Saitenstechen
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Hallo zusammen!
Na, mal Hand aufs Herz: Wer ist nicht von einem Bass beeindruckt, der mehrere 1000 Euro kostet? In entsprechenden Zeitschriften kann man sogar den Eindruck gewinnen, dass ein Bass unter 3.000 Euro kein Instrument ist, welches man auch nur im Ansatz ernst nehmen sollte. Bezeichnungen wie: "... für die Preisklasse toller Sound ...", oder: "... ein toller Einsteigerbass ..." lauten da oft die gnädigen Beurteilungen von Bässen unter 1000 Euro.
Zugegeben, mein Einstieg in das Thema ist etwas überspitzt formuliert, trifft aber wohl doch den Kern der Thematik. Denn was unterscheidet eigentlich einen günstigen "Einsteigerbass" von einem "Edelbass" und ist die Orientierung an der Preisgestaltung überhaupt gerechtfertigt?
Diese Frage stelle ich mir selbst schon viele Jahre; seit ich mich ernsthaft mit Musik beschäftige. Mit diesem Beitrag möchte ich nun gerne meine Gedankengäng zur Diskussion stellen und besonders Einsteiger/Aufsteiger, die sich vielleicht gerade selbst einen neuen Bass kaufen wollen, zum Nachdenken anregen:
1.Tonholz
Die Holzauswahl für den Korpus, den Hals und das Griffbrett ist entscheiden für den Klang des Instrumentes. Stehen die Holzarten fest (z.B. Esche für den Korpus, Ahorn für den Hals und Palisander für das Griffbrett), setzt man sich mit der Holzqualität auseinander. Richtig gute Tonhölzer werden bereits beim Fällen des Baumes und dem fachgerechten Zuschnitt selektiert. Dem Holz wird viel Zeit gegeben (mitunter mehrere Jahrzehnte), um natürlich zu Trocknen. Dadurch verbessern sich angeblich die Klangeigenschaften (z.B. kristalisiertes Harz) und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen (z.B. Hitze und Kälte), d.h. das Holz "arbeitet" nicht mehr so stark. Das kostet natürlich eine Stange Geld, da bei der Auswahl der Tonhölzer das wirtschaftliche Prinzip: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis" gilt, und weiterhin die Hölzer kostenintensiv gelagert werden müssen. Alledings kann es hier auch oft zu einem Trugschluss kommen, indem "schöne Edelhölzer" Verwendung finden, die als Tonholz allerdings keine Verbesserung erzielen. Diese Edelhölzer sind im Einkauf ebenfalls teuer. Von daher kann ein teures Instrument zwar seinen Preis wert sein, muss aber einem günstigeren Instrument nicht automatisch im Klangverhalten überlegen sein.
In der Fernost Massenproduktion sieht es meistens anders aus. Natürlich gewachsene Bäume finden keine Verwendung (z.B. Sumpfesche), sondern einfaches "Plantagenholz" wird in der Produktion genutzt. Weiterhin wird das Holz in industriellen Trockenräumen künstlich in wenigen Wochen getrocknet. Dabei wird dem Holz keine Zeit gegeben, es reift nicht bis zum Instrumentenbau und es wird nur die Feuchtigkeit kurzfristig entzogen. Wie groß die klanglichen Defizite durch diesen hastigen Prozess sind, kann man schwer neutral beurteilen (weshalb es auch sehr viele Diskussionen in den Foren über die Tonhölzer gibt - bei Interesse die Suchfunktion nutzen). Langsam gewachsenes Holz weißt allerdings eine größere Dichte auf und das Plantagenholz ist eher weich und grobfassrig (wohlgemerkt bei gleicher Holzart). Über die Jahre wird dieses Holz vielleicht auch nachreifen, sofern die Versiegelung mit Lack dies nicht stark einschränkt oder ganz verhindert. Die größeren Probleme liegen jedoch in der Verarbeitung des nicht gereiften Holzes. Mit einem Großhändler für günstige Gitarren und Bässe aus Fernost habe ich mich darüber unterhalten. Er beklagte, dass die Bundierungen sich aus dem Holz herausdrücken, da die Hälse vor der Produktion nicht richtig trocken waren und danach noch schrumpften. Das Holz dieser Instrumente arbeitet noch stark, reagiert sehr schnell auf wechselnde Umweltbedingungen. Ein ständig verzogener Hals bzw. ein Verstimmen des Instrumentes sind die Folgen. Schlecht klingen muss so ein Instrument jedoch absolut nicht. Vielleicht paßt sogar der etwas flache Klangcharakter (weiches Holz) sehr gut zur eigenen Klangvorstellung. Wichtig ist jedoch, dass man für einen extrem günstigen Verkaufspreis, selbst bei bester Bespielbarkeit (die schon oft nicht gewährleistet ist), kein selektiertet Tonholz bekommt - das sollte jedem Käufer klar sein.
