Kaufberatung; Digital-Piano

  • Ersteller Synteresis
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Vielen Dank für Deine Antwort, cineralf!

Das gibt mir zumindest etwas Aufschluss.
Da in meinem Spiel (und auch dem Debussys) jedoch häufig das Fortepedal, sprich rechte Pedal zum Einsatz kommt,
um diesen hübschen, dämmerigen Hall zu evozieren, wenn im Klavierkörper die Saiten aufgehoben werden, ist es mir
schon von Belang, dabei nicht tödlich überraschst zu werden; so wenn beispielsweise einige Töne gen Ende irgendeiner Kadenz,
die man durchweg mit dem Fortepedal nachklingen lässt, plötzlich abgebrochen werden.

Ich hatte während meiner bisherigen Anspielphasen leider nicht die Gelegenheit, ein Gerät auf diese Weise zu untersuchen;
das mag gut und gerne auch an der erweichenden Beklommenheit liegen, die sich einstellt, wenn einem der Musikalienfachhändler in den Nacken starrt.
Vielleicht nicht der richtige Laden.

Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob die Höhe der Polyphonie für dieses eben besagte Weiterklingen überhaupt maßgeblich ist,
oder inwiefern sie damit zusammenhängt, und da Ich vorwiegend Klassik spiele und mich zuweilen auch an diffizileren Werken versuche,
wäre es schon vonnöten, einen genauen Blick darauf zu werfen.
 
Ich bin mir jedenfalls nicht sicher, ob die Höhe der Polyphonie für dieses eben besagte Weiterklingen überhaupt maßgeblich ist,
Das lässt sich einfach beantworten: Ja.
Jeder aktuell klingende Ton "verbraucht" eine Stimme (bzw. zwei, wenn es ein Stereo-Sample ist), wobei es egal ist, ob der Ton durch die Taste oder das Pedal gehalten wird.

Ich find 32-fache Polyphonie übrigens schon ziemlich knapp bemessen.
 
Fürwahr, Distance!

Es leuchtet mir ein - dazu auch besten Dank für diese sehr revelatorische Erklärung.
Das Kawai CL-36, welches Ich ins Auge gefasst hatte, verfügt über eine Polyphonie von 96 Noten:
nun frage Ich mich ohnedies, ob dieses Gerät überhaupt etwas taugt, und wie es so mit seinem Ausklang haushält,
ob sein Fortepedal (will meinen: dessen Funktion) zufriedenstellend ist, und wie viele Klavierstimmen es hergibt.

Bis dass Ich es eigens gespielt haben werde, dauert es wohl noch ein bis zwei Wochen.
Du bist nicht rein zufällig Besitzer dieses Digitalpianos, Distance? :D



Ceterum:
Wie weit sollte die Polyphonie eines Digitalklavieres Deinem Befinden nach langen?
Ich unterstelle Dir mal, dass Du selbst ein ganz gewiefter Musiker bist . . :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Kawai CL-36, welches Ich ins Auge gefasst hatte, verfügt über eine Polyphonie von 96 Noten:
Das halte ich für absolut ausreichend, denn es bedeutet ja, dass du 48 Einzeltöne gleichzeitig spielen kannst, bevor einer davon abbricht. Es lassen sich selbstverständlich Fälle konstruieren, in denen man dieses Limit erreicht und überschreitet, aber das sind immer künstliche Fälle, die mit dem realen, musikalischen Einsatz nichts zu tun haben. Ich kenne jedenfalls kein Stück, bei dem man mit beiden Armen auf der Tastatur liegen würde ;)
Es ist ja auch so, dass gerade die höheren Töne durchaus zügig ausklingen, während die im Bass zwar lang klingen, aber dafür eher wenig gespielt werden (sonst gibt's eben Klangmatsch). Außerdem haben alle modernen Digitalpianos recht gute Note-Stealing-Algorithmen, die eben dafür sorgen, dass -falls wirklich mal eine Note abgeschnitten werden muss- nicht etwa ganz simpel die "älteste" dafür gewählt wird, sondern diejenige, die man am wenigsten hört. Häufig wird auch getrickst, indem z.B. kaum noch hörbare Noten zunächst in mono weitergespielt werden, um freie Stimmen für neue Töne zu gewinnen.
Wie gesagt, 32 Stimmen wären mir zu wenig, aber 64 halte ich im Falle des reinen Digitalpiano-Einsatzes (d.h. ohne große Layer-Konstruktionen) für absolut ausreichend. Mehr schadet nicht, aber benötigt wird es auch nicht.

