Privatkrise wird zur Bandkrise

Vali
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Achtung, langer Text folgt!

In meiner Band macht sich Verzweiflung breit. Ich glaub, wir stehen kurz davor uns aufzulösen. Ich und die meisten Bandmitglieder wollen das mit aller Kraft verhindern, weil wir diese Band lieben, aber ich bin jetzt völlig ratlos und weiß nicht weiter. Die Privatkrise unseres Bandleaders zieht nämlich die Band runter. Wir „reden“ jetzt nun seit Februar miteinander, aber tendenziell geht es weiter den Bach hinunter. Ich brauche ein paar Meinungen von Außenstehenden, denn die der Bandmitglieder sind stark emotional gelenkt.

Angefangen hat die Geschichte mit der Affäre des Bandleaders mit einem Bandmitglied (nicht ich). Sie sind sich beim Songwriting zu nah gekommen. Mehr will ich dazu nicht sagen *facepalm*. Wie man sich denken kann, blieb die Affäre kein Geheimnis und privat/familiär ging es bei beiden den Bach runter. Sie hat ihre Krise nun überstanden und hat sich von ihrem Mann getrennt. Das Verhältnis zwischen den beiden ist geklärt. Aber sein Verhältnis mit seiner Familie…
Es dauerte nicht lange und die Depression war da. Die privaten Probleme zeigen nun Wirkung in der Band. Unser Bandleader, unser kreatives Zentrum, ist wie lahm gelegt. Obwohl er große Ziele mit der Band hat und wir einen detaillierten Plan haben (wollen dieses Jahr unser Debutalbum aufnehmen, die Promomaschine heiß laufen lassen, für viele Veranstaltungen bewerben) hat er keine Motivation, kann sich nicht zum Üben aufraffen und geschweige denn zum Songwriting. Er schafft es noch nicht mal Noten in pdf zu konvertieren und per Mail zu schicken (wir wollen nebenbei noch nen neuen Keyboarder rekrutieren – was für einen tollen Eindruck wir hinterlassen :mad:), kann mir noch nicht mal die Demo vom neusten Song per Mail anhängen, weil „hat ja alles keinen Sinn“. Null Antrieb.
Jetzt meldet sich noch der Bassist, dass er „reden“ will. Entweder wird er verärgert auf den Tisch hauen oder seinen Ausstieg ankündigen. Ich und alle anderen denken an letzteres und den Bandleader zieht das wieder total runter (erst geht der Keyboarder, dann der Bassist = Anfang vom Ende), schafft es nun nicht zum Probetermin zu kommen, heißt bis heute noch nicht „geredet“.

Wir haben seit Februar viel versucht. Sie wurde aus der Band geworfen. Weil sie aber nicht diejenige mit dem Problem ist, hat der Rausschmiss seinen Zustand merklich verschlimmert. Ich musste seelenklempnern was das Zeug hält. Schließlich durfte sie wieder in der Band einsteigen und es ging ihm emotional wieder besser. Privat tat ihm das allerdings nicht besser. Der nächste Tiefpunkt war erreicht.
Ich und der Bassist schlugen dann vor eine Pause zu machen. Bei meiner Exband blieb wegen der Scheidung des Bandleaders auch alles stehen, ging aber nach der Klärung des Sorgerechts wieder mit der Band weiter. Wir dachten uns, dass er Zeit braucht um sein Leben wieder in den Griff zu kriegen und er seine Kraft dafür erst mal einsetzen soll (für die Scheidung, Problem: er will keine Scheidung, obwohl unserer Meinung nach nichts mehr zu retten ist). Bei dem Vorschlag ging ein Aufschrei durch die halbe Band, eine Pause sei dasselbe wie Auflösung. Wumms, den Bandleader hats wieder runtergezogen. Also proben wir wieder, obwohl er sich kaum motivieren kann.
Den Keyboarder hats nicht mehr halten können (er ging aber angeblich, weil ihn zwei Bands überfordern und er sich für die andere entschieden hat). Wieder ein Tiefschlag.

Für kurze Zeit ging es aber wieder aufwärts, als mehrere Keyboarder ihr Interesse an uns bekunden. Das hat ihn so aufgemuntert, dass sogar ein neuer Song entstanden ist. Wir haben wieder an unseren Plänen gefeilt und ich habe Aufgaben gegeben (jede Woche ein Treffen mit Keyboarder (3-4 Leute), dann den neuen in die Songs einarbeiten) für die Zeit während meines seit Jahren festgeplanten Auslandspraktikum. Jetzt sitz ich hier im Ausland (komm nächste Woche zurück nach D) und muss mir anhören wie sie rumkrebsen. Sie haben es in 6 Wochen nicht gebacken alle Keyboarder zu treffen. Die anderen sollen jetzt die Treffen organisieren, weil er sich nicht aufraffen kann und notfalls sollen wir die Kandidaten halt ohne ihn treffen. Er hat nun die weiße Fahne gehisst und allen gesagt, dass er am Ende sei.

