Hilfe! Meine Paula klingt nicht so, wie ich will!

[Spiralgalaxie]

Hallo zusammen,
ich besitze seit längerem eine Gibson LesPaul Classic, bei der ich zuerst die ziemlich überdrehten 498R und 500T
rausgeschmissen und durch Gibson 57 und 57 Plus ersetzt habe. Meine Paula ist recht leicht ( also "gechambered") und
die 57er klangen mir zu bassig und muffig. Nach einiger Zeit habe ich sie durch Duncan Alnico II (Slash) ersetzt, aber
die schienen mir wiederum zu dünn und kraftlos. Zur Zeit probiere ich am Hals einen DiMarzio PAF aus, der mir bisher am
besten gefällt, aber der Duncan Jeff Beck am Steg überhaupt nicht: Er klingt dünn bis schrill, hat enorme Hochmitten, setzt
sich bei Distortion-Soli gut durch, aber mir gefällt´s nicht wirklich.
Aber - watt nu?
Also: Was PAF-artiges am Hals - da gefällt mir der DiMarzio ganz gut (da es aber eigentlich die Stegversion mit ca. 8KOhm
ist, ist er auch ziemlich laut).
So - und am Steg? Eigentlich brauche ich die Stegposition (wie die meisten) zum Solieren mit ordentlich Power
(spiele Blues/R&B/Rock). Und dachte schon an einen DiMarzio Super Distortion DP-100 oder an einen Gibson Dirty
Fingers. Aber vielleicht muss ich auch ganz anders denken und es tut ein viel milderer PU wie ein Burstbucker!??
Was meint die Paula-Gemeinde?
Danke Rolf

 

[defender19789]

es gibt doch vin dimarzio den PAF pro der etwas heißer ist als der PAF ich glaub der würde gut passen .der superdistortion und der dirty fingers sind ähnlich dem 500t und wären wieder zu mächtig

 

[bluesbreaker2011]

Hallo,
versuchs mal mit Gibson 490R und 490T. Das sind modernere PAF Varianten, die eigentlich immer gut klingen und gebraucht meist nicht so teuer sind.

 

[Dutchie]

Nicht zu vergessen die Syemour Duncan "Pearly Gates". Da standen die PU's von Bill Gibbons Lieblingspaula Pate. Gerade für Rock & Blues eine schöne Sache.

Gruß
Dutchie

 

[Azriel]

Nicht zu vergessen die Syemour Duncan "Pearly Gates". Da standen die PU's von Bill Gibbons Lieblingspaula Pate. Gerade für Rock & Blues eine schöne Sache.

Gruß
Dutchie

Wäre auch meine Empfehlung gewesen. IMO für eine Paula einer der schönsten Neck-PUs.

 

[Spiralgalaxie]

Hi,
viele Dank erst mal für eure Hilfe! Ich habe in der Zwischenzeit ´ne Menge gegoogelt und geyoutubet und meine vom Hören
und von den Werten und Soundbeschreibungen her, zwei Pickups favorisieren zu sollen:

- DiMarzio Mo´Joe
- Gibson Burstbucker Pro

Wer kennt die beiden?
Danke Rolf

 

[bluesfreak]

Servus,

der 57 ist ein grundehrlicher PU der genau das wiedergibt was reinkommt... also hardwaretechnisch und spieltechnisch. Wenn der in der Gitarre bassig und muffig klang liegts entweder an der Gitarre oder an der Spielweise? Welche Potis hat denn deine Classic? Die haben nämlich Standardmässig 300k Potis, da kannst Du PU wechseln wie Du willst und es wird muffig klingen. Was für Gerätschaften hängen denn noch hinten an der Klampfe? Welcher Amp mit welchen Settings?

cu
bluesfreak

 

[Azriel]

Nach einiger Zeit habe ich sie durch Duncan Alnico II (Slash) ersetzt, aber
die schienen mir wiederum zu dünn und kraftlos.

DAS kann ich mir nun garnicht vorstellen. Ich hab das Slash-Set in einer Washburn und spiele sie momentan fast täglich. Von Bluesig bis fettes Brett ist da wirklich alles drin. Sehr schöne PUs. Entweder hast du ein Problem mit deiner Verkabelung, evtl. auch die Poti-Problematik die Bluesfreak angesprochen hat oder generell Probleme in der Signalkette (Kabel, Effekte, Amp-Einstellung, etc)
Dünn klingen die Slash nun wirklich nicht, es sei denn man ist nur EMG oder Keramik-PUs gewohnt.

