Lärmpegel zu hoch? Auf Partys, in Discos, bei Konzerten??

  • Ersteller Darkgravity81
  • Erstellt am
Das hat auch viel mit dem Hörempfinden zu tun. Amis fallen regelmäßig mit ihren extremen Höhen auf. Das zieht sich durch alle Etagen, Höhen stechen sehr oft raus. Sei es Pink in der Arena oder As I Lay Dying im Club :nix:
 
Das hat auch viel mit dem Hörempfinden zu tun. Amis fallen regelmäßig mit ihren extremen Höhen auf.

Jop - und das fängt längst nicht erst bei der Tontechnik an. Man hört es bei normalen Pop/Rock-Songs - extrem fällt es mir immer bei Chorsätzen auf. Da geht es am Ende in die volle Breite ("all in" was jemals übers Stück verteilt an Instrumenten und Sängern da war) und ab in die höchsten Tonlagen. Es muss klingen "wie im Himmel". Das ist schon "the American way" in der Komposition und im Arrangement.

Zum Thema laut und gefühlt laut ist auch der Thread zum Thema "loudness war" in der Recording-Plauderecke ganz interessant. Dort bemerkte neulich jemand sehr passend (so in etwa): "Es gibt Songs, die lasse ich als Hintergrundmusik laufen und drehe trotzdem ständig die Lautstärke runter, weil sie mir immer noch zu laut erscheinen."

MfG, livebox
 
Hi,
hab den Thread gerade mehr zufällig entdeckt und hoffe, dass es mir nicht alzu übel genommen wird, wenn ich noch mal meine Meinung zu dem Thema kundtue.

Ich persönlich finde, das "Laut" nicht gleich "Laut" ist.

Um mal zwei Extrembeispiele zu nennen:

Letztes Jahr was ich auf Rock am Ring. Es war auch das erste Mal, dass ich überhaupt auf echten Rockkonzerten war. Das Aha-Erlebniss kam als KISS anfing. Obwohl ich gute 30 Meter von der Bühne wegstand konnte ich jeden einzelnen Bassdrum-Schlag im Magen spüren und eine Unterhaltung während des Konzert war absolut nicht möglich. Trotzdem hatte ich nach dem Konzert nicht das kleinste Bisschen Ohrensausen.
Das blieb auch die restlichen Tage so. Tierisch laute Mucke und kein Ohrensausen (gut einmal, nachdem Motörhead-Gig, aber selbst da war es nicht unangenehm).

Anderes Beispiel: Letztens auf nem Gig gewesen, wo eine andere Band PA und alles gestellt hat. Als sie dann nach uns gespielt haben und ich somit selber mal den Sound im Publikum hören durfte, wäre ich am liebsten geflüchtet! So ein richtig ekliger, trötiger Sound! Obwohl man sich während des Konzerts sogar noch halbwegs ordentlich verständigen konnte, bin ich mehrere Male rausgegangen und hatte auf dem Nachhauseweg Ohrensausen wie verrückt.

Mein persönliches Fazit daraus: Lautstärke hängt auch massiv von der Qualität des Sound ab.

Ich gestehe offen, dass ich von dem Thema relativ wenig Ahnung habe, aber könnte es nicht sein, dass das auch davon abhängt, ob du draußen oder drin bist. RAR ist eine open air Veranstaltung und ich gehe deinem Wortlaut nach davon aus, dass der andere Gig irgendwo drin war (Club, Halle etc.). Und ein Anfänger wie ich denkt sich da erstmal, dass der Sound quasi im Raum gefangen ist, von den Wänden reflektiert wird und deshalb so laut ist, open air dagegen geht, denke ich, viel vom Sound einfach "nach oben hin weg", es verliert sich viel Lautstärke einfach in der Luft, sodass man das als nicht so laut empfindet.
Ich weiß nicht, ob das als Beispiel genannt werden kann: mir ist es in der Allianz-Arena (Bayern-Stadion, Anm. d. Verf. :)) aufgefallen. Das ist zwar eigentlich open air, aber dadurch, dass das Stadion ja wie so ein Schlauchboot gebaut ist und die Decke sich doch relativ weit über den Tribünen auch nach unten zieh, kann der Schall nicht so entweichen und mir haben damals sogar nach einem Fußballspiel die Ohren gepfiffen...
 
metaljünger;5368400 schrieb:
Und ein Anfänger wie ich denkt sich da erstmal, dass der Sound quasi von den Wänden reflektiert wird und deshalb so laut ist, open air dagegen geht, denke ich, viel vom Sound einfach "nach oben hin weg", es verliert sich viel Lautstärke einfach in der Luft, sodass man das als nicht so laut empfindet.

