fiddle
Streichinstrumentenbau
Hallo alle,
ich habe wieder mal meine Bögen wüst heruntergeschrubbt und nun geht halt garnix mehr. Heißt: ich muß mich jetzt endlich mal drum kümmern..
Da dachte ich mir: ha, da halt ich mal mit der Kamera drauf und erklär was dazu. Schließlich bekommt man das ja selten zu sehen, bzw. garnicht.
Teil 1:
Zunächst mal einige Werkzeuge, die man für sowas benötigt:
- verschiedene Schnitzer (das ist ein Schnitzmesser)
- Feilen
- Feinsäge
- Binde-Garn (Leinen, sehr stark!)
- Sekundenkleber
- Ponal
- Kamm
- Spiritus-Brenner
Materialien: Pferdehaare, Ahornholz, Lindenholz
Natürlich ist das nicht alles, nur mal das aller gröbste!
Hier nun die beiden Kandidaten, die durch harte Rockmusik innerhalb weniger Monate derart maltretiert wurden,
daß man sich verschiedenes dabei denken mag. (hüstel)
Zerlegen:
Restbehaarung abschneiden und entsorgen. Die Bogenschraube wird herausgedreht, gereinigt und vor dem Wiedereinbau mit Graphit (Bleistift) eingerieben.
Hier kommt weder Fett noch Öl dran. Frosch abnehmen und zur Seite legen.
Am Kopf muß nun der Kopfkeil heraus. Wenn das richtig gemacht wurde, ist das keine große Aktion und man kann diesen Keil wieder verwenden.
Aber es gibt immer so Spezialisten, die hier mit Kleber rumfuhrwerken. (schlimme Worte zerteilen den Raum) Ist einigermaßen klar, daß mich das
gleiche Spiel am Frosch auch erwartet, oder?
Keil wird herausgeschnitzt. Man kann auch erst mit nem 4mm Bohrer etwas vorbohren, dann gehts schneller und einfacher.
Der Kopf-Schacht muß komplett von allen Resten befreit werden. (schmaler Schnitzer)
(hier ist der Ring bereits 2mm weit abgeschoben. Und ja, die Kante am Kopf habe ich venudelt. Um ein Haar wäre wieder ein Schnitzer in
meinen rechten Oberschenkel versenkt worden..)
Am Frosch müssen die Haare bündig mit dem Ring abgeschnitten werden, sonst bekommt man den Ring nicht herunter. Hier braucht es eine gewaltige
Portion Finger-power und wenn das nicht hilft, dann hilft die Hinterzange der Hobelbank. Vorsicht ist geboten - den Frosch kann man auch zerbrechen.
Wenn der Ring unten ist, kommt der Ringkeil raus. Wegschnitzen ist hier das Mittel.
Als nächsted muß der Perlmuttschieber heraus. Die Schiene, in der die Stange läuft ist sehr scharfkantig - n Stück dickes Leder schützt die Hände.
Mit viel Daumenpower plus etwas Spucke und 1-2 markigen Sprüchen sollte der Schieber herausgehen.
Jetzt kommt man enlich zum Froschkeil. Aber der war ja wieder mit Pattex verklebt, deshalb hätten Blumen vor Scham verwelken mögen,
wenn sie denn bloß in der Werkstatt gestanden hätten..
(beim großen Zarquon aber auch.. Möge ihn ein vogonisches Gedicht beim Verrichten seiner Notdurft dahinraffen.)
So schauts aus wenn der Frosch zerlegt ist.
Und da ich seit geraumer Zeit aus der Übung bin, verplemperte ich fast 1,5 Stunden mit dem Anfertigen von 2 neuen Keilen.
Diese müssen exakt passen, sonst wird das alles nix.
Hier noch ein Bild mit den neuen Keilen. Ich bin gespannt, ob die funktionieren, sonst heißt es: das ganze nochmal..