Ach, ich weiß nicht wie es mit uns weitergehen soll. :nix: Der Bassist meinte schon, dass wir eigentlich den Bandleader rausschmeißen müssen, weil er uns ausbremst. Aber dann verliert die Band ihre „Identität“ und vor allem ihren Songwriter. Es ist seine Band, seine Songs, seine Vision. Außerdem sind wir inzwischen alle so gut miteinander befreundet. Wir können ihn nicht rausschmeißen.

Ich habe überlegt und denke, er bremst uns so aus, weil er eine so wichtige Funktion in der Band hat. Ich schätze, wir müssen ihn entlasten und Funktionen übernehmen. Vielleicht können wir Frauen in der Band das Songwriting übernehmen, wenn er sich nicht aufraffen kann, ohne ihn Entscheidungen fällen (z.B. welcher Keyboarder, welcher Pressetext, welche Songs aufs Album) usw. Bis es ihm wieder gut geht, soll er also einfach nur sein Instrument spielen. Das Üben können wir ihm allerdings nicht abnehmen… hmm, aber wenn ein neuer Keyboarder kommt, geht es vielleicht, wenn wir nur alte Songs spielen. Ich weiß aber nicht, ob ihn das wieder runterzieht, wenn er so „entmündigt“ wird.
Was ich jetzt bald auf jeden Fall machen werde, ist ihn anschreiben, ob er schon professionelle Hilfe hat. Die braucht er nämlich unbedingt. Nicht, dass er sich am nächsten Baum aufknüpft, wenn er doch am Ende sei.
Ach, und wenn wir einfach die Band einschlafen lassen, unsere Pläne einfrieren und auf eine Reunion hoffen… Meiohmei, ich hab über 10 Jahre Banderfahrung, aber so viel Drama ist mir noch nie untergekommen.
Was meint ihr? Ist bei dieser Band Hopfen und Malz verloren? Habt ihr Ideen? Ich habe diese Band sehr lieb gewonnen. Es wäre so schade, wenn wir uns auflösen, gerade wo wir doch durchstarten wollten.
 
Eigenschaft
 
Hi Vali!


Ist der Mann kritikfähig? Wurde die Problematik mal konkret (Ihm gegenüber) angesprochen? Wenn ja, wie ist er damit umgegangen?
Und, zu guter Letzt....
Es hört sich für mich stark nach reaktiver Depression an (Lustlosigkeit, fehlende Motivation, Antriebslosigkeit, fehlende soziale Interaktion....), wenn nicht gar psychotisch.
Habt Ihr mal darüber nachgedacht, mit Ihm gemeinsam (also unterstützend) einen Facharzt aufzusuchen?

Wenn solche Phasen lange anhalten und unbehandelt bleiben, können sie leicht chronisch (also neurotisch) werden.

Für mich (als ehemals Betroffener) sieht es ganz klar nach einer Notwendigkeit aus, daß Euer Bandleader professionelle Hilfe braucht. Und ich würde mich diesbezüglich in Eurer Stadt gut über die "Fachmänner" informieren. Nicht jeder ist Spezialist auf diesen Gebieten.


Mitfühlende Grüße,

Oliver
 
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Also wie du den derzeitigen Zustand des Bandleaders beschreibst, ist durchstarten ja momentan unmöglich.

Ich würde an eurer Stelle versuchen erstmal ohne ihn klar zu kommen. Vielleicht können andere Bandmitglieder ja auch songs schreiben.

Dass es eigentlich "seine" Band ist muss euch nicht davon abhalten. Er kann euch derzeit nicht weiterbringen, aber deswegen müsst ihr doch nicht stillstehen.

Privat solltet ihr ihm natürlich helfen wo es geht aber um aus der Band was zu machen, müsstet ihr wohl erstmal ohne klarkommen, und evtl. auch über einen mittelfristigen Ersatz nachdenken.

Und wenn er sein Leben wieder in den Griff bekommt(ich finde es sehr lobenswert, dass er versucht seine Ehe zu retten) ist es ja vielleicht möglich ihn wieder an Bord zu holen.

Wenn ihr nicht weiter macht, macht so eine Band weder Spaß noch Sinn für alle anderen Mitglieder...
 
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Hi Vali,

erholt zurück und schon wieder Stress..

Ich seh das so: euer Bandleader hat private Probleme und die muß er selber, oder mit professioneller Hilfe lösen.
Ihr seid zwar alle gut befreundet, aber das ist dann doch nicht euer Job.

Ich kenne es von allen meinen Mitmusikern so, daß die Musik ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist.
Wenn man private Probleme hat, dann stützt das einen. Geht mir auch so.
Deshalb halte ich einen Rausschmiß für keine gute Idee.

Wenn er zu viel am Hals hat, dann solltet ihr ihn entlasten mit dem, was ihr könnt.
Organisation und songwriting. Warum nicht? Ist auch mal ne chance, euch darin zu versuchen.

Wenn er songs schreibt, dann steckt da ziemlich viel eigener Kram drin. Kann auch sein, daß ihn
genau das belastet. Deshalb ist es vielleicht gut, wenn mal jemand anderes was macht.