Doch jetzt wird es schwieriger: Ab welchem Preis bekommt man denn nun ein wirklich gutes Instrument mit gutem Tonholz geboten? Allein am Kaufpreis kann man das wohl nicht bestimmen, da sich der Preis aus Material-, Produktionskosten und der Gewinnspanne zusammensetzt. Folglich muss man über das Instrument diese Informationen sammeln.
2. Lohn- und Produktionskosten
Ein Bass, welcher z.B. in China produziert wird, kann durch geringere Lohnkosten deutlich günstiger auf dem Weltmarkt angeboten werden, als ein Bass mit gleichen Produktionsmerkmalen "made in USA". Doch nicht nur dieses Kriterium bestimmt die Preiskalkulation, sondern auch die manuellen oder maschinellen Arbeitsschritte. Das wäre nun weiterhin nicht verwirrend, wenn man pauschal sagen könnte, dass in der maschinellen Massenproduktion in Fernost nur günstige "Zutaten" Verwendung finden würden. Doch diese Formel stimmt schon seit längerer Zeit nicht mehr. Beobachtet man den Instrumentenmarkt genauer, so findet man immer mehr "Luxusbässe" aus Fernost. Besonders "Billigländer", die eine saubere Produktion liefern, bekommen hier den Zuschlag (z.B. Korea und Indonesien). Mexiko hat sich ebenfalls diesen Ruf schon lange erarbeitet. Deshalb landet man wieder in einer Sackgasse, wenn man ein Instrument allein durch den Preis oder seiner Herkunft in der Qualität beurteilen möchte. Hochwertige Zutaten und meisterlich ausgeführte Handwerkskunst formen auch in Schwellenländern ein hochwertiges Instrument (zum günstigen Preis). Pauschale Aussagen lassen sich nicht treffen. Es gibt Firmen, die über hohe Erfahrungswerte und eine solides Verständnis für das Handwerk verfügen. Andere Firmen hingegen, bieten gerade im unteren Preissegment sehr schlechte Ware an, die besonders Mängel in der Verabeitung aufweisen. Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Hardware, als Kostenfaktor.
3.Hardware
Ein günstiges Instrument "von der Stange" läßt sein Klangpotenzial oft nie wirklich erkennen. Die Hardware limitiert am Ende nicht selten das Produkt. Um Kosten zu sparen kann sich ein Hersteller von "Billigbässen" eben keine teure Markenware leisten. Während manche Hardwareteile funktionelle Aufgaben besitzen (z.B. Mechaniken), sind die Tonabnehmer, der Sattel, die Bundstäbchen und die Brücke für die Tonbildung bzw. -abnahme sehr wichtig. Aufeinander abgestimmt ist hier bei den günstigen Bässen oft nichts. Teure "Edelbässe" hingegen werden nach einer bestimmten Klangvorstellung konzipiert. Doch gibt es mittlerweile auch Firmen, die ebenfalls knapp kalkulierte Instrumente mit fein abgestimmter Hardware produzieren. Dies kann geboten werden, indem Markenfirmen im Hardwaresektor eigene "Günstigprodukte" herstellen lassen. Ein günstiges Instrument durch neue Hardware aufzuwerten, kann erfolgreich sein, beinhaltet allerdings auch das Risiko, einen mulmigen Sound (z.B. durch unausgereiftes oder minderwertigesTonholz) nicht verändern zu können und das Geld für die Investition in den Sand gesetzt zu haben. Von daher sollte man bei einem Instrumentenkauf eigentlich immer darauf achten, dass einem der Sound schon in der Grundausstattung gefällt.
