Keyboards - warum ist der PC keine Soundquelle

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Hi,

Ich komme eigentlich aus der Gitarrenecke, interessiere mich aber seit kurzem auch für keyboards.

Dabei sind mir einige Aussagen aufgefallen,die ich rein technisch nicht ganz verstehe.

Zum Beispiel das Begleitpattern, eine Fülle von basic sounds und viele andere
digitalen features extrem wichtig seien für den Kauf eines keyboards.

Es sollte doch eigentlich keine Rolle spielen ob die Quelle für digitale Effekte der PC,
oder auf dem keyboard integriert ist. Oder seh ich da was falsch?

Wo ist denn der Nachteil wenn man ein Keyboard direkt über eine Software wie bei Magix oder
Tonstudio software anschliesst, und von dort mit Effekten belegt?
Solange man ein Gerät mit vernünftiger Anschlagsdynamik hat,kann der digitale Teil doch
direkt am PC bearbeitet werden, und auch sounds den Tasten zugewiesen werden.

Ich frage primär aus Preisgründen,denn eine Softwarelizenz ist um einiges günstiger
als manch ein keyboard.

Oder ist die heutige Software einfach noch nicht ausgereift genug, und flexibel genug
um zum Beispiel die Funktionstasten eines keyboards vernünftig belegen zu können?

Danke
 
Eigenschaft
 
beim Keyboard hast du halt den Vorteil, dass du das Teil einfach mal mitnehmen kannst, zu nem Kumpel, woanders hinstellen.... Und du kannst es einschalten und loslegen, beim PC musst du warten, bis der hochgefahren ist... Sprich: Mit nem Keyboard bist du mobiler und unabhängiger, weil alles in einem Gerät. Wies da jetzt mit Software aussieht, die ne Art Begleitautomatik und alles macht, weiß ich nicht, kenn ich mich nicht mit aus.... Am PC brauchst du dann außerdem in den meisten Fällen noch ein Audiointerface (weißt du was das ist bzw. hast du eins?), kostet auch nochmal....
 
Der Vorteil mobil zu sein, inklusive Bühnentauglichkeit ist mir schon klar.

Aber zu Hause, zum komponieren wäre eine Softwarelösung doch sicher von Vorteil,zumal sie per Treiber
ja xbeliebige Eingabegeräte unterstützen könnte.

Ich habe auch gelesen das es bei Magix Music maker sowas in der Art gibt,dazu kommt auch ein simples midi keyboard ohne viel drum herum,weil das alles die Software erledigen soll wie bei einem hochwertigen keyboard.
Vorteil ist,dass andere Keyboards angeschlossen werden können.

Ich schätze aber mal das es bei dieser Eierlegenden Wollmilchsau irgendeinen Nachteil geben muss.

Denn wenn ich ein keyboard inklusive Studiosoftware für 500-1000€ haben kann,weshalb sollte ich mir
noch ein exterenes Keyboard zulegen?

Vielleicht wird sowas ja tatsächlich von Komponisten zu Hause eingesetzt ,aber wegen der Bühnentauglichkeit
und Mobilität wird von keyboardern eher darauf verzichtet. Oder aber die Software ist bei weitem noch nicht
so gut ,wie ich mir das vorstelle und wie sie magix präsentiert.

Deshalb hat mich mal die Meinung und die Erfahrung von Euch keyboardern interessiert.
 
Zum Beispiel das Begleitpattern, eine Fülle von basic sounds und viele andere
digitalen features extrem wichtig seien für den Kauf eines keyboards.
Das ist in dieser Allgemeinheit natürlich schon Quatsch, denn es hängt natürlich von deinen individuellen Anforderungen ab, was nun wichtig ist. Als Keyboarder in einer (voll besetzten) Band wirst du beispielsweise so gut wie nie Bedarf für Begleitautomatiken haben. Die brauchst du dann beim Kauf natürlich auch nicht zu berücksichtigen. Gleiches gilt für die anderen Punkte: Wenn mans braucht und/oder will ist es wichtig, sonst nicht.

