B.B. King Stuttgart, 1.7.10

achim1
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Hallo Blueser,

am 01.07. spielte B.B. King in Stuttgart als Auftakt zum JazzOpen 2011.
Ich war gespannt und voller Erwartungen, da ich ihn schon mehrmals gesehen hatte. Und wurde bitter enttäuscht...
Was der Meister da ablieferte, war für meine Begriffe absolut unterirdisch. Brüchige, fehlerhaft gespielte Gitarre, fast kein einziges Lied durchgespielt, gelaber und eine Ego-Show wie im Vatikan. Großzügige "Speisung der 10000" mit Plektren, Kettchen und sonstigem Kram. Musikalische abfütterung des Publikums mit Songs wie "You are my sunshine" oder "Oh when the saints".
Besonders Leid tat mir die hervorragende Band. Die wollten spielen, und wurden immer wieder eingebremst. Keine Spur mehr von der Magie, die er noch in Konzerten vor etlichen Jahren rübergebracht hatte.
Ich finde, er sollte nicht mehr auftreten. Er ist 85 Jahre alt. Einfach gut sein lassen. Für meinen Teil werde ich das Konzert einfach ausblenden und ihn so in bester Erinnerung behalten wie ich ihn 2004 auf dem Hohentwiel erleben durfte.
Wiegesagt - meine Meinung.
Wer war auf dem Konzert, und wie kam es bei Euch an?
 
Eigenschaft
 
ach du scheisse:mad:
gut, dass ich stattdessen beim Gaildorfer Bluesfest war! das war wie immer ne bessere Wahl , denn dort treten Bands auf, die SPIELEN sich die Seele ausm Leib!
ich behalte BB King in meiner Erinnerung vom Konzert auf der Esslinger Burg damals.....wird wohl auch besser so sein ....:redface:
hatte BB King nicht erst letztes jahr seine Abschiedstournee gemacht....?:confused:
 
Ja. Das war die "final farewell tour". Davor gabs schonmal eine "farewell tour". Ich bin immer noch schockiert. Vor allem wie er ausgesehen hat. Mindestens 10 kg abgenommen. Ok, damit ist er immer noch "gut beieinander", wie wir hier sagen. Er sollte definitiv nicht mehr auftreten, meine ich. Das braucht er wirklich nicht mehr. Ich war völlig betroffen wärend des Konzertes. Gottseidank war James Hunter sehr klasse, und Mother's Finest war der Burner schlechthin.
 
ohgott, James Hunter war auch in Gaildorf aufm Bluesfestival und den fanden viele , nicht nur ich, da völlig deplaziert mit seinem ständigen "Calypso-Geschunkel":bad: Er war der einzige Negativpunkt eines geilen Festivals.

Ja , es ist traurig wenn wirklich (ehemalige) Weltklasse Leute dann in so nem bemitleidenswerten Zustand immer noch auf Tour meinen gehen zu müssen ...Bob Dylan find ich da ne ähnliche Geschichte....da geht ich auch nimmer hin.
 
James Hunter ist sicher Geschmackssache. Aber er hat sehr authentisch gespielt, und der Band hats auch Spaß gemacht. Und das kam auch rüber. Die mussten nix mit Gelaber überbrücken, oder mit Plektren ins Publikum werfen und so Zeug. Lustig war auch Mother's Finest. Sicher eine illustre Mischung dieser 3 Acts an diesem abend. Die ganzen distinguierten Jazzer um uns im Publikum haben sich die Ohren zugehalten und sich fragend angeschaut. Ich fands sehr klasse, die haben echt abgeräumt. Sehr gute Musiker, sehr klasse Musik!:great:
 
:confused:

Schade, daß es sich so zum Negativen entwickelt hat. Da hätte ich wohl auch betreten geguckt.

Ich habe Ihn (King) noch vor einigen Jahren in der Spandauer Zitadelle spielen sehen/hören und war von der ganzen Atmosphäre und dem Sound gefangen.
Klar hat der ein oder andere Ton nicht ganz gefunzt (wie's halt live immer mal so ist:redface:), aber letztendlich hat der wirklich gute Eindruck überwogen.

Ich weiß nicht, ob ich mir das heute nochmal antun würde, wenn ich so die ganzen Kritiken über die letzten Konzerte lese.
 
naja , ich bin eh kein Freund dieser grossen kommerziellen Events wie Jazz Open und endlos Gelaber bei Konzerten brauch ich auch nicht. Am liebsten seh ich mir Bluesbands in Klubs an bzw. auf dem Gaildorfer Bluesfest / Schrozberger Bluesnacht etc. Dort kommt die Atmosphäre , die Stimmung am besten rüber , da überträgt sich der Spirit zwischen Band und Publikum am besten ! Und kein Künstler muss da mit Kettchen oder Pleks um sich werfen um Anerkennung zu bekommen ;)
BB&The Bluesshacks, beste deutsche Bluesband, spielen übrigens laut eigener Ansage bei ihrem Konzert in Gaildorf am liebsten bei diesen etwas kleineren Festivals:cool:
 