Mein Fazit: Wie, zum Geier, können Journalisten, Händler und Musiker nun ein Urteil über einen Bass fällen, indem sie sich überwiegend am Preis orientieren? Mir fehlt hier schon lange die Objektivität. Selbst ein "best buy" (Preisleistungsverhältnis) gibt keine Auskunft, auf welchem Niveau das Instrument nun wirklich liegt, sofern die von mir aufgeführten Faktoren nicht einfließen und den Preis relativieren. Über den Preis allein, kann man nur Statussymbole bestimmen und "Klassen" schaffen.
Es läßt sich natürlich trefflich darüber diskutieren, wie viel Geld man nun für sein Instrument ausgeben muss, um nicht gleich als "Anfänger" abgestempelt zu werden. Zählt der Statuswert, dann wird sich die Antwort in einem hohen Preis spiegeln. Unter dieser Preiskategorie wird kein Bass in die Hand genommen und wenn doch, mit dem entsprechenden Zitat katalogisiert: "Aha, für einen Einsteigerbass überhaupt nicht so schlecht!"
Wer sich jedoch objektiv an die ganze Sache herantraut, der wird rein nach dem selbst wahrgenommenen Klang und der Bespielbarkeit urteilen, diese aber nicht in eine preisliche Ralation setzen: "Der klingt aber richtig gut!" Der Blick auf das Preisschild führt dann zum erstaunten Ausruf: "Huch, der schont aber meinen Geldbeutel!" oder das Gegenteil, wenn man plötzlich doch einen hochpreisigen, gut klingenden Bass in der Hand hält. Ich hoffe es ist mir gelungen die Aussage zu untermauern, dass der Preis eine Begleiterscheinung ist, über die man einen Bass weder katalogisieren noch beurteilen kann (wie es leider in der "Fachpresse" im Moment Trend zu sein scheint).
Liebe Grüße
Andreas
Na, mal Hand aufs Herz: Wer ist nicht von einem Bass beeindruckt, der mehrere 1000 Euro kostet? In entsprechenden Zeitschriften kann man sogar den Eindruck gewinnen, dass ein Bass unter 3.000 Euro kein Instrument ist, welches man auch nur im Ansatz ernst nehmen sollte. Bezeichnungen wie: "... für die Preisklasse toller Sound ...", oder: "... ein toller Einsteigerbass ..." lauten da oft die gnädigen Beurteilungen von Bässen unter 1000 Euro.
Zugegeben, mein Einstieg in das Thema ist etwas überspitzt formuliert, trifft aber wohl doch den Kern der Thematik. Denn was unterscheidet eigentlich einen günstigen "Einsteigerbass" von einem "Edelbass" und ist die Orientierung an der Preisgestaltung überhaupt gerechtfertigt?
Diese Frage stelle ich mir selbst schon viele Jahre; seit ich mich ernsthaft mit Musik beschäftige. Mit diesem Beitrag möchte ich nun gerne meine Gedankengäng zur Diskussion stellen und besonders Einsteiger/Aufsteiger, die sich vielleicht gerade selbst einen neuen Bass kaufen wollen, zum Nachdenken anregen:
1.Tonholz
Die Holzauswahl für den Korpus, den Hals und das Griffbrett ist entscheiden für den Klang des Instrumentes. Stehen die Holzarten fest (z.B. Esche für den Korpus, Ahorn für den Hals und Palisander für das Griffbrett), setzt man sich mit der Holzqualität auseinander. Richtig gute Tonhölzer werden bereits beim Fällen des Baumes und dem fachgerechten Zuschnitt selektiert. Dem Holz wird viel Zeit gegeben (mitunter mehrere Jahrzehnte), um natürlich zu Trocknen. Dadurch verbessern sich angeblich die Klangeigenschaften (z.B. kristalisiertes Harz) und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen (z.B. Hitze und Kälte), d.h. das Holz "arbeitet" nicht mehr so stark. Das kostet natürlich eine Stange Geld, da bei der Auswahl der Tonhölzer das wirtschaftliche Prinzip: "Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis" gilt, und weiterhin die Hölzer kostenintensiv gelagert werden müssen. Alledings kann es hier auch oft zu einem Trugschluss kommen, indem "schöne Edelhölzer" Verwendung finden, die als Tonholz allerdings keine Verbesserung erzielen. Diese Edelhölzer sind im Einkauf ebenfalls teuer. Von daher kann ein teures Instrument zwar seinen Preis wert sein, muss aber einem günstigeren Instrument nicht automatisch im Klangverhalten überlegen sein.