Sicherlich haben Raumeinflüsse auch etwas mit dem Lautstärkeempfinden zu tun. Ganz allgemein kann man aber davon ausgehen, dass das nicht das Hauptproblem im hier behandelten Thema ist.
Ich mische regelmäßig sowohl in- wie outdoor und das auf verschiedensten Systemen. Hauptproblem ist und bleiben:
- System (Klirr)
- Systemtechniker (Ohren noch dran? Soundvorstellungen?)
- Tonmensch (Muß das so spitz sein?)
- Band/Konserve (Nervig eingestellte Amps, scheppernde Becken, totkomprimierte Konserven)

Mein Wohlfühlpegel am FoH für die allermeisten poppig-rockigen Sachen liegt um 93-96dB average. Damit ist es vorne natürlich entsprechend lauter. Dennoch habe ich auch vorne idR nicht das Gefühl, dass es _zu_ laut oder gar unangenehm laut ist, sofern die o.g. Komponenten taugen.
Bei vielen Konzerten die ich als Besucher oder (Mit-)Musiker erlebt habe, kamen mir aber selbst 85dB average schon unangenehm laut vor, wenn z.B. der Mix unschön war oder die PA geklirrt hat wie ein Sack Muscheln.
Im Hardrock-Bereich komme ich durchaus auch mal auf 103dB average am FoH, was mir dann auch bei gutem Mix und PA eigentlich schon zu laut ist. Dennoch tut das - sofern eben die o.g. Kriterien passen - noch nicht weh oder macht mir Klingeln in den Ohren.

Mal ein Beispiel aus der Praxis: Letzten Sonntag hatte ich mal wieder eine Funk/Soul-Band mit Bläsersatz auf einem Straßenfest. Das war durchaus gut laut, sehr fett und trotzdem extrem transparent und auf den Punkt. Da hatte ich am FoH (ca. 8m vor der PA) schon leicht über 100dB und trotzdem haben selbst die notorischen Nörgler nicht wegen "zu laut" gemeckert.
Hinter mir stand ein DJ mit Behringer-Böxlis auf Anschlag und suppendem Aktivsub bis 160Hz für die Pausenbeschallung. Dessen Konserven waren (gemessen) deutlich leiser, dennoch war das extrem unangenehm, so dass ich mir da den Gehörschutz angelegt habe. Die Band war locker 15dB lauter, dennoch taten mir davon die Ohren nicht weh...
 
So ein stimmiges System hängt immer von (mind.) 4 Teilnehmern ab ... Frontholz, Raum, Systemer und Bandtechniker. Je weiter man hinten in der Kette steht, kann man weniger rausholen, aber immer noch alles versauen.
Gut so eine BAP-Covermugge geht mir schon bei 80dB am FOH auf den Geist, bei Rage kann ich auch gern 100dB fahren ... in beiden Fällen möchte ich nicht das Opfer vor der Bühne sein ;)
Das letzte Glied in der Kette ist also immer der Bandtechniker und der wird i.d.R. nur durch die physikalischen Grenzen des Systems ausgebremst ... solang wie das Holz i.O. ist, ist der Bandtechniker Schuld, sonst ist das Holz oder der Systemer Schuld ... wer im Publikum erkennt den Unterschied :gruebel:
 
Ein Veranstalter aus unserer Gegend hat ein Konzert einer Drumgruppe in einem 3kpax Zelt gemischt.
110dB in der Zeltmitte ohne Delays, 20 18ner Hörner als Foh, 12 18ner Hörner als Monitoring, um mal ein Extrembeispiel zu nennen

Und jetzt kommts: Stellt euch mal 6 Q1 Elemente Pro Seite, insg. 8 18ner und 2 Infras der Q Serie in Verbindung mit einer Rockband auf 2000Pax im Bierzelt vor, Von den Bässen ist im Laufe der VA der Acoustikschaum von 2 Subs abgerissen, Der Toni schoss die Sicherungen der Limiter von einer kompletten Seite des Systems durch, während des Letzten Drittels war das ganze system incl. Limiter und Kompressor am Anschlag bzw. am Ende, Infills waren keine Vorhanden, weil das System "nur für die 1. 1kpax aufgebaut war um im anderen zelt noch was zu verstehen
Ich konnte mich unter keinen Umständen im Zelt aufhalten, Spätestens seit dem weis ich wie viel die anderen noch hören,
was mich beeindruckt hat war der Sanitäter: die belächelten mich weil ich nach oropax frage
Wenn man bedenkt, dass im Bierzelt ohne Absperrungen vor den Subs gearbeitet wird und die Subs 0,5m von den Biertischen entfernt waren weis ich nicht mehr was ich sagen soll, 140 db auf den Ohren ist da realistisch
Für sowas hab ich kein Verständniss
 
Unter 6 Topteilen funktioniert die Q(1) erstmal nicht wirklich. dazu 4 subs + infra. :nix:
Ich hätte 6 Subs gestellt, als CSA ;)
Aber was meinst du mit der Limitersicherung?
 