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Der König des Blues begeistert alle Generationen
Das stand heute bei uns in der Zeitung! So kann man sich täuschen! Sein Spiel war nicht mehr wie in seinen Glanzzeiten, er verlor manchmal den Faden und brach mitten in einem Titel ab, aber Charisma halt, und am Ende langanhaltende Ovationen! Der Mann war offensichtlich auf einem anderen Konzert! Beim Durchlesen hatte ich noch einen Moment überlegt, ob ich den letzten Moment verpasst habe, ihn noch einmal bei uns zu sehen! Es erinnert fatal an einen anderen, noch nicht ganz so alten Meister seines Fachs: Johnny Winter! Im anderen Thread gab es dieses Jahr auch so eine Diskussion, und vor ein paar Wochen war er auf Tournee, angeblich wieder in besserer Form. Nach längerer Überlegung verzichtete ich auf einen Konzertbesuch, musste aber im Internet eine lobpreisende Kritik lesen! Ein Leserkommentar rückte den ersten Eindruck wieder zurecht: Genauso katastrophal wie befürchtet! Es tut schon weh so etwas zu lesen!
 
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ja , die Stuttgarter Zeitung und Co...früher ham se die Burschen immer in ihrer Kritik zerrissen und jetzt wo se alt sind und kaum noch nen Ton rausbringen werden se in den höchsten Tönen gelobt.....verrücktes Business.....:bad::mad:
 
Der Meister setzt die Akzente jetzt eben ein wenig anders: Beispiel;)
 
Und ich hatte noch lange mit mir gehadert, wo ich denn nun hin soll: ein letztes Mal (für mich) B.B. king live, oder Bluesfest..... zum Glück hab ich wie es scheint mit Gaildorf die richtige Wahl getroffen - hier sind Enttäuschungen eben selten!
 
@achim1: Ich war auch auf dem Konzert und kann mich zu 100% deiner Kritik anschliessen, mir ging es genauso. Am schlimmsten fand ich seine verstimmte "Lucille", wahrscheinlich traut sich kein Roadie sie ihm mal kurz wegzunehmen. Die mit "Louis Armstrong" vollmundig angekündigten "Saints", bei denen die Fanherde brav mitgesungen hat, gab mir dann den Rest. Da bin ich dann vorzeitig gegangen, das Geld fürs Ticket war rausgeworfen.
 
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Und ich hatte noch lange mit mir gehadert, wo ich denn nun hin soll: ein letztes Mal (für mich) B.B. king live, oder Bluesfest..... zum Glück hab ich wie es scheint mit Gaildorf die richtige Wahl getroffen - hier sind Enttäuschungen eben selten!

also in 20 Jahren Bluesfestival Gaildorf (1991-2011) haben mich eigentlich nur Karen Caroll und Rudy Rotta , sowie James Hunter etwas genervt...und das will was heissen !
Gaildorf ist wirklich eine Bank! wie die Bank von England!:great::cool:
Die haben ne erstklassige ehrenamtliche Programmgruppe und suchen immer gute Acts aus ! :)
Wenn schon der weitgereiste Michael Arlt von den Bluesshacks verwundert meint, weil abends um 7 schon im Zelt die Stimmung überkocht...aber hallo!
 
Ich weiss gar nicht mehr, wen ich da schon alles gesehen habe, da müsste ich mal nachschlagen! Aber mit den vermutlich begrenzten finanziellen Mitteln, die so ein Verein eben hat, kann sich Gaildorf wirklich sehen lassen! Mir gefällt nicht immer alles und das muss auch nicht sein! Aber es gibt immer eine gute Mischung aus allen möglichen Stilrichtungen, von Zydeco bis Delta Blues, mit Namen, die teilweise nicht nur bei Fachleuten bekannt sind! Ich denke z.B. an die Fabulous Thunderbirds und Duke Robillard, da muss man sich nicht verstecken! Wobei ich die unbekannteren auch nicht vergessen will, sie haben nur nicht den Bekanntheitsgrad, den sie - ginge es nach ihrem Können - verdient hätten!
 
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jo wird langsam off topic aber so im Brainstorming: Luther Allison, Koko Taylor, Joanna Connor, Deborah Coleman, Lucky PEterson, Billy Branch, Carl Weathersby, Paul Lamb & The Kingsnakes, Kenny Neal, Chris Cain, Sherman Robertson sicher 5 mal, Clarence Gatemouth Brown, die Muddy Waters Band!!! Bernard Allison , Michael Hills Blues Mob, Fab Thunderbirds, Duke Robillard, John Hammond, Tom Shaka, The Bigtown Playboys....boah da warn klasse Acts, auch diese unbekannten Jump Blues Bands aus Skandinavien ....
 