nun frage Ich mich ohnedies, ob dieses Gerät überhaupt etwas taugt
Ich habe es noch nicht gespielt, aber ich gehe stark davon aus. Es hat ja die gleiche Tastatur und vermutlich auch die gleiche Klangerzeugung wie das MP6, das mir persönlich sehr gut gefällt. Nur über das Wiedergabesystem kann ich keine Aussagen machen, wobei ich da ohnehin schwer zu begeistern bin. Die meisten Homepianos, selbst die in der >3000€-Klasse, überzeugen mich da nicht wirklich. Aber das ist natürlich auch Geschmackssache.

ob sein Fortepedal (will meinen: dessen Funktion) zufriedenstellend ist
Es ist auf jeden Fall halbpedalfähig, was ich für sinnvoll, wenn nicht gar erforderlich halte. Dass es an das Spielgefühl eines echten Klaviers, geschweige denn Flügels, nicht heranreichen kann, ist dabei keine Schande - das vermag derzeit kein Digitalpiano, und ich prognostiziere, dass sich das auch in absehbarer Zeit nicht grundlegend ändern wird.

und wie viele Klavierstimmen es hergibt.
Meinst du damit jetzt unterschiedliche Klavierklänge? Dann heißt die Antwort, wenn man es genau nimmt, wohl: null. Tatsächlich sind das nämlich alles Flügelsounds, doch das nur am Rande. Ich meine mich zu erinnern, dass die Kawais, die ich gespielt habe, immer zwei verschiedene Pianos hatten. Ich GLAUBE auch, dass es sich dabei um zwei verschiedene Samplesets handelte und alle weiteren Sounds nur durch unterschiedliche Weiterverarbeitung derselben entstehen. Eine sichere Quelle habe ich dafür allerdings nicht, ich mag mich also auch täuschen.

Du bist nicht rein zufällig Besitzer dieses Digitalpianos, Distance? :D
Zufällig nicht ;)

Ich unterstelle Dir mal, dass Du selbst ein ganz gewiefter Musiker bist . . :)
Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen... :redface:
 
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Herzlich, panegyrisch, lobhudlerisch: Danke sehr! :)

Das hat mir genügend Vorlauf gegeben, dieses Digitalklavier ernstlich in Erwägung zu ziehen.
Natürlich bedurfte es da keiner schwelgerischen Suade, lediglich ein Fingerzeig auf alles das,
was mir wichtig erscheint. Nun warst Du immerhin einer der wenigen, die sich dessen wirklich annahmen.

Dass ein Digitalpiano wohl nie so recht an die brachiale Natur eines echten Klavieres oder Flügels heranreichen wird,
ist ohnehin nur di allêlôn, und das Imitat ist eben nicht dasselbe. Ich hoffe dennoch, mich darauf einigermaßen zufrieden zu geben,
und mit meinen Kompositionen da nicht in Harnisch zu geraten.

Ich habe gute Lust, das Ding bald anzuspielen, und hoffe, mir nicht allzu herbe Makel dabei einzureden.

Meinst du damit jetzt unterschiedliche Klavierklänge?

Ach, wie konnte Ich - Freilich, es sind Flügelklänge . . :rolleyes:

Wennzwar Du noch nie auf dem CL-36 gespielt hast, scheint mir Deine Antwort mithin sehr bewandt.
Mir ging es im Übrigen auch nur um die - sagen wir - Metrik dieses schönen Gerätes, zu welcher
Ich Halligkeit, Akustik, Anschlagverhalten, Gewichtung, und alles dieses beizähle, und wie es nunmal zusammenwirkt.

Jedenfalls, Ich bin gespannt! ;)
 
wenn Du die brachiale Natur eines per Halte-Pedal gehaltenen echten Klavier möchtest, wirst Du bei jedem aktuellen Digi-Piano ziemlich enttäuscht sein. Ich fürchte da kommt noch keines ran. Am nächsten kommt meiner Meinung nach noch Roland, wenn Du beim Supernatural-Piano im Pianodesigner die Sustain-, Saitenresonanz-Effekte usw. auf Maximum stellst, die sind leider standardmäßig etwas warmduschermäßig eingestellt. Bei Kawai müsste es bei den größeren Modellen auch solche Möglichkeiten geben, obs das beim CL36 gibt, müsstest Du den Händler fragen, da bin ich überfragt oder das Handbuch auf der Kawai.de Seite befragen.

Bei Software-Pianos kann man meist diese Effekte auch schön hochstellen, dann macht das ganze auch ein bisschen Spaß mit dem Haltepedal- aber wie gesagt trotzdem kommt es nicht an die brachiale Naturgewalt einer schwingenden Holzkiste mit mehren Hundert Saiten....
 