Ihr müßt in jedem Fall nochmal miteinander reden, denn so wie ich das lese, sind die klaren
Fankten noch nicht auf dem Tisch gelandet. Ich rede nicht von "auf den Tisch hauen". Man
kann auch ruhig und sachlich die Lage besprechen.
Er muß wissen: will er noch, braucht er die Band als Stütze, braucht er Entlastung, Abstand
zu bestimmten songs?
Und ihr müßt ihm eure Lage und Bedeutung der Band klar machen.

Eine Band, die funktioniert schmeißt man nicht unüberlegt einfach weg. Es kann für ihn ne
Chance sein, daß er seinen privaten Stress besser bewältigt. Jedenfalls gibts genug Leute,
die nach nem Austritt in ein Loch gefallen sind.

Ihr solltet auch gemeinsam überlegen, wie ihr musikalisch weiterarbeitet / umstrukturiert
(Aufgaben-Umverteilung) und ob das was werden kann. Aber die allerletzte Konsquenz
gibts natürlich auch. Vielleicht Denkfristen setzen (jeweils ne Woche) und Beschlüsse in Etappen fassen.
Für sowas braucht man auch Zeit zum Nachdenken.


cheers, fiddle

p.s. wenn zuhause dicke Luft ist, wundert es mich garnicht, daß er keine neuen songs schreibt ect.

pps. es ist nicht seine Band. Es ist eure Band, von allen! Bei der tour de france zieht auch nicht
einer die ganze Mannschaft, sondern alle im team.
 
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Das es so für die Band nicht weitergeht dürfte klar sein. Für mich wäre jetzt die Frage, wie man die Geschichte nun mit möglichst wenig Schäden beendet.
Den Leader rausschmeißen? Wie ihr schon sagtet: Ihr verliert eure Identität und vermutlich wird's den ohnehin schon angeschlagenen Leader nicht grade aufbauen... Selbst wenn er schon kapituliert hat.

Wenn ihr in der Formation weiter machen wollt, solltet ihr dies aber mit neuem Material und neuem Namen tun. Dann braucht ihr ihn nicht rausschmeißen... sondern löst die Band auf. Im Endeffekt ist es fast das selbe, verkauft sich nur anders. Zudem: So erhaltet ihr euch die kleine Chance auf eine Neuauflage wenn es dem Leader wieder besser geht...

Insgesamt eine unschöne Situation. Eine Band ist ein Team, aber auch ein Team hat Grenzen... und wer hat schon nen geeigneten Therapeuten im Team parat.
 
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ich kann das vorher geschriebene nur unterstreichen.

Es ist nicht Aufgabe der Musiker in einer Band alles mitzutragen, was jeden Einzelnen belastet - Freundschaftsdienste ok, aber hier geht das weit drüber raus. Da wird sicherlich nur professionelle Hilfe nützen.
Und paßt auf, daß ihr da nicht in die Falle rutscht, das ist ähnlich wie mit Co-Abhängigkeit, oft führt das in ein System, daß gemeinsam die Spirale nach unten nimmt.

Sauberste Lösung, auch aus meiner Sicht, diese Band aussetzen (nicht beenden!), eventuell ergibt sich eine Reunion. Mit geeigneten Musiker und NEUEM / ANDEREM Material in einer neuen Formation (unter anderem Namen) weitermachen.

Daß das beim jetzigen Bandleader eventuell nicht gut ankommt ist verständlich, aber nicht Euer Problem - er hat ja auch nicht nach Euerer Meinung gefragt, als er mit der Tante ins Bett ist.
 
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Ist ein schwieriges Thema... Beziehungen und Band. Schön, dass ihr euch da nicht ignorant raushaltet. Ich finde, wenn einem aneinander liegt - und das macht eine gute Band aus - sollte man auch füreinander menschlich da sein und ein offenes Ohr und Herz haben, wenn jemand persönliche Probleme hat und sie von sich aus mit der Band teilt. Deshalb kann ich dem Vorposter so nicht ganz beipflichten. Auf der anderen Seite denke ich, dass keinem geholfen ist, wenn ihr euch dadurch zu sehr mit runterziehen lasst.
Wenn ihr euerm Problemkind helfen wollt, dann geht das nur dadurch, dass ihr eine starke Konstante in seinem Leben seid. Und das zu bewahren, sollte auch euer persönliches Anliegen sein, da ihr ja vorrangig in einer gut funktionierenden und verlässlichen Band Musik machen wollt.
Nun kenne ich eure Geschichte nicht und wie lang es euch mit welchen Zwischenerfolgen schon gibt.
Wenn ich aber als komplett Aussenstehender (der vor ein paar Jahren eine ähnliche Lebenskrise persönlich durchgemacht hat), eure Situation einschätzen wollte...
Ich würde wohl beide Situationen voneinander trennen wollen. Und ich würde mir die Frage stellen wollen, ob euer Sänger überhaupt den selbst gesteckten hohen Zielen gerecht werden kann. Auch unabhängig von seiner jetzigen oder späteren persönlichen Situation. Ich hoffe, ich trete ihm nicht zu nah, wenn ich unterstelle, dass es ein wenig entschuldigend wirkt, dass er aktuell keine neuen Impulse setzen kann, weil..? Ja weshalb überhaupt? Was ist daran so ungewöhnlich, dass jemand eine Beziehungskrise hat? Das passiert ständig überall. Nur der Punkt, dass es jemand aus eurer Band war, der ihn zu einem Seitensprung initiiert hat und dazu, seine Ehe in Frage zu stellen?
Das ist doch nichts soo großartiges und besonderes. Und eins dürft ihr auch nicht vergessen, ihe habt in der Band auch eine Beziehung, die er aktuell aufs Äußerste belastet.
Arbeitet einfach weiter, übt eure Songs, gebt ihm klare und erfüllbare Aufgaben und erwartet momentan keine großen Inputs von ihm. Die kann er grad nicht leisten. An eurer Stelle würde ich beginnen, mehr gemeinsam an neuen Songs zu schreiben. Die Band hat doch sicher einen spirit, der gemeinsam entwickelt wurde, auch wenn euer Sänger die Initialzündung war. Findet ihn, hegt und bewahrt ihn.
 
