Naja, das habe ich halt mal gehört, wie gesagt, ich komme gut klar, auf allen 3 SG's
Alles Andere hätte mich jetzt auch gewundert, die SG ist ja nicht "speziell" oder großartig anders, was die Tuner, Brücke und Mensur angeht, oder den Sattel. Ich denke mir, es ist Blödsinn, wenn jemand sagt, SG's seien anfälliger für Verstimmungen. Ausser evtl es geht um die Holzmasse und deren Verzug bei Temperatur/Feuchtigkeitsschwankungen... Wobei das ist wohl wirklich arg konstruiert und nicht wirklich der Punkt, denke ich mir.
Da kann ich unser ganzes Set durch"schrammeln"
. Das einzige was ich live mache ist die E-Saite 3 Ct. nach unten zu stimmen, da die am meisten abbekommt. Das gleicht sich dann ganz gut aus.
Ja, mache ich genauso, weil mein Anschlag sehr fest ist
Bei den umwickelten Saiten 1 Umdrehung (egal ob Locking oder nicht) bei nicht umwickelten 3 Umdrehungen (bei Locking auch nur eine). Dann die Sattelkerben mit einem Gemisch aus 70% Graphit und 30% Ballistol Waffenöl einschmieren und die Gitarre stimmen. Dann die Saiten ausdehnen. Dazu fest an den Saiten ziehen und rütteln. Wenn die Saite hier reißt, dann wäre sie vermutlich auch beim Auftritt gerissen!! Das kommt vor, auch bei guten Saiten. Dann nochmal nachstimmen und die Gitarre ist fit!
Ballistol benutze ich nicht, ich benutze meißt Maschinenöl, Wickeln tue ich auf die gleiche Art, dehnen auch. Habe dennoch Verstimmungen. Sowohl bei meiner Godin, als auch bei meiner Gibson. Bei drei Tele's, einer Strat, einer Ibanez Superstrat, einer Les Paul und einer Duesenberg war es das Gleiche. Alle diese Gitarren hatte ich in meiner Obhut, wegen Backline/Roadiejob's. Die Saiten habe auch nicht nur ich aufgezogen, sondern auch die Besitzer...
Mir scheint, du kannst das ziemlich gut, oder du hast enormes Glück
Neulich kam meine Les Paul vom Service und es war das Gleiche. Nach drei Stunden spielen, waren alle Saiten tiefer als vorher. Mir macht's, wie gesagt, gar nichts aus, weil ich es a) nicht hhöre und b) ich ja nachstimmen kann
Das ist mir sehr wohl bewusst. Wenn man das System so einstellt, dass man Vibratos und Bendings machen kann, dann schaltet man nur das System zur Hälfte ab. So in etwa hatte das Mynodeus ja auch schon beschrieben. Bedeutet, wenn man vom warmen ins kalte geht funktioniert das System nicht, weil sich die Saiten zusammenziehen, sehe ich das richtig?
Das siehst du nur theoretisch richtig. In der Praxis könnte man ja schlicht an den Mechaniken drehen und schon hat das System wieder Platz. Das ist ja gerade der Punkt. Auch das wird in den Videos gezeigt. Weiterhin gilt: So herbe Verstimmungen gibt es bei gedehnten Saiten einfach nicht, als dass sie in der Natur vorkommen würden, insofern muss das System damit auch nicht umgehen können um seinen Job zu erledigen.
ein Halbton oder gar ein Ganzton Verstimmung "von selbst" ist einfach VOLLKOMMEN IRRE! Die Gitarre will ich einfach sehen.
Da muss man sich dann halt entscheiden. Entweder jeder stimmt nach Gehör, weil ja eh alles nicht so schlimm ist und der Mischer dann ja eh die Gitarren rausdreht
... oder man macht seine Sache halt richtig, incl. Oktavreinheit. Dass man das bei Akkorden weniger hört als bei Soli auf dem 24. Bund ist mir auch klar aber irgendwann hört man das einfach. Das hat auch wenig mit Messung zutun sondern ausschließlich mit hören, und da sind Musiker ja bekanntlich unterschiedlich begabt.