Soweit mal. Morgen wirds fertig in Teil 2. Muß ja auch fertig werden, denn am Di ist Probe.
cheers, fiddle
ich habe wieder mal meine Bögen wüst heruntergeschrubbt und nun geht halt garnix mehr. Heißt: ich muß mich jetzt endlich mal drum kümmern..
Da dachte ich mir: ha, da halt ich mal mit der Kamera drauf und erklär was dazu. Schließlich bekommt man das ja selten zu sehen, bzw. garnicht.
Teil 1:
Zunächst mal einige Werkzeuge, die man für sowas benötigt:
- verschiedene Schnitzer (das ist ein Schnitzmesser)
- Feilen
- Feinsäge
- Binde-Garn (Leinen, sehr stark!)
- Sekundenkleber
- Ponal
- Kamm
- Spiritus-Brenner
Materialien: Pferdehaare, Ahornholz, Lindenholz
Natürlich ist das nicht alles, nur mal das aller gröbste!
Hier nun die beiden Kandidaten, die durch harte Rockmusik innerhalb weniger Monate derart maltretiert wurden,
daß man sich verschiedenes dabei denken mag. (hüstel)
Zerlegen:
Restbehaarung abschneiden und entsorgen. Die Bogenschraube wird herausgedreht, gereinigt und vor dem Wiedereinbau mit Graphit (Bleistift) eingerieben.
Hier kommt weder Fett noch Öl dran. Frosch abnehmen und zur Seite legen.
Am Kopf muß nun der Kopfkeil heraus. Wenn das richtig gemacht wurde, ist das keine große Aktion und man kann diesen Keil wieder verwenden.
Aber es gibt immer so Spezialisten, die hier mit Kleber rumfuhrwerken. (schlimme Worte zerteilen den Raum) Ist einigermaßen klar, daß mich das
gleiche Spiel am Frosch auch erwartet, oder?
Keil wird herausgeschnitzt. Man kann auch erst mit nem 4mm Bohrer etwas vorbohren, dann gehts schneller und einfacher.
Der Kopf-Schacht muß komplett von allen Resten befreit werden. (schmaler Schnitzer)
(hier ist der Ring bereits 2mm weit abgeschoben. Und ja, die Kante am Kopf habe ich venudelt. Um ein Haar wäre wieder ein Schnitzer in
meinen rechten Oberschenkel versenkt worden..)
Am Frosch müssen die Haare bündig mit dem Ring abgeschnitten werden, sonst bekommt man den Ring nicht herunter. Hier braucht es eine gewaltige
Portion Finger-power und wenn das nicht hilft, dann hilft die Hinterzange der Hobelbank. Vorsicht ist geboten - den Frosch kann man auch zerbrechen.
Wenn der Ring unten ist, kommt der Ringkeil raus. Wegschnitzen ist hier das Mittel.
Als nächsted muß der Perlmuttschieber heraus. Die Schiene, in der die Stange läuft ist sehr scharfkantig - n Stück dickes Leder schützt die Hände.
Mit viel Daumenpower plus etwas Spucke und 1-2 markigen Sprüchen sollte der Schieber herausgehen.
Jetzt kommt man enlich zum Froschkeil. Aber der war ja wieder mit Pattex verklebt, deshalb hätten Blumen vor Scham verwelken mögen,
wenn sie denn bloß in der Werkstatt gestanden hätten..
(beim großen Zarquon aber auch.. Möge ihn ein vogonisches Gedicht beim Verrichten seiner Notdurft dahinraffen.)
So schauts aus wenn der Frosch zerlegt ist.
Und da ich seit geraumer Zeit aus der Übung bin, verplemperte ich fast 1,5 Stunden mit dem Anfertigen von 2 neuen Keilen.
Diese müssen exakt passen, sonst wird das alles nix.
Hier noch ein Bild mit den neuen Keilen. Ich bin gespannt, ob die funktionieren, sonst heißt es: das ganze nochmal..
Soweit mal. Morgen wirds fertig in Teil 2. Muß ja auch fertig werden, denn am Di ist Probe.
cheers, fiddle
- Eigenschaft