 

[bloody_marry]

falls es doch am Pickup liegen sollte, versuch doch mal nen Seymour Duncan 5
http://www.seymourduncan.com/products/electric/humbucker/progressive/sh5_duncan_cust/
Ist wie die Beschreibung sagt ein PAF on steroids.
Spritzig, und doch voll und tight

 

[florius]

ich stehe im Prinzip vor der gleichen Fragestellung.
Der 498R und der 500T in meiner Les Paul Classic sind mir einfach zu steril, bzw. der Neck ist brutal viel leiser und auch ordentlich mulmig im Vergleich zu Bridge...
Dahinter hängt ein Bogner Überschall. Der Amp ist eh ein ziemliches Higain-Monster und der 500T liefert so viel Output, dass ich wenig bis gar kein Spiel am Gain habe. Da ist auch nix mit seidigen Höhen. Es klingt jetzt nicht schlecht aber es ist einfach etwas zu brutal.
Wenn ich's etwas weicher will, fahre ich den Clean channel mit nem TS an und freu mich jedesmal wie toll das klingt. und das so einfach! tja manche Dinge sind und bleiben eben ne spitzen Sachen
(Um's kurz im Sinne der Vollständigkeit zu erwähnen: Röhrencheckereien waren für die Katz...)

Elektronik:
Ich hab zwar wenig Ahnung von Elektronik, aber ich dachte erstmal daran Potis und Caps zu tauschen.
CTS 500k + Mallory oder so. (Wieviel dürfte denn das bringen???)

ein Freund von mir auch zwei bumble bees rumliegen hat, die er nicht braucht. Vll lacht sich jetzt der ein oder andere schlapp aber ich weiß es halt nicht besser: Kann ich die beiden auf Funktion testen mit nem multimeter oder so???

Wobei ich mir dann auch Gedanken übers Wiring machen müsste. Habe jetzt ein paar Dinge gelesen und Frage mich ob ein 50s Wiring, auf das ja viele schwören, denn in Verbindung mit Keramikhumbuckern Sinn macht oder in wie fern man das berücksichten sollte...???


Pickups:
zu Spiralgalaxie:
Ich hatte mal nen Burstbucker pro in ner anderen Paula.
Auf jeden Fall ein guter Pickup (finde ich) aber iwie langweilig.

Ich lese schon seit Jahren immer wieder viele gute Dinge über Harry Häussels.
Schau dir das mal an!
zum Bleistift hier: http://www.acys-lounge.de/humbucker-infos.html

Ich für mich werde das glaube ich Ausprobieren und präferiere den Vin+ B mit Alnico5 für die Bridge und den Vin N A2 für den Hals.
Hat hier jemand vll Erfahrungen gesammelt?

Das hier steht übrigens auch auf dem Wunschzettel
http://www.cvgshop.com/p187/Tone-Lock-MASTER-KIT-INCH/product_info.html


einen schönen Sonntag zusammen

 

[Azriel]

Welche Potis hast du denn bisher verbaut? Wenn es 300K Potis sind, wird der Sound eher noch spitzer, da die Höhen weniger gedämpft werden. Sind schon 500K verbaut, wird der Unterschied nahezu 0 sein (es sei denn die Werte stimmen nicht oder die Potis sind defekt).

Die Häussel PUs sind durchaus super, aber die Vin gefallen mir beispielsweise eher garnicht. Und die Vin sind sountechnisch von dem was du jetzt hast ein Quantensprung. Die sind sehr, sehr moderat.

Du erzählst oben zwar auch viel, was dir momentan nicht gefällt, wohin aber genau die Reise gehen soll ist völlig unklar. Klar, weicher im Ton. Aber gegenüber dem 500T ist fast alles weicher. Da müssen mehr Infos kommen...

 

[florius]

Die Gitarre ist orginalbestückt. Ich gehe davon aus dass es sich um 300k Potis handelt. Ich habe mir Ulfs Leitfaden zu Potentiometern durchgelesen und versucht nachzumessen, aber mein Multimeter zeigt iwie nichts an... Was ich nicht ganz verstehe, da es auf eine Skala von 200k eingestellt ist und ich ja einen Widerstand messe. (also Ohm)
Wenn ich auf dem Holzweg bin, bin ich für jede Hilfe dankbar

was genau meinst du denn mit "sehr, sehr moderat"?
den output?


