht, wird z.B. auch entsprechend viel in Clubs gespielt. Umkehrschluss: Wer NUR in den Clubs gespielt wird, bekäme von der GVL gar nichts. Wie wir wissen, gibt es viele Künstler und Produzenten, für die genau das zutrifft, weil sie halt z.B. Remixe von irgendwelchen Chartiteln machen, die nur in den Clubs laufen, aber nur die Radio-Edits werden gesendet. Es wird also jede Menge Berechtigte geben, die nachweislich zweitverwertet werden, aber von der GVL rein gar nichts bekommen werden. Und DAS darf und wird wohl kaum durchgehen.

Bei Kosto liegt ein Mißverständnis vor: Die GVL hat noch nie für Tonträgerverkäufe ausgeschüttet bzw. kassiert, denn das ist ja die Erstverwertung, für die der Künstler direkt von der Plattenfirma vergütet wird. Also sind selbst 1.000.000 verkaufte Einheiten keine Grundlage für Ansprüche. Was die GVL aber bisher gemacht hat, war in etwa folgendes: Man hat gesagt, wir wissen nicht welche Berechtigten wie wo und wann auf Sendung gehen, ganz zu schweigen, wer wann in welchem Club aufgelegt wird, etc. deshalb
gehen wir einfach her und fragen die Künstler: Wieviel Geld hast Du aus der Erstverwertung von deiner Plattenfirma, Produzenten, etc. bekommen? Da wir ungefähr davon ausgehen können, dass vielverkaufte oder hochbezahlte Produktionen mit entsprechend hohen Einnahmen auch entsprechen viel zweit- (z.B. Sendung, öffentliche Wiedergabe) und drittverwertet (z.B. private Aufnahme von Radioprogrammen) werden, bekommen dieses auch einen entsprechenden Anteil aus dem gesamten Topf. Das war bisher schon sehr "Pi mal Daumen", da aber JEDER was bekommen hat, kann man sagen, keiner wurde übergangen, nur die Großen leicht benachteiligt. Jetzt aber stehen beweisbare Zweitverwertungen einer Null-Ausschüttung gegenüber und das KANN nicht angemessen sein.

Dass die GVL auf die "Rüge" vom DPMA Gelassenheit demonstrieren will ist ja nun mal "politisch" völlig vorhersehbar und hat rein gar keine Aussagekraft. Ich kann nur jedem empfehlen sich selbst durch das Schreiben des DPMA zu "kämpfen", das impliziert nämlich jede Menge und wird schon sehr folgenreich sein.
 
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Gerade im Fernsehen gibt es ja kaum noch Sendungen, in denen Musik gesendet wird. Außer z.B. mal "Wetten, dass", "Die Chartshow", diverse Volksmusksendungen etc. Aber insgesamt sehr wenig. Sehr wenig vor allem auch für Nachwuchskünstler, egal ob deutsch- oder englischsprachig.

Im Rundfunk laufen überwiegend auf fast allen Kanälen Songs aus Amerika und England. Wenigstens ab und zu hört man auch mal sehr gute deutschsprachige Songwriter und Popsongs.

Hab das heute zufällig schon in einem anderen Zusammenhang erwähnt. Broadcasting wird in Deutschland nicht ernst genommen.
Organisationen wie ASCAP, SESAC und BMI machen sich aber auch im Ausland für ihre Künstler stark,und haben in Deutschland offensichtlich Erfolg damit. Zumal das TV Programm fast nur US Formate sind,und auch hier Rechte an das deutsche TV verkauft werden.



Zwar wurde hier ab und zu schon mal der Bohlen als Mit-Hauptprofiteur ins Gespräch gebracht - jedoch wird der aus meinem subjektiven Empfinden verhältnismäßig wenig im Rundfunk gespielt gegenüber Produktionen

Ich habe diese Behauptung auch von Bohlen selbst, noch nie richtig nachvollziehen können,denn sein Mark Medlock, ehemalige Boygroups, Yvonee Catherfeld und wie sie alle heissen, liefen stündlich rauf und runter.

Gut möglich das es hier Unterschiede unter den einzelnen Bundesländern gibt ,bin mir was Bohlen angeht aber ziemlich sicher,denn als ich beruflich häufig in Hessen unterwegs war ist mir das im HR und FFH extrem aufgefallen.