Ja, die unterschiedliche Hörbegabung ist da ein wirkliches Problem, weil die Messergebnisse ja immer präzise sind... Blindtests mit Musikern im A/B-Vergleich sind da ja wenig zielführend, wenn es um objektive Beurteilung dieser Mechanik geht.
Gut dass wir uns da noch einig werden. Bitte versteh mich nicht falsch, ich wettere nicht gegen das Teil. Ich habe nur mal alle Gedankengänge aufgeschrieben, die mir dazu eingefallen sind und da war kein einziger Positiv. Bedenklich scheint mir außerdem, dass die Werbung auf Anfänger/wenig Fortgeschrittene abzielt die was solche "kleinen" Helfer angeht leichte Beute sind. Diesen Punkt komplett auszufechten ist wohl nicht möglich, ich finde nur dass man Anfänger damit leicht ein falsches Bild vermittelt. Es macht für mich einfach wenig Sinn das Problem da zu lösen wo es nicht entsteht und dann einem etwaigen Käufer zu suggerieren, dass das die Super Lösung ist. Das ist vergleichbar mit einem Verstärker mit eingebautem Noisegate. Da bekämpft man auch ein Problem da wo es nicht entsteht und es entsteht ein falsches Bild von Soundbildung.
Hm, das mit den Anfängern habe ich überhaupt noch nicht bedacht, da gebe ich dir Recht, das vermittelt wirklich ein falsches Bild von der Sache, besonders, wenn man bedenkt, dass es früher ja auch ohne ging. Bloß sind wir keine Anfänger mehr und hoffentlich können sich Anfänger so ein System nicht leisten
Das heißt im Endeffekt ja nur wieder dass sich die Gitarre doch ein wenig verstimmen kann ohne dass das System greift, oder?
Nein, es heißt, dass das System einen Fixpunkt hat, der das automatische Nachstimmen bei Höherverstimmung unterbindet. Bis zu diesem Punkt wird JEDE Verstimmung in die Höhe dadurch ausgeglichen, dass dem Saitenzug nachgegeben wird. Die Gitarre stimmt also immer, egal wie fest man auf die Saite drückt, oder sie zieht. Wenn aber der Fixpunkt erreicht ist, dann wird dem erhöhten Saitenzug nicht mehr nachgegeben, das System fungiert dann wie eine normale, feste Brücke. Bei einem Floyed ist das ja gerade eben nicht der Fall. Mit genügend Kraft kann man damit seine Saiten ungewollt verstimmen, weil man ja "bis zum Boden" das Floyd herunterdrücken kann, das geht eben bei der Evertune nicht. Sieht man auch sehr gut in dem von mir verlinkten Video. Da ist irgendwann schlichtweg Schluss und dennoch stimmt die Gitarre noch. Alles was danach kommt, ist dann eben zu hoch, man hat einen Bend/Vibratoeffekt.
Von mir aus kann man stehen lassen, dass es sicher möglich ist, aber dann müsste man schon mit einem Hammer oder einer Zange arbeiten. Das macht aber niemand! Genausowenig wie kein normaler Mensch erwartet, dass eine Gitarre, die auf 3° Celsius gekühlt wurde,ihre Stimmung und Form hält, wenn man sie dann plötzlich ins Bühnenlicht mit knapp 33° hält und mechanisch belastet, weil man offene Akkorde knüppelt bis zum Get-No!
Es geht hier um die gängige Praxis und die normalen Belastungen, die auftreten.
Ich finde es ja gut, dass sich Leute Gedanken machen was man verbessern kann, ich glaube nur das man hier einen falschen Weg einschlägt. Die Umsetzung ist, wie Vester bereits gesagt hat auch sehr interessant, jedoch für mich eine Lösung, nach der keiner gefragt hat.
Ich fände es sinnvoller, wenn die Mechanik hinter einer Brücke mit Rollsätteln wäre. So wäre dem, wenn auch unmerklichen, Intonationsproblem aus dem Weg gegangen. Aber ich glaube, dass geht so ohne Weiteres nicht, weil man dann zu weit nach hinten rutscht und vor allem irrsinnig viel Einstellungsarbeit leisten müsste...
Ach ja, mir ist noch aufgefallen, dass das System eine gewisse Reaktionszeit hat!
Wie meinst du das? Bzw. wo sollte die stören oder überhaupt merkbar sein?