Ich tue mir in Sachen Sounderklärung immer recht schwer, aber ich versuche es mal:
Es handelt sich ja wie oben gesagt, um einen modernen Higain Amp und dessen Grundcharakteristik gefällt mir sehr gut.
Sehr fett und aggressiv.
Ich spiele viel abgestopptes 8tel, 16tel Zeug mit kleinen Licks und ab und zu auch mal nem Solopart.
Musikrichtung schwankt zwischen rock, punkrock, hardcore.
Da ich eigentlich mehr Sänger als Gitarist bin, habe ich in der Band die Aufgabe das Brett abzuliefern

Definition ist mir wichtig aber es darf nicht zu "harsch" klingen, so wie derzeit.
Ich möchte definitiv mehr Ton und in Richtung weniger Zerre.
Schön wären etwas mehr obere Mitten, seidigere Höhen aber trotzdem Definition im Bassbereich.
(Wie gesagt ich tue mir schwer mit Sounderklärungen
Ich habe mal im Studio meine Gitarren mit einer Les paul Custom (custom shop; wahnsinn wies mir da heute noch den Rücken runterläuft...) + TS + JCM800 100W drüber gedoppelt. Das war einfach Killer, da dadurch plözlich richtig Leben in die Bude kam. Klar lag das auch grundsätzlich am Doppeln, aber die "Kälte" des Bogners in Kombination mit dem Keramikhumbucker wurde perfekt kompensiert und durch einen schönen Ton aufgefüllt. Das hätte ich gerne immer

Was mir beim 500T immer wieder auffällt ist, das ein Akkord zwar ein fettes Brett abliefert, aber mir fehlt das perlen der Saiten. Ich suche also nach etwas mehr Transparenz im Sound ohne die Energie und den Dampf zu sehr zu verlieren.
Was mir übrigens auch sehr negativ auffällt am 500T ist, dass mein Cleankanal gar nicht so richtig 100% clean klingt. Es ist immer eine leichte Übersteurung drin und ich muss höllisch aufpassen, wie viel Power ich mit dem Plek abliefere. Ich denke dies liegt am hohen output des Humbuckers. (?)

puh ich hoffe das bringt etwas mehr licht ins Dunkel und war jetzt nicht zu wirr

 

[Azriel]

Mit "moderat" meine ich sowohl Output, als auch den Ton. Der Vin klingt sehr, sehr ausgewogen. Ich würde sagen, langweilig. Aber das ist wie schon oben geschrieben reine Geschmackssache.

Nach deiner Beschreibung würde ich mir den Holy Diver oder den Painkiller von Bare Knuckle anschauen. Der Diver ist ein wenig wärmer, der Painkiller wuchtiger, klarer und direkter.

Evtl. wäre auch das Slash Set von Seymour Duncan was für dich, wenn es etwas klassischer sein darf.

 

[florius]

cool vielen Dank für die Tipps! das werde ich machen!
Wir reden aber schon von einem signifikaten Unterschied zu 498R und 500T oder?
und dann unabhängig von den letztendlichen Pickups 500k potis und 50s Wiring?

echt spitze dass ich so schnell ein Feedback bekommen hab
viele grüße

 

[Azriel]

cool vielen Dank für die Tipps! das werde ich machen!
Wir reden aber schon von einem signifikaten Unterschied zu 498R und 500T oder?
und dann unabhängig von den letztendlichen Pickups 500k potis und 50s Wiring?

echt spitze dass ich so schnell ein Feedback bekommen hab
viele grüße

Glaub mir, sowohl der Painkiller als auch der Holy Diver sind eklatant weit weg von den Gibsons. Den 498er hab ich auch mal getestet und fand ich nicht so prickelnd. Der 500T ist mir (was ich an Soundsamples so kenne) zu eindimensional.

500er Potis würde ich generell immer bei Humbuckern verwenden, ist aber geschmackssache. Du kannst ja erstmal die 300er drin lassen. Gerade für den Painkiller könnte sich das sogar anbieten. Der ist schon sehr direkt und hart (je nach Ampeinstellung). Damit könntest du ihn noch ein wenig zähmen. Aber ich denke für dich könnte wirklich der Holy Diver und 500er Potis das richtige sein. Das Wiring spielt da kaum eine Rolle.

 

[florius]

ich denke ich kann meine Soundvorstellung noch besser beschreiben:

Ich wünsche mir im Vergleich zum Ist-Zustand:
mehr Dynamik, mehr Anschlagsspritzigkeit und eine britischere, mittigere und knurrigere Note, sowie etwas weniger Output.

Derzeit bietet meine Gitarren- und Ampkombination einen etwas kälteren amerikanischen Sound.
Die Definition "eindimensional" von dir zum 500T trifft es in meinen Augen auf den Punkt.