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Also die Geschichte mit der Ex-Sängerin hat nur dann was mit der Band zu tun,
wenn seine Frau ihm ständig vorhält, daß er notorisch alles durchvögelt, was
ihm an weiblichem Bandpersonal gerade über den Weg läuft.

Wenn das nicht der Fall ist, dann ist das ne ganz normale Lebenskrise, die jeder
irgendwann (in irgendeiner Form) mal hat. Und das hat eigentlich nix mit der Band zu tun.
Das hätte genausogut irgend ne andere Frau sein können..


cheers, fiddle
 
Vielen, vielen Dank für eure Beiträge!
Nun der Reihe nach,
und übrigens, ich bin die Sängerin, nicht sie und auch nicht er. (Es sind nicht immer diese Wesen am Mikro, die besonders paarungswillig sind :p :D)
Wir wollten durchstarten, weil wir seit unseren letzten Gigs erste Fans außerhalb des Freundeskreises gewonnen haben, die Homepage und Myspaceklicks seitdem auf ein konstant höheres Niveau gestiegen sind, viele Bandkontakte geknüpft haben und der Ruf nach der Demo ein Album und Pressematerial vorzulegen immer lauter wird. Obwohl wir mit niemandem Verträge haben, ist ein bißchen Erfolgsdruck also vorhanden. Man hat gerade einen kleinen Grundstein gelegt und will den Schwung von außen natürlich mitnehmen und Chancen nicht verpassen. Deswegen, was für ein blöder Zeitpunkt, aber noch kein Genickbruch.


Wie gesagt, reden wir schon seit Februar miteinander. Wir haben ihm schon konkret gesagt, dass uns sein Zustand Sorgen bereitet und wir mit dem ausbleibenden Fortschritt mit der Band unglücklich sind. Wir waren natürlich auch sauer auf die beiden, dass sie ihre Hormone nicht im Griff haben und die Band nun ausbaden darf. Beide haben den Fehler eingesehen. Sie sind also beide weitgehend vernünftig und kritikfähig.
Er hat uns dann natürlich von seinem Beziehungsproblem erzählt, das ja eng mit der Band verknüpft ist (besagte Affäre). Aber was Fragen nach seinen Zukunftsvorstellungen angeht, kommt nur Wischiwaschi oder Jein. Seine Frau will natürlich, dass er mit seiner Exgeliebten einen Schlussstrich zieht als sein Liebesbeweis, also dass er mit der Band aufhört oder die Exgeliebte rauswirft, sonst ist diese Ehe für sie gescheitert und will die Scheidung. Ehe oder Band. Ich kann seine Frau verstehen. Ich wär glaube ich auch so.
Er will seine Ehe retten (was auch löblich ist) aber seine Band will er auch nicht verlieren (ist sein "Baby"). :nix: Naja, er hat den Schlussstrich mit der Geliebten versucht und ist kläglich darin gescheitert (immerhin die Affäre beendet, aber sie ist immer noch in der Band und seine Frau natürlich stinksauer).
Und natürlich kämpft auch sie um ihren Platz in der Band. Sie will nicht sein Liebesbeweisopfer werden und natürlich will sie nach ihrer Familie nicht noch die Band verlieren. Ach, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viele Tränen seitdem geflossen sind. (O-Ton eines Bandmitglieds: Drama, baby.) Seit diesem gescheiterten Trennungsversuch, hat er Angst Entscheidungen zu treffen. Wie mit der Frage, ob er eine Pause braucht: Jein. Es ist eine Bredouille. Er braucht die Band, aber kann nicht mit ihr. Wir hatten ihren Rausschmiss als einzige saubere Lösung gesehen, aber wir wussten nicht, dass wir ihm damit einen Bärendienst geleistet haben und er erst recht depressiv wurde, weil er sich nicht verzeihen kann, dass er ihr Leben kaputt macht (Familie weg, Band weg), aber er beides behalten dürfen soll. (Bassist: Am besten wir werfen beide raus! Aber dann können wir uns gleich auflösen.)