Gerade durch seine RTL DSDS und Supertalent Geschichten wird es wohl in NRW nicht anders aussehen.

Er hat doch nun wirklich die beste Promo und TV Werbung überhaupt.
Frag mich schon lange worüber der sich aufregt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich bin neu hier, arbeite seit Jahrzehnten als Studiomusiker, und mir fällt auf, dass viele Informationslücken und Missverständnisse bei diesem - zugegeben sehr komplexen - Thema bestehen.

Es gibt sehr wohl eine nutzungsbezogene Auschüttung bei Aufführungen in Diskotheken, die natürlich nach Verbreitung gewichtet sein wird. Das heißt, ein Titel, der in einer Disco
vor 300 Zuhörern gespielt wird (und vom Wirt ordnungsgemäß angemeldet wird), kann logischer Weise nicht so hoch bewertet werden, wie wenn ein Titel im Radio für
einer halbe Million Hörer läuft.
Anders als von Kosto etwas abschätzig dargestellt, sind jede Menge deutscher Künstler im Ausland (auch in USA) an Aufführungen beteiligt. Berliner Philharmoniker, Münchner Rundfunkorchester, Münchner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, (um nur einige zu nennen) jede Menge klassischer Streich-, Holz-, Blech-, Vocalensembles, Gesangssolisten, Instrumentalsolisten, Volksmusikgruppen (echte) und und und...! Die Vertretung deutscher Künstler ist sehr wohl ein Bereich, der von der GVL wahrgenommen werden muss. Wenn man allerdings seine Sicht auf das Thema nur auf Pop/Rockmusik verkürzt, kommt man zwangsläufig zu Fehleinschätzungen.
Natürlich können ausländische Rechteinhaber Forderungen an die deutschen Verwertungsgesellschaften stellen, wenn ihre Leistungen hier genutzt werden. Sie rechnen im Gegenzug deutsche Rechte genau so ab - mehr oder weniger gut. Bis auf die Amis - die zahlen gar nix, wollen einfach nicht!

Ich begrüße die Umstellung, weil die massenhaft aufgeführten Musiker (wie ich) früher benachteiligt, und viele Kollegen die keine einzige, oder nur spärliche öffentliche Aufführungen hatten ( dies ist genau das, was durch das Vervielfältigungsrecht geregelt ist!), relativ bevorteilt worden waren. Sie wurden nämlich für etwas entgolten, was gar nicht in Anspruch genommen wurde.
Es war auch im alten System der Manipulation durch "hin und her Überweisungen", Scheinrechnungen, absichtlich bis ins Absurde überzogene Gagenauszahlungen usw., Tür und Tor geöffnet.
So waren einige Gagen-Superstars wie z.B. Karajan und andere "Ikonen" die größten Nutznießer des honorarbezogenen Systems. Einfach auf Grund ihrer wahnsinnigen Gagen.
Gerechter ist allemal die Vergütung des tatsächlich bei Aufführung in Anspruch genommene Vervielfältigungsrechts! Wobei mir schon klar ist, dass es immer wieder "findige" Ausbeuter des Systems geben wird!

Das Problem der wahrscheinlich riesigen Summen, die ins Ausland fließen werden, ist kein Verschulden der Verwertungsgesellschaften GEMA, GVL usw., sondern allein unserer laxen Medienpolitik.
Wenn wir eine minimale Quotierung heimischer Künstler/Produktionen in den Medien hätten - wie es sie in den meisten Ländern gibt - wäre das kein Thema mehr. Außerdem wäre dies ein Schritt zur Verbesserung der Chancengleichheit für unseren Nachwuchs!

Bei allen Unwägbarkeiten und Unschärfen, die es die ersten Jahre nach der Umstellung geben wird, ist diese insgesamt zu begrüßen, weil sie einfach das gerechtere System befördert!
Und jeder, der "Einbußen" befürchtet und vielleicht hinnehmen muss, soll sich im Klaren sein, dass er evtl. die ganzen Jahre vorher ungerechtfertigt - weil ungespielt - zu den Nutznießern gezählt hat.
 
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