Nach einem guten halben Jahr mit meinem Super Sonic 22 kann ich nun so etwas wie einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben. Ich habe mit dem Ding seitdem alle Gigs gespielt (es waren so ca. 8) und es natürlich auch im Proberaum benutzt.
Hier ein paar Punkte, die man beachten sollte, bevor man sich das Ding zulegt:
- Knacken beim Umschalten. Bei der Kanalumschaltung von Clean auf Dirty gibt es mitunter ein Knackgeräusch, jedoch nur, wenn während dem Umschalten noch ein Ton ausklingt. Dies fällt jedoch nur im Heimbetrieb unangenehm auf, im Proberaum bzw. beim Gig fällt das überhaupt nicht ins Gewicht.
- Grundbrummen: Der Verstärker hat natürlich ein gewisses Grundgeräusch, das ich nicht als "gering" bezeichnen würde. Im Clean-Channel hält es sich in engen Grenzen, und natürlich ist es geringer, umso weniger Effekte etc. vorne und im Loop an den Amp gehen. Im Zerrkanal ist es jedoch schon recht mächtig, weshalb ich immer ein Noise-Gate (moderat eingestellt) im Loop habe, selbst bei niedriger Gaineinstellung.
- Lautstärke allgemein: Der Verstärker ist sehr laut, der cleane Headroom des Cleanchannels ist ENORM. Mit einer normalen Humbucker-Gitarre schleichen sich Verzerrungen erst bei Volume auf 15 Uhr (!) im Cleanchannel ein, etwas heißer gewickelte PUs mögen auch schon eher zerren. Für Bandlautstärke ist das allemal ausreichend - ich spiele in einer sehr lauten Bandund habe keinerlei Schwierigkeiten, mich durchzusetzen, zumalman ja noch den FAT-Switch hat, um z.B. cleane Single-Notes nochmal anzuheben.
- Lautstärken-Unterschiede der Channels: Der Burn-Channel macht erheblich weniger Schalldruck als der Clean-Channel. Während mein Arbeitsbereich im Clean-Channel im Proberaum bei ca. 9-10 Uhr liegt, muss ich den Gain-Channel bis 11-12 Uhr aufdrehen und habe dann immer noch nicht ganz "unity-level" erreicht. Mag sein, dass sich das mit Single Coils anders verhält, mit Hummis ist es so - und natürlich kommen dann die Nebengeräusche erschwert ins Spiel (siehe oben) - für mich ist dies das größte Manko des Amps.
- FX Loop: Der arbeitet an sich tadellos, jedoch habe ich festgestellt, dass manche (auch hochwertige) digitale Effekte wie z.B. dieser Modulation-Block von Blackstar Druck und Presence aus dem Sound klauen, wenn man sie einschleift. Und da ich mir einen Amp mit Loop gekauft habe, um solche Effekte hinten auf der Bühne einschleifen zu können (weshalb ich mit 2 Boards arbeite, eins vorne, eins hinten), ist das für mich eher negativ; Gott sei Dank arbeitet der Amp tadellos mit meinen Delays, denn sonst müsste ich die vorne reinschleifen, was wiederum bedeutet, dass ich mit OD Pedals statt mit der Amp-Zerre arbeiten sollte/müsste.
- Leadsounds: ja, der Amp kann schon richtig singen, da ich aber meist einen eher angecrunchten Sound als Basis brauche, hole ich mir den Leadsound aus meinem Way Huge Rhino - harmoniert super.