Headless-Gitarren: Für und Wider

[sonicwarrior]

Da es aus dem Bilder-Thread einigen Diskussionsbedarf zum Thema Headless-Gitarren gibt hier mal ein Thema genau dafür, aus Interesse gleich mit Umfrage.

Aus meiner Erfahrung (habe eine Steinberger Synapse) kann ich auf jeden Fall sagen, dass eine Headless-Gitarre im relevanten Bereich nicht weniger 'Pfund' hat als eine mit Kopf. Nuancen sind für mich nicht relevant und können außerdem ganz andere Ursachen haben (andere Brückenkonstruktion, andere Hölzer für Korpus/Hals/Griffbrett, andere Einstellung der Gitarre, usw.).

Meine persönlichen Pro und Contra Punkte:

Pro:
+++" Kleiner durch fehlenden Headstock, dadurch portabler und handlicher
+++ Sind leichter
+ Stimmen ist einfacher, weil die Auflösung besser ist
+ Man fällt damit auf
+ Mit Double Ball Saiten ist der Saiten-Wechsel deutlich einfacher

Contra:
- Optik je nach Design teilweise nicht so gelungen
- Bendings hinter dem Sattel gehen nicht
- Hersteller-Logo auf dem Korpus statt auf der Frontplatte
- Double Ball Saiten sind teurer und nur von wenigen Herstellern verfügbar (müssen aber nicht auf jeder Headless verwendet werden)

 

[Be.eM]

Contra:
- Optik je nach Design teilweise nicht so gelungen
- Bendings hinter dem Sattel gehen nicht
- Hersteller-Logo auf dem Korpus statt auf der Frontplatte
- Double Ball Saiten sind teurer und nur von wenigen Herstellern verfügbar (müssen aber nicht auf jeder Headless verwendet werden)

Jetzt habe ich glatt bei der Abstimmung übersehen, dass das eine Multiple-Choice-Umfrage ist. Jetzt fehlt mein "für", ich habe nur "habe" angeklickt. Doof, das.

Die "Pros" sind ja schon fast vollständig. Hinzufügen kann man noch, dass Kopflastigkeit wie bei vielen Gitarren eher unwahrscheinlich ist.
Und das wichtigste für mich: Die meisten Headless-Gitarren (zumindest meine) haben einen Carbonhals, die neueren zumindest den carbonverstärkten Hals, und das ist a) ein für mich perfektes Spielgefühl (obwohl ich auch angenehme Holzhälse habe) und b) unschlagbar hinsichtlich Stimmstabilität unter wechselnden Temperaturbedingungen.

Zu den Contras:

- Es gibt - absolut gesehen - vermutlich mehr misslungene Designs MIT Kopfplatte.
- Bendings hinter dem Sattel machen wohl nicht allzuviele. Je nach Sattel ist das Teil dann verstimmt. Ich hab's nie gemacht, und Leute mit Floyd Rose sicher auch nicht.
- Das Hersteller-Logo ist Teil des Designs. Auch in anderen Branchen nicht unüblich. Aber besser "Steinberger" als "Spirit"
- Mit dem String Adapter oder einem der verfügbaren alternativen Headpieces braucht niemand Double Ball Strings, egal welche Steinie. Außer für ein funktionales TransTrem.

Grüße,
Bernd

 

[MatthiasT]

Ich hab (leider) keine Headless, was aber mehr mit dem gerade etwas schmalen Budget für weiteres Spielzeug zusammen hängt.

Ich sehe im Grunde auch keine Negativpunkte. Grausame Designs gibt es überall, das sehe ich mal nicht als Argument an. Ansonsten sehe ich keinen einzigen Aspekt in der eine Headless Gitarre nicht überlegen wäre.


Aber irgendwie interessant dass ein Design das Ende der 70er entwickelt wurde ist heute immer noch zu modern ist um angenommen zu werden.

 

[Up_The_Irons]

Also ich finde die Optik bei den Headless-Klampfen sooo mies, dass ich niemals eine kaufen würde.
Beim Spielen würde mir etwas fehlen.

 

[gitarrero!]