Das heftigste was ich erleben durfte nannte sich ACDC Coverband und spielte auf eigenem Material: 2 Horntops von JBL pro Seite, etwas größer als bspw. GAE Director Top, mit pro Seite nen 3x3 Cluster aus 15er Hornbässen in nem ~1000 Mann Kulturzentrum, Am liebsten schien der Tech die Faderschienen noch ausfeilen wollen. Da fuhr alles auf Anschlag.
Nach dem lauten CD-Intro dachte ich mir schon was das wohl werden solle, als die Gitarre dann einsetzte musste ich mit zugehaltenen Ohren den Saal verlassen.
Ich bin ja viel gewöhnt aber das war mir mindestens 10dB zu laut und ich untertreibe maßlos...
In ~80 Metern von der Bühne weg, hinter 3 Dicken Betonwänden auf der Toilette konnte man sich noch kaum unterhalten, und trotz geschlossener Türen haben die Hosenbeine bei jedem Bassdrumschlag geflattert...
Schön is da echt anders. Ich hab dann durch die Glastür mit Music Safe und stärkstem Filter zugeschaut.
Interessanterweise schien es nur mich zu stören. Die anderen hielten sich zwar mal die Ohren, aber genauso hielten sie auch die ~3 Stunden Konzert durch...

Andere Bands bespielen den Saal mit ner GAE Director pro Seite, oder 2 KS Triaks pro Seite, wobei das schon viel zu overpowered alles is und meistens auch zu laut...


Ne andere AC Coverband für die ich neulich Backliner gespielt hab war da auf Cobra 4 (mit 4 Bässen und 2 Near-Tops pro Seite) auf nem 2000 Mann Open Air Platz deutlich entspannter. 110dB am FOH ist zwar immernoch mehr als ich fahren würde, aber man konnte noch klar denken und musste nicht dauernd an den Schmerz in den Ohren denken...
 
high Q: Bei uns in der gegend wird das Q1 eigentlich immer zu 3. verwendet pro Seite(und bei uns tauchen die bei jeder 4.-5. VA im Bierzelt auf), ich hab die 6 pro Seite damals das 1. mal so gesehen, unterm Auftritt fiel eine komplette Bass Seite aus, dann rannte der Toni vor und Tauschte irgendwelche Sicherungen am Systemrack, ich hätt mal vermutet, dass das Sicherungen am Controller waren
 
Q1 ist ein Line-Array, wer das mit 3 Topteilen einsetzt hat's nicht verstanden oder muss sein Material aus dem Lager kriegen. Bei einem Groundstack würd ich es ja noch versuchen zu akzeptieren, aber für ein Bierzelt?
Für 2000 Leute geht das System mit 6Tops pro Seite voll i.o. Da geht es nicht um die Lautstärke sondern um die Platzbeschallung.
Und Sicherungen gibt es in den D12 nicht. Schon gar nicht für den Limiter. Es sei denn, es wurden gar nicht die Controlleramps benutzt und wenn der Mischer das System dann nich zum kotzen bringt...:gruebel::rolleyes:
 
Auf jeden Fall waren die Q1 mit 3 Elemente Pro Seite immer gut gemixt. Hier wurde aber viel mit Infills gearbeitet.
Ist halt ein guter Mann der diese Anlagen Mixt. Eine der bessten die ich kenne. Hier ist auch die Lautstärke noch im Erträglichen.

Bei den 6 Q1 am Limit war der Spaß vorbei.
 
@MHuman: Du meinst garantiert das HLA System von JBL, allerdings sind das da 2x18er Subs. Laut kann das Zeug wie Huf, klingen tut es dabei aber auch nicht besser als ein EV MT oder GAE Director ;)

3er Goundstack Q1 + 3er Q-Sub im CSA ist durch aus eine gängige Variante und für mich die einzig funktionierende ... je mehr Elemente pro Seite es werden, desto häßlicher wird die Mittenbündelung beim Q1.