Es sollte doch eigentlich keine Rolle spielen ob die Quelle für digitale Effekte der PC,
oder auf dem keyboard integriert ist. Oder seh ich da was falsch?
Beide Varianten sind üblich, insofern hast du Recht: Wo die Klangerzeugung gemacht wird ist für das Endergebnis im Prinzip egal, aber jede Variante hat natürlich ihre Vor- und Nachteile.
Klangerzeugung in Hardware (also auf dem Keyboard selber) wird üblicherweise gern wegen der einfachen, schnellen Nutzung (einschalten und losspielen), der Betriebssicherheit (z.B. üblicherweise keine Systemabstürze, keine Treiberprobleme etc.) und dem Instrumenten-Feeling (im Gegensatz zum Computer-Arbeits-Feeling) genommen, während Klangerzeugung in Software (auf dem Rechner) wegen der detaillierteren Sounds (es gibt sehr viel größere Sampling-Bibliotheken für Software als es in Hardware gibt), der einfachen Einbindung in ein Studiosetup, der detaillierten Anpassbarkeit der Käufe (man kauft nur, was man wirklich braucht) und teilweise auch der komfortablen Bedienung (großer Bildschirm, Maus usw. vs. relativ kleines Display mit Cursortasten, allenfalls rudimentäre Touch-Funktionen) bevorzugt wird.
Es kommt also sehr auf den Anwendungszweck an, und auch auf den persönlichen Geschmack.

Wo ist denn der Nachteil wenn man ein Keyboard direkt über eine Software wie bei Magix oder
Tonstudio software anschliesst, und von dort mit Effekten belegt?
Abgesehen davon, dass Effekte was anderes sind (warum wisst ihr Gitarristen das eigentlich nicht? Effekt = Zerre, Phaser, Flanger, Echo, Chorus usw. - das was direkt aus der Gitarre kommt ist aber kein Effekt, sondern ein Ton, ggf. auch ein Sound/der Grundsound eben), kommt es wie gesagt auf die Software (Magix? Wohl kaum...) und den Anwendungsbereich an.

Ich frage primär aus Preisgründen,denn eine Softwarelizenz ist um einiges günstiger
als manch ein keyboard.
Das ist richtig, aber wenn du die benötigte Hardware für den Betrieb einrechnest und vernünftige Software nimmst, kommst du damit schnell aufs gleiche. Wenn du schon einen leistungsfähigen PC hast brauchst du im Normalfall (wenn du es halbwegs ernsthaft betreiben willst) neben dem Masterkeyboard (also Keyboard ohne Klangerzeugung) zumindest noch ein Audio-Interface für vernünftige Wiedergabe. Und ganz besonders die Kosten der Software solltest du auch nicht unterschätzen. Für eine vernünftige Sample-Bibliothek kann man locker ein paar hundert Euro auf den Tisch legen, und dann hat man erst eine und noch keine Hostsoftware...
Unterm Strich ist es, falls dein PC ausreicht, natürlich in der Tat etwas günstiger. Aber es gibt eben trotzdem einige Argumente, die u.U. gegen den Einsatz von Software sprechen könnten.

Oder ist die heutige Software einfach noch nicht ausgereift genug, und flexibel genug
um zum Beispiel die Funktionstasten eines keyboards vernünftig belegen zu können?
Das hängt mehr vom Keyboard als von der Software ab. Aber man würde ja eh, wenn man mit Software arbeitet, kein Keyboard mit eigenen Sounds kaufen, sondern eben ein Masterkeyboard - und das ist logischerweise dann wieder darauf ausgelegt, einen Rechner anzusteuern.
 
Alles klar,vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Und danke für die Korrektur,denn ich meinte eigentlich auch die Tasten mit sounds zu belegen.