Ich finde Headless-Gitarren konzeptionell höchst interessant und auch klanglich haben sie etwas zu bieten. Meine Gehversuche auf kopflosen Gitarren fanden auf einer Teuffel birdfish und einer Paradis Avalon statt. Womit ich mich nicht anfreunden kann, ist die für meinen Geschmack unausgewogene Optik.

 

[MatthiasT]

Womit ich mich nicht anfreunden kann, ist die für meinen Geschmack unausgewogene Optik.

Imo ist bei einer Headless Gitarre ein kleinerer Korpus nötig, dann passt auch alles wieder.

Das einzige wo ich mich wohl nie mit anfreunden könnte wäre ein Steinberg Paddel.

 

[psywaltz]

ich habe sowohl eine Spirt GM7, eine Steinberger GM4 (wenn mich nicht alles täuscht) und auch die Hohner Pedanten gespielt und teilweise besessen. Das Aussehen ist genauso diskutabel, wie das der BC Rich Gitarren auch (und ganz vielen weiteren). Ich weiß allerdings nicht, warum dieses Steinberger Konzept immer noch skeptisch und kritisch betrachtet wird. Wie oben schon geschrieben wird, gibt es bei weitem mehr misslungene Headgitarren und darüber wird komischerweise nicht derart diskutiert.

Mir gefallen auch die Umfrage-Fragen nicht, es gibt nicht "bin gegen oder bin für" - es gibt "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" - man muss nicht gegen oder für ein Gitarrenkonzept sein - das ist nicht nötig, aber dieser Terz der beim Anblick einer Steinberger gemacht wird, ist für mich völlig unnachvollziehbar!

Ich spiele die Steinberger sowohl im Proberaum, wie auch im Studio, sie ist sehr variabel (HSS) und stimmstabil - ich bin noch am Überlegen, ob ich die SDs nicht
gegen einen Satz EMGs (85er am Steg) eintausch - um sie noch etwas neutraler zu bekommen.

Ich spiele die Steinberger, weil sie eine GEILE Gitarre ist - thats it!

 

[emilmaier2]

Hallo,

Habe eine Headless von Traveler Guitar. Spitze um mal eben für irgendwo unterm Arm. Fettes Minus ist die fehlende Masse wie bei einer normalen Gitarre ... das Ding wackelt und zappelt die ganze Zeit im Arm.

Cu
Emil

 

[emptypockets]

Hatte 'mal einen Hohner Headless Bass. Habe ich leider verkauft, könnte mich heute noch dafür ohrfeigen! Habe ich sehr gerne gespielt, vor allem im Stehen war das richtig bequem.

 

[Mattenschalk]

Mist! Ich hab auch nicht gesehen, dass man zwei Möglichkeiten ankreuzen kann! Also ich hab bisher keine angespielt, bin aber grundsätzlich nicht gegen Headless Gitarren/Bässe.

 

[Be.eM]

…aber dieser Terz der beim Anblick einer Steinberger gemacht wird, ist für mich völlig unnachvollziehbar!

Ich denke, das ist eine häufige Reaktion von Leuten, die zuviel darüber nachdenken, was andere von ihnen denken könnten, hätten sie mal keine StratTelePaulaSG umhängen
Millionen "empfehlt mir eine Gitarre für… [schnurzegal, es werden eh immer die gleichen empfohlen]"-Threads können nicht irren.

Bernd

 

[Don Rollo]

In dem Studio, wo ich früher immer herum hing, wurden bestimmt die Hälfte aller Gitarrenaufnahmen mit dem hauseigenen Steinberger-Paddel gemacht. Das war meist nicht geplant aber das Instrument stand immer direkt neben dem Pult und aus 'mal eben etwas zeigen' wurde sehr sehr oft eine finale Aufnahme denn das war einfach ein verdammt geiles Instrument, das jeden sofort in seinen Bann gezogen hat. So manches mitgebrachte Edelstück hat so während vieler Produktionen unterm Strich den Koffer kaum verlassen.

Mir persönlich sagt neben dem Sound auch die Optik zu aber ich glaube aber trotzdem nicht, dass sich einer der Gitarristen danach mit einem solchen Stück auf die Bühne getraut hat. Schade.