Diese Zwangslage hatte Ich ja ohnehin schon vorausbemerkt, cineralf!

Es wird sich alles mit den Kostproben und Einsichten ergeben,
die mir diese Geräte bald entbergen werden: ein Nervenkrieg, bald gefolgt
von großem Indifferentismus, weil jedes Digitalklavier nunmal seine Vorzüge und Schwachstellen aufweist.
Man wird sich dann entscheiden müssen.

Wenn Ich letzthin alles das haben wollte, was ein echtes Klavier hergibt, so müsste Ich mir ganz einfach ein echtes kaufen. :redface:

Diese Geräte verfügen einfach nicht darüber, sie enthalten schlussendlich auch keine mehrere hundert Saiten, hölzerne Resonanzkörper,
Gussplatten oder eine allzu puristische Mechanik. Es ist alles gefälscht; Leierkästen, Wiedergaben, Abspulknöpfe, Hintermänner. Dennoch!
Sie haben das Piano reformiert -. und man sollte sie gar nicht vergleichen, verfeinden, überborden. Was soll uns das nämlich?

Mir geht es auch darum, nicht dringend gehört zu werden. Mir geht es vor allem darum.
Mir geht es darum, in das Klavier zu steigen und alleine zu sein. Ein wenig Andacht, Quietiv.


Ich freue mich über Deine Rückmeldung - Ich werde Roland mal ins Auge fassen . . ;)
 
Den Reflektanten, Lesern, Teilnehmern und Interessierten;
Ich werde das Kawai CL-36 wohl am kommenden Wochenende anspielen.
Falls von Interesse, werde Ich hier auch gerne eine kleine Kritik anreißen;
und mal schauen, ob's mich zum Kauf verführt . .
 
Ja, bitte berichten! Vergleich zum "kleineren" CL wäre auch interessant (CL 26 oder wie es heißt.).
 
Wird gemacht, stuckl! ;)
 
Das wäre eine kleine Sensation wenn man ein D-Piano in dem Preisbereich mit Holzoptik "empfehlen" könnte.
 
Nur Schalksernst, wie?

Da frage Ich mich doch, ob es mir, bei meiner Apirie, überhaupt obliegt, irgendetwas zu empfehlen . . :rolleyes:
Allzu übel kam mir selbst das Arius YDP-161 nicht vor; soll Ich nun korybantisch durch die Foren geistern
und Jedermann dasselbe empfehlen, bloß weil Ich nichts Besseres kenne?

Ich fürchte, stuckl, dass Ich gar nicht weiß, was ein gutes Digitalklavier auszeichnet. :redface:
Ich weiß ja nicht mal, was ein gutes akustisches Klavier auszeichnet;
da Ich ständig auf nur einem spiele, das zu spielen Ich gewohnt bin.

Mir werden vor Ort sicher einige Unterschiede läutern . . :)
 
Das wäre eine kleine Sensation wenn man ein D-Piano in dem Preisbereich mit Holzoptik "empfehlen" könnte.

Damit meine ich, dass ja eigentlich immer die differenzierte und individuelle Beratung das Maß aller Dinge ist, aber angenommen, mich möchte jemand festnageln, sagt, ich HAB 800,--€, ich möchte neu kaufen, ich möchte Holzoptik-D-Piano, was also sollte ich dann also nehmen von den Kandidaten...?
 
Na, da möchte Ich auch nicht widerstreiten . . :)

Wenn Ich es recht überlege,
rätst Du in diesem Preissegment
ohnehin lieber zu Stagepianos, nicht?
 
Hm, zu Stagepianos, ich würd eher sagen zu D-Pianos ohne Homeoptik-Holz-Schnickschnack in dem Preisbereich., will sagen: Ein Yamaha P 95 oder Korg SP-250 ist für mich kein Stagepiano, obwohl es ohne Verkleidung auskommt (aber interne Lautsprecher hat).

Wenn man Stagepiano als "auf jeden Fall ohne Lautsprecher" definiert dann fallen mir gar keine Stagepianos mehr im Preisbereich um die 700 ein, außer gebraucht.

Aber es geht ja bei "Stage" auch um Transportabilität, die sehe ich bei Korg und Yamaha schon gegeben, Robustheit, naja, ich würde IMMER vorsichtig tragen.

Mein Yamaha CP 33 ist schon mal die Höhe einer Treppenstufe runtergerutscht / sanft "geknallt" auf die nächste Treppenstufe. Hat ihm nicht geschadet, hätte aber auch anders ausgehen können.