Den absoluten Wahnsinn in Sachen Lautstärke hat ein sehr bekannter DJ im Rider gefordert ... 140dB in der Mitte der Tanzfläche :eek:
Nachdem der erste 7,5ter ausgeladen und aufgebaut war in der 3-5k Pax Halle und das Holz das erste mal angefahren wurde, fuhren die Leute sehr schnell ihre Autos vor den großen Glasfenstern der alten Fabrikhalle weg :D Der Systemer hätte fast ein paar gescheuert bekommen vom PL, der sich beim ersten Hub an seinem Bierchen fast verschluckt hatte ... und das war erst der erste der 4 7,5er :rofl:
Die 140dB wurden bei der Messung erreicht, allerdings wollte keiner bei der Messung in der Halle sein :rolleyes: Achso Holz war von KS :)
... und der DJ legte hinterher MP3s via onBoard Soundkarte seines Laptops auf :igitt:
 
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140dB auf der Tanzfläche? wahnsinn
geschätzte 130dB bekommt man öfters wenn die Bierbänke direkt vor den gestackten Subs stehen auf volllast, aber 140dB auf der Tanzfläche???
War da noch jemand auf der Tanzfläche außer der arme messtechniker
 
wer lesen kann, ist klar im Vorteil: "... allerdings wollte keiner bei der Messung in der Halle sein ..."
 
140 dB ist eine Menge, bleibt da noch Platz für die Leute zwischen dem Holz?

Aber lauter geht immer :D http://articles.cnn.com/2003-07-02/...l_1_audio-system-sound-system-drag?_s=PM:TECH (oder meist)

Aber das mit den Ohren daneben scheint sich irgendwie immer mehr durchzusetzen...
Eine Tanzschule, die ich kennen, veranstaltete einen Weihnachtsball. Publikum im Alter von 16-60, die sich unterhalten und tanzen wollen. Dann kommt eine Showtruppe und fährt für 500 PAX eine 20 kW Anlage voll aus (davon 8 kW auf der Tanzfläche, der Rest leiser gedreht in bestuhlten Bereichen) Ergebnis: ich glaube 120 dB(C) in der Saalmitte auf einem Ball!!!
Da der Controller hinter dem Mischpult schon übersteuerte, gingen irgendwann die Hochtönersicherungen und zwei billige JB-Systems Boxen, von denen 4 Stk. leiser gedreht 30 qm Sitzgruppen beschallen sollten, gingen hops (Hochtöner)... So kann man auch dafür sorgen, das man nicht noch mal engagiert wird.
Wenn eine Showtruppe mal eine nicht totkomprimierte CD dabei hat, und da ein 120 dB Pistolenknall dabei ist, super, aber totkomprimiertes Zeug auf dem Pegel für einen Ball :igitt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Carl, da war noch Platz für 3k Pax ... über die Phasenschweinerei wollte an dem Abend aber keiner Nachdenken ;) Spätestens nach der MP3 Orgie via onBoard Soundkarte haben alle sich gefragt ... WARUM :nix:
Vllt. hat Dir Sebastian mal das Himpelchen vorgestellt, der hat die dB-Zahl möglich gemacht aus dem wenigen Holz.
 
3er Goundstack Q1 + 3er Q-Sub im CSA ist durch aus eine gängige Variante und für mich die einzig funktionierende ... je mehr Elemente pro Seite es werden, desto häßlicher wird die Mittenbündelung beim Q1.

Es kommt zumindest was raus. Aber das alte spielt mit dem Lautstärkeabfall/Meter ist halt wieder da. Mit 3 Modulen ist die Q eine sehr breite Frontbox, die nicht sonderlich weit kommt. Ersten Reihen werden vollgebrüllt, die letzten verstehen nichts.

Über den Klang kann man streiten, das mit der Mittenbündelung stimmt allerdings. Dafür gibt es diese Höhenanpassfunktion :D Wie hieß die noch gleich?
 
Ich bin sicher auch ne Menge gewöhnt .
Aber was beim letzten Konzert in der Max Schmeling Halle in Berlin abging ,ging eigentlich gar nicht mehr.
Natürlich ist Francis Rossi von Status Quo schon fast taub aber der Typ am Mixer muss vollkommen taub gewesen sein,es hat wirklich schon richtig geschmerzt .
Was in der Halle hing keine Ahnung noch näher rann wollte ich nun wirklich nicht.
 
Blind Guardien war die erste Band, bei der ich wärend der Show nicht in der Halle war. Hinter dem FOH mit Gehörschutz war es mir zu laut. Andere standen ganz vorne und fanden's geil :nix:

D&b J-Serie nach vorne, Q-Serie nach links und rechts, Q7 als Centerfill. Die Halle fasst offiziel bis zu 7000 Personen, mit Bühne drin schätze ich noch ~4-5000. Verkaufte Karten waren vielleicht 1000. Die Halle war fast leer.
:nix: Ich muss es mir nicht antun.
 

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