Dann sieht es wohl ganz danach aus,dass ich mich mal näher mit Masterkeyboards auseinandersetzen sollte.
 
Dann sieht es wohl ganz danach aus,dass ich mich mal näher mit Masterkeyboards auseinandersetzen sollte.
Das kommt ganz darauf an, was du machen willst. Und natürlich auch darauf, was du bereit bist auszugeben. Eine gute Software-Lösung ist zwar vielleicht etwas billiger als eine gute Hardware-Lösung, aber immer noch deutlich teurer als eine schlechte Hardware-Lösung. Und, um das direkt zu sagen: 1000€ sind für Keyboarder nicht gerade viel...
 
Hauptsächlich würde ich es zum einspielen meiner Melodien einsetzen wollen, um dann digital weitere Instrumente und Effekte hinzuzufügen.
Es geht in Richtung orchestrieren von Filmmusik. Da wird die Software nicht günstig.

Dazu wäre es natürlich schick wenn das keyboard davon profitieren könnte.

Auf der anderen Seite geht es dabei natürlich sehr viel um Begleitautomatiken.
Da fehlt mir im keyboard bereich aber die Erfahrung,was die Orchestertechnisch leisten können.
 
Auf der anderen Seite geht es dabei natürlich sehr viel um Begleitautomatiken.
Da fehlt mir im keyboard bereich aber die Erfahrung,was die Orchestertechnisch leisten können.

Das ist einfach: nichts.
 
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Bei der Frage "Keyboard oder PC" geht es weniger um Geld, eher um die Frage "Live spielen oder nicht".
Wenn Du nicht live spielst sondern alles in Ruhe einprogrammieren und einspielen willst, bist du mit einem PC besser bedient. Du kannst riesige Soundbibliotheken mit zig GB Speicherbedarf und schier zahllose Effekte einsetzen (je nach Rechenleistung).
Hier kann kaum ein Keyboard mithalten (vielleicht der Kronos, Oasys oder die Keyboards von Lionstracs, aber die sind preislich weit oben angesiedelt)

Spielst Du aber Live, musst du innerhalb von Sekundenbruchteilen dein Setup ändern können. Eben noch ein Klaviersound über die ganze Tastatur mit über Aftertouch aktivierten Streichern im Hintergrund und etwas Reverb;
im nächsten Moment brauchst du eine aufgeteilte Tastatur, die linke Hand ein Bass und rechte Hand eine Rhodespiano mit Phaser- und Echoeffekt.
Da kannst Du nicht mitten in einem Lied warten, bis 5 neue VSTs mit 2GB Daten geladen sind. Ausserdem hast Du beide Hände auf den Tasten und kannst nicht mit der Maus am Notebook herumfummeln.
 
Vielen Dank für Eure Hilfe.

So wie es aussieht ,werde ich mir ein M-Audio Keystation 88es besorgen ,und es per Audio interface in cubase verwenden.
Doepfer würde mir zwar auch gefallen,ist aber für den Anfang overkill und zu teuer.

Da hol ich mir zusätzlich lieber noch ein YAMAHA PSR-E423 ,mit dem ich dann auch mal auf die schnelle was spielen kann,wenn der PC aus ist.
 
@Tonfilter: Da hast du dir halt zweimal das billigste vom billigen ausgesucht. Ich würd mir für das Geld lieber ein teureres als zwei billige kaufen, zum Beispiel ein Studiologic, die sind auch recht günstig. Immerhin hat die Keystation trotz 88 Tasten nichtmal gewichtete Tasten.
 
Ja,da hast du Recht. Wichtig ist mir eigentlich nur meine Arbeit mit cubase. Da dachte ich das M-Audio 88 reicht erstmal,um paar Ideen alternativ per keyboard einzuspielen. Das VMK-188 wäre vermutlich die beste Wahl.,Fussregler und Aftertouch und paar user tasten machen schon Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach langem überlegen, fällt nun meine Wahl zwischen dem cakewalk 800 und dem M-Audio Axiom 61.
Denn für meine Zwecke brauche ich weder eine Hammermechanik noch 88 Tasten. Zumal Oktavumschaltung ja immer noch eine Option ist.
 