Ich habe ihn damals schon gefragt, ob er Hilfe braucht. Er hat mich (bin ja Medizinerin) nämlich mal um Rat gefragt und es schrie damals schon nach Psychosomatik. Mein Angebot sich für ihn in München zu informieren, hat er abgelehnt. Er schaffe das schon alleine. Spätestens seit seiner Mail bei der er es nicht geschafft hat die mp3 anzuhängen, weiß ich dass er es nicht mehr alleine aus seinem Sumpf schafft. Ich habe ihm nun freundlich gesagt, dass sein Zustand besorgniserregend ist und er Hilfe braucht, ich mich für ihn wieder informieren kann. Die anderen Bandmitglieder habe ich gewarnt, dass es ihm akut schlecht geht und ihn, wenn sie nächste Probe miteinander reden, nicht zusammenstauchen und er Expertenhilfe braucht.

An Durchstarten ist so momentan natürlich überhaupt nicht zu denken. Er will so viel (anscheinend zu viel), aber kann nichts. Er kann nicht üben und sein Spiel klingt seelenlos. Es ist schon erstaunlich, dass er es schafft sich zur Probe zu schleppen. Sein Nixtun macht ihn natürlich unglücklich, aber er ist außerstande das zu ändern. Antriebsstörung sag ich nur. Wenn wir versuchen ihm Antrieb zu verschaffen, stresst ihn das nur. Ihm seine hochgesteckten Ziele vorerst auszureden, erst mal kleinere Brötchen zu backen und langsamer anzugehen, macht ihn sauer.

Wenn ich wieder zurück bin, wird sicherlich mal in Komplettbesetzung geredet. Ich werde auf jeden Fall vorschlagen ihn von seinen Funktionen zu entlasten. Was Songwriting angeht, könnte das vielleicht gehen ohne dass er beleidigt ist. Der (Ex)keyboarder hat mal ein komplettes Lied geschrieben und es hatte ihm Spaß gemacht. Sie hat auch viele Songpassagen beigesteuert, also kann dann bestimmt auch komplette Songs schreiben. Und dass ich Gesangsmelodie und Text bestimme, hat ihn bisher auch nicht gestört. Auch wenn ichs noch nie gemacht habe, kann ichs auch mal probieren. Das würde ihn von dieser Aufgabe sehr entlasten, denke ich. Dann muss er auch nicht mehr den Eindruck haben, dass die Kreativität in der Band eingeschlafen ist. Tut vielleicht dem Stil gut, mehrere verschiedene Lieder zu haben. Aber dafür muss man erst mal wissen, ob das für ihn okay ist. Gibt ja immer Leute, die damit nicht klarkommen, wenn man ihnen in ihr letztes "Hoheitsgebiet" reinfuscht. So wars bei einer meiner Exbands. Der Leader hasste es wenn sich die anderen ins Songwriting einmischen wollten. Es mache seinen Stil kaputt.
Was Entscheidungen betrifft, können wir vielleicht so tun, als ob wir keinen Leader haben. Er sagt zurzeit sowieso nur Jein, beides oder weder noch. Dann muss wohl demokratisch entschieden werden, seine Stimme als Enthaltung. Wenn ihm was total gegen der Strich geht, kann er ja immer noch Veto schreien (was wohl nicht passieren will, "hat ja alles keinen Sinn").
Wahrscheinlich kann es nur so weitergehen. Zumindest wissen wir seit dem gescheiterten Versuch mit der Pause nun, dass er will, dass es weitergeht und zwar mit ihm. Er meinte, er sei während der Bandpause in ein tiefes Loch gefallen.
Bleibt immer noch das Problem, dass er nicht übt, uneffektiv probt und das Bandklima dämpft, wenn er wie ein Häuflein Elend in der Ecke des Proberaums hockt. :(

Ob seine Frau auch ein Problem mit mir hat, weiß ich nicht. Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl ja. Er wollte oft, dass ich für ne Gesangsprobe zu ihm komme (wie er es auch mit meiner Vorgängerin gewohnt war) und hat mich immer kurz vor den vereinbarten Treffen wieder fix ausgeladen. Und wenn ja, sieht es für seine Ehe schlecht aus, wenn das Vertrauen so dahin ist. Dann würde es auch reichen, wenn er in seinem Job eine Kollegin kennenlernt, ja überhaupt, wenn er irgendwas mit einer anderen Frau zu tun hat. Meine Bandkollegen haben auch diesen Eindruck und deshalb schrieb ich davon, dass wir meinen, dass da nichts mehr zu retten ist in seiner Ehe. Natürlich ist das alles eine sehr traurige Geschichte. Die Kinder tun uns schrecklich leid. Aber man kann eine Ehe nicht retten, wenn einer von beiden nicht mehr will oder nichts ändern will und es ist auch nicht die Schuld der Band. Er (und übrigens auch sie, aber ihr geht's ja wieder gut) ist uns als Freund aber auch nicht egal. Deswegen wollen wir ihn auch nicht aus der Band werfen, auch wenn das vielleicht die einfachste Variante ist.