In der Fernost Massenproduktion sieht es meistens anders aus. Natürlich gewachsene Bäume finden keine Verwendung (z.B. Sumpfesche), sondern einfaches "Plantagenholz" wird in der Produktion genutzt. Weiterhin wird das Holz in industriellen Trockenräumen künstlich in wenigen Wochen getrocknet. Dabei wird dem Holz keine Zeit gegeben, es reift nicht bis zum Instrumentenbau und es wird nur die Feuchtigkeit kurzfristig entzogen. Wie groß die klanglichen Defizite durch diesen hastigen Prozess sind, kann man schwer neutral beurteilen (weshalb es auch sehr viele Diskussionen in den Foren über die Tonhölzer gibt - bei Interesse die Suchfunktion nutzen). Langsam gewachsenes Holz weißt allerdings eine größere Dichte auf und das Plantagenholz ist eher weich und grobfassrig (wohlgemerkt bei gleicher Holzart). Über die Jahre wird dieses Holz vielleicht auch nachreifen, sofern die Versiegelung mit Lack dies nicht stark einschränkt oder ganz verhindert. Die größeren Probleme liegen jedoch in der Verarbeitung des nicht gereiften Holzes. Mit einem Großhändler für günstige Gitarren und Bässe aus Fernost habe ich mich darüber unterhalten. Er beklagte, dass die Bundierungen sich aus dem Holz herausdrücken, da die Hälse vor der Produktion nicht richtig trocken waren und danach noch schrumpften. Das Holz dieser Instrumente arbeitet noch stark, reagiert sehr schnell auf wechselnde Umweltbedingungen. Ein ständig verzogener Hals bzw. ein Verstimmen des Instrumentes sind die Folgen. Schlecht klingen muss so ein Instrument jedoch absolut nicht. Vielleicht paßt sogar der etwas flache Klangcharakter (weiches Holz) sehr gut zur eigenen Klangvorstellung. Wichtig ist jedoch, dass man für einen extrem günstigen Verkaufspreis, selbst bei bester Bespielbarkeit (die schon oft nicht gewährleistet ist), kein selektiertet Tonholz bekommt - das sollte jedem Käufer klar sein.
Doch jetzt wird es schwieriger: Ab welchem Preis bekommt man denn nun ein wirklich gutes Instrument mit gutem Tonholz geboten? Allein am Kaufpreis kann man das wohl nicht bestimmen, da sich der Preis aus Material-, Produktionskosten und der Gewinnspanne zusammensetzt. Folglich muss man über das Instrument diese Informationen sammeln.
2. Lohn- und Produktionskosten
Ein Bass, welcher z.B. in China produziert wird, kann durch geringere Lohnkosten deutlich günstiger auf dem Weltmarkt angeboten werden, als ein Bass mit gleichen Produktionsmerkmalen "made in USA". Doch nicht nur dieses Kriterium bestimmt die Preiskalkulation, sondern auch die manuellen oder maschinellen Arbeitsschritte. Das wäre nun weiterhin nicht verwirrend, wenn man pauschal sagen könnte, dass in der maschinellen Massenproduktion in Fernost nur günstige "Zutaten" Verwendung finden würden. Doch diese Formel stimmt schon seit längerer Zeit nicht mehr. Beobachtet man den Instrumentenmarkt genauer, so findet man immer mehr "Luxusbässe" aus Fernost. Besonders "Billigländer", die eine saubere Produktion liefern, bekommen hier den Zuschlag (z.B. Korea und Indonesien). Mexiko hat sich ebenfalls diesen Ruf schon lange erarbeitet. Deshalb landet man wieder in einer Sackgasse, wenn man ein Instrument allein durch den Preis oder seiner Herkunft in der Qualität beurteilen möchte. Hochwertige Zutaten und meisterlich ausgeführte Handwerkskunst formen auch in Schwellenländern ein hochwertiges Instrument (zum günstigen Preis). Pauschale Aussagen lassen sich nicht treffen. Es gibt Firmen, die über hohe Erfahrungswerte und eine solides Verständnis für das Handwerk verfügen. Andere Firmen hingegen, bieten gerade im unteren Preissegment sehr schlechte Ware an, die besonders Mängel in der Verabeitung aufweisen. Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Hardware, als Kostenfaktor.