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@achim1: Ich war auch auf dem Konzert und kann mich zu 100% deiner Kritik anschliessen, mir ging es genauso. Am schlimmsten fand ich seine verstimmte "Lucille", wahrscheinlich traut sich kein Roadie sie ihm mal kurz wegzunehmen. Die mit "Louis Armstrong" vollmundig angekündigten "Saints", bei denen die Fanherde brav mitgesungen hat, gab mir dann den Rest. Da bin ich dann vorzeitig gegangen, das Geld fürs Ticket war rausgeworfen.
Naja, rausgeschmissenes Geld wars für mich jetzt nicht ganz. Mother's Finest war sehr klasse, auch James Hunter wusste durchaus zu überzeugen. Der Sound bei B.B. King war vor allem am Anfang ne einzige Katastrophe. Der arme FOH-Mischer hatte nicht mal die Zeit für einen ordentlichen Soundcheck, die Band nahm die ersten beiden Stücke als Soundcheck. Ich finde, B.B. King sollte so definitiv nicht mehr auftreten, das hat er bei Gott nicht nötig. Er demontiert sich selber. Siehe Jonny Winter...
 
B.B.King hätte es finanziell auch nicht mehr nötig, denke ich! Bei Johnny Winter bin ich mir nicht sicher. Er hat mehr fremde Stücke gespielt als eigene komponiert. Dazu kam noch schlechtes Management, da ist womöglich nicht viel Geld übriggeblieben! Das wirklich auch ein guter Grund gewesen sein Konzert zu besuchen!
 
Na ja, also ich war bei B.B. in Stgt und in Gaildorf (geht, wenn man will :D ) Es stimmt, B.B. war eine Katastrophe, nur ein Abklatsch seiner selbst und ich hab ihn schon seit annähernd 30 Jahren mehrfach gesehen. Aber: Was heißt, Stuttgarter Zeitung und Co. hätten ihn gelobt? Da hab ich was anderes gelesen, sowohl in der StZ als auch in den StN... Ich finde, sie haben es getroffen. Zu Mothers Finest: Noch schlimmer, auch, wenn hier das Gegenteil behauptet wird. Wenn eine Band den soundprägenden Keyboarder einspart, geht das gar nicht, ein Rumgehampel und Hinausgezögere ("ja ja, Baby Love kommt ja gleich" - so kam das rüber). Ätzend und peinlich, beschissener Sound (wie übrigens auch bei B.B.), fett nur die Soli vom Basser und dem blonden Gitarristen, die haben's rausgerissen. Und nun hier die Ehrenrettung für James Hunter: Das ist kein Calypso-Gedudel, sondern eine erstklassige Band, die sich nicht um Konventionen und Stilschubladen schert. Auch, wenn das der Bluespolizei nicht gefällt. Hunter selber ist sicher der Tiefpunkt der Band, aber die Combo hat gerockt - in Stuttgart und Gaildorf. Wobei Walter Trout der King of Gaildorf war dieses Jahr (wie ich es erwartet hatte) - und sein Duell mit Jamie war allererste Sahne.
 
Hallo Blueser,

am 01.07. spielte B.B. King in Stuttgart als Auftakt zum JazzOpen 2011.
Ich war gespannt und voller Erwartungen, da ich ihn schon mehrmals gesehen hatte. Und wurde bitter enttäuscht...
Was der Meister da ablieferte, war für meine Begriffe absolut unterirdisch. Brüchige, fehlerhaft gespielte Gitarre, fast kein einziges Lied durchgespielt, gelaber und eine Ego-Show wie im Vatikan. Großzügige "Speisung der 10000" mit Plektren, Kettchen und sonstigem Kram. Musikalische abfütterung des Publikums mit Songs wie "You are my sunshine" oder "Oh when the saints".
Besonders Leid tat mir die hervorragende Band. Die wollten spielen, und wurden immer wieder eingebremst. Keine Spur mehr von der Magie, die er noch in Konzerten vor etlichen Jahren rübergebracht hatte.
Ich finde, er sollte nicht mehr auftreten. Er ist 85 Jahre alt. Einfach gut sein lassen. Für meinen Teil werde ich das Konzert einfach ausblenden und ihn so in bester Erinnerung behalten wie ich ihn 2004 auf dem Hohentwiel erleben durfte.
Wiegesagt - meine Meinung.
Wer war auf dem Konzert, und wie kam es bei Euch an?

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Kann diesem Bericht nur beipflichten. War gottseidank nur Zaungast und froh keinen Eintritt gezahlt zu haben. Es war grauenhaft. Von draußen bekam man das auch so mit. Habe B B King in besserer Erinnerung, 1978 in München (die Eintrittskarte klebt heut enoch auf meiner Klampfe) und
im TV (Crossroads Guitar Festival in Chicago). Schade!

Schaue mir am 23.7.2011 Jack Bruce und Steven Lukather in Weinstadt an (aber nicht als Zaungast). Ich glaube, das wird besser!
 
Weinstadt? Da auch? Wohl Winterbach, oder? ;)
 

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