Ich hoffe, unser Bassist lässt uns jetzt nicht im Stich...

Hachja, was für ein wunderschönes Negativbeispiel für Beziehung in der Band. Und ich war so naiv und dachte bei solchen Themen an Board, dass das mit meiner Band nie passieren würde, weil ich mich auf sowas nicht einlasse und in der Band ja alle verheiratet sind und Kinder haben. Alles erwachsene, vernünftige Menschen. Haha. :mad:

Weitere Meinungen oder Ideen?
 
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Ich kann mich natürlich irren. Aber meine Lebens- und Banderfahrung sagt mir, daß das in dieser Konstellation nicht mehr funktionieren wird. Außerdem scheint keiner der drei Hauptbeteiligten (Bandleader, Ex, Ehefrau) auch nur einen Millimeter nachgeben zu wollen. Und ihr seid bei dem Spiel eigentlich nur Statisten.
Ich bin eigentlich überhaupt nicht eifersüchtig, aber wenn mein Mann Musiker wäre und in seiner Band würde immer noch die Frau singen, mit der er kürzlich liiert war ... ich glaube, ich wär auch schnell beim Scheidungsanwalt. Andererseits... wenn ich die Ex-Affäre wäre, würde ich keine Sekunde länger in so einer Bandkonstellation verharren - im Bewußtsein, daß es das Bandprojekt blockiert und mindestens zwei Leute unglücklich macht, könnte und wollte ich da nicht mehr singen. Und der Bandleader.... genießt er nicht auch ein kleines bißchen die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, oder liege ich ganz falsch ?
Du siehst, Vali, irgendwie verstehe ich die Akteure nicht so ganz....
 
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Oh mann..

..aber trotzdem ganz einfach:
1. Seine Frau will nicht, daß er sich mit der Bandaffaire weiter trifft.
2. Diese Beziehung ist zwar beendet, aber das spielt keine Rolle. Das ist er und seine Frau.

Das ist ne ganz klare Geschichte. Er muß ne Ansage machen an seine Frau.
Entweder sie vergibt ihm und akzeptiert, daß er weiter Musik mit anderen Frauen macht (Vertrauen),
oder er muß sich entscheiden zwischen a) Musik oder b) seiner Frau.

Solange er das nicht kapiert, habt ihr nen unbrauchbaren Bandleader. Ist so simpel..
Man kann hin und her lamentieren, aber es wird immer auf diese Entscheidung hinauslaufen.
Zeitspiel durch Jein.. Überlegt euch, wie lange ihr diesen Zustand haben wollt..

Wenn er keine Entscheidungen treffen und Konsequenzen tragen kann, wird nichts besser.
Ihr müßt eigentlich garnichts machen außer, ihm zu verklickern, daß er ne Entscheidung
treffen muß.


cheers, fiddle
 
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Hmm, schweres Thema.

Ich glaube nicht das das so "einfach" ist. In seiner Situation gibt es eine Menge falscher Entscheidungen, und damit meine ich nicht nur die Band oder seine Ehe..

Aber was du (fiddle) schreibst ist für sich schon richtig.

Ich kann leider nicht wirklich was zu dem Thema beitragen, außer das unter Druck setzen meiner Meinung nach nichts bringt. Es ist nicht selten Möglich über Gefühle oder Dinge die das Leben verändern "einfach so" zu entscheiden, auch wenn man es "muss".

So kann ich dir eigentlich nur viel Erfolg, Glück und ein gutes Ende wünschen :/
 
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Danke auch euch für eure Meinungen dazu!

Ich bin mal gespannt, ob sie es schaffen sich nächste Woche zu treffen und zu reden und in welchem Zustand ich die Band antreffen werde, wenn ich übernächste Woche wieder da bin.
Sehr optimistisch bin ich da ehrlich gesagt nicht. Bell*, du hast recht, dass die Sache es kompliziert macht, dass keiner der drei Akteure bereit ist sich zu bewegen. Uns hat das so genervt, dass wir versucht haben sie zu bewegen. Die Jungs hatten ihm besagten Februar Druck gemacht "Entscheide dich, sie oder deine Frau. Beides kannst du nicht haben". Er will seine Ehe retten, also musste sie gehen. Sie ließ sich natürlich nicht so leicht ausbooten und hat ihn so weichgekocht, dass er alles wieder zurückgenommen hat und den Jungs nun vorwirft, sie hätten ihn unter Druck gesetzt und ihn zu etwas gezwungen, was er nicht wollte (hat für großen Streit gesorgt, weil er vorher explizit darum gebeten hat, dass wir für ihn die Ex rauswerfen, damit er nicht der alleinige "Böse" ist. Na, vielen Dank :mad:)

Naja, ich hab das Gefühl, dass der große Knall bald kommt und es aus mit der Band ist. Ehefrau und Ex haben sich für etwas entschieden, aber er nicht. Da haben die Jungs recht, dass er ein Feigling ist. Wir haben keine Lust da länger mit zuzuschauen und es ist sehr verlockend zu denken, wir könnten uns für ihn entscheiden, wenn er nicht kann. Ich denke aber auch, dass uns das nicht zusteht uns für ihn zu entscheiden. Druck machen funktioniert auch immer schlechter. Der Bassist tippt ihn alle paar Wochen an und fragt, ob er sich entschieden hat. Da reagiert er immer aggressiver darauf. Kann ich aber auch irgendwie verstehen.