Böhmorgler;5404613 schrieb:
So kann man das aber nicht sagen.
Es reicht von "nichts" bis "alles".
Das ist nur eine Frage des Budgets.

Quelle?
 
Vermutlich gibts irgendwelche Wersi-Orgeln für gefühlte 20.000€, deren Begleitautomatik auch geschätzte 2 Orchesterpatterns hat. Die sind zwar zur Komposition von Filmmusik völlig ungeeignet, aber die Frage war nicht so präzise formuliert ("orchestermäßig leisten" tun sie ja was...) :rolleyes:
 
Mit allen PC-basierten Orgeln/Keyboards (Openlabs, Lionstracs, Wersi, [...gibt's noch mehr?]) kann man logischerweise das gleiche machen, das man auch mit einem PC machen kann.
Wersi setzt dabei eher auf den klassischen Arranger, wie in normalen Keyboards, mit Styles etc.; Lionstracs geht eher in die Richtung einer Workstation; u.a. mit der Möglichkeit mp3 und wav einzusetzen und diese auch in Echtzeit in Tonhöhe und Tempo zu verändern; Openlabs kenne ich nur von der Hompage, aber sie scheinen vor allem für den Einsatz von VST optimiert zu sein.
 
Böhmorgler;5405831 schrieb:
Mit allen PC-basierten Orgeln/Keyboards (Openlabs, Lionstracs, Wersi, [...gibt's noch mehr?]) kann man logischerweise das gleiche machen, das man auch mit einem PC machen kann.
Wersi setzt dabei eher auf den klassischen Arranger, wie in normalen Keyboards, mit Styles etc.; Lionstracs geht eher in die Richtung einer Workstation; u.a. mit der Möglichkeit mp3 und wav einzusetzen und diese auch in Echtzeit in Tonhöhe und Tempo zu verändern; Openlabs kenne ich nur von der Hompage, aber sie scheinen vor allem für den Einsatz von VST optimiert zu sein.

Da reden wir wohl etwas aneinander vorbei. :)
Mein Antwort bezog sich darauf, was eine Begleitautomatik im Bezug zu orchestraler Filmmusik zu leisten vermag.
Selbst im VSTi Bereich ist mir kein "Auto-Zimmer" bzw. "One-Button-Williams" Plugin bekannt...
 
Wenn Du es so verstanden wissen willst, hast Du natürlich Recht.
 
Wie ihr bereits wisst,bin ich ja kein keyboarder sondern erstelle scores mit cubase.

Der Grund weshalb ich auf keyboards und Orchestrierung aufmerksam wurde , ist dieses Video.

Ich habe solche Stücke mit einer solchen Soundqualität bisher noch nie auf einem keyboard gehört,
dass hat mich neugierig gemacht.

Welche Technologie ist das? Denn es klingt nicht mehr so sehr nach diesen künstlichen midi sounds,die ich von keyboards bisher gewohnt war.

http://www.youtube.com/watch?v=JaMw63ueoVw&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=16oaGSltUPE&feature=related

Was ich bisher rausfinden konnte das es sich dabei um ein stagea els-01c von Yamaha handelt.
Aber das "alte" Teil erscheint mir ziemlich ausgereift wenn es darum geht ein Orchester zu simulieren.
Wenn ich es richtig verstehe, dann sind Tyros die Weiterentwicklungen die noch mehr leisten können.
Das man die Teile beherrschen muss,steht natürlich ausser Frage,aber was steckt hinter dieser Technologie?
Denn das war bereits vor 10 Jahren möglich,und dass find ich in dieser Soundqualität schon sehr beeindruckend.
 
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