3.Hardware
Ein günstiges Instrument "von der Stange" läßt sein Klangpotenzial oft nie wirklich erkennen. Die Hardware limitiert am Ende nicht selten das Produkt. Um Kosten zu sparen kann sich ein Hersteller von "Billigbässen" eben keine teure Markenware leisten. Während manche Hardwareteile funktionelle Aufgaben besitzen (z.B. Mechaniken), sind die Tonabnehmer, der Sattel, die Bundstäbchen und die Brücke für die Tonbildung bzw. -abnahme sehr wichtig. Aufeinander abgestimmt ist hier bei den günstigen Bässen oft nichts. Teure "Edelbässe" hingegen werden nach einer bestimmten Klangvorstellung konzipiert. Doch gibt es mittlerweile auch Firmen, die ebenfalls knapp kalkulierte Instrumente mit fein abgestimmter Hardware produzieren. Dies kann geboten werden, indem Markenfirmen im Hardwaresektor eigene "Günstigprodukte" herstellen lassen. Ein günstiges Instrument durch neue Hardware aufzuwerten, kann erfolgreich sein, beinhaltet allerdings auch das Risiko, einen mulmigen Sound (z.B. durch unausgereiftes oder minderwertigesTonholz) nicht verändern zu können und das Geld für die Investition in den Sand gesetzt zu haben. Von daher sollte man bei einem Instrumentenkauf eigentlich immer darauf achten, dass einem der Sound schon in der Grundausstattung gefällt.
Mein Fazit: Wie, zum Geier, können Journalisten, Händler und Musiker nun ein Urteil über einen Bass fällen, indem sie sich überwiegend am Preis orientieren? Mir fehlt hier schon lange die Objektivität. Selbst ein "best buy" (Preisleistungsverhältnis) gibt keine Auskunft, auf welchem Niveau das Instrument nun wirklich liegt, sofern die von mir aufgeführten Faktoren nicht einfließen und den Preis relativieren. Über den Preis allein, kann man nur Statussymbole bestimmen und "Klassen" schaffen.
Es läßt sich natürlich trefflich darüber diskutieren, wie viel Geld man nun für sein Instrument ausgeben muss, um nicht gleich als "Anfänger" abgestempelt zu werden. Zählt der Statuswert, dann wird sich die Antwort in einem hohen Preis spiegeln. Unter dieser Preiskategorie wird kein Bass in die Hand genommen und wenn doch, mit dem entsprechenden Zitat katalogisiert: "Aha, für einen Einsteigerbass überhaupt nicht so schlecht!"
Wer sich jedoch objektiv an die ganze Sache herantraut, der wird rein nach dem selbst wahrgenommenen Klang und der Bespielbarkeit urteilen, diese aber nicht in eine preisliche Ralation setzen: "Der klingt aber richtig gut!" Der Blick auf das Preisschild führt dann zum erstaunten Ausruf: "Huch, der schont aber meinen Geldbeutel!" oder das Gegenteil, wenn man plötzlich doch einen hochpreisigen, gut klingenden Bass in der Hand hält. Ich hoffe es ist mir gelungen die Aussage zu untermauern, dass der Preis eine Begleiterscheinung ist, über die man einen Bass weder katalogisieren noch beurteilen kann (wie es leider in der "Fachpresse" im Moment Trend zu sein scheint).
Liebe Grüße
Andreas
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