Jetzt kommt blöderweise die Depression noch mit dazu. Ich denke nicht, dass er das als Vorteil und Schutzschild ausnutzen will. Depression ist schließlich kein Spaß, nichts was man freiwillig haben möchte. Wenn wir ihn für eine Entscheidung durchdrücken, die egal wofür er sich entscheidet, traumatisierend für ihn wird, wäre bestimmt gefährlich und könnte seinen Zustand verschlimmern. Ich hoffe, dass die Experten ihm helfen können sich zu entscheiden und er am wenigsten Schaden nimmt.

Habe nun erfahren, dass die Band ihm vor ner Woche schon nahegelegt hat, professionelle Hilfe anzunehmen. Er sieht es ein und wolle es machen, aber so wie es scheint, hat er bisher nicht den Antrieb gefunden jemanden zu suchen. Auf Nachfrage reagiert er aggressiv.

Ich glaub, ich muss mit ihm unter vier Augen mal sprechen und ihm anbieten für ihn einen Termin bei einem Experten zu machen. Wenn er das nicht hinkriegt, muss es jemand anderes für ihn machen. Das könnte vielleicht gehen, ich hoffe es, weil er auf mich am wenigsten sauer ist (war bei dem Rausschmiss der Ex nicht beteiligt, weil ich Nachtdienst hatte) und der Rat einer Medizinerin, die das Studium gerade abschließt, überzeugender klingt als die eines Laien.

Sollte der worst case eintreten, dass sich die Band auflöst und die Ehe trotzdem zerbricht, hätte er zumindest schon mal professionelle Unterstützung und die Depression in Therapie. *seufz* Schauen wir mal, was die nächsten Wochen bringen.
 
... Die Jungs hatten ihm besagten Februar Druck gemacht "Entscheide dich, sie oder deine Frau. Beides kannst du nicht haben". Er will seine Ehe retten, also musste sie gehen. Sie ließ sich natürlich nicht so leicht ausbooten und hat ihn so weichgekocht, dass er alles wieder zurückgenommen hat und den Jungs nun vorwirft, sie hätten ihn unter Druck gesetzt und ihn zu etwas gezwungen, was er nicht wollte ...
unter dieses Voraussetzungen änder ich meine Meinung:
diese Band braucht ihr nicht auszusetzen , diese Band hat total fertig!

Ganz schnell trennen und neue Ufer anpeilen, das wird nix mehr.
 
Nur als eigene kleine Erfahrung am Rande: meine Band gibt's seit 1985 und seit damals hatten wir den gleichen Sänger. Uns wurde immer wieder von außen gesagt, dieser Sänger wäre "Die Band", würde sie definieren und er wäre der Stilprägenste. Tja, viele Probleme über Jahre hatten uns soweit gebracht, ihn nach 22 Jahren unsanft herauszuschmeißen und plötzlich hatte die Band wieder ungeheure Lust und Motivation und der Erfolg blieb (entgegen Aussagen vereinzelter Fans) trotzdem nicht aus.

Ich kann nur empfehlen, ab einem gewissen Punkt, private Probleme evtl. auch mittels Trennung von einer Band fernzuhalten. Musik muss Spaß machen ... und zwar allen.
 
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Entweder ihn rausschmeissen, oder Band auflösen. In der Konstellation werdet ihr keinen Spaß/Erfolg mehr haben, auch wenn er seine Krise überwunden hat, denn die einzelnen Bandmitglieder werden sich irgendwann immer gegenseititg Dinge aus dieser Zeit vorwerfen. Besonders die Beziehung zwischen dem Bandleader und seinem Mädel trägt immer Spannungspotential in sich.
 
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Auch ich ändere meine Meinung, nachdem ich jetzt die Geschichte genauer kenne. Und ich finde, ihr habt viel Verständnis für ihn. In meinen Augen eindeutig zu viel. Das kann eigentlich nur daran liegen, dass ihr keine reine Männerband seid, normalerweise hätte es da schon lange gekracht und er wäre hochkant geflogen. Ich meine, seit Februar ist ja nun doch schon ne mächtig lange Zeit. Worauf wartet er, worauf wartet ihr?

Wie Foxy schon sagt, ne Band muss allen Beteiligten Spass machen. Sonst ist es ein unhaltbarer Zustand.
 