 

[sonicwarrior]

Mir gefallen auch die Umfrage-Fragen nicht, es gibt nicht "bin gegen oder bin für" - es gibt "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" - man muss nicht gegen oder für ein Gitarrenkonzept sein

Dagegen und dafür sind als Synonym von gefällt mir und gefällt mir nicht zu sehen. Muss gestehen, dass ich in die Umfrage nicht sonderlich viel Hirnschmalz gesteckt habe.

Soviele Headless-Hasser scheint es laut Umfrage ja doch nicht zu geben, wahrscheinlich sind die dann einfach nur besonders lautstark.

@Be.eM: Habe versucht Pro & Contras mit der Anzahl der +/-se zu gewichten und wollte halt auch ein paar Contras auflisten.

- Mit dem String Adapter oder einem der verfügbaren alternativen Headpieces braucht niemand Double Ball Strings, egal welche Steinie. Außer für ein funktionales TransTrem.

Gilt das auch für das TransTrem 3 auf der ZT-3?

 

[Be.eM]

Habe versucht Pro & Contras mit der Anzahl der +/-se zu gewichten und wollte halt auch ein paar Contras auflisten.

Aber natürlich, das ist ja auch richtig so. Ich habe halt nur spontan geschrieben, was mir dazu eingefallen ist. Das heißt nicht, dass die Punkte nicht mit einer gewissen Berechtigung da stehen

Gilt das auch für das TransTrem 3 auf der ZT-3?

Funktionieren tut die ZT3 mit allen Saiten (dank des standardmäßig vorhandenen "Combined Headpiece"), sauber transponieren allerdings nur mit kalibrierten Double Ball Strings. Das gilt für alle TransTrems, von 1-3.

Grüße,
Bernd

 

[Up_The_Irons]

Mir ist noch eingefallen, dass man die Headless-Klampfen nicht an die Wand hängen kann (logisch, hab aber nicht daran gedacht wenn ich ehrlich bin).
Da bei mir alle an der Wand hänge, wäre das ganz schön doof.

 

[sonicwarrior]

Mir ist zwischenzeitlich zwar nicht was eingefallen, aber aufgefallen: Meine Steinberger Headless bleibt besser in Stimmung als meine Framus Renegade, obwohl letztere Locking Tuner hat.
Ob es aber am Headless-Design liegt oder an dem Graphit-verstärkten Hals: Keine Ahnung.

Als Pluspunkt außerdem noch: Durch die ständigen gehässigen Kommentare in Foren und im echten Leben lernt man auf die Meinung anderer zu scheißen und der eigenen Meinung zu vertrauen und 100% dahinter zu stehen.
Nieder mit dem Gruppenzwang!

Ich liebe meine Synapse, da könnt Ihr sagen, was Ihr wollt und das Aussehen steht für mich hinter anderen Punkten wie Sound, Portabilität, Gewicht, usw. hinten an.

 

[Be.eM]

Nieder mit dem Gruppenzwang!

Ich liebe meine Synapse, da könnt Ihr sagen, was Ihr wollt …

So, darauf stoßen wir jetzt an. Man kann viel Freiheit gewinnen, wenn man das Bedürfnis nach schulterklopfenden Massen verliert …

Grüße,
Bernd

 

[[E]vil]

Meine Gehversuche auf kopflosen Gitarren fanden auf einer Teuffel birdfish und einer Paradis Avalon statt. Womit ich mich nicht anfreunden kann, ist die für meinen Geschmack unausgewogene Optik.

gerade bei der birdfish (geiles teil *sabber*) find ich das kopflose design absolut stimmig. da würde einfach kein kopf dran passen.

 

[gitarrero!]

gerade bei der birdfish (geiles teil *sabber*) find ich das kopflose design absolut stimmig. da würde einfach kein kopf dran passen.

Billy Gibbons, der prominenteste birdfish-Spieler, ist anderer Meinung und hat eine Art Hufeisen-förmige Gürtelschnalle (??) drangebastelt.

 

[[E]vil]

Billy Gibbons

och komm, der zählt nicht... der mann hat nen sehr "speziellen" geschmack ^^