Es geht also in die von dir beschriebene klassischere Richtung, wobei ich denke dass das Slash-Setup mit Alnico2 etwas zu viel Klassik abliefern könnte :/

Grundsätzlich gefallen mir die beiden Bare Knuckles sehr gut.
Klar man darf nicht zuviel auf diese Soundsamples geben, aber die Tendenz stimmt!
Ich glaube der Painkiller ist etwas zuviel des guten und ich höre hier auch den dichteren Sound mit weniger Dynamik. (Gehe ich richtig in der Annahme, dass eben dies die Karaktereigenschaften eines Keramikmagneten sind?)

Der Holydiver ist von der Richtung her genau das was ich suche!
Was mir noch etwas kopfzerbrechen bereitet, ist der hohe Ohmwert von 15,9, welcher ja für einen sehr hohen Output spricht. (richtig?)
Der 500T hat glaube ich auch einen Wert von ca. 15 Ohm aber dafür ja einen Keramikmagneten und keinen Alnico5.
Ich frage mich nun, ob ich mit dem Holydiver den gewünschten, geringen Output und dadurch mehr Spiel am Gainregler des Amps erhalten dürfte???

 

[bloody_marry]

ich frage hier etwas OT für mich persönlich, hast du florius zufällig soundsamples des 500T parat ?
Ich habe jetzt, ausser der eindimensionalität kaum kritik gehört und frage mich, ob der das richtige ist zum "rumballern" aber der auch mal classic-rock oder bisschen Blues kann.

 

[bluesfreak]

Servus,

also 500T und Classic Rock und Blues geht irgendwie gar ned. Der 500er schmeißt ungeheuer Output raus, klingt sehr hart und mittenbetont und ist sehr undynamisch, sprich, er bringt Anschlagänderungen fast nicht rüber (ausser Du streichelst zuerst und dann haust rein wie ein Ochse). Insofern für so etwas ein ungeeigneter PU, da gibts andere die ähnlich heiß sind aber dynamischer und nicht ganz so "in die Fresse"...

cu
bluesfreak

 

[florius]

Ich sehe das genauso wie bluesfreak.
Eindimensionalität bedeutet bei diesem Pickup: wenig Dynamik, wenig Leben.
Das Brett ist da, Flexibilität hingegen leider nicht wirklich. Genau deswegen will ich den Pickup ersetzen.
Da ist echt nicht mal en Hauch von Angus

@bloody_marry:
Leider hab ich keine puren Samples rumliegen und mein Rec-Interface befindet sich gerade nicht im Proberaum zwecks Akkustikaufnahmen... Ich könnte dir nur nen gemasterten Brett-Song schicken, aber dass ist halt so ne Sache... Es gibt Mics, Preamps, jede Menge Outboard und Software die da mitgespielt hat...

 

[Azriel]

Der Holydiver ist von der Richtung her genau das was ich suche!
Was mir noch etwas kopfzerbrechen bereitet, ist der hohe Ohmwert von 15,9, welcher ja für einen sehr hohen Output spricht. (richtig?)
Der 500T hat glaube ich auch einen Wert von ca. 15 Ohm aber dafür ja einen Keramikmagneten und keinen Alnico5.
Ich frage mich nun, ob ich mit dem Holydiver den gewünschten, geringen Output und dadurch mehr Spiel am Gainregler des Amps erhalten dürfte???

Jepp, der Painkiller hat Keramikmagneten, wobei das Keramik hier nur bedingt was mit dem Output zu tun hat. Aber Keramik sorgt vor allem für ein sehr, sehr klares Klangbild. Daher sind sie in der Regel auch für diese Higain-Geschichten gut geeignet. Dadurch leidet aber ein wenig die Wärme.

Du kannst, wenn dir ein PU zuviel Output hat, auch ein wenig in der Höhe (Entfernung zur Saite) spielen. Ein wenig runtergedreht, wirkt da manchmal Wunder.
Aber der Holy Diver fängt auch clean nicht übermäßig an zu zerren, wie viele andere Output-Monster.
Sogar Blues geht ganz gut, wie ich gestern feststellen durfte.

Kannst ja mal reinhören. Aufgenommen mit VST-Plugin Vandal Amps. Mein Part ist von 2:15-3:20.

https://www.musiker-board.de/jam-sessions-hp/427394-blues-jam-einsteigerbereich-alle-blueser-hier-im-forum-zeigt-ihr-fuehlt-54.html#post5372826