Ganz ehrlich? Versetzt Euch mal in die Lage der gehörnten Ehefrau. Niemals kann sie sich damit abfinden, dass die Ex-Geliebte (wer weiss, ob sie wirklich eine EX... bleibt?) weiterhin in der Band ist.
Da fiel kürzlich der Begriff "Vertrauen" - dieses ist doch schon einmal empfindlich missbraucht worden, wie sollte sie es je wieder aufbauen?
Will die Band überhaupt eine Chance haben, weiter zu existieren, dann nur ohne SIE und/oder IHN, vermutlich am besten in der Version "und"! So hart es klingt, ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie das jemals funktionieren soll.

Ihr solltet Euch von Ihr trennen - wenngleich das u. U. auch unfair sein könnte - und der Band dann eine lange Pause verordnen, in der er sich finden muss. Tut er das nicht, muss auch er die Band verlassen.
Die musikalischen Pläne werdet Ihr eh´ auf Eis legen müssen und ich bin sicher, dass Ihr das eigentlich schon lange selber wisst.
 
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Danke allen nochmal für eure Beiträge!

Also dass wir so lange durchgehalten haben, liegt weniger an den zwei fehlenden y Chromosomen, sondern wahrscheinlich daran, dass wir noch Gigs laufen hatten (u.a. ein ptp Gig und außerhalb der Absagefrist) und wir uns alle nochmal zusammengerauft haben. Jetzt haben wir eben keine mehr am Start (weil ich schließlich auch außer Landes bin) und deshalb kriselt es nun ganz gewaltig.

Nachdem Stand auf den ich jetzt bin, komme ich egal wie ich es drehe leider auch auf den Schluss, dass die Band mit beiden keinen Sinn mehr macht.

Ich habe mir fünf Möglichkeiten ausgemalt, die mehr oder minder wahrscheinlich sind. 1) Die Ehefrau verzeiht und vertraut ihm und erlaubt ihm weiter mit der Ex Musik zu machen *Gelächter schallt aus dem Hühnerstall* 2) Er verlässt die Band und wir machen mit neuen Songs und neuem Namen weiter 3) Sie verlässt die Band, er muss den Kontakt zu ihr vollständig abbrechen und wir machen unter altem Namen weiter 4) Er lässt sich scheiden, kommt womöglich wieder mit der Ex zusammen und machen weiter bis wir uns beim nächsten Beziehungsproblem auflösen 5) Wir lösen uns auf.

Am wahrscheinlichsten ist Möglichkeit Nr. 5. Danach kommt Nr. 2, aber dann auch nur wenn die anderen mitziehen. Nr. 3 klang für uns ja schon mal vielversprechend, hat aber nicht funktioniert und wird bestimmt auch kein zweites Mal mehr funktionieren. Zu Nr. 4 ist garantiert keiner bereit (ich auch nicht) und Nr. 1 - träumt weiter.
Ich glaub, diese 5 Möglichkeiten müssen beim nächsten Treffen auf den Tisch. Sonst endet das wieder in einem Wischiwaschi.
Ihr habt leider recht und ich sehe es nun auch, dass die Chancen eher schlecht stehen. Irgendwas muss sich auf jedenfall ändern. So weitermachen wie bisher wird auf Dauer gesehen nicht funktionieren.

Was ich mir kaum vorstellen kann ist eine Band ohne die beiden. Wir die übrig bleiben müssten nämlich komplett von vorne anfangen und ich müsste erst mal lernen wie man Songs schreibt (ich hab das noch nie gemacht, ich kann nur Gesangslinien auf bereits vorhandene Musik schreiben) oder wir müssen jemanden finden, der das schon kann und vielleicht was in Petto hat. So wie ich die Jungs kenne, werden sie für sowas wenig bereit sein und lieber getrennt in bereits etablierte Bands einsteigen. Auch für mich wär das einfacher und bequemer mir eine eingespielte Band zu suchen, die nur noch Gesang braucht.

Jetzt erst mal sehen, in welchem Zustand ich diese Band wiedertreffen werde. Bestimmt wird erst mal beschlossen die Keyboardersuche abzubrechen. Dass die Gefahr, dass wir uns auflösen auf ein Maximum gestiegen ist, haben nach dem was ich von allen gehört habe, nun alle kapiert. Mal schauen, ob einer von beiden Problemkindern bei uns endlich Konsequenzen ziehen wird oder die Zeit uns automatisch zu Nr.5 bringen wird. :(
 
So wie ich das sehe, ist euer Leader momentan nicht mal in der Lage, sich ein eigenes Mettwurstbrötchen selber zu schmieren - geschweige denn eine Band zu leiten. Entweder er geht dieses Problem an - notfalls mit professioneller Hilfe - oder er hat als Bandleader fertig. Und wenn ihm das nicht klar ist, müsst ihr entsprechende Konsequenzen ziehen. Ihn mitleidig durchschleppen führt zu nix, schlimmstenfalls zu Coabhängigkeit. Er selbst muss Entscheidungen treffen und handeln, um auf die Beine zu kommen. Ich würd ihm ein Ultimatum zur Verhaltensänderung stellen und dann, falls das verpufft, die Band verlassen. Und ja, das setzt ihn unter Druck. Und ja, dafür kann er euch jammernd den Schwarzen Peter zuschieben. Akzeptiert das.

Alex
 

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