Ich selbst würde wohl erst ab 950,-- kaufen (war der Preis für mein Yamaha CP 33), bzw. würde aus heutiger Sicht eben auf die Schiene 1400 bis 1800 gehen (Roland FP 4 F, Roland FP 7 F).

Aber ich hab ja nun schon genug gekauft. GEM RP-X mit Tastatur Fatar Numa Nero aufzuwerten klingt noch interessant, aber ich muss hier erstmal so alle Möglichkeiten ausreizen.

Das ist nämlich oft das Problem: Viel zu oft gibt man (oder ich) vorschnell wieder Geld aus, anstatt das vorhandene mal richtig zu nutzen, mal am Klang zu schrauben etc.
 
Viel zu oft gibt man (oder ich) vorschnell wieder Geld aus, anstatt das vorhandene mal richtig zu nutzen, mal am Klang zu schrauben etc.

Nun, dank meiner pekuinären Engpässe kenne Ich dieses Problem gar nicht. :redface:
Aber Du siehst, über wie viele Wochen sich allein das Vorhaben erstreckt, mir ein Digitalpiano anzuschaffen.
Ich gehe davon aus, dass Ich es frühestens innerhalb der nächsten zwei Wochen mein eigen werde nennen können.
Sowie Ich es dann hier habe, werde Ich aller Voraussicht nach Nacht für Nacht vor diesem Ding sitzen und mir Alfanzereien ausdenken. Man sollte jedes Gerät mit einer gewissen Ausdauer behandeln; mein guter alter MicroKorg verblüfft mich auch immer wieder, wennzwar Ich schon seit Jahren darauf herumfuchse.

Über die Bestimmung eines Stagepianos war Ich mir nicht allzu schlüssig;
Ich nahm ebenso an, es sei einfach ein transportables Digitalpiano, ganz gleich, ob mit- oder ohne interne[n] Lautsprecher[n].

Verfänglich auch die Frage nach der Bezeichnung dieses Teiles:
http://www.sequencer.de/blog/wp-content/uploads/2010/09/index.jpeg

---------- Post hinzugefügt um 11:46:29 ---------- Letzter Beitrag war um 11:38:58 ----------

Ich kenne jedenfalls kein Stück, bei dem man mit beiden Armen auf der Tastatur liegen würde ;)

http://www.youtube.com/watch?v=BdUy70dh8LY&feature=related ;)

Das ist natürlich nur mein halber Ernst . .
 
Cool, MicroKorg ist sicher n nettes Teil!

Ich habe übrigens ein Jahr lang im Forum mitgelesen und mich beraten lassen bevor ich mich für das Yamaha CP 33 entschieden habe.

Das beste Keyboard und die beste Key-Präsentation ist und bleibt aber das hier ;) This is Rock n Roll!

http://www.youtube.com/watch?v=lr-Cr999fy0
 
Das beste Keyboard und die beste Key-Präsentation ist und bleibt aber das hier ;) This is Rock n Roll!
Der ist auf jeden Fall mit dem gebührenden Ernst bei der Sache! Danke für den Hinweis! :)
 
Und der kann halt "spielen", von daher wird dann oft noch so manches Key oder D-Piano zu einem Erlebnis.
 
Gott, der Kerl könnnte mir auch Exkremente verkaufen . . :D
Es ist alles Performanz.

Sehr unterhaltsam!
Danke, stuckl!

---------- Post hinzugefügt um 12:15:24 ---------- Letzter Beitrag war um 11:38:32 ----------

Im Übrigen ließ Ich mir das Kawai CL-36, quasi als Desideratum, von einem hiesigen Musikaliengeschäft bestellen.
Glück auf! Das verpflichtet mich noch nicht zum Kauf. Der Händler war sehr freundlich und entgegnete mir mit angemessenem Interesse.
Über die Ankunft des Gerätes werde Ich mich allerdings noch ein, zwei Wochen foutieren müssen. Man wird mir Bescheid geben, sowie es angekommen ist.

Auch schön: an diesem Tag wollte Ich tatsächlich zum MusikProduktiv Megaladen nach Ibbenbüren fahren, um das CL-36 endlich anzuspielen: dieses Unterfangen fiel aus fünfzig Gründen schließlich doch ins Wasser, und Ich begab mich letztlich auf ein Neues zu dem hiesigen Kompaktladen, in welchem man mir dann hochmögend verriet, dass das CL-36 gegenwärtig auch im Megaladen nicht zu finden